Fünf Jahre lang habe ich den Prieroser Schulgarten auf dem Weg zu einem naturnahen insektenfreundlichen Garten mit vielen heimischen Pflanzen begleitet, mit vielen Kindern geforscht und entdeckt, viele Pflanzen auf dem Weg des Einwurzelns gegossen. Nun war die Zeit reif für einen Schnitt. Ich habe entschieden mich nur noch um die naturnahen Elemente wie Magerrasen, Trockenbeete, Gehölzhecke und Teich zu kümmern. Der eine oder andere Einsatz zum Expertentag mit Kindern ist nicht ausgeschlossen. Aber die Sehnsucht nach Freiheit von so vielen regelmäßigen Terminen und von der Gesamtverantwortung fürs Wohl und Wehe des Gartens war zuletzt übergroß geworden. Jüngere rücken nach, und das ist gut so. Eine Arbeitsgemeinschaft ist im Entstehen, ein erster Elterneinsatz im Garten hat stattgefunden. Loslassen können ist umso leichter, wenn man sieht, dass auch was vom Losgelassenen aufgefangen und weitergestaltet wird, auch wenn es dann natürlich auch Veränderungen geben wird.
Nach Regen und Wärme erblühten doch noch mal die Ringelblumen in den Minibeeten der vergangenen 3. Klasse. |
Die Samenernte war wieder reichlich, hier Rote Melde und Ringelblume im einen Tütchen, Malve und Lichtnelke im anderen Tütchen... |
Auch Pilzsucher kommen im Garten auf ihre Kosten. Schirmpilze am Hochbeet. |
Die ersten "Sitzmöbel" kommen in die Jahre und Pilze machen sich breit... Irgendwann muss da was neues her. |
Das Bergsandglöckchen hat sich hier so toll eingenistet und blüht noch immer.... |
.... ebenso Königskerze... |
... und Nachtkerze..., zwei der sieben "Patenpflanzen" im vergangenen Schuljahr. |
Die sonnigen Herbsttage zauberten noch einmal herrlich sanfte Gartenbilder... So wurde es doch ein recht versöhnlicher Abschied für mich. Nun komme ich nur noch sporadisch her und bin doch so gespannt, was sich tun wird und wie meine Pflanzenkinder weiter gedeihen. Ich habe unendlich viel gelernt in diesen fünf Jahren, vor allem, was Pflanzen für trockenen und mageren Boden angeht. Die heimischen enttäuschen einen nie, blühen unendlich lange in mehreren Schüben, sind so unglaublich hübsch und bieten so vielen Insekten und Vögeln Nahrung. Man muss ihnen nur genug Platz freihalten! Dass unsere Insektenvielfalt so sehr zurückgegangen ist, hat auch damit zu tun, dass heimische Pflanzenarten, auf die viele Insekten spezialisiert sind, immer weniger Platz zum Wachsen haben. Auf Feldern, im öffentlichen Grün und vor allem auch in Gärten noch immer viel zu wenig geduldet, geschweige denn gefördert werden. Die in Mode gekommenen Blühstreifen enthalten leider nicht immer unbedingt genügend heimische Arten, im Gegenteil, nun kommen in diversen Billig-Samen-Mixen wieder Arten zur Verbreitung, die nicht unbedingt an Vielfalt halten, was man sich davon in guter Absicht verspricht... Möge das in unserem Schulgarten anders bleiben und es weiter summen und flattern...
Die Brombeeren wachsen aus dem Wald durch den Zaun in unsere Münder... und schenken im Herbst noch wunderbares Leuchten. |
Leuchtendes Ahornblatt im Oregano. |
Späte Tracht für Bienen: Herbstastern. |
Birkenwäldchen mit Maiglöckchen. |
Blick über die Liegewiesen zum Weidenbogen, Schneeball und Ahorn. |
Und nun verlassen wir einstweilen den Garten für die Winterruhe....
Naturdonnerstag