Der große tief grün belaubte Baum gehört zu dem uns anvertrauten kleinen Stückchen Seeufer so sehr dazu, obwohl er eigentlich schon beim Nachbarn steht, dass ich gar nicht daran denken mag, er könnte eines Tages fallen oder aus Sicherheitsgründen gefällt werden... Wir haben einfach Freude an ihm, seit 37 Jahren..., wer weiß, wie lange er da vorher schon stand. Nun ist wieder die Zeit angebrochen, in der die Stieleiche mit leiserem oder lauterem Plitsch und Plop die reif werdenden Eicheln in den See fallen lässt, über den sie sich leicht neigt. Und schon braune Blätter... So sah es vor ein paar Tagen morgens um 7.20 Uhr aus, als ich schwimmen war.
Als ich nach 20 Minuten Schwimmrunde - immer fein entlang des Ufers - wieder "anlegte", leuchtete schon die Sonne durch die Bäume. Vom Wasser aus mache ich ja selten Fotos, nicht, dass mir mein Telefon noch ins Wasser rutscht... Aber für diesen Post habe ich mich dann doch mal getraut...
Hier links steht sie, zwei Birken, eine jüngere Eberesche und eine alte Robinie rücken nah an sie heran, und hier kann man auch sehen, dass ihr Stamm über der Wasserfläche zu schweben scheint, sie muss enorme Wurzeln in den Seegrund getrieben haben, um zu stehen. Anders kann ich es mir kaum erklären, dass sie noch nicht ins Wasser gefallen ist... Unsere im vergangenen Jahr vom Sohn gezimmerte Sitzecke kann man auch sehen, von dort habe ich schon manches schöne Foto gemacht. Aber heute spielt ja die Eiche die Hauptrolle.
Die beiden letzten Fotos sind wieder vom Steg aus gemacht. Jedes Jahr nimmt die Eiche mehr vom Blick auf den See, hängt ihre beblätterten Äste und Zweige weit hinunter. Aber so wissen wir, es geht ihr gut, und wer weiter gucken will, muss halt ins Wasser und unter ihr durchgucken oder ein Stück rausschwimmen ;-)
Oft nehmen wir als selbstverständlich hin und kaum der Beachtung wert, was uns so umgibt. Und das Gejammere über den Laub"entsorgungsstress" klingt mir jedes Jahr aus verschiedenen Richtungen in den Ohren. Vielleicht lernen wir nie, wie wertvoll Bäume für uns sind? Hohe Zeit wäre es... Und wie liebenswert sie sind, die Bäume, die jungen, die gestandenen, die alten..., ja, noch die sterbenden und toten. Vom Keimling bis zum toten Holz sind sie voller Leben, voller Lebensvielfalt. Und unsere Eiche trägt mit ihren Eicheln die Chance für einen ganzen Wald.
Mein Freund, der Baum - bei Astrid
Naturdonnerstag - bei Jutta