Montag, 8. Juni 2015
Montags-Mandala (48)
Das Hundsrosenblütenblatt letztens auf der Eingangstreppe löste meinen Rosentassen-Post und kleine Rosenmandalas aus. Die zart duftenden Blütenblätter durch die Hände gehen lassen, ihren frischen Duft aufnehmen, während rundum alles so trocken ist. Ich gieße die Töpfe und Neupflanzungen, alles andere muss sich selber helfen. Es ist langsam beängstigend...
Genauso beängstigend und beschämend ist das, worüber Eva gestern postete und das, was ich am Samstag im Tagesspiegel las. Was braucht es, furchtbare Verfehlungen in der Geschichte von Völkern so zu verarbeiten, dass sie unwiederholbar sind? Ich weiß, dass manche sagen, hört doch endlich auf damit, das hat doch nichts mehr mit uns zu tun, wir haben damals doch noch gar nicht gelebt... Aber (nicht nur) aus der Generation der Kinder und Enkel flackern die Brände wieder auf. "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch." (Bert Brecht) Nein, ich kann überhaupt nicht damit aufhören, nicht aufhören mich und andere zu erinnern und nicht aufhören mich zu schämen und nicht aufhören Menschen zu fragen, was Menschsein eigentlich bedeutet. Die Rosenblütenblätter sind die von der Kartoffelrose, die als knospender Zweig in der Rosentasse stand. Da wollte sie noch nicht blühen, am Sonntagmorgen lagen die Blütenblätter einfach da, über Nacht erblüht und schon gefallen.
Die nächste Rose hier war gar nicht dabei in der Tasse, zu schade war es mir eine der 7 Knospen, die sie trägt, zu schneiden. Sie stammt von einem Friedhof, wo sie aus Ordnungs- und Platzgründen gerodet wurde. Ein Freund rettete zuvor ein paar Triebe. Am Sonntagmorgen war die erste Knospe meines noch zarten Strauches in diesem Jahr erblüht. Sie erinnert mich an eine Pfingstrose. Leider, leider kann ich ihren geradezu betörenden Duft nicht mitliefern.... Und schöner kann ein Rosenmandala nicht sein.
Durch die Hitze der letzten Tage ist die Robinienblüte ein einziger Rausch, der bald vorbei sein wird. Die alte in Nachbars Garten leuchtet noch aus dem Himmel und ich hab ein wenig davon auf die traurige trockene graue Erde geholt, dorthin, wo sonst im Schatten grünes Moos leuchtet. Keine Spur mehr davon. Es muss erst wieder einmal richtig durchdringend regnen. Wie Wachsen und Fruchtbarkeit doch vom Leben spendenden Nass abhängt, wird einem hier wieder einmal sehr bewusst.
Ich wünsche euch eine gute, helle, friedliche Woche!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Liebe Ghislana, Deine Rosen und das dazu gehörende Mandala sind traumhaft! Für Rosenlust gibt es nicht wirklich Worte, finde ich. Entweder man liebt sie oder nicht. Ich liebe sie wie Du und freue mich gerade jeden Tag auf den Besuch bei ihnen.
AntwortenLöschenEine schöne Woche wünsche ich Dir, mit schönsten Rosen und Freude. Ich drücke die Daumen, dass es auch mal wieder mit einem schönen Landregen klappt. Wir freuen uns auch gerade an trockenem Wetter.
Liebe Grüße zu Dir
Erika
ich bin echt geschockt über den bericht der berliner lehrerin. unglaublich. auch dass sie von schule, schulleitung etc keine unterstützung bekommt. eigentlich müsste das thema einer schulprojektwoche werden!!
AntwortenLöschendeine mandalas hingegen erfreuen mich sehr. wie reizend die herzigen rosenblätter sind und was für eine schönheit deine "friedhofs"-rose ist! das robinienmandala finde ich am allerschönsten, ein richtiger lichtblick auf dem kargen, trockenen boden! obwohl ich die sonne gerade sehr genieße, wünsche ich uns doch auch endlich ein bisschen regen - ich habe immer noch nicht meine minimangolds einpflanzen können.
liebe grüße und dir eine gute woche!
mano
Ach, wie tust du dem aus vielerlei Gründen wieder schweren Gemüt gut mit deinen zarten Mandalas!
AntwortenLöschenIch wünsche dir alles Liebe!
Astrid
neben scherben ein mandala mit fleurs d'accacia (robinien haben auch furchbare dörner ! ) - kompliziert das leben - auch wenn es in anderen Länder viel viel schlimmer ist und etwas friede mit zarten blumen erfreut den wochenanfang und finde es gut zu sagen was nicht geht ! deine rose - friedhof - ist fast dieselben wie bei mir neben dem Haus und noch hinter im garten, ich liebe deren duft. duft hat eine merkwürdige fähigkeit uns in zeiten und orten in gedanken zu gleiten.
AntwortenLöschenmerci pour tes mandalas du lundi matin ***
Deine Herz-Rosenblüten-Mandalas weckten in mir sofort den Gedanken an die Unvergänglichkeit der Liebe - ohne sie kann kein Leben sein, genauso wie die Natur das Wasser zum Leben braucht.
AntwortenLöschenNach einem arbeitsreichen Wochenende dürfen Gesicht und Hände heute Vormittag in Sonne, Wind und ein wenig Wolle baden, doch vorher komme ich gerne deiner Einladung nach.
Alles Liebe zu dir, Birgit
(Mein Junge hatte einen Schutzengel)
Über uns zog diese Nacht ein kräftiges, regenspendendes Gewitter hinweg.
AntwortenLöschenDie Hundsrose mag ich auch sehr und freue mich an unserer, die ich mir für den Garten gewünscht hatte.
Liebe Grüße
Andrea
Es hat immer noch nicht geregnet, wir hatten zwar ein schönes und sonniges Wochenende, jetzt schüttet es wieder, ich schicke Dir gerne ein paar Regentropfen.
AntwortenLöschenDie Herzblätter sind schön, auf dem Baumstumpf kommen sie gut zur Geltung, Natur pur!
Ich wünsche Dir einen schönen Wochenstart.
Liebe Grüße
Cora
Unsere Hetscherl-Blütenblätter sind seit Tagen in der Presse. die sind wohl fertig. Aber ob ich es am Mittwoch schaffe einen Muster-Post zu schreiben... mal schaun!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Trockenheit allüberall. Selbst ein starker Regen in der Nacht bringt keine Abhilfe. Trocken auch die Lieblosigkeit und ewig- Gestrigkeit der Brandstifter. Trocken wie Zunder. Manchmal habe ich Angst vor einem Flächenbrand. Auf der anderen Seite sehe ich bei den Leuten oft inzwischen mehr Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft als bei unseren Politikern, siehe unserem Innenminister...Schön, Deine tröstenden duftenden Mandalas.
AntwortenLöschenLieben Gruß!
Lisa
Sehr schön . Die Rose ist so wundervoll gefüllt und die Blätter sehen aus wie kleine Herzen . :)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Heike
Ich weiß nicht, ob es meinen Kommentar genommen hat. Da kam keine Sicherheitsabfrage, aber vielleicht hängt er irgendwo in deinem Postfach ...
AntwortenLöschenAlso doch nicht, denn diesen hat es genommen, dann schreib ich halt nochmal:
AntwortenLöschenSo schön sind die zarten Rosenblätter-Mandalas, liebe Ghislana. Ich hoffe, inzwischen ist etwas Nass bei euch angekommen. Andernorts gibt und gab es zuviel davon ... verrückte Welt. Das Wetter passt sich den Menschen an.
Ein lieber Gruß aus der Wiese
wunderschön! und ich kann mir genau vorstellen wie sie duftet.
AntwortenLöschenliebe Grüße!
vom nass und vom guten herz. so recht hast du, liebe ghislana.
AntwortenLöschenDie Trockenheit ist wirklich beängstigend - die in der Natur und die in den Köpfen vieler Menschen. Seelentrockenheit. Hirntrockenheit. Das Wegschauen, wann immer jemand diffamiert oder angegriffen wird - unabhängig davon, ob Jude, Flüchtling, Behinderter, Obdachloser, Dicker, Dünner, Kleiner. Menschen keinen immer schamloser zu werden, immer wegiger Unrechtsbewusstsein und immer weniger Anstand zu besitzen. Zerstörung von Menschenseelen oder fremden Eigentums, Unhöflichkeit, Zechprellerei, Unterschlagung, Steuerhintzerziehung, Betrug und Diebstahl gelten heute nicht mal mehr als Kavaliersdelikt sondern meistens als gesellschaftskonform und werden quer durch alle Gesellschaftsschichten nicht nur selbverständlich und un-verschämt praktiziert, sondern auch noch auf sozialen Netzwerken bejubelt. Wo sämtliches Unrechtsbewusstsein und gutes Benehmen fehlt, blühen Dummheit und längst vergessen geglaubte Parolen auch wieder.
AntwortenLöschenGestern war ich schon im Kleinen entsetzt darüber, dass Kinder heute anscheinend nicht mehr lernen, was Höflichkeit und angständiges Benehmen ist - Hauptsache alle ein Smartphone. Mir gruselt.
Herzlich, Katja