Dienstag, 7. Juli 2015

Befreite Lebensfreude - von Zu-fällen (?) _ (Montags-Mandala 50)

Dieses Jahr "verfolgt" mich gelb... Es ist seit wintergrauen Tagen die Farbe geworden, die ich brauche fürs Gemüt, die mich des Morgens begrüßt und die ich - wohl dosiert - an die Wände meines Schlaf-Büros hefte, in Mandalas und Collagen verarbeite. Die Farbe tut mir gut.

Zum Batikseminar Mitte Juni war ich wieder Färbemeisterin. So es die Zeit erlaubt, mache ich mit, wenn die Batikkünstlerin Maria Ilona Poppendieck mit Impulsen zur "Phantasie-Befreiung" das Seminar einstimmt. Das Seminarthema dieses Jahr: "Batik - Lichtpunkt in der Dunkelheit". So beschrieb der Batikkünstler Peter Wenger den Charakter von Batik. Wir arbeiteten zur Einstimmung mit geschlossenen Augen, schoben mit unseren Händen  Papierquadrate auf einem A3-Blatt spontan und behutsam "in Form", setzten unseren mitgebrachten "Lichtpunkt" dazu und bearbeiteten den Zufallsentwurf dann "sehend" auf einem Stück Baumwollbatist weiter. Heraus kam bei mir das: Gelb in drei verschiedenen Nuancen, das sich schön abhebt von der sommernachtblauen Schlussfarbe, das Wachs ist ausschließlich mit einem Tjanting aufgetrragen. (Normalerweise wird ja aus Gelb und Blau beim Färben Grün, ich habe nachgeholfen und das gute Stück stundenlang im frisch angerührten dunkelblauen Farbtopf gelassen, auf die Gefahr hin, dass das aufgetragene Wachs, das das Weiß und Gelb reserviert, vom Blau zu sehr unterlaufen wird und verschwindet, aber es passierte nicht ;-))




Wachsbatik, 40 cm x 40 cm
Am nächsten Seminartag - aus meiner Batik war längst das Wachs ausgebügelt - schaute ich in das von einer Teilnehmerin mitgebrachte Buch "Meine Heilkräuter-Mandalas", zog spontan eins heraus. Es leuchtete gelb, einfach und klar. Es gehört zum Alant, einer intensiv gelb blühenden Heilpflanze, die gleichermaßen für Erdendes und Transzendenz steht, von Pater Johannes Pausch in dieses Mandala gefasst. Es heißt "befreite Lebensfreude". Wie gut..., und meine kleine gelbblaue Zufallsbatik erhielt ihren Namen: Befreite Lebensfreude.












Kennt ihr Goethes Stein des guten Glücks? Wohl hatte ich ihn bei Goethes Gartenhaus in Weimar schon gesehen, aber etwas mehr damit beschäftigt habe ich mich erst durch den Impuls aus dem o. g. Buch. Ein steinerner Würfel trägt eine steinerne Kugel.


Mir fällt dazu nur noch ein: Balance..., sich ihr immer wieder nähern, das Pendeln des in alle Richtungen ausschlagenden Lebens wahrnehmen und sorgen und warten, dass es auch mal wieder zur Ruhe, ins Gleichmaß kommt. Ich bin auf dem Weg, auf dem sich dieses Jahr eine Reihe von unvermuteten Biegungen und unwegsamem Gelände auftun, die Umwege erfordern und Innehalten. Aber ich gehe den Weg lustvoll.


Wie dieser Wilde Wein, mein Impulsfoto für die Bilder-Pingpong-Runde 6. Vital und energisch befreit er sich aus dem - einst selbst gewählten (?) - Rückzug und sprengt mit unbändiger Lebenskraft selbst die eisernen Fesseln. Nach Rückzug und Gefangensein nun hinaus, hinaus und achtsam überbordendes Leben leben. 

Collage mit Batik- und bedruckten Papierresten, A2.
Ausschnitt
Befreite Lebensfreude - ich freue mich auf die Sommerferien, auf das Gefühl endlos vor mir liegender "freier" Wochen. Greifbar nahe liegen sie vor mir. Und jetzt, erst jetzt, nachdem auch meins fertig ist, gehe ich voller Vorfreude eure Bilder-Pingpongs aus der Runde 6 anschauen. Bei Lucia gibt's heute den Impuls zum Bilder-Pingpong Nr. 7.








Bilder-Pingpong Runde 6 - die entstandenen Bearbeitungen
Bilder-Pingpong Impuls für Runde 7
Bilder-Pingpong - So geht's!

Creadienstag

11 Kommentare:

  1. ...welch eine Kraft, liebe Ghislana,
    springt da aus deiner Pong-Collage...und noch ein vielfaches mehr aus der Wachsbatik auf sommernachtsblau...wie schön und aufmunternd...ich schaue sie mir noch ein paar mal an,

    lieber Gruß Birgitt

    AntwortenLöschen
  2. Was für ein Weg, hinaus aus dem Bild, Grenzen überschreiten, befreien, kraftvolles Licht. Toll. Sehr beeindruckend. Auch Dein Bericht vom Batik.
    Liebe Grüße und nochmals Entschuldigung für die Namensverwechslung, Doreen

    AntwortenLöschen
  3. das bild strahlt dynamik und ruhe gleichzeitig aus - sehr ansprechend! dass du das tiefblau so toll hinbekommen hast, wundert mich, wollte schon nachfragen, aber du hast es ja gleich erklärt.
    eigenartig, wie unterschiedlich gelb von uns interpretiert wird: sonnenwärme - lebensfreude - neid - grell - gefahr - dynamik ...
    das gelb hat in verbindung mit den grautönen des fotos eine ganz spezielle wirkung. strahlt licht aus dem fenster oder züngeln flammen hervor? beides fällt mir zu deiner collage ein.
    lieben gruß, susi

    AntwortenLöschen
  4. mit kollage kommt hier viel hervor - zwei mal das bild und das gelbe getreide dass reif wird und hell leuchtet - deine farben passen so gut zum sommer und ich sehe da die kraft die man braucht auch in dieser zeit. gelbe trockenheit... giessen wenn der regen ausfällt. und die blumen - bilder zauberhaft ! es tut gut deinen vorgang mitzufolgen um auch daraus zu lernen !
    liebe grüsse
    monique

    AntwortenLöschen
  5. Wie wunderbar schon die Überschrift klingt, wie feine Gedanken dazu!
    Die starren Gitter sollten nicht hindern, die Lebensfreude zu befreien. Immer wieder.
    Sehr, sehr schön find ich das zarte Blütenblattmandala.
    Liebe Grüße
    Christiane

    AntwortenLöschen
  6. Ach ich mag sie...deine Wachsbatik...nicht nur, weil sie blau ist...;-). Ich freue mich auch auf die Ferien...noch 1 Woche Arbeit...dann ist es soweit. Ich hoffe auf Balance...die ist mir hier in den letzten Wochen irgendwie verloren gegangen...LG Lotta.

    AntwortenLöschen
  7. Ich sehe einen Kometenschauer in einer Sommernacht- auch das ein Auf- und Ausbruch aus dem statischen...Wunderbar, die Ferien vor sich zu haben! Ich Freischaffende gönne mir im August eine Wanderwoche, wie jedes Jahr. Aber das ist nicht zu wenig, denn ich bin ja frei und schaffend...:-)
    Viele herzliche Grüße!
    Lisa

    AntwortenLöschen
  8. Deine Wachsbatik ist wunderschön geworden!!! Mit tjanting habe ich mal auf Papier gearbeitet, leider blieben die Reste des Wachses trotz Bügeln als Ränder sichtbar, bei Stoff bekommt man es ja ganz weg. Sonnengelbe Grüße schickt Karen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Karen, auch hier sind auf dem Stoff die Wachsränder noch zu sehen (die ganz dunklen Stellen). Sie zu vermeiden hilft nur die leider chemische Reinigung oder - und das geht bei Stoff und Papier - zusätzlich zu wachsen, damit sich das Wachs auf dem ganzen Papier oder Stoff verteilt. Dann wird die Stoff- oder Papierbatik zwar insgesamt dunkler, aber es sind keine Ränder mehr da (die aber manchmal sogar gestalterisch passen). Lieben Gruß Ghislana

      Löschen
  9. Liebe Ghislana, danke, dass du uns an deinen Arbeiten und Gedanken teilhaben lässt. Da ist doch eine starke Sehnsucht nach Freiheit, Freiraum und Licht zu spüren. Ich wünsche dir erholsame Sommerferien voller Freude. Selbst habe ich gerade auch aufgetankt... alles Liebe! Sabine

    AntwortenLöschen
  10. Nun bin ich hier bei Dir, liebe Ghislana, und stoße nicht nur auf Pater Pausch, sondern auch noch auf Goethes 'Stein des guten Glücks', von dem ich erst vor paar Tagen auf irgendeinem Blog gelesen habe.
    Besonders schön finde ich Deine Wachsbatik blau-gelb. Aber auch das letzte Bild mit der gelben Blume ist sehr schön, weil es ein für mich angenehmes, warmes Gelb ist. LG Edith

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.