Den Blick weiter unten auf den Stamm gerichtet, sieht man an ihrer Rinde Spuren von Käferbefall. Ein Zeichen von Vergänglichkeit. Schon blättert Borke ab. Die Spechte untersuchen klopfend den Baum. Der Baum wird so stattlich also nicht bleiben. Aber noch ist er da, schön und stattlich. Eine Weile noch.
Im Gegensatz zu weithin sichtbaren Borkenkäferbefalls-Gebieten in Brandenburg und Sachsen, wo ich vom Zug und vom Auto aus ganze Baumgruppen mit braunen Nadeln stehen sah, hält es sich in meinem Wald vor der Haustür noch in Grenzen. Vereinzelt befallene und absterbende Kiefern gibt es hier schon seit meiner Kindheit. So hoffe ich einstweilen, dass das so bleibt wie in all den über 50 Jahren und nicht plötzlich die braunen Nadeln an den Bäumen die satt blaugrünen an Menge übertreffen... Doch selbst dann, die Natur wird ein Angebot zu machen wissen... Vielleicht wieder mehr Heide, Flechten, bevölkert mit Ödland- und Schönschrecken, blau und rot geflügelt, auch wenn sie bis aus Italien kommen, besungen von der Heidelerche. Letzten Mittwoch gesehen und gehört während einer Exkursion in die Massower Heide. Und auch hier bei mir ist das ja alles präsent in den Randlagen des eintönigen Kiefernforsts zur freien Landschaft hin. Ich kenne ihn nun schon bald 60 Jahre lang. Direkt ein bisschen schade, dass ich weitere 60 Jahre Beobachtungszeit wohl nicht mehr hinbekomme...
Mein Freund, der Baum
Naturdonnerstag