Kommt mit in den Ueno-Park in Tokio, Kirschblüten anschauen. Am Froschbrunnen am Parkeingang eine Kirsche schon in voller Blüte, denn natürlich gibt es verschiedene Sorten, und manche blühen früher, andere später...
Kirschblüten, sakuranohana, und sich die Kirschblüten anzuschauen und zu feiern, hanami, das ist in Japan das zentrale Ereignis des Frühlings. Als wir jetzt im März in Japan waren, erwischten wir die Anfänge davon und bekamen eine Ahnung, was los ist, wenn die Kirschblüte ihren Höhepunkt erreicht. Schon in der Zeit, als wir da waren, waren Werbung und Gestaltung öffentlicher Räume absolut kirschblütenlastig, während bei uns wahrscheinlich die Osterhasen in die Schaufenster kamen... Aber ganz vorhersehen kann man die Kirschblüte terminlich nicht, zu abhängig ist sie vom Wetter...
Eine ganze Allee alter Kirschbäume säumt den Hauptweg durch den Park, zum Fest schon geschmückt mit Laternen und die Rabatten geschützt mit Netzen, unbeschreiblich große Menschengruppen wandern hier hindurch, wenn's erst richtig blüht... Noch sind die Blüten nur vereinzelt an manchen Bäumen zu sehen, und auch da sammeln sich sofort die Menschen, werden Fotoapparate gezückt, freudiges Entzücken allenthalben...
Kirschblüten sind schlichtweg d a s Sinnbild der wieder erwachenden Natur und ihrer Schönheit, die die Japaner schätzen und der sie in Dichtung und Bildender Kunst Lobeshymnen singen.
Wir haben es nicht selbst sehen können, aber ahnen, was hier in dieser Kirschbaumallee im Ueno-Park los ist, wenn die Kirschen erst in voller Blüte stehen und schließlich die Blüten wie Schnee herunterfallen...
Dieses Hinweisschild konnten wir auch ohne Japanisch-Kenntnisse lesen und auch gleich beobachten, wie diszipliniert es von den ersten die Kirschblüte feiernden Menschen umgesetzt wird... Picknick unter Kirschbäumen.
Besonderes eindrucksvoll ist immer, wie die Menschen den ältesten unter den Bäumen begegnen. Dort bilden sich dichte Trauben, eine Mischung aus Freude und Ehrfurcht steht in manchen Gesichtern geschrieben.
Da so mittendrin zu sein, war für uns sehr eindrücklich, obwohl ich so überhaupt kein Freund vom Aufenthalt in großen Menschenmengen bin und wir daher auch irgendwie froh waren, den Termin der vollen Blüte nicht punktgenau erwischt zu haben...
Aber für "Mein Freund, der Baum" in diesem Frühjahr, das ich dieses Jahr drei Wochen lang in Japan verbrachte, ist das Ereignis doch allerbestens geeignet. Und für mich auch auf jeden Fall Sonntagsglück.
Mein Freund, der Baum - unter diesem Label gibt es bei mir immer am letzten Sonntag im Monat einen Post zum Thema. Und auch ihr könnt eure Geschichten von und mit Bäumen hier bei mir verlinken - erzählt, gemalt, fotografiert..., das steht euch völlig frei. Euer Post muss nicht vom selben Tag sein. Ihr habt drei Wochen lang Zeit. Und dann gibt es ja bald, am letzten Sonntag des Monats, eine neue Möglichkeit zum Verlinken. Lasst uns die Bäume wertschätzen und unsere Beziehung zu ihnen erkunden und pflegen.