Donnerstag, 21. Dezember 2017

17 Fakten über mich und die Weihnachtsbäckerei

Zwei Bäckereifäden spinne ich, den meiner Erinnerungen im Text und den der Weihnachtsbäckerei in der Familienzeit letzte Woche in Bildern.




In den Tagen vor der Plätzchenbäckerei wurden in der Tochterfamilie Körnerbatzen geköchelt und Nuss-Früchte-Schnüre gefädelt, für die Vögel...













1. Wenn ich in meinen Weihnachtsbäckereierinnerungen grabe, fallen mir zu allererst die zweifarbigen Rouladen ein, von denen man Scheiben abschnitt, die solche zweifarbigen Spiralkekse ergaben, lange nicht gemacht... Dann die ausgestochenen und mit Eigelb oder Zitronenguss oder Schokoladenguss bestrichene Plätzchen. Wir hatten Sterne, Herzen, Mond, Pilz und ein Küken. Und: Spritzgebäck...






Mengen von Spatzen und Meisen taten sich gütlich, ein Kleiber und die Amsel. Die besonders am Apfelteller.



2. Die Sortenvielfalt wuchs, nachdem mein Vater das Mucniky-Backbuch mitbrachte... Ich habe es mir vor zwei Jahren nachgekauft. Da traten geriebene Nüsse und Mandeln als Backzutat oder als Grundstoff der Bäckereien ins Rampenlicht.





Bei meiner Tochter wird zuerst das Lebkuchenhaus gebacken und die handelnden Personen werden eingekleidet. Sie schauen bei der Weihnachtsbäckerei immer zu.







3. Eine Großtante schickte jahrelang eine wunderschöne Blechdose mit selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen aus Köln zu uns herüber in die DDR. Die Zimtsterne sind legendär (und unübertroffen, finde ich). Im Alter von 80 Jahren schrieb sie mir noch von Hand und aus dem Gedächtnis das Rezept auf. Dass ihre Schwester, unsere Omi, mal Plätzchen gebacken hätte, daran kann ich mich nicht erinnern. Aber das ist in Ordnung, es gab ja Tante Klärchen.





Klar, dass zur Weihnachtsbäckerei Kerzen brennen.






4. Eine beliebte Beschäftigung war das "Mausen" frischgebackener Kekse von den Brettern, auf denen sie abkühlten, wenn es zu wenig "Bruch" gab, denn der durfte sogleich vernascht werden.





Gebacken wurde aus diesem Buch. Zur festlichen Musik Bachscher Weihnachtskantaten. Wie wohltuend...






5. Die ersten Plätzchen gab es, wenn alles termingemäß lief, auf dem Nikolausteller. So manches Säckchen Plätzchen wanderte in der Adventszeit zu Nachbarn oder Freunden.




 
Los geht's. Tisch mehlen, Teig noch mal durchkneten, ausrollen, ausstechen.







6. Mit meinem damaligen Mann zogen Vanillehörnchen (in anderen Regionen unter "Vanillekipferl" bekannt) bei uns ein und bereicherten die Sortenvielfalt, er buk sie sogar selbst und wälzte sie für unsere Leckermäulchen sehr reichlich in vanilliertem Puderzucker. Heute backt mein jüngster Bruder die leckersten Vanillehörnchen (finde ich...).





Die Große rollt und sticht fleißig, die Kleine futtert... den Teig...







7. In meine Ehe wurde das Backbuch aus dem Verlag der Frau hineingeschenkt, daraus ist mir zusätzlich zu den schon erwähnten Traditionsrezepten bei uns nun noch das Rezept für Nusstaler lieb geworden, allerdings habe ich eine Variante mit Kakaopulver verfeinert eingeführt. Überhaupt ist seitdem meine Vorliebe für von der Teigrolle abgeschnittene Plätzchen gewachsen oder für als Häufchen aufs Backpapier zu setzende... Praktisch. Denn Ausstechplätzchen mache ich selber gar nicht gern, das ändert sich aber sofort, wenn ich mit Kindern backe ;-), ist aber selten geworden.




 
Ein Blech Plätzchen mit Eigelb bestreichen und dann backen. Jetzt sehe ich erst, wie gefährlich die Schüssel auf halb 8 steht...








8. Mit den eigenen Kindern habe ich wohl auch gebacken, allerdings sind die Erinnerungen daran nicht so ausgeprägt... Aber sie selber führen die Weihnachtsbacktraditionen mit ihren Kindern liebevoll fort, da kann ich also nicht alles falsch gemacht haben. 





Die "ohne" gebackenen Plätzchen kommen jetzt zum Bestreichen.





9. Mein nun schon über 30 Jahre alter Sohn backt seit einigen Jahren selber Plätzchen und überrascht uns manchmel mit einem Säckchen zu Weihnachten. Dieses Jahr ist er nicht bei uns, da ist es mal wieder umgekehrt.






Da meine Tochter von einem Kindergeburtstag noch soviel süßes Zeug hatte, stand üppig "Material" zur Verfügung.







10. Nach der Trennung von meinem damaligen Mann und dem Auszug der Mädels zu Bildungsabenteuern stand ich mit dem Backen auf einmal alleine da, und ich muss sagen, das machte mir keine rechte Freude. Da erinnere ich mich dankbar an die Backtreffen mit einer Freundin, von den Treffen habe ich ein tolles Gewürzplätzchenrezept in mein Repertoire übernommen.





Auch die Kleine half mit beim Bestreichen. Die Mama hält die Zuckeraugen bereit...





11. Nun bin ich wieder verheiratet und müsste dennoch alleine Plätzchen backen, der Gefährte isst nicht mal soooo gerne welche.  Da habe ich mich dieses Jahr zur Weihnachtsbäckerei bei der Tochter eingeladen (siehe Bildergeschichte...)




 
Augen drauf? Trocknen lassen? Wieso? Kann man doch gleich so essen... Was haben wir gelacht...









12. Ich probiere auch gerne Plätzchen vom Bäcker aus, mal mit mehr, mal mit weniger Genuss. Mit den beiden Lieblingssorten habe ich mich am Dienstag noch mal eingedeckt, als ich kurz "bei mir zu Haus" war.






Nun muss aber auch mal ein frisches Getränk her.



 




13. Auch bei meiner Freundin und bei meiner Nachbarin durfte ich dieses Jahr schon leckere Plätzchen naschen. Sie schmeckten aber auch zu gut. Dazu eine Kerze, einen heißen Tee oder eine heiße Schokolade, feine Musik, ein Buch oder ein gutes Gespräch, der Inbegriff von Vorweihnachtszeit für mich...





Stollen nach Thüringer Art buk die Tochter. Puderzuckerschicht kam erst am nächsten Tag drauf. Dann muss er reifen. Vielleicht erwische ich ein letztes Stück zum Probieren, wenn wir sie Ende Dezember besuchen.








14.  In unserer Familie gab es auch feine Spekulatius-Modeln, aber gebacken haben wir damit nie... Mal sehen, ob es eins von den Kindern oder Enkeln mal ausprobiert. Deftiger zartmürber Gewürzspekulatius ist das einzige Weihnachtsgebäck, das ich schon lange vor Weihnachten und noch lange danach soooo gerne esse.






Zimtsterne und Nuss-Orangen-Sterne buken die Tochter und ich am nächsten Abend noch.






15. Jahrelang bekamen wir von Freunden aus Chemnitz einen selbstgebackenen Weihnachtsstollen geschickt. Nie aß ich besseren. Das waren noch die Zeiten, als man Stollenteig in Mengen zubereitete und "zum Abbacken" zum Bäcker brachte. Ich selber habe nie probiert Stollen zu backen. Meine Ansprüche an ein gutes Stück Stollen sind ziemlich hoch...





Heute keine Besonderheit mehr. Was waren solche Vorratsdosen für uns als Kinder früher für Schätze..., schon ohne Inhalt...







16. Neben den Plätzchen gab es Weihnachten bei uns zu Hause auch immer Kaffee und Kuchen. Nachdem aus Chemnitz aus Altersgründen keine Stolle mehr kam, kauften wir Dresdner Stollen. Und einen Baumkuchen. Aber was Frisches musste auch dazu. Meine Mutter buk die zartesten und mürbesten Tortenböden, die ich je kennenlernen durfte. Sie wurden mit Pfirsichhälften, Kirschen oder Ananasringen mit Kirschen belegt.





Abgefüllt. Für mich! Ich habe nun auch ein paar Plätzchen-Vorräte im Haus und hüte sie. Aber das muss ich eigentlich in erster Linie vor mir selber tun... Der Gefährte? Vgl. Text Nr. 11








17. Was wir auch nie selber gebacken haben, sind Lebkuchen. Da gehören die Pulsnitzer genauso auf den Weihnachtsteller wie früher zur Zeit der Westpakete die Aachener Printen...


So, und nun? Habe ich Lust auf Nr. 13. Lädt mich jemand ein? Denn meine Vorräte sind schon wieder knapp. Ein paar habe ich dem Sohn geschickt... Der Rest kommt erst Heiligabend auf den bunten Weihnachtsteller ;-)

Weihnachtsbäckerei bei Astrid

18 Kommentare:

  1. nr 13? komm doch später einfach vorbei! ich backe nämlich nachher endlich eigene plätzchen - bisher gab es nur geschenkte und solche vom bäcker. dir wird der duft gefallen und tee bereite ich schon mal vor...
    ein sehr schöner, interessanter bericht. ich hab ihn mit freude gelesen und mich an die herrlichen backstunden mit meiner oma erinnert.
    liebe grüße
    mano

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  2. Da schon wieder auf dem Sprung, ein kurzes Dankeschön für diese so persönliche, besondere Backgeschichte mit den tollen Enkelfotos ( hattest du da saubere Hände fürs Fotografieren? Gelingt mir nicht...)
    GLG
    Astrid

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  3. Das war jetzt richtig spannend zu lesen und so toll bebildert. Tat gut am Morgen.
    Die Back- und Kochbücher aus dem Verlag für die Frau hüte ich wie einen Schatz, das sind echte Nachschlagewerke - ohne Schnickschnack.
    Liebe Grüße

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  4. Wunderschöne Geschichte, liebe Ghislana,
    so herrlich bebildert. Man meint, man wäre selbst dabei gewesen!
    Lieben Gruß
    moni

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  5. Was für ein wunderbarer Beitrag, liebe Ghislana. Und ich habe den Duft der Weihnachtsbäckerei in der Nase. Ich backe kaum noch Plätzchen, weil leider auch ich dann wieder diejenige bin, die die meisten davon vernascht. Was nicht ohne Folgen bleibt :-( Vermutlich fehlen mir auch einfach die Enkel. Dann würde es einfach mehr Spaß machen. - Meinen DND-Beitrag von heute gabe ich bei dir am letzten Donnerstag noch verlinkt.
    Ich wünsche dir frohe Weihnachten!!!
    Herzliche Grüße
    Elke (Mainzauber)

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  6. Was für nette Erinnerungen! Ich musste sofort an unsere "Ostpakete" denken, denn die Verwandten aus dem Erzgebirge schickten uns jedes Jahr einen oder zwei Stollen. Andere kenne ich gar nicht aus meiner Kindheit.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. wie schön deine Erinnerungen
    und der Bericht über das "neuzeitliche" Backen ;)
    du erinnerst mich an meinen Bericht..
    ich werde mich sputen müssen ..

    ich wünsche dir und deinen Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
    liebe Grüße
    Rosi

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  8. Da kann ich nicht mitsprechen, ich backe nicht gerne und mein Mann und ich, wir beide essen nicht unbedingt gerne süßes, wir stehen auf salziges. Wenn ich was zu Weihnachten backe, dann meistens nur Vanillekipferl, die sind bei mir immer besonders gut, aber heuer backe ich gar nichts.
    Liebe Grüße

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  9. Und nun habe ich Lust auf eine Tasse heiße Schokolade und ein paar Plätzchen...
    In meiner Familie hält sich die Begeisterung für Plätzchen in Grenzen. Nuss- und Mandelplätzchen auf Oblaten sind allerdings immer noch gefragt. Mein Enkel glaubt, dass es bei mir jeden Tag Käsekuchen gibt, und ist, wenn er mich unangemeldet besucht, enttäuscht, wenn ich keinen zum Anbieten und zum Mitnehmen habe.
    Frohe Weihnachten, liebe Ghislana, und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
    Liebe Grüße
    Edith

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  10. also ich backe auch jedes Jahr für mein Schatz und diesmal taten wir es mit einander und es machte wieder so viel Spass ohne Hektik und mit Weihnachtslieder wie früher als die Kinder da waren!
    Herrlich diese Art mit den kleinen zu backen und so eine wundershcöne Krippe habt ihr gemacht und Kekse ach ich find das immer so blöde wenn man später im Alter sagt das lohnt sich nicht man kann sie ja auch verschenken einen Teil! Dieser Geruch ist doch so Weihnhctslich wenns durch die Wohnung zieht.
    Danke für diesen Einblick ich wünsche dir ein besinnliches frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues gesundes Jahr 2018!
    Lieben Gruss Elke

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  11. ...unsere selbstgebackenen sind leider auch schon fast alle, liebe Ghislana,
    wir backen nämlich nur noch Spritzgebäck, weil das alle mögen...also es lohnt sich nicht, dass du dich auf den Weg zu mir machst ;-)...deine Bildergeschichte mag ich sehr, ich glaube, wenn ich mal Enkel habe, macht mir das Backen auch wieder mehr Freude...deine Erinnerungen erinnern mich teilweise an die Kindheit, bei uns gab es allerdings immer selbstgebackene Lebkuchen und die backt die Mutter heute noch für die Familie der Schwester, die mögen sie...gerne gebacken habe ich auch, als ich noch im Wohnheim gearbeitet habe, da lief dann immer Zuckowskis Weihnachtsbäckerei dazu und wir hatten viel Spaß dabei,

    liebe Grüße Birgitt

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  12. Was für eine schöne Geschichte. Meine beiden grossen Töchter waren da und haben lecker gebacken. Danke. LG Ute

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  13. wie schön in den backstuben einen blick zu werfen ;)

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  14. Schön habt ihr gebacken und wenn es genauso gut schmeckt wie es aussieht, dann auch lecker!
    Heute ist ein Päckchen angekommen, na, das war eine Überraschung!
    Ich habe mich darüber sehr gefreut und auch schon ein wenig geblättert. Sehr erstaunt war ich, als ich Deinen Namen las?
    Das wird nun meine Festtagslektüre werden, denn der Inhalt interessiert mich sehr, vielen herzlichen Dank dafür!
    Zum Backen bin ich leider nicht gekommen, aber dafür hatte ich in der Kita-Küche tagelang den "Lieblichsten Plätzchenduft der Welt" in der Nase!
    LG Heidi

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  15. Zum Stollen lad ich Dich gerne ein und zu Wolfszähnen, den Rest haben die Kinder so gut wie weggefuttert! Vielen Dank für Deine Plätzchenerzählungen, ach schön ist das, bei Euch all die Erinnerungen zu lesen und zu gucken, was so gebacken wird, lach. Lebkuchen hab ich diesjahr auch keine gemacht. Deine Sterne sehen seehr lecker aus! Und die Lütte beim Mampfen, ich hab so gelacht. Liebe Grüße und ein wunderschönes Fest! Eva

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  16. I love homemade cookies, especially at Christmas, because I bake special ones that are only for this time of year. Bakery cookies are also delicious, because they taste homemade. Your gingerbread house with the figures is fantastic. Enjoy eating all these treats and have a happy Christmas.

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  17. Hihi, sehe ich jetzt erst... Schön, nochmal in die Backstube zu luschern. Bei einer Sache muss ich Dir aber widersprechen: die Plätzchendose mit Aschenputtel ist durchaus ein gehüteter Schatz... Auch wenn es sie vielleicht in jedem Supermarkt gibt. War ein Geschenk für H., als 3 Haselnüsse für Aschenbrödel ins Haus kam... LG, M:-*

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.