Nach meinen "Ferien" rund um die Geburt des jüngsten Enkelmädchens waren die beiden größeren Enkel-Cousinen nun wieder bei mir zu Gast. Immer wieder macht es mir Freude, wie sie aus dem, was so da ist, was machen und oft lange Zeit miteinander in vertieftes Spiel und ins Gespräch kommen... Dabei lernen sie oft so viel mehr als durch alle gut gemeinte "Unterrichtung"..., verknüpfen ihre Erfahrung und Erinnerung mit dem, was sie vorfinden, setzen sich Ziele, bringen sich mit dem, was sie können, ein und beflügeln sich gegenseitig mit ihren Ideen.
Oma war ja bei der Ankunft der Mädchen gar nicht da... Da wurde schon mal ganz allein und ohne mein Zutun Hand angelegt, um die etwas zusammengesackten Wände der Bude wieder aufzufüllen und zu verzieren: mit Blättern von den Essigbäumen, die immer geerntet werden dürfen, da sie sich stark vermehren, mit Fäden aus dem Wollrestekorb, mit den Samenhülsen der Lunaria.
Der Onkel hatte ein Pferdchen an den Zaun neben der Bude gebunden, mit einem Tau aus einem Strandgutfund von der Insel Sylt. Das "Pferdchen" stammt vom jahrelang beliebten Kletterbaum vor den Kinderfenstern der Mamas und des Onkels der Enkelinnen (raus aus dem Fenster, rein ins Fenster...) Nun aber war er doch zu groß geworden, ließ kaum noch Licht in die Gästezimmer. Aber ein Pferdeleben ist ja nun auch nicht so schlecht...
Auch einen phänomenal schönen kleinen Tisch hat der Onkel gebaut, aus 100 Jahre alten Fußbodendielen, die ich mal vor dem Freiberger Bauschuttcontainer retten konnte und die schon meine Draußen-Werktische ermöglicht hatten. Die Tischplatte kann man abnehmen und hat so Stauraum für ein paar Geheimnisse in der Bude... Und natürlich reichen das Tischchen, die Stammabschnitte der im zeitigen Frühjahr gefällten Kiefern und die Bojen (auch Strandfundstücke von der Insel), um zu dritt nach dem Schwimmen ein Abendpicknick einzunehmen, so bequem, dass auch Oma gemütlich ohne Verrenkungen dabei sitzen konnte.
Es war ja Sommer, und der Pflichtgang zum Bewässern des Schulgartens konnte zunächst nicht ausbleiben. Dabei kamen am Wegesrand Stöcke aus dürren Kiefern ins Blickfeld, die man im vergangenen Jahr ausgedünnt hatte. Damit herumzuspringen macht offenbar unbändig Spaß, ich kam kaum noch hinterher...
Aber wir hatten auch nächtliche Gewitter (die weitere Wege zum Schulgarten ersparten...) und die Kinder beschäftigten sich viel mit Wetter... Bei Petterson und Findus hatten sie den "Wetterbericht der Kiefernzapfen" gefunden und sogleich im Garten ausprobiert, wie sich die Zapfen bei Wetteränderung öffnen oder schließen...
Das kleine Mädchen baute ein Haus für (Papier)Wetterfrösche, fein eingerichtet mit allem, was Frosch so braucht, wie das Mädchen meint... Da ich beim Beginn der (in einem anderen Post noch näher auszuführenden innen-)architektonischen Höhenflüge der Enkelinnen nicht dabei war, konnte ich nicht vermeiden, dass meinen Küchenkrepprollen zuleibe gerückt wurde... Nun sind sie alle, denn klar, auch Frösche wollen weich liegen.
Im (Kinder)-Gästezimmer stehen viele Kinderbücher, mehr älteren Datums als neue. Das kleine Mädchen sucht sich oft nach den Bildern aus, was sie dann vorgelesen bekommen möchte. Dieses Buch hat sie sehr beeindruckt. Die Tochter des Wassermanns. Es greift die ökologischen Folgen der Melioration von Landschaften kindgerecht auf und verknöpft sie mit der hier im Sorbischen angesiedelten Legende vom Wassermann auf und seinem Reich, die Teichlandschaften. Seine Tochter Wodilija (die eine Menschenmutter hatte) entdeckt, dass die Menschen vorhaben, die Wiesen zu entwässern, um mehr und schmackhafteres Gras für die Kühe zu haben. Nach vielen Umwegen, zum Glück und mit Hilfe eines einsichtigen jungen Mannes, der wohl auch ein ganz kleines bisschen verliebt in das wasserliliengeschmückte Mädchen mit dem nassen Rocksaum ist, darf der Teich bleiben und der Wassermann und seine Tochter dürfen weiter dort leben und wirken, zusammen mit den Fischen und Fröschen und dem schönen Haubentaucher, nicht zu vergessen die Wasserspinnen, deren Luftkugeln es auch dem jungen Mann erlauben, mal die Wassermanns unten im Teich zu besuchen...
Auf dem Grund des Sees waren wir nicht, ich bin so froh, dass nach dem großen nun auch das kleinere Mädchen schwimmen kann, fünf Minuten am Stück schafft sie schon. Die beiden haben die Wasserspiele genossen, bis zu dreimal am Tag. Allerdings gehe ich sicherheitshalber immer noch selber mit (und habe so in meinen dieses Jahr erst sehr spät begonnenenen täglichen Schwimmrunden gut aufgeholt...)
Auch der alte Kahn wurde wieder flott gemacht, und der wird sich gefreut haben mal wieder richtig in Aktion zu sein. Vorher musste tüchtig mit vereinten Kräften geschöpft werden, denn die Gewittergüsse hatten ihn ziemlich gefüllt. Und dann hat sich Oma in die Riemen gelegt. Es ist ein schweres Boot, das sich bei Wind nicht so leicht manövrieren lässt... Deshalb ziehe ich die ruhigen Abendstunden zum Rausfahren vor...
Foto: D. T., danke Herr Nachbar! |
Im Korb kommt das Abendbrot als Picknick mit. "Das müssen wir machen, das hat doch schon Tradition", klagte die Enkelin, als in den ersten Tagen das Wetter nicht mitspielen wollte... Wir haben es geschafft...
Wir haben Graureiher, Enten und Sonnenfunken gesehen, über die sich beim Rudern bildenden Sogtrichter philosophiert, uns die Welt da unten unter der Wasseroberfläche ausgemalt und vorgestellt, die sich im ruhigen Wasser so wunderbar aus dem Himmel spiegelte... Irgendwann wurde es der Kleinen zuviel: "Oma, das ist doch der Himmel von da oben!"... Meinen Hinweis auf die Goldmarie brachte sie dann aber doch noch mal zum sinnenden Schweigen ;-).
Die große Cousine fuhr nach sechs Tagen wieder ab, in den Familienurlaub... Da hatte ich in der kleinen noch ein paar Tage lang eine fleißige Gartenhilfe, das Erdemischen aus Sand und torffreier Blumenerde und das Einfüllen in die zu bepflanzenden Töpfe und das Gießen machten ganz offensichtlich Spaß... Nebenbei wurden Regenwürmer, Ameisen und Käfer begutachtet, und ein Rosenkäfer nass aus seiner gefährlichen Position überm Wasserfass gerettet...
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Kann man so eine Ferienwoche auch bei dir buchen...? Ich wäre dabei...inklusive Vorlesen und Wetterbeobachtung...Schwimmen könnte ich dann auch schon..., ins Wasser begleiten dürftest du mich aber jeder Zeit...;-). LG Lotta.
AntwortenLöschenVielleicht wäre eine Vorbesichtigung ratsam ;-)
Löschenhaste noch freie plätze? ;-)
Löschenferienlager bei ghislana! ich helfe auch im garten!
xxxxx
So schön zu lesen und zu gucken. Besonders die Fotos vom See beim Rudern bzw. am Steg!*****
AntwortenLöschenGerade sitzt M. neben mir und guckt allerdings Playmobilfilme, denn es regnet den ganzen Tag und alles trieft. Vielleicht hilft sie mir gleich bei der Sommerpost...
Dir alles Liebe!
Astrid
Hach so Oma sein ist sicherlich schön, besonders dann, wenn man so kreative Enkelkinder hat, wie du sie offenbar hast. Ich hatte Glück und habe eine kreative Tochter und ein kreatives Nachbarmädel - bei uns war auch immer was los im Garten ... derzeit ist es etwas ruhiger, das liegt wohl an der Pupertät. Aber irgendwann dann, wie bei Dir geht wieder die Post ab. Vielen Dank fürs Zeigen und die stimmungvollen Bilder. LG Marion
AntwortenLöschenNaja, ich glaube ja, kreative Omas, Mütter und Enkelkinder "befruchten" sich gegenseitig... LG Ghislana
LöschenBin ganz gerührt von soviel "MIteinander". Und das Bild von euch auf dem See ist wunderschön. Liebe Grüße, Taija
AntwortenLöschenso ein wunderbares kinderleben bei dir! geht's noch schöner? nein!!!
AntwortenLöschenliebe grüße, mano
Es liest sich, liebe Ghislana, als wäre es für alle Beteiligten eine schöne Zeit gewesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Edith
Ein richtiges Kinderparadies! Gut, dass man als Erwachsener dort mit eintauchen kann.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Traumoma, Traumenkelinnen- was soll man sagen: Sommerwonne pur!
AntwortenLöschenlieben Lisagruß!
...da ist der sprichwörtliche Apfel tatsächlich nicht weit vom Baum gefallen, liebe Ghislana,
AntwortenLöschendeine Enkelmädchen beneide ich um die Ferientage bei dir...so ein freudiges und kreatives Miteinander...wunderbar,
liebe Grüße
Birgitt
Qualitätszeit, Genießerzeit, Familienzeit, Naturzeit, Sommerzeit.....
AntwortenLöschenDanke das wir mitschauen durften.
Lieben Gruss
Christa
Danke, dass Du uns mitgenommen hast in dieses Paradies. Wer hat schon so eine Idylle zur Verfügung und bessere Spielmöglichkeiten gibt es gar nicht.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Was für ein Geschenk, eine so herrliche Zeit mit den Kindern und Enkeln zu verbringen. Schön, dass du es anscheinend so gut genießen konntest. Weiterhin schöne Sommertage.
AntwortenLöschenLG. Susanne
Das sieht nach einer wunderschönen Zeit aus! Die Kindheit ist wirklich etwas ganz Besonderes. Beim Lesen deines Berichtes war ich ganz traurig, dass ich schon groß bin! So ein Kindheitssommer hat einfach etwas Magisches an sich.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Veronika
So eine schöne Enkelzeit...sogar mit Rudern und Picknick auf dem See. Auch das Picknick im selbstgebauten Gartenhäuschen stelle ich mir herrlich vor...
AntwortenLöschenEin bisschen Brandenburg-Ferien gab es auch für meinen Sohn, mit Opa, Hühnern und kleinen Babykatzen...sooo niedlich, aber uns wäre lieber, die Katze würde keinen Nachwuchs mehr bekommen müssen.
LG Sigrun
das sieht nach einer menge spaß und kreativer zeit/ideen aus. so eine fahrt auf dem see würde mir jetzt gut tun :)
AntwortenLöschendanke für diesen wundervollen post <3
liebe grüße
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Wie schön so von Dir mitgenommen zu werden zu all Euren Unternehmungen. Danke. Lieben Gruß aus einem regentriefnassen Mainz, Eva
AntwortenLöschenDeine Bilder und Geschichten sind immer eine wahre Pracht und eine Wohltat für die Seele. Du transportierst mich regelmäßig zurück in Kindheitstage mit vielerlei Abenteuern. Danke! :-)
AntwortenLöschenWas für traumhafte Ferien für die beiden kleinen Elfen :-)
AntwortenLöschenDa möchte man bei dir noch mal Kind sein und alles miterleben!
Ganz liebe Grüße
sendet Urte
Ich bin ganz neidisch auf deine beiden Enkelinnen. Dein Beitrag hat mich darüber nachdenken lassen, wie es mit meinen Omas war. Die eine Oma hat mir zwar hier und da beim Handarbeiten etwas beigebracht, aber ich hätte nie ohne vorherige Absprache einfach in ihrem Garten etwas verändern dürfen - und alles was getan wurde, musste einen Nutzen haben. Diese Freiheit, dieses Kreativsein und einfach nur das Beobachten der Natur - darum beneide ich deine beiden Mädchen schon etwas.
AntwortenLöschenSchön, dass ihr so eine tolle gemeinsame Zeit genießen konntet und so viele Stunden im Garten, am und auf dem Wasser miteinander hattet. :)
Das sind unvergessliche Tage für Oma und Enkelkinder. Und eine ganz wertvolle Zeit im Leben. Als ich Petterson und Findus gelesen habe musste ich an meine grosse Tochter denken, die das Buch als Thema mit ihrer Autistischen Klasse haben wird nach den grossen Ferien. Für die Figuren hat sie mich gebeten ihr zu helfen.
AntwortenLöschenL G Pia
Liebe Ghislana, so eine Idylle: Das hatte ich als Kind leider nie, erinnert mich aber an Astrid Lindgren und die Kinder von Bullerbü. Mir scheint du bist eine ganz tolle Oma! Liebe lernen stärkt für´s Leben.
AntwortenLöschenLG pipistrello