Sonntag, 29. April 2018

Mein Freund, der Baum (61) - Im Bodetal (und ein kleiner Plausch...)

Wenn ich bei meiner Schwester im Harz bin, gehört ein ausführlicher Spaziergang im Bodetal und auf den Höhen dazu. Ein paar Bilder gab es schon. Vierzehn Tage ist es erst her, inzwischen wird nun auch dort alles grün sein. Aber ich erlebte noch die Zeit, in der die noch laublosen Bäume das Licht für die zarten Waldblumen brauchen, nachdem sie ihnen unter dichtem Laub Schutz geboten und den nahrhaften Boden bereitet haben. Es ist immer wieder ein Wunder, was dort für Miniaturgärten entstehen, ohne jedes Zutun einer ordnenden Gärtnerhand, ohne Laubharken. Im Gegenteil, solches würde den blühenden Schönheiten den Garaus bringen. Wenn sich das Blätterdach schließt, sind die kleinen Blumen verschwunden, und erst im nächsten Jahr ist Gelegenheit sie zu sehen... Heute geht es also nicht nur um Bäume allein, sondern auch um das pflanzliche Leben zu ihren Füßen. Das gäbe es nicht ohne die Bäume darüber. Zumindest würde es nur schwerlich gedeihen können. Insofern war ich froh, dass der Frühling hier noch nicht so weit war wie in anderen Teilen Deutschlands, dann hätte ich diesen Blütenreigen glatt verpasst. So intensiv erlebt habe ich ihn zum ersten Mal, obwohl ich ja schon öfter im Harz war.





Auch im Bodetal haben die Stürme tüchtig zugeschlagen.

Hier geht es hinein in den wildromantischen Teil der Bodetalwanderung zwischen Treseburg und Thale.
Über dem Friedhof. Buschwindröschen unter jungen Buchen.
Das Bodetal gehört zum Nationalpark Harz und ist Naturschutzgebiet. Totholz bleibt liegen als Lebensraum für zahlreiche Organismen, die es im Laufe von vielen Jahren zersetzen.
Buschwindröschen kommen überaus zahlreich vor.
Waldveilchen.
Waldveilchen, ein ganz hell geratenes.

Auf dem Burgberg hoch über der Bode.
Die Bode ist dunkel links neben der Straße zu erahnen.
Stellenweise gibt es auch Leberblümchen in großen Mengen.
Leberblümchen an einem steilen Hang. Ein ganz zauberhaftes Arrangement von Mutter Natur.
Gelbe Frühlingsanemone und Buschwindröschen.
 
Meine Favoriten heute: Die alte Eiche und die Buchen auf den Mauerresten der Treseburg. Beeindruckend.

 



Nach meinem Gang vom Bodetal aus auf die Höhen ging es nachmittags mit unseren Verwandten noch einmal dicht an den Fluss. Und da tauchten zu unseren Füßen noch mehr Arten blühender Gewächse auf, von denen ich Gelbsternchen und Milzkraut auch aus den märkischen Breiten hier in Brandenburg kenne...





Gelbsternchen.
Waldbingelkraut, ein eher unscheinbarer Vertreter der blühenden Zunft.




Den Abend beschloss ich mit meiner Schwester auf der überdachten Terrasse. Aus dem Bodetal stiegen zwischen den Bäumen Dunstschwaden auf, nach heftigem Gewitter und Regen....








Ihr merkt, es ist ungewöhnlich still hier zurzeit. Obwohl ich ja so viel zu zeigen und zu erzählen hätte. Die Tage sind sehr arbeitsreich, Schulgarten und eigener Garten verlangen nach mir, obwohl ich ja eine Gärtnerin bin, die allzugern auch mal fünf gerade sein lässt. Auch das Haus verlangt nach der langen Winterpause nach Zuwendung. Die Tage der offenen Ateliers stehen am ersten Maiwochenende an, an denen ich mich wieder beteilige und voller Vorfreude räume, werkle, gestalte... Und dann ist da noch mein "Wochenend"-Ehemann, der mich gelegentlich mit auf eine Dienstreise nimmt, diesmal über Freiberg mit Keramikmarkt nach Boffzen, von wo aus ich einen guten halben herrlichen Tag rund ums Kloster Corvey verbrachte. Seit vielen Jahren hörte ich meinen ersten Kuckuck somit diesmal nicht in Prieros, sondern an der Weser... Und so geht das weiter hier... Aber spätestens, wenn wir aus dem Urlaub zurück sind, zu Pfingsten, werde ich wieder mehr bloggen. Und wieder mehr bei euch lesen... Fehlt mir nämlich, beides... Wem das jetzt alles nach "zuviel Stress" klingt, lese ich ja manchmal in euren Kommentaren, nein, das ist es nicht. Ich habe gerade einen tollen Lauf und bin glücklich in meiner Haut und in meinem Leben, auch wenn das manchmal ein bisschen nach Nomadisieren aussieht. Einst waren wir alle Nomaden, und bei manchen steckt es halt noch mehr im Blut... Ich liebe mein Zuhause, meinen wunderbaren Rückzugsort, aber ich bin auch gerne unterwegs ;-). Und danke an Lisa... Das zauberhafte Mobile hat einen Platz gefunden, ich freue mich so an ihm... Habt einen wunderbaren Sonntag und bis bald.

Samstagsplausch

Donnerstag, 26. April 2018

Naturdonnerstag (78 + 45) - Zurück im wilden Garten

Schon wieder war ich seit vergangenem Freitag auf einer kleinen Rundreise in Deutschland unterwegs, und als wir Dienstagabend zu Hause ankamen, erwartete uns ein wunderschöner Anblick in meinem wilden Garten: Zierkirschen, Zieräpfel, Zierquitten, Felsenbirnen, Ranunkelstrauch und Rhododendron sind erblüht und sprenkeln weiße, rosa, gelbe, orange und rote Farbtupfer ins Grün und Braun... Ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert von der Blütenfülle (und dann im Herbst von den kleinen Früchtchen von Zierapfel, Zierquitte und Felsenbirne, die ich zusammen mit Mahonienfrüchten zu einem Gelee verarbeite..., sofern mir die Vögel nicht zuvor kommen). Hach, es ist so schön die Jahreszeiten zu erleben, diesen ewigen Kreislauf mitzugehen... Nun ist der Frühling mit Macht angebrochen...
















Den Natur-Donnerstag bekam ich im April 2017 von Jutta zur weiteren Pflege anvertraut. Hier könnt ihr auch in ihre 78 Sammlungen noch einmal hineinschauen. Und hier findet ihr alles, was sich inzwischen bei mir versammelt hat.  








Von euch sind eure Natur-Bilder und Naturliebe-Geschichten gefragt, wo immer sie euch begegnen, auffallen, anrühren. Verlinkt werden kann jede Woche von Donnerstag 8.00 Uhr bis Freitag 22.00 Uhr. Die Posts müssen nicht am Donnerstag veröffentlicht sein, aber bitte einen Link auf meine Seite enthalten.

Ich bedanke mich bei euch sehr, auch wenn ich es leider kaum schaffe, bei jedem vorbeizuschauen...


Wenn ihr wollt, sehen wir uns hier auch am Sonntag, dem letzten des Monats: Mit einer neuen Folge von "Mein Freund, der Baum" lade ich  wieder für drei Wochen zum Verlinken von Beiträge über eure Beziehung zu Bäumen ein.



Donnerstag, 19. April 2018

Naturdonnerstag (78 + 44) - Amtsgarten Neubukow (2)

Bevor der auf einmal doch hereingeschneite Frühling einfach sogleich in den Sommer übergeht, habe ich noch mal Bilder aus den ersten richtig schönen Frühlingstagen Anfang April. Als ich mitbekam, dass sich meine fast 400 km entfernt voneinander lebenden Töchter mit all meinen fünf Enkelkindern in der Wohnung der großen Tochter trafen, wollte ich doch gern auch ein bisschen dabei sein, denn das ist so selten, alle fünf Enkel beieinander zu haben und beide Töchter auch. So startete ich ein Überraschungs(Oster)ei und fuhr Dienstag nach Ostern hin. Ich hatte mir ein sehr nettes Quartier vor Ort gebucht und meldete mich zum Frühstück am Folgetag - mit Bäckerbrötchen - bei meinen Töchtern an. Und was soll ich sagen, die unverhoffte Wiedersehensfreude war groß, es wurde ein so herrlicher Tag, den wir zur Hälfte im Park im Amtsgarten verbrachten, von dem ich schon im Februar einmal hier erzählt hatte... Kurz vor 10 brachen wir auf und zollten zuerst dem Hochwasser am Hellbach ungeteilte Aufmerksamkeit. Das Wasser tobte, spannend. Es hatte zu Ostern noch einmal rund 30 cm Neuschnee gegeben, der nun taute und zusah, wo er hinfließen konnte...






Hellbach, aus seinem Bett gefallen...
 





Zentrum unseres Aufenthaltes war der tolle Holzspielplatz mit seinen verbundenen Klettergerüsten, stundenlang hatten wir ihn nur für uns und Bänke zum Sitzen für Mamas und Oma, und die größeren Kinder, aber auch eins von den kleinen, nutzten das Klettergerüst ausgiebig in vielen Varianten, hinauf, hinab, ins Netz, ins Nest...





Mamas und Oma gucken nur zu und haben Zeit für einen Kaffee...
Kraniche über uns.
Hoch hinaus und hinüber.
Das unzertrennliche Trio an diesem Tag (12, 8 und knapp 6 Jahre alt) beim Plaudern.
Die großen Cousinen.









Es gab den schnell fließenden Hellbach und ein paar Pfützen auf dem Gelände, da könnte man doch Schifflein bauen. Und eine Bude geht auch. Die Ideen gingen unserem "großen" Trio nicht aus. Wir brauchten echt nur zuzuschauen und mal eine kleine technische Hilfeleistung geben. Keine Langeweile, soviel schönes phantasievolles gemeinsames Spiel.






Materialberatung. Rindenstücke fürs Boot, Stöckchen als Mast, große alte Blätter und gefundene Pappe als Segel.
Eins von vielen... Manche kenterten schon beim Probefahren auf den Pfützen, andere nahm der reißende Bach mit fort.
Ein paar heruntergefallene Äste zwischen nahe beieinander stehende Bäume gesteckt, Anoraks drübergehangen, Bude fertig...









Beim Suchen der Stöcke für die Bude fiel dann auch der Blick auf die Frühlingsblümchen, die sich durchs Laub kämpften: Scilla, Gelbsternchen und Scharbockskraut: "Guck mal hier, guck mal da".... Faszinierend, keiner harkt hier Laub unter Bäumen und doch sind sie alle da, die kleinen tapferen Farbkleckschen.







 



Auch die beiden Kleinsten (knapp 2 Jahre und 9 Monate alt) hatten ihre Freude, manchmal sogar mehr, als die Mama ihnen zugestehen wollte... Denn es gab ja nicht nur am Hellbach Hochwasser, auch ein paar Wege und die Wiesen führten etliches Hochwasser und eine Mama hatte gut zu tun, das immer wieder lustig in die großen Pfützen patschende Kleinkind wieder ins Trockene zu bringen. Es war mal wieder erstaunlich zu sehen, was Filz und gute Schuhe an Nässe abhalten, denn Gummistiefel waren nicht auf die weite Bahnreise mitgekommen ;-).




Patsch patsch patsch, das ist ein Spaß...
Mama rennt..., und ist doch zu spät... Wie gut, dass es immer wärmer wurde...
Hose aus, Schlammspuren aus dem Gesicht wischen, dann gibt's Picknick, noch erweitert um Würstchen und Brötchen von Fleischer und Bäcker in der Nähe.
Dann Mittagsschlaf für die Kleinsten. Unter Bäumen ist gut ruhen.
Ausgeruht und entdeckerfreudig machte die Allerkleinste ihre erste Bekanntschaft mit Sand...
... und sammelte Grashalme ein.








Die Großen, inzwischen zwei davon der Schuhe ledig, hatten eine neue Idee: Achtsames Gehen, ganz langsam und mit geschlossenen Augen... Am Ende durfte für die großen Cousinen auch das Durchwaten einer Pfütze nicht fehlen. Herrlich zuzuschauen... Und auch die Mütter zu loben, die ihre Kinder machen ließen und so viel Zeit geschenkt bekamen intensiv zu plauschen. Natürlich immer den Blick aus den Augenwinkeln auf die Kleinsten und den noch Nichtschwimmerbuben, denn der Bach war nah.













Ein herrlicher sinnlicher Tag draußen, voller Frieden, auf einem unter Einbeziehung des vorhandenen Altbewuchses wunderschön gestalteten Gelände, umgeben von Lebendigem, von erwachender Natur mit ihren Wassergeräuschen, wärmender Sonne und Vogelrufen, mit glücklichen Müttern und glücklichen Kindern, voller Wärme und Abenteuer und dennoch so ganz gemächlich fließend, leicht, unbeschwert, entspannt, voller Freuden und Spaß...  Zum Kaffeetrinken ging's nach Haus.











Den Natur-Donnerstag bekam ich im April 2017 von Jutta zur weiteren Pflege anvertraut. Hier könnt ihr auch in ihre 78 Sammlungen noch einmal hineinschauen. Und hier findet ihr alles, was sich inzwischen bei mir versammelt hat.  










Von euch sind eure Natur-Bilder und Naturliebe-Geschichten gefragt, wo immer sie euch begegnen, auffallen, anrühren. Verlinkt werden kann jede Woche von Donnerstag 8.00 Uhr bis Freitag 22.00 Uhr. Die Posts müssen nicht am Donnerstag veröffentlicht sein, aber bitte einen Link auf meine Seite enthalten.

Ich bedanke mich bei euch sehr, auch wenn ich es leider kaum schaffe, bei jedem vorbeizuschauen...


  An InLinkz Link-up

Samstag, 14. April 2018

Meine Woche 2018 (15)








Das letzte Wochenende gehörte uns beiden und dem Garten, aber auch ein erstes Sonnenbad durfte sein, nachdem ich die Sonnenliegen umgestellt hatte, denn so unmittelbar unter der alten Kiefer mit ihren gebrochenen Ästen wurde mir langsam doch etwas unheimlich, sobald Wind geht... Gekocht habe ich nach einem über 30 Jahre alten Rezept meines Bruders Paprikafleisch auf Chinesisch, lecker. Am nächsten Abend den Rest noch mal mit Apfel, Zwiebeln und Käse verlängert...















Samstag war die dritte Frühlingspost angekommen, wieder sehr, sehr schöne, zarte, mit Kalligraphie-Frühlingszeile..., von Moni. Danke! Ich hoffe, du bist wieder ganz gesund inzwischen!






 



Am Montagmorgen waren wir früh aus den Federn, der Gefährte setzte mich am Bahnhof ab und ich wechselte mal wieder den Ort und traf mich zu Spaziergang und vorzüglichem Picknick mit Mascha in Wernigerode. Schöne Stunden im frühlingsblühenden Lustgarten... Danach gab's Imbiss auf Indisch mit meiner Schwester und anschließend fuhren wir zu ihr nach Haus ins Bodetal. Kaffee auf der Sonnenterrasse und Abendbrot auf der nächsten Terrasse, so viele schöne Sitzplätze...




 
 


Am nächsten Morgen trafen wir uns mit entfernteren Verwandten der väterlichen Linie, die ein paar Tage Urlaub im Harz machten. Wir hatten uns viel zu erzählen und wir sechs erwanderten auf dem Klosterwanderweg Kloster Ilsenburg und Kloster Drübeck. Wir waren begeistert von den wunderbar instand gesetzten Anlagen, den netten Menschen vor Ort, den blühenden Blumen unterwegs und vom reizenden Gartencafé im Kloster Drübeck... Bei herrlichstem Wetter verbrachten wir den Tag und verstanden uns so gut, dass wir uns auch für den Folgetag noch einmal verabredeten.








Den Vormittag verbrachte ich allein, die Schwester musste schon sehr früh ins Büro. Ich wanderte nach dem Frühstück ein Stück entlang der Bode ins Örtchen hinein, besuchte das Grab meiner Eltern und wanderte auf den Höhen zurück. 










Nachmittag holten uns unsere Verwandten ab und wir machten zusammen nochmals eine kleine Bodetalwanderung direkt am Fluss entlang und stärkten uns danach in einem netten Café. Wir sind uns einig, dass wir uns wiedersehen wollen, mal schauen, wann es wieder Gelegenheiten gibt. Meine Schwester und ich aßen bei einem donnernden Gewitter draußen zu Abend, diesmal auf einer überdachten Terrasse, in Sicherheit vor dem Regen und gewärmt von Daunenschlafsäcken und heißem Kräutertee... Urgemütlich und faszinierend schön... Als das Gewitter sich verzog, hörten wir noch Singdrossel und Käuzchen.







 

Wie ich nach Haus gekommen bin, habe ich schon bei 12 von 12 erzählt. Am Freitag habe ich nach dem Frühstück mit Eichhörnchen vor dem Fenster meinen Workshop vorbereitet, zu dem ich heute nach Dahlewitz fahre, wo es von 14.00 - 18.00 Uhr einen Kreativmarkt im Bürgerhaus Bruno Taut gibt. Ich bin gespannt, war noch nie da. Eine der Initiatorinnen ist eine langjährige Teilnehmerin in meinen Kursen, so habe ich mich gern überzeugen lassen.  Ich werde heute mit Interessierten an der Gelatineplatte stehen und drucken... Ich hoffe, ich habe alles eingepackt, was ich brauche... Ein paar Bögen mit Mustern habe ich Freitag noch vorbereitet und gedruckt, zum Inspirieren sozusagen...






 


Vor der Haustür habe ich noch entdeckt, dass ein paar Vögelchen meine tolle Filzschleife im Blumentopf als Nistmaterial-Spender genutzt haben. Sollen sie, ich gönne es ihnen von Herzen... Aber wo sind die Nester? Mal sehen, ob ich was entdecke in den nächsten Wochen. Hinterm Hyazinthentopf seht ihr übrigens auf mein "privates" öffentliches Bücherregal auf der Treppe. Zu den Tagen der offenen Ateliers am ersten Maiwochenende wird es in Betrieb genommen. Ich lasse ja neuerdings Bücher frei, zum Beispiel in Zügen, und freue mich, wenn sie weiter gelesen und weitergegeben werden.








Habt ein gutes erholsames Wochenende!


Samstagsplausch
Frühlingspost