Sonntag, 29. September 2013

12tel Blick im September - und Sendepause

Runde 9 für den 12tel Blick. Aus derselben Perspektive wird das Objekt der Wahl monatlich fotografiert und bei Tabea verlinkt. Der September ist dran. Zweimal war ich dort. Die Hoffnung, dass die Wiese doch gemäht wird, erfüllte sich bis letzten Mittwoch nicht. Nächstes Jahr werden die ersten jungen Erlen vielleicht schon übers Schilf hinausragen. Ein neuer Erlenbruch scheint im Wachsen. Eine Erle hat ihr Gezweig vor die Kirche geschoben, so dass ich den 12tel Blick in der Perspektive geringfügig verändern musste. Ein wenig in die Knie gehen und sich etwas nach links neigen, und der Kirchturm ist wieder da... Das erste Mal hatten wir Zeit mitgebracht und haben nicht nur "den" Blick fotografiert, sondern ein bisschen um uns herumgeschaut...

08.09.2013

























Einer von drei Birkenpilzen, die ersten..., sie landeten in der Pfanne.






















Miniatur-Wildnis zu unseren Füßen
















Beim zweiten Besuch Ende September: ein Ring unbekannter Blätterpilze
















25.09.2013
























Das Schilf wird langsam gelb.

























Der vorwitzige, inzwischen angeknabberte Erlenzweig, der sich seit dem Sommer in meine ursprüngliche Sichtachse zum Kirchturm drängelt...


























Alle 12tel Blicke auf den Kirchturm findet ihr in diesem Post.  

Das nächste Mal komme ich nun erst wieder Mitte Oktober hin zu meinem 12tel Blick. Ich bin unterwegs und mache deshalb so etwas wie eine "Sendepause". Vielleicht blogge ich in der Zeit manchmal, vielleicht aber auch nicht, jedenfalls seltener... Eine schöne Zeit bis dahin und gutes Ankommen im Herbst!

Samstag, 28. September 2013

Mein Freund der Baum - Eberesche mit Himmel

Diesmal widme ich meinen Beitrag zu Rebekkas Reihe der Eberesche. In diesem Sommer habe ich seit Langem die Vogelbeeren mal wieder gesammelt, für vitaminreiche Wintervorräte zu Haus und in der Schule, für den Beerenfisch, zum Trocknen für Vogelfutter im Winter.  Und dabei erinnerte ich mich wieder einmal an meine Jugend in den 70ern. Unvergessen die Atmosphäre der abendlichen Sommer- und Herbst-Stunden am Feuer im Garten der Eltern am See, mit Gespräch, manchmal einem Kanon, einer Flasche Wein, Wermut oder Aprikosenlikör (damals heiß begehrt und geliebt) und dem Blick in den Nachthimmel, vor dem die Flammen die Vogelbeeren im grünen Gezweig leuchten ließen.




Die Fotos sind alle aus den letzten August- und ersten Septembertagen. Die Himmelsfotos zeigen von Weiß über Blau bis zum tiefen Grau das Himmels-Farbspektrum im Verlaufe eines einzigen Nachmittags... Er deutete sich schon an, der Herbst. (Und vermutlich sieht man das auch heute in Katjas Himmelssammlung)



Die Eberesche mit ihrem Beerenrot hat Dichter/innen inspiriert, und ich lasse diesmal neben meinen Bildern auch deren herbstlichen Texte sprechen, sinnige Gedanken über Werden und Vergehen, Freude und Trauer..., der Zufall wollte es, dass alle Dichter so ziemlich einer Generation angehören.

Ebereschen – noch nicht ganz rot
von jenem Farbton, wo sie sich entwickeln
zu Nachglut, Vogelbeere, Herbst und Tod.

Ebereschen – noch etwas fahl,
doch siehe schon zu einem Strauß gebunden
ankündigend halbtief die Abschiedsstunden:
vielleicht nie mehr, vielleicht dies letzte Mal.

Ebereschen – dies Jahr und Jahre immerzu
in fahlen Tönen erst und dann in roten
gefärbt, gefüllt, gereift, zu Gott geboten −
wo aber fülltest, färbtest, reiftest du −?

Gottfried Benn (1886 - 1956) Unter dem Link Gedicht und Interpretion auf der Lyrik-Website Planet Lyrik.

Die Knospe für den nächsten Jahrestrieb ist schon angelegt.



Als der Vogelbeerbaum
Die Blätter verlor, 
Flammte er rot:
Ich wurde geboren. 

Marina Zwetajewa (1892 - 1941) Unter dem Link ein Zeit-Artikel zu Marina Zwetajewas 100. Geburtstag.

Ein spätes Gedicht von ihr heißt: „Sie haben die Eberesche gefällt“. Auch ich muss eine zurückschneiden, sehr, ich hoffe, sie verzeiht und nimmt mein Angebot an, sich als Strauch am Teichrand auszubreiten, wie ihre Schwester am See unter der großen alten Eiche. Die Vogelbeere am Teich hat sich mal selbst gepflanzt und lange Jahre stand sie zwischen Teich und Haus. Weiter wachsend nähme sie mir das schon vom Ahorn eingeschränkte Sonnen- und Himmelstageslicht eines Tages ganz und dem Dach das Fallrohr...




Else Lasker-Schüler (1869 - 1945) Unter dem Link liegt ein Artikel im Salzburgwiki über den "Vogelbeerbaum", mit einem Zitat aus der Erzählung „Die Eberesche“: „Wenn ich ein Stückchen Land besäße, ich würde mir ein kleines Wäldchen von Ebereschen pflanzen. Ein einziger der glühenden Bäume könnte schon das Glück eines Spätsommers ausmachen und verklären. Ja, die Eberesche leuchtet in den Dezember hinein, täglich etwas dunkler werdend und zweighängerischer. Bis die letzte Koralle an der Dolde wartet auf die Schwarzdrossel, die sie aufpickt.“
 
Habt ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 26. September 2013

Fundstücke... mit Blumen und Fisch

weekly blogger photo project 



"Fundstücke"...heißt es Donnerstag bei Nic und Beauty is where you find it. Ich hab das, was es zz. draußen so zu finden gibt an Baumfrüchten dieses Sommers, zusammen mit anderen Fundstücken arrangiert, dabei sind gleich auch Freitagsblumen für Holunderblütchen und Freitagsfisch für Andiva herausgekommen.

Baumfrüchtchen mit 8 x Sommerpost, hurra - einmal Post kommt also noch!




























An diesen sommers unscheinbar ähnlich Brombeeren blühenden weißen Röschen komme ich in meiner Straße vorbei und ernte seit Jahren die kleinen roten Früchtchen für Sträuße. Diesmal auch gleich mit Familie.













Ins Bild mogeln sich links Kapuzinerkressen-Blüten in der Wasserschale. Meine Mutter liebte sie; dass man sie essen kann, hat sie damals nicht gewusst. In einem der kleinen Väschen aus ihrer Sammlung zwei Silbertaler aus meinem Garten. Die rote Kerze ist ein Geschenk von Kursteilnehmerinnen. Die Kerzenzeit hat wieder begonnen...









Das Kind auf der Bank ist ein weiteres Fundstück vom Ergotherapie-Keramik-Flohmarkt


















Kastanien-Eicheln-Bucheckern-Fisch    Bucheckernhüllenflossler   Ahornnasenschwanz-Fisch   Augäpfelchen-Fisch   ...

Montag, 23. September 2013

Kürbiszeit-Küche #3 - Leben mit (Koch)Büchern

 

Auf meinem Küchenschrank steht eine Reihe von Koch- und Backbüchern, angeschafft und geschenkt bekommen seit Anfang der 70er Jahre, manches als für mich unbrauchbar wieder aussortiert, manches (Wildkräuter-, Wildfrucht- und Baumküche) in einem der Lesebücher-Regale woanders untergebracht. Die Kochbücher schicke ich heute mit Verspätung zu Kerkis Farbkleckses Aktion "Leben mit Büchern".

Zu meinen Lieblingen zählen die alten, mit denen ich in der Küche erwachsen geworden bin..., z. B. das 3. von rechts - dieses Backbuch mit einer Reihe von Grundrezepten für alle Teigarten (wer backt eigentlich noch Brandteig oder Hippenmasse?) für alle Fälle. Oder das rote: Wir kochen gut. Oder aus dem Ungarischen "Wildbret für Feinschmecker", ein Erbstück von meiner Mutter. Diese und manch andere der Bücher mehr als 30 Jahre alt, die Rezepte bodenständig und einfach genauso wie aufwendig und speziell, mit der gesammelten Erfahrung mehrerer Generationen. Für mich in Ordnung finde ich, dass alles von Hand geht, ohne Maschinenpark in der Küche, der bei mir nur Rührgerät und Pürierstab umfasst. Den dicken, von Hand in einen zu meiner blauweißen Küche passenden Bezugsstoff genähten Ordner schenkten mir die Töchter, mit handgeschriebenen Rezepten, zusammen mit Dosen voller passender exotischer Gewürze, die ich aus den alten Büchern nie gelernt hatte zu verwenden, mich das aber nun inzwischen auch mal traue..., genauso mit Vergnügen, wie ich die einfache Küche mag und den erkennbaren Eigengeschmack von deren Zutaten, besonders bei Gemüse. Seitdem ich selber koche, also seit den 70ern, begleitet mich das dunkelblaue unscheinbare "Rezepte-Buch zum Selberschreiben" neben dem schönen Ordner. 


In diesem Buch ist alles versammelt, was ich aus Zeitungen ausgeschnitten und hineingeklebt, aus anderen Kochbüchern abgeschrieben habe, was meine Mutter, Großtanten und später meine Töchter mir hineingeschrieben haben..., ein Stück Familiengeschichte der Lieblingsrezepte... Dick ist es geworden, aber einige freie Seiten sind noch da... Es dürfte also für mich reichen...


Ich liebe es, es aufzuschlagen, hineinzublättern und zu suchen..., noch immer finde ich das - altmodischerweise - schöner, als das Rezept vom iPhone abzulesen ;-). 

Und nun kommt Katjas Mhhhhh My Monday ins Spiel...



Denn in diesem Kochbuch ist auch das Rezept (mir leider entfallener Herkunft) enthalten, das ich euch heute zur Kürbiszeit-Küche vorstellen möchte. Nachdem ein Süppchen und eine Kürbis-Zitronen-Konfitüre für den letzten Montag gekocht wurden, ist heute


noch einmal ein Kürbis-Aufstrich dran, ebenso einfach wie raffiniert:

1,5 kg Kürbis (ich habe Hokkaido genommen) werden gewürfelt und mit 600 g Ahornsirup und 300 g klarem Honig langsam erhitzt und 90 Minuten leise geköchelt (3 - 4 Stangen Zimt mitköcheln lassen). Ab und zu umrühren. Ggfs. Schaum abschöpfen (brauchte ich noch nie zu tun). Dann in ausgekochte Gläser füllen und fest verschließen. Schmeckt aufs Brötchen, auf Toast, auf Waffeln, mit Sahne und Ei verrührt als Kuchen- oder Tortenfüllung. Ein Löffel pur kann als Stimmungsaufheller dienen. 
Der Aufstrich schmeckt verführerisch gut, genauso gut, wie er auch aussieht. (Zwei Gläser haben sich am Sonntag schon auf den Weg Richtung Norden und Süden gemacht und eins ist schon leer...)

Sonntag, 22. September 2013

Geschwistertreffen...

... bei mir, Sonntagsfreude pur... Über Deutschland und bis Argentinien verstreut lebend sind unsere Gelegenheiten für Geschwistertreffen so häufig nicht... Diesmal hat es geklappt. Konferenz für den einen, Abitreffen für den anderen Bruder, Besuch der Schwester beim Freund - alles um diese Tage herum hier in der Gegend... - es passte also und wir verbrachten gemeinsam mit den jeweiligen Liebsten alle zusammen bei mir den Tag: eine Frühstücksrunde (nicht nur) mit frisch gekochten Marmeladen, ein Spaziergang auf Kindheitsspuren zum See und in diesem Wald (aus dem wir Vorräte für eine Pilzmahlzeit mitbrachten), und eine Kuchen-Kaffee-Runde in meinem Garten. Viel gelacht, viel erzählt, heiter und ernst, an manches erinnert... Es war sooooo schön, alle beisammen zu sein und uns in den Arm zu nehmen! An einem milden sanft windigen Spätsommertag mit ein paar Sonnenstrahlen.

Wir vier, die Älteste bin ich ;-). Wir Schwestern "rahmen" die jüngeren Brüder.
 Mehr Sonntagsfreuden bei Maria.    

Samstag, 21. September 2013

Himmel, es wird Herbst...

Der Himmel ist in Bewegung geraten, die Wolkenherden ziehen...











































Der Himmel hat zu tun sein Blau mal ein wenig zwischen die grauen Wolken zu quetschen...












Die Sonne müht sich...

























Ein paar ganz und gar gräuliche Gesellen stampfen stürmisch vorüber.

























Ob Himmelsblau oder Himmelsgrau, ob Regen oder Sonnenschein - habt ein feines, erholsames Wochenende! Vielleicht auch mit ein paar Himmelsbildern bei Katja.

Freitag, 20. September 2013

Mahonien-Weißdorn-Zwergmispel-Fisch





















Ein Freitagsritual. Ein Foto nur - keine Worte. Ein besonderer Augenblick in dieser Woche. Zum Innehalten und Erinnern. Nach einer Idee von SouleMama. Und Fische zu Andiva.  

Donnerstag, 19. September 2013

Septembermorgen...


https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjydQh5RY59CirtfAHnv3LgDOBC5PnjbUeeggio9kM0S3dpNI9bl9XwiBAslDoN4BJEjUeb1Im3ZElUNuAWs_T5IG14Ipo1b13quJTnqJv0yWUoS4w-xsUHodu6yern6Lk4d0WL9KZ2PsQr/s1600/BIWYFI_13_09c_180.jpg   






Diesen Septembermorgen habe ich ganz gegen meine sonstigen fotografischen Gewohnheiten mal vom Auto aus erfasst. Manchmal muss man ja doch raus aus seinem Wald und solch profane Dinge tun wie Auto betanken, Post einwerfen und Regale kaufen...

Straße ist frei, es geht los, der Herbst hat mit Wind und Regen Robinienblätter aufs Auto gestreuselt.


















Blick nach links in den Wald. Eigentlich sollte man spazieren gehen...
Beschilderte, beflaggte und auf vielerlei Art zugestellte "Kleinstadt-Ästhetik" an der Tankstelle, immerhin mit einer guten Portion Sonnenblumen-Gelb am Imbissstand.
Was es sonst noch am Septembermorgen zu sehen gibt? Bei Nic könnt ihr euch umschauen.

Mittwoch, 18. September 2013

Muster der Lebendigkeit

πάντα ῥεῖ - Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht. (Heraklit)



Was kann man von einem Leben festhalten? Heute hat mein Vater Geburtstag, er wäre 87 Jahre alt geworden. Zeitlebens kannten wir ihn gesund und munter. Vor sieben Jahren starb er, unerwartet. Als ich gestern wieder einmal am Wasser fotografierte, mischte sich in das Wellenspiel - zunächst wegen der Farben - die Erinnerung an das Buchgeschenk meiner Eltern zum Schulanfang, an die so lebendige für viele schwer lesbare Schrift meines Vaters auf der ersten Seite... Ich ging auf die Suche, in das Fließen der sich unaufhörlich verändernden lebendigen Wassermuster ein paar der aus dem Leben meines Vaters gebliebenen Muster einzufügen. Auf den See schaute er, wenn er an seinem Schreibtisch saß. Mir schien, dass wir eine kleine Weile lang miteinander waren. Die Birken, aus denen die Samen aufs Wasser fallen, sind andere. Die alten stehen nicht mehr. Aber die Birken bleiben.








Die Collage enthält neben den Wasserfotos Ausschnitte von Fotos aus dem Familienarchiv, u. a. aufgenommen von U

Mehr Muster versammeln sich bei MüllerinArt.
Mittwochs die Mitte finden... bei Éva.