Mittwoch, 4. Dezember 2019

Kreativzeit in Mannheim - Stille Gärten, heitere Orte

Nachdem ich in den letzten Jahren nun schon einige Male im Textilstudio im Industriehof Speyer bei Brunhilde Scheidmeir und Fritz Jeromin zu Kursen war, wurde es doch mal Zeit auch Sabine Jeromin kennenzulernen. Die besondere Gelegenheit kam mit der Planung einer Kurzreise nach Mannheim mit einer meiner allerbesten langjährigen Freundinnen.













Acht Frauen versammelten sich am vergangenen Wochenende um die großen Arbeitstische und begannen unter Sabine Jeromins Begleitung ihre Spaziergänge durch ihre ganz persönlichen Gärten. Ein riesiger Fundus an ganz unterschiedlichen Materialien und Farben und Werkzeugen lag für uns bereit und im Nu waren die Tische dicht bedeckt von den Folgen unseres Tuns... Es tat gut mal so ganz zwanglos und ohne Hemmungen auszuprobieren können, was man vielleicht nicht zu Hause hat oder woran man sich bisher nicht richtig herangetraut hatte... So manchen guten Technik-Tipp gab es am Rande.



























   
    








Verwöhnt mit Tee, Kaffee, Pizza, Kuchen und Gebäck versammelten wir uns mittags um den Esstisch, blätterten in den ausliegenden inspirierenden Leporello- und Buchbeispielen und Lyrikbändchen, vertieften uns in intensive Gespräche und waren nach solchen Pausen dann doch ganz schnell wieder gefangen in unseren Gärten... Da wurde es dann oft ganz, ganz still im Arbeitsraum. Äußere Gärten, innere Gärten, Gartenreisen, Gartenträume - was floss da alles hinein auf die Seiten unserer Leporellos, die sich am Ende des zweiten Tages zu einem großen Gartenlabyrinth vereinten. 













  

 









Ist diese Vielfalt nicht überwältigend? Kaum zu glauben... Jede hat sich mit dem gleichen Thema beschäftigt und es sind so viele ganz verschiedene Gärten gewachsen... Ich hätte darin noch lange spazieren gehen können, um all die Details zu entdecken... Es war schön mit euch, ihr Frauen. Wir waren eine sehr angenehme Runde. Eine ganz besondere Überraschung war neben dem Kennenlernen von Sabine und dem Wiedersehen mit Fritz und Brunhilde, dass auch Frau Nahtlust unter den Kursteilnehmerinnen war. Und ich weiß jetzt, dass sie nicht nur Papier und Nadelbriefchen liebt, sondern auch seeeeehr lecker Kuchen backen kann... Danke euch allen!












Voller Freude habe ich meine Leporellos nun zu Hause ausgepackt, auf meiner Zwischenstation in Brandenburg ;-)





Vorderseite: Untergrund sind Ecoprints, Teebeutel, Gelliprints, Monoprints, Schablonendruck...


Details: Birkenrinde aus meinem Garten, Perlen-Spirale von einer alten Werkarbeit meines Sohnes, Batik-Ginkgo-Blatt


Entenfeder von meinem See.


Ecoprint-Rest von meinem Sommertreffen mit Mano.

Rückseite: Untergrund sind Seiden- und Schöpfpapiere, Ecoprints und Buchseitenausrisse.
Details: Stickarbeit auf Exoprint, altes Seidenmalereistückchen meiner Freundin, mit Räucherstäbchen durchlöchertes Transparentpapier.
Detail: mit altem Garn besticktes Schöpfpapier.
Detail: Grashalme, auf Ecoprint aufgestickt.




Aus dem Rest des Papierbogens entstand noch ein weniger aufwändiges kleineres Leporello, die Vorderseite, eine weite Landschaft mit Bäumen, grüner als gedacht, aber ich hatte doch noch grüne Bügelseidenmalfarbe übrig... Die Bäume sind frei aus Gelatinedrucken ausgeschnitten, ich hatte vorher mit Seidenmalfarben eingefärbtes Papier in Grautönen bedruckt.








Auf der Rückseite kam dann "Ussel"-Wetter zum Vorschein dank der Ecoprints, die Sabine zum Verwerten freigegeben hatte..., ebenso wie Tee- und Gelliprintpapiere, hier in Streifen gerissen. Unten drunter Grau aus Tinte auf angefeuchtetes Papier.





Links Ahornblatt-Ecoprint auf Seide, Mitte eins auf Papier, rechts ein "echtes" Blatt, schon von kleinen Tierchen angegriffen, ein Wunderwerk auf dem Weg zum Blattgerippe...






So, mir ist ganz komisch, heute ist doch Mittwoch und doch kein Mustermittwoch... Dann üben wir schon mal für den #mittwochsmix ;-), den Michaela und Susanne für uns ab Januar 2020 mixen werden. 

Vermutlich habe ich mit diesem Post jetzt für Jeromin Werbung gemacht. 
Dann. Ist. Das. So. 
Freiwillig und aus ganzem Herzen.

Donnerstag, 28. November 2019

Monatscollage - Mein November 2019





Klosterzeit, Enkelzeit(en), Kreativzeit(en), Baumzeit, Freundinnenzeit(en), zweisame Zeit, Schwimmbadzeit, Gartenzeit, Lesezeit (das wilde Adventsbuch ist aber erst ab 1.12. dran), Nachdenkzeit, Schreibzeit. Was so alles in einen Monat passt... Vieles diesmal sogar im Blog zu sehen. Und dennoch ist mein Konzept, mir einen ruhigen Übergang ins Winterquartier zu gönnen ziemlich gut aufgegangen... Ein sicheres Zeichen dafür ist immer, wenn ich Zeit habe kreativ zu werden. Das ist mir ausgiebig gelungen... Und gebloggt habe ich auch mal wieder intensiver... 16 Posts im November, das ist Jahresrekord...



 




Immer wieder habe ich mich mit meinem November-Grau-Licht-Buch beschäftigt und dort ist ganz viel aus meinen Papiervorräten, kleinen Schätzen, Erinnerungen, Bild-, Natur- und Text-Fundstücken, hineingewandert. Es ist so ein sehr persönliches Buch geworden, das meine Stimmungslagen sehr gut wiedergibt.









Parallel sammle ich schon für weitere Projekte. Für eine Gemeinschaftsausstellung von Künstler*innen aus Dahme-Spreewald im Februar entstehen gerade noch neue Collagen. Das schwarzrote Büchlein von Mano wartet auf Inhalte...








Für zwei habe ich auch noch Collagematerial in eine Kiste gesammelt: Erstmals besuche ich gemeinsam mit einer Freundin einen Kurs in Mannheim bei Jeromins. "Stille Gärten". Morgen geht es los. Nachdem ich nun schon fünfmal in Speyer war, war das jetzt mal dran. Und langjährige Freundschaft darf gern mal besonders gefeiert werden.








Nehmt mich bitte in Gedanken gern mit, wenn ihr am 29.11. mit auf den nächsten weltweiten Klima-Streik geht, und ihr Braunschweiger Verbündete gegen Rechts, toll, was ihr auf die Beine stellt!

Ich wünsche euch einen schönen 1. Advent. 
Möge er der Anfang einer eher stillen Zeit sein, ohne (meist ja) selbstgemachten Stress.




Monatscollagen bei Birgitt

Mittwoch, 27. November 2019

Allerlei...

Der letzte Mustermittwoch bei Michaela Müller heute, und ich hab wenigstens "skritptural" gemusterte Sterne. Die Adventspost widmet sich dem Thema Handschrift, die Hälfte der gewünschten Rezepte ist geschrieben und ich mach Pause an der Tastatur ;-)




Adventspostumschläge.





Ins November-Grau-Licht-Buch wanderten auch noch mal Sonne, Mond und Sterne, aufgefunden beim Aufräumen der Weihnachtsschmuckkisten, der Mond weckt Erinnerungen an Bastelstündchen vor zehn Jahren (?) mit dem nun ältesten Enkelkind...










In mein Buch schlüpfte auch das eine oder andere Kalenderblatt aus Kalendern, die ich mag. Klar bekam der Engel auch noch ein paar Sterne zur Seite...










Der Mustermittwoch war eine Institution, fast 350 mal erfreute uns Michaela mit Mustern und inspirierte zum Mitmustern... Und nun ist Schluss, huch.... Doch: Es wird weiter Muster geben. Und es gibt weiter den Mittwoch als regelmäßigen Treffpunkt der Kreativen zu einem bestimmten Thema, und in diesen Mittwochsmix mischt sich dann auch Frau Nahtlusts Papierliebe. Ich bin im 7. Kreativhimmel, denn ich koche ja allzugerne verschiedene Themen und Techniken zusammen in einem Kreativkochtopf und bin so gespannt, was Michaela und Susanne an Zutaten liefern werden... Danke euch beiden für alles in den vergangenen Jahren und für den neuerlichen Motivations- und Inspirationsschub...










In diesem Monat gab es aber auch soviel Inspiration: Bei Michaela Sonne, Mond und Sterne, bei Susanne Hirsch, Reh & Co., in der Adventspost Handschriftliches, Grautöne bei Andrea. Ich entschied mich von all dem auch was ins Novemberbuch zu übernehmen, aus dem ich heute noch ein paar Doppelseiten zeige. (Angefangen Anfang November im Kloster Drübeck, habe ich hier und hier schon Seiten daraus gezeigt). Hier noch eine graue Seite.









Ich glaube, ich habe den November noch nie so geliebt wie diesmal, da ich erstens eine große Sehnsucht nach Ruhe und Einsamkeit verspürte, und ich zweitens für meine November-Grau-Licht-Buch-Sammlung mit sehr offenen Augen und offenem Herzen durch den November gegangen bin. Da gab es soviel zu entdecken und ins Buch einzubauen... Und ja, auch Farbe außer Grau hatte der November. Und ganz zuletzt habe ich dank Karen entdeckt, dass das Thema der Stoffspielerei Nähen auf Papier war... Vor einiger Zeit habe ich ja angefangen wieder zu sticken, und hefte seitdem immer wieder mal auch ein paar Stiche in Bücher und in Collagen hinein... Und nun ins Novemberbuch.













So hängen aus meinen handgemachten Büchern nun hin und wieder Fädchen heraus... Was fehlt uns noch? Ach ja, die Tiere des Waldes... Aus meinen Papiervorräten kam einiges bereitwillig für ein Weiterleben im Novemberbuch hervor.





Grau, genäht und Maus - die Themen verbinden und verschlingen sich...


Meister Lampe (aus einem PaperSwap)


Der Vogel stürzt sich fröhlich ins stürmische Novemberwetter.



Kleine Texte, die auf irgendeine Art zu mir sprechen oder beherzigt werden dürften, finden sich auch häufig in meinen Büchern, ich habe eine riesige Sammlung davon und täglich kommen welche dazu... Ich schreibe sie selber oder klebe sie ein. Der hier passt doch wunderbar zum November.








So, ich trinke jetzt einen Tee, und dann gehe ich weiter Adventspost schreiben... Meine 100 Seiten Novemberbuch müsste ich binden, aber das muss leider noch warten... Adventspost, eine kleine bevorstehende Reise mit einer Freundin und anstehender lieber Besuch gehen gerade vor...



Grautöne bei der Zitronenfalterin
Handschrift bei der Adventspost
Sonne, Mond und Sterne beim Mustermittwoch
Hirsch, Reh und anderes Waldgetier bei Frau Nathlust
Nähen auf Papier bei Stoffspielereien
und bei Instagram noch #areyoubookenough_gather







Sonntag, 24. November 2019

Mein Freund, der Baum, nochmal...

Alte Birke.









Pilzlein am Stamm der alten Birke.




Zwillingsbirke noch vollständig. Der linke Zwilling muss altershalber fallen.




... Bäume bei mir zu Haus. Der eigentlich für heute vorgesehene Baumfreund aus dem Harz muss wegen der fortgeschrittenen Zeit noch ein bisschen in die Warteschleife... Aber Bäume habe ich natürlich auch ohne diesen besonderen immer parat. Wie gestern schon beim Samstagsplausch erzählt, war ich für zwei Tage in der brandenburgischen Sommerheimat. Das Wetter war gar nicht klischeehaft novembermäßig grau, sondern ziemlich hell und sonnig. Was lag da näher, als die Bäume um mich her noch einmal in Augenschein zu nehmen, nun, da die Birken im satten Herbstgelb stehen, und auch noch einmal ein paar Minuten an den See zu gehen... Wenn ich darüber nachdenke, dass ich diese Blicke nun schon über 50 Jahre kenne und wohl hunderte von Malen schon fotografiert habe, wundert es mich dennoch nicht, dass ich sie mir wieder und wieder anschaue... Da ist eine tiefe Verbundenheit...





Erlen und Robinien am See.



Jung-Ahorn. Kein Spitzahorn. Dann verlassen sie mich mit der sicheren Unterscheidung.


Erle, Jungesche und Birke am Ufer.









Alte Kiefer.


Baumnachwuchs. Eberesche.



Mein Freund, der Baum
Naturdonnerstag