So hielten wir uns auch gar nicht lange in den (fast) autofreien quirligen Einkaufsgassen von dem auf der Halbinsel gelegenen alten Teil von Sirmione auf und schritten mit einem leckeren Eis auf der Hand (wofür Sirmione bekannt ist) am Maria-Callas-Park vorbei. Vom Süden des Gardasees aus erstreckt sich Sirmione auf einer Halbinsel, an deren nördlichem Ende das weitläufige Gelände der Grotten des Catull auf einer felsigen Anhöhe inmitten von Olivenbäumen liegt, umspült vom Wasser in Smaragd- und Türkisfarben.
Ob für den Standort der weitläufigen und ehemals sicher sehr luxoriösen Villa mit Thermalbad allein die Schönheit und Magie der Halbinsel im Gardasee entscheidend waren oder ob er nicht doch auch von strategischem Wert und Nutzen war - und wenn ja, inwiefern - bleibt trotz vieler im vor Ort angesiedelten Museum schon zu begutachtender Forschungsergebnisse letztlich bisher im Dunkel (noch) nicht beweisbarer Vermutungen.
Egal - das Wandern zwischen Olivenbäumen und alten Mauerresten mit immer wieder neuen Ausblicken in die Villenruine und auf den See lässt die 2000 Jahre Zeitspanne, die ungefähr seit dem Bau vergangen sind, schrumpfen... Ganz nah scheinem auf einmal die Maurer, die die Steine fügten.
Durch die Weitläufigkeit des Geländes "verlaufen" sich die Besucher und man ist oft ganz unter sich und kann sich in die Zwiesprache mit den alten Mauern vertiefen...
Fast überflüssig zu erwähnen, dass hier auch richtig ist, wer die Ruhe sucht und dem Touristentrubel mal eine Weile entkommen will. Wohltuend auch, dass nur wenige Bereiche komplett abgesperrt sind, man bewegt sich also tatsächlich auf historischem Boden und kann auf uralten Treppenstufen oder Mauerabsätzen oder zwischen Olivenbäumen eine Pause einlegen, die alten Steine berühren... Die unterschiedlichen Bereiche sind auf geschmackvollen kleinen Schildern knapp in mehreren Sprachen beschrieben. Da das Picknicken auf dem Gelände nicht erlaubt ist, halten sich nur die Menschen länger dort auf, die das aushalten, z. B. wir ;-). Zwei Stunden waren wie im Fluge vorbei...
Leider haben wir vom Museum anfangs nur eine Etage angeschaut, wir wollten uns nicht gleich beeinflussen lassen. Doch als wir von unserem langen Rundgang zurück kamen, war es an diesem Tag schon geschlossen. Schade, mit den Bildern von den Originalplätzen in Geist und Sinn und vor Augen ist so ein bisschen sachkundige Begleitung als Zusammenfassung noch mal gut. Aber die den Weg zum Museum einfriedende Rosmarin-Hecke (ja, Hecke!!!) kann ich euch noch zeigen. Ein irrer Duft von frischem Rosmarin...
Im angrenzenden Park legten wir auf einer Bank noch einen kleinen Imbiss aus der Rucksackverpflegung ein. Und eine Lesestunde, schließlich hatten wir Urlaub, und da gehört ausgiebiges Lesen jeden Tag dazu. Gern dann an schönen Orten sitzenbleiben, die Atmosphäre aufsaugen und lesen... Übrigens kann man Sirmione auch mit dem Wassertaxi umrunden, da sind die Grotten gewiss auch ein schöner Anblick. Oder von oben? Wie es dieser Gleitschirmflieger im motorisierten Sessel macht? (Wär ja nix für mich...)
In Sirmione konnten wir noch einmal draußen im Abendsonnenschein essen. Das Licht war wunderschön...
Und so erlebten wir auch in Sirmione wieder einen der schönen Gardasee-Sonnenuntergänge. Berührend, wie viele Menschen sich immer wieder von diesem Schauspiel verzaubern lassen..., wie andächtig und friedlich gestimmt sie dann sind...
Nach diesem erfüllten Tag kamen wir auf dem Weg zum Parkplatz dann - nun mit mehr Aufmerksamkeit als am Morgen, als die Grotten uns magisch anzogen - noch am Scaliger-Kastell vorbei. (Scaliger-Burg, Scaliger-Schloss... die Bezeichnungen wechseln). Wie schon in Torri del Benaco und Malcesine - auch in Sirmione gibt es eins. Wieder die typischen Schwalbenschwanz-Zinnen. Und siehe da, der Mond...
Alle meine Gardasee-Posts.
In heaven.
wunderbar erholsam! danke!
AntwortenLöschenliebe Grüße.
Der Herbst ist wirklich eine gute Jahreszeit, um in den Süden zu fahren. Danke für die Erinnerungen, die du geweckt hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Liebe Ghislana, danke schön für das Mitnehmen auf eine wunderbare Zeitreise. Ich war vor vielen Jahren dort, an diesem magischen See und finde ihn bei dir genau so vor, wie er in meiner Erinnerung ist. Vor allem das Licht hast Du wunderschön eingefangen. Auch die Stimmung scheint die gleiche. Wir waren zwei Mal im September dort und die Farben sind die gleichen. Der leichte Dunst, der bei schönem Wetter über dem See hängt. So schön. Ich denke immer, so schön kann nur Italien und oute mich gerne als Liebhaberin dieses Landes.
AntwortenLöschenIch wünsche dir schöne Herbsttage, die mit denen am See korrespondieren. Viele liebe Grüße zu Dir!
Erika
zwiegespräche mit alten mauern – das klingt verlockend.
AntwortenLöschenwunderschöne eindrücke sind das. und die rosmarinhecke weckt bei mir sofort rom-assoziationen, wo es eine – zugegebenermaßen nicht ganz so ausfallend dimensionierte – vor dem haus, in dem ich gewohnt habe, gab.
...so schöne Bilder wieder, liebe Ghislana,
AntwortenLöschenund sollte ich jemals an den Gardasee fahren -ich war nämlich noch nicht da- da werde ich mir deine Post ausdrucken und spare mir sonstige Reiseführer...oder ich nehme dich direkt mit, deine Begeisterung ist ansteckend,
liebe Grüße Birgitt
Auch dieser Bericht war wieder sehr anregend...und in das blaue Nass würde ich jetzt am liebsten hinein springen...;-). Hier ist der November jetzt wettertechnisch angekommen...;-). Dir noch eine schöne Woche! LG Lotta.
AntwortenLöschenJetzt bin ich mit dir, für ein paar Minütchen, in diese schöne Abgeschiedenheit abgetaucht und habe die Fotos von alten Mauern und dem blauen Meer sehr genossen! Ja, dieser Gegend liegt ein kleiner Zauber inne...
AntwortenLöschenLG Heidi
Draußen tobt der Sturm, bei dir die schönste Sonne - ein paar Minütchen Urlaub. Erinnern kann ich mich an alles so gut wie gar nicht. Muss die Schwangerschaftsdemenz damals gewesen sein....
AntwortenLöschenGute Nacht!
Astrid
Eine Rosmarinhecke habe ich auch gepflanzt, allerdings ist sie eher noch ein Heckchen. Die Fotos tun gerade sooo gut. Und ich brauche dringend einen Ziegelsteinweg (mit Moos), wenn ich mir sie so betrachte. LG mila
AntwortenLöschenEs ist schon lange her und wurde mal wieder Zeit für einen Rundgang. Als wir dort waren, brannte die Sonne. Wahnsinnig viele Menschen waren unterwegs.Heute fand ich es viel entspannter.Danke für Dein Erklären und die tollen Fotos einschließlich Sonnenuntergang. LG EDITH
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschenohja, das ist auch ein langer, schöner Reisepost! :o)
SIRMIONE! Darüber hat mein Vater in seinem Urlaubsfotoalbum geschwärmt. Meine Eltern waren da, als ich noch icht auf der Welt war und es muss wunderschön gewesen sein. Ich selbst bin leider noch nie da gewesen, aber deine Bilder wirken schon sehr verlockend - zwischen "alten Steinen" und schöner Natur (sogar mit Eidechsen) umherwandern und Geschichte atmen, das ist "ganz meins".
Alles Liebe von der Traude
http://rostrose.blogspot.co.at/2015/11/rettet-die-lachfalte-11-herbsthexentanz.html
ich bin grad mit dir wieder dort gewesen, soooo schön! wir wollten damals eigentlich fast wieder umdrehen, als wir auf dem parkplatz die gefühlten 50 busse und 500 autos sahen... und die innenstadt prallgefüllt mit schülern und anderen touris war. doch als wir dann bei der "villa" waren, war alles wieder gut und wir verbrachten einen halben tag dort, voller freude und glücksmomente. da belustigte uns auch der kommentar eines deutschen schülers nur noch "wie langweilig, nur alte steine..". es gibt nicht viele orte von denen ich sagen kann, dass ich in sie verliebt bin. sirmiones villa gehört auf jeden fall dazu!
AntwortenLöschendanke für deine wunderschönen fotos!
ich schicke liebe grüße nach brandenburg!
mano
Ein wunderschöner Ort! liebe Grüsse von mir
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