Dienstag, 13. April 2021

12 von 12 im April 2021

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Oh, das hat mich überrascht. Gestern morgen in Sachsen.




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Vorsichtig schleiche ich mich wieder an... nach meiner langen Pause hier, für die Fastenzeit noch ums Instagram-Fasten verstärkt. Aber was soll ich sagen, es tat mir gut und wird wohl zur Gewohnheit werden, eine Fastenzeit lang Social Media weitgehend den Rücken zu kehren und weniger Input von außen zuzulassen und mich bewusst der Ruhe zuzuwenden. 

 

 

 

Den Philosophie-Kalender auf Rückkehr vorgestellt. Animal rationale ist tatsächlich zu kurz gegriffen...

 

 

 

In solchen Zeiten wird einem das Eine oder Andere bewusst, die inneren Stimmen - leise geworden und allzuoft überhört oder verstummt vom Überschüttetwerden von guten, spannenden und schlechten, beunruhigenden bis demotivierenden Nachrichten und Inspirationen von außen - werden wieder deutlicher.

 

 

 

 

Angesichts des ununterbrochenen Schneefalls überlege ich umzuplanen...

 

 

Ich habe gemerkt - wie eigentlich schon öfter im Leben - viel zuzulassen und aufzunehmen bedeutet nicht, dass man viel davon hat oder viel damit anfangen kann, im und fürs Leben, für sich und andere. Nach drei Wochen war ich Frau genug, meine Instagram-Abos um zwei Drittel zu reduzieren...

 

 

 

 

 

Aber dem schönen Anblick kann man sich ja doch irgendwie schlecht entziehen. Die blühenden gelben Narzissen unterm alten Apfel sind allerdings nun erstmal verschwunden.

 

 

 

Hab noch schnell einen passenden Topf zum Umpflanzen des Badezimmerfarns gesucht. Umgetopft wurde dann in der Spüle und nicht auf meinem schönen neuen Arbeitstisch draußen.

 

 

 

 

Da die Balance zu finden ist ein stetes Ringen: weniger Versuchungen von außen nachzugeben und stattdessen eigene Punkte setzen, der inneren Kompassnadel folgen und Einiges auch loszulassen, nicht aus Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit, sondern aus Einsicht und gerade auch aus Verantwortung, wenn man spürt, dass die eigenen Kräfte überfordert sind, sich Unlust breit macht und man dann letztlich auch nichts ausrichtet. 

 

 

 

Ulrikes Veltheimia habe ich erfolgreich zum wochenlangen Blühen gebracht, nun die letzten Rockzipfelchen dieser hübschen Balletttänzerin.

 

 


 

Da loslassen zu können, kostet auch Mut, schließlich gab es lange Jahre andere Zeiten in meinem Leben, in denen ich micht durch meine gefühlte und geforderte Verantwortung gekämpft habe und nicht selten auch noch über die nur kleinen Früchte beharrlichen Engagements enttäuscht war. Inzwischen nehme ich deutlicher wahr, dass auch kleine Früchtchen letztlich doch wurzeln können und wieder Früchte tragen, wenn auch nicht sofort und später als gedacht. (Beispiele siehe Garten ;-))

 

 

 

 

Die Benjeshecke zum Nachbargrundstück wächst hinter unserem Schattensitzplatz im Rhododendron-Hain, Schutz vor Blicken, Geräuschen und Mülltonnen-Ansicht für uns und die Vögel lieben sie auch schon.

 

 

 

Und zum Schönsten der letzten Wochen gehört das Wachsen der Überzeugung, dass in meinen Folgegenerationen phantastische Menschen heranwachsen und herangewachsen sind, die das Heft des Handelns in die Hand genommen haben. Ich kann und darf mich ein Stück zurückziehen, ich muss nicht mehr meinen oder fühlen, vieles und noch viel mehr oder gar alles selber initiieren oder - schlimmer noch - selber machen zu müssen. 




Vor der Abfahrt nach Brandenburg noch ein Sprüchlein gezogen, o ja!








 

 

 

 

 


 

 

Mut zu fassen, meinen inneren Bedürfnissen mehr Raum zu geben und staunen zu dürfen, was ich mutig in meinem Leben bisher beherzt angegangen bin, festzustellen, dass das Wort Mut so vielschichtig in seiner Geschichte ist, mir klarzuwerden, wieviel mir Demut und Langmut inzwischen bedeuten... Da war ich in einer tollen Gruppe mit ihrer mutigen Moderatorin zu Gast und war an kostbarem Austausch beteiligt. Und habe zwei Sketchbooks gefüllt.




Der Schneefall ging in Regen über, und so kam ich doch noch mit meinem vollbepackten Mietauto nach Brandenburg... Räumen, Reparieren und Renovieren werden noch länger Anhalten. Auch hier: Loslassen, vor allem von eigenen Erwartungen und Zeithorizonten.


 

Gartenrunde. Kiefernwaldblick.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich lerne mich zurückzuziehen, aus - trotz über Jahre gesetzter Impulse meinerseits - fruchtlos gewordenen Beziehungen, von denen der Mensch ohnehin keine nach oben offene Zahl führen kann. Ich freue mich über Lebenszeichen von Menschen, die ich kurz oder eine Zeitlang im Leben begleiten durfte, ob privat oder beruflich und die mir überraschend nach Jahren Signale der Wertschätzung und Dankbarkeit schicken. 

 

 

 

 

Manos Stengellose Schlüsselblumen mit unbekannter Nachtkerze und umschwärmt von Monardentrieben. (Ja, ich sehe, ist auch Giersch dabei ;-))

 

 

Und ich freue mich,  dass sich Menschen über meinen Gruß freuen, auch wenn ich lange nichts von mir hören ließ. Besonders wertvoll: Menschen, zwischen denen auch dann sofort wieder eine vertraute Atmosphäre herstellt und die sich stattdessen nicht gegenseitig vorwerfen, dass die andere sich zu selten meldet. Sich gegenseitig vermissen darf man aber...




Alte Bekannte begrüßen und einen Terrassentraum erst einmal begraben.










 

 

 

 

 

Mir Struktur gebende Rituale in diesen Zeiten: Dankbarkeit und Freude, Zuversicht und Vertrauen als innere Haltung kultivieren. Der tägliche, wenigstens kurze Gang nach draußen, auch bei Mistwetter. Den Gärten beim Aufwachen zusehen. Das Wochenende zuzweit. Inzwischen wöchentliche Schnelltest in der Apotheke den Berg hinab. Ab und an ganz persönliche Enkelpost schicken und bekommen. Und Geburtstagspost verschicken. Wenn möglich und verantwortbar und am liebsten draußen, aber doch sehr selten: Mini-Familientreffen und Mini-Freund*innen-Treffen. Der Wochenend-Chat in den Familiengruppen. Das wöchentliche WhatsApp-VideoChat-Kaffeestündchen mit zwei der engsten Freundinnen, das Telefonat mit einer weiteren. Die tägliche Sichtung und Meinungsbildung zu politischen Fragen, Pandemie eingeschlossen. Das wöchentliche Corona-Update des NDR hören... Mittagsruhe halten, wenn mir so ist.


Alles Liebe und bis bald hier, mit ein paar Gedanken und Bildern aus meinem Leben.


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