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Die Huschtesee-Wanderung in Prieros ist euch ja bekannt, falls ihr schon länger hier lest... Neulich bin ich sie wieder einmal, diesmal mit meinen beiden älteren Enkelinnen gegangen - zum Teil in umgekehrter Richtung und vom Wanderweg abweichend, denn wir wollten zum Abschluss ins Restaurant. Die beiden sind 12 und 8 Jahre alt und bewältigten an diesem Tag ungefähr 10 km. Eine wunderbare Zeit lag hinter uns, als wir nach fünf Stunden voller schöner Erlebnisse in der Natur wieder zu Hause ankamen.
Wir begannen den Tag mit dem Besuch einer Kunstausstellung im Tourismuszentrum des Ortes, bevor es dann über den alten Schulhof (Naturparkverwaltung) und durch einen schmalen Pfad zwischen Gärten hindurch und an einer Pferdekoppel vorbei zur Dahme ging. Dort weiter kamen dann bald Schleuse, Mühlenbrücke und Mühle (heute Wohnhaus) mit der herrlichen Blutbuche davor in Sicht.
Von unserem Weg aus entdeckten die Kinder einen Hexenbesen... Und im Bruchwald am Moor, in das die "Beule" in der Huschte übergeht, entdeckte auch ich Neues: Der Sturm hat seit unserem letzten Gang im November 2017 so Einiges umgeworfen, nicht nur in dem moorigen Teil, wo die Bäume ohnehin unsicherer stehen und irgendwann zu schwer sind für den feuchten Untergrund, sondern auch im Wald und entlang der Huschte, wo sie auch quer über dem Weg lagen. Trotzdem, barfuß über Frauenhaarmoos und Torfmoos zu gehen (auf einem durch einen Wildwechsel gebildeten, also ungefährlichen "Pfad" entlang des Moors), das ist einfach nur wunderbar... Und die Mädchen ließen für die folgende Strecke die Schuhe gleich ausgezogen...
Es gab Vögel zu entdecken und auf dem schmalen Teufelswerder, der in die Huschte hineinragt, vor allem allerhand insektenumschwebte wilde Pflanzen und Fraßspuren (leere zerschlagene Muschelschalen) von Tieren... An der Spitze konnte man genau sehen, dass hier auch Tiere die Schmölde (zu der die Huschte gehört) queren, um in den anderen Wald gegenüber zu kommen. Wildwechsel im Wasser... Diese inzwischen weitgehend naturbelassene Wildnis, wo nur selten ein Mensch hingerät (nur zweimal auf meinen mindestens schon 20 Wanderungen sind uns andere Menschen begegnet...), ist ein Refugium für Pflanze und Tier und neugierige Menschen, die sich achtsam, langsam und leise dort hinbegeben, um zu entdecken.
Blutweiderich und Vogelbeeren. |
Wasserdost und Mädesüß. |
Dann wanderten wir entlang der Huschte weiter zum sandigen Hang, an dessen Fuß man gut ins Wasser steigen und eine Runde schwimmen gehen kann. Doch vorher gingen wir noch an geheimnisvollen Birkenwesen vorbei und entdeckten eine der typischen grauen Sandflächen meiner Kindheit... Solchen gibt's hier halt auch. (Wir spielten früher hingebungsvoll darin, meine Mutter war davon weniger begeistert.) Gleich daneben die unermüdlich blühenden Glockenblümchen, sie halten echt von Spätfrühling bis Herbst durch....
Nur noch ein kleines Stück an gestürzten und z. T. beiseite geräumten Bäumen vorbei... Und dann endlich: Baden... Immer wieder ein Ereignis, an einer unbekannten Stelle schwimmen zu gehen. Das Tasten auf dem Grund, die Berührung mit Wasserpflanzen, wie tief ist es hier..., und... auf einmal leiser Niesel....Denn der Wetterbericht hielt nicht, was er versprochen hatte: 0 % Regenwahrscheinlichkeit. Aber wir waren vom Gehen gut durchgewärmt und "sind ja nicht aus Zucker", wie meine Mutter stets sagte.
Deshalb fackelten wir auch nicht lange, als der Niesel sich in leichten Regen wandelte und wagten uns schnell unter dem Schutz der alten Kiefern am Ufer hervor, denn wir hatten Hunger, und ich hatte doch ein Abschiedsessen in einem schönen Restaurant versprochen, wo wir gerne einkehren. Mit einem kurzen Gedanken bedauerte ich, dass ich die frisch gewaschene Wäsche nicht von draußen reingeholt hatte... (wie sich anschließend herausstellte: bis in unsere Straße war der Regen gar nicht gekommen...) Wir liefen über Flechtenboden, bewunderten den beim nächtlichen Regenguss des Vortages akkurat und phantasievoll zusammengeschobenen Kiefernnadelboden, beobachteten mit dem Fernglas ein - leider kinderloses - Kranichpärchen und saßen schließlich bei Regen draußen mit Blick auf den See, geschützt durch ein Glasdach und ließen es uns munden...
Es mundete uns allen vortrefflich, aber für ein Waffel-Eis auf dem Nachhauseweg war noch Platz in den Bäuchen... Und ganz zum Schluss, schon fast zu Haus, entdeckten wir noch ein ganz süßes kleines Krötenkind, noch kleiner als ein Kiefernzapfen und doch nun schon ganz selbständig unterwegs ... (im oberen rechten Bildviertel)
Den Natur-Donnerstag bekam ich im April 2017 von Jutta zur weiteren Pflege anvertraut. Hier könnt ihr auch in ihre 78 Sammlungen noch einmal hineinschauen. Und hier findet ihr alles, was sich inzwischen bei mir versammelt hat.
Von euch sind eure Natur-Bilder und Naturliebe-Geschichten gefragt, wo immer sie euch begegnen, auffallen, anrühren. Verlinkt werden kann jede Woche von Donnerstag 8.00 Uhr bis Freitag 22.00 Uhr. Die Posts müssen nicht am Donnerstag veröffentlicht sein, aber bitte einen Link auf meine Seite enthalten.
Ich bedanke mich bei euch sehr, auch wenn ich es aktuell leider kaum schaffe, bei jedem vorbeizuschauen...
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschendas war wirklich ein ereignis-,erlebnisreicher Tag inmitten einer herrlichen Naturlandschaft. Es gibt so viel zu entdecken, um uns herum!
Es ist sicher passend, den Natur-Donnerstag und das Baum-Projekt zusammenzuführen. Ich bin zwar ein wenig zu früh, aber zeige heute schon unsere geliebten natürlichen Schattenspender.
Hab einen feinen Tag und allzeit ein schattiges Plätzchen,
herzlichst
moni
Ich sag nur: paradiesisch! Verwunschen! Nur die Namen der Gewässer finde ich eher lustig...
AntwortenLöschenSchönes gemeinsames Erlebnis!
Ich werde es bei meiner Baumvorstellung am letzen Monjatswochenende belassen, denn mein Donnerstag ist ja belegt. Am Samstag ist wieder ein neuer Baum dabei...
Grüße aus dem heißen Köln!
Astrid
Oh wie schön, Regen. Wir in Niedersachsen kennen es schon nicht mehr,wie es ist im freien zu duschen ;-)
AntwortenLöschenÜberall Blicke aufs Wasser... hach! Herrlich!
AntwortenLöschenDa wäre ich wohl gerne mitgewandert! Oh ja, mal wieder barfuß auf Moos laufen, ein herrliches Gefühl! So ein glücklicher Tag für dich mit den Kindern!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Ulrike
was für ein herrlicher tag - genau nach meinem geschmack. das eis zum abschluss natürlich auch ;)!!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
..und die zusammenlegung ist gut!
Ein interessanter Streifzug durch herrliche Natur mit einer Abkühlung und Belohnung zum Abschluss. Momente gemeinsam, die bleiben für die Ewigkeit.
AntwortenLöschenL G Pia
Stimmt, es ist schon wieder Donnerstag. Ich hinke meiner Zeit etwas hinterher, merke ich gerade. Dein Bilderspaziergang hat mich gerade abgekühlt und mich in Gedanken in den See hüpfen lassen. Erlebnisreiche Stunden für Dich und die Enkelmädchen. Das Krötenkind ist allerliebst. Ab und zu sehe ich welche davon springen.
AntwortenLöschenWeiter schöne Sommertage!
Doris
Cool trip and wonderful pictures.
AntwortenLöschenThank you for hosting.
Den Kindern wird dieser Tag bestimmt in Erinnerung bleiben.
AntwortenLöschenIch frage mich, ob ich im Wald meine Schuhe ausziehen würde?
Aber bei diesem zarten Waldboden, der mit Rentierflechten gepolstert ist, hätte ich es vielleicht auch gewagt? Ein Bad im See würde mich auch Überwindung kosten, zum Glück gib's Badeschuhe. Der Spaziergang mit anschließendem Nieselregen, der hätte mich allerdings auf Anhieb auch begeistert!
LG Heidi
Das klingt einfach paradiesisch (und sieht auch so aus). An solche besonderen "Zaubertage" erinnern sich die Kinder ihr ganzes Leben, und auch die Erinnerung macht einen ja glücklich... und auch wir Erwachsenen zehren lange davon, nicht?
AntwortenLöschenHerzliche Sommergrüße,
Brigitte