Tür weit auf und frische Herbstluft atmen. Die Sonne erwischt morgens nicht mehr viel vom Garten wegen des Hausschattens. Aber noch Birkengoldreste...
Mich übers mit Nachschub vom Liebsten aufgehübschte Sträußchen auf dem Verandatisch freuen...
Und endlich gibt es zum Frühstück auch wieder Lieblings-Rohkost - Möhren, Rote Bete, Apfel, Zitrone, Rosinen, Pflanzenöl... Für die Minzeblättchen müsste ich weit in den Garten, geht gerade nicht...
Nach dem Frühstück meinen aktuellen Standard-Ruheplatz am Tage einnehmen. Jeden Tag läuft zz. der Breitwandfilm "Herbstgarten" ;-)...
In der Lokalpresse den Hinweis auf eine interessante Kunstausstellung in Chemnitz entdecken. Hoffentlich tragen mich meine Beine bald wieder...
Ein paar Vorbereitungen für meine Ausstellung im nächsten Juni/Juli getroffen. Was man so machen kann, wenn man gerade nicht am Werktisch stehen kann. Rechner auf dem Schoß...
Der Liebste muss zu einem Außerhaustermin, ich mache mir ne Goldene (Trost)milch und nasche ein paar Plätzchen vom Brandenburger Lieblingsbäcker.
Ein spannendes Rezeptbuch mit pakistanisch-palästinensischer Küche entdeckt und unbändigen Appetit und Lust aufs Bald-Ausprobieren. Nächstes Jahr dann ;-)
Zwischendurch immer wieder in den Garten gucken. Spatzen, Finken und Amseln flattern und futtern. Es blühen noch ein paar Malven, Wegwarte, Karthäusernelke, Lichtnelke und Ringelblumen, leider komme ich nicht in den Garten zum Fotografieren. Gucken muss reichen.
Mit dem Sohn zum Thema "Gärten des Grauens" gechattet und in der Lokalpresse das dazu gefunden. Es bewegt sich doch was? Noch rechtzeitig genug? Einen Einspruch während der noch laufenden öffentlichen Auslegung eines Ferienhaus-Resort-B-Plans in unserer Nachbarschaft überarbeitet. Die Zeit drängt. Unfassbar überdimensioniertes Projekt.
Der Liebste erweist sich als Trost-Post-Überbringer. Aus Prieros brachte er schon Karens Paris-Karte mit, und aus dem Freiberger Briefkasten kamen nun eine tolle Herbstpostkarte von Ulrike und von Sandra Stempelkunstglück und Trostschokolade... Dankeschön, ihr Lieben.
Unser Obstimbiss und ein kleiner Schokostollenrest der Erzgebirgsbäckerei, Kerzenlicht und Nachmittagssonne sind der Rahmen für Gespräche zuzweit. Geschichte, Politik, Freunde, Familie, Erinnerungen an unsere seit einer Woche zurückliegende Parisreise... Es sammelt sich die Woche über immer so einiges an.
Meine Schmerzen lassen nach, langsam, und ich hoffe, dass ich meine Parismitbringsel der unangenehmen Sorte wieder vollständig loswerde. Nur wird es dauern... Unserer anhaltenden Freude an unseren wunderbaren ausgiebig langen Stadtspaziergängen zu Fuß durch die Quartiere längs der Seine zwischen Eiffelturm und Notre Dame, Tuilerien und Champs Elysees, Montmartre und Pere Lachaise, Quartier Latin und Jardin du Luxembourg tut das auch keinen Abbruch. Im Gegenteil. Das Paris-Leporello auf dem Fensterbrett aus dem Picasso-Museumsshop ist Quell der Freude. Wenn ich die Schmerzen besänftigt bekomme, kann ich die bis Weihnachten ärztlicherseits erzwungene Ruhe sogar genießen.
Ansonsten: Ukrainekrieg, Iranrevolution, Frauen in Afghanistan, Flucht, Klimakonferenz, rechte Umtriebe, Rassismus, Pandemie... So vieles bedarf unserer Aufmerksamkeit, unserer Haltung und unseres Engangements. Nicht aufgeben, nicht nachlassen, tun, was man kann und was einem entspricht. Hinschauen, nicht wegschauen. Die täglichen kleinen und großen Freuden dennoch nicht übersehen und mit seinen mentalen Kräften haushalten.
Habt's gut!
Alle 12 von 12 bei Draußennurkännchen.