Donnerstag, 30. Mai 2019

Naturdonnerstag (89) - In meinem wilden Garten

Nach der freudigen Rückkehr in den Garten, die ich euch am vergangenen Donnerstag zeigen konnte, bin ich diesmal in einer ganz anderen Stimmungslage. Ja, Garten heißt ohnehin immer auch Veränderung, Wandel, Werden und Vergehen... Ich habe gelernt damit zu leben und gerade die blühenden Gartenvagabunden besonders lieb gewonnen. Denn das Gärtnern im Waldschatten auf trockenem märkischen Sand macht einen demütig und dankbar für alles Blühende, das freiwillig unter diesen Bedingungen leben mag, unsere Sinne und viele Insekten versorgt. Doch um manches tut es einem dann doch sehr Leid, wenn es gehen muss, gerade so Strukturgebendes wie dieser Chinesische Tamariskenflieder, um die 30 Jahre alt. 









Aus dem Vorgarten wird vorübergehend eine Baustelle, eine neue Abwassergrube muss zwingend her, die alte ausgebaggert, die neue eingesetzt werden. Alle Pflanzen am Zaun in diesem Bereich und der - baufällige - Zaun überhaupt müssen weichen bzw. werden vom Bagger niedergewalzt. Einen so alten Flieder kann ich nicht mal eben in einen Topf oder eine Gartenecke einschlagen wie hoffentlich die anderen noch jüngeren Pflanzen, die im 3. Jahr stehend, gerade dieses Frühjahr so schön durchgetrieben sind, immer blüht jetzt etwas seit dem Winter. Nur mit starkem Rückschnitt werde ich sie über die Wartezeit bringen und sie müssen von vorn starten... Eine kleine Hoffnung hege ich, dass der Flieder vielleicht aus den Wurzeln wieder austreibt, falls von ihnen bei der Baggerei was übrigbleibt... Er war eines der ersten Gehölze, die wir nach dem Einzug vor 35 Jahren im Garten setzten... 










Für die daneben befindliche eben so alte Nelkenkirsche, die in ihren jungen Jahren den absolut überflüssigen Heckenformschnitt eines Unkundigen überleben musste und endlich wieder wie ein Bäumchen aussieht, hoffe ich noch, aber möglicherweise habe ich auch sie in diesem Frühling zum letzten Mal blühend erlebt. Ich bin durchaus einsichtig, wenn sich etwas absolut nicht vermeiden lässt. Aber meine Trauer darüber möchte ich mir nicht nehmen lassen. Mindestens die haben diese mir ans Herz gewachsenen Pflanzen verdient. Es sind doch nur Pflanzen...? Nur..., es sind Lebewesen. Meine Gefährten. Da blättere ich gerne bei Florianne Koechlin, bei der Biologin, die sich so intensiv auch mit der Würde von Pflanzen beschäftigt. 










Denkt dran, nächste Woche ist der erste Donnerstag im Monat Juni - da sind Bäume dran. Der Naturdonnerstag hat immer am ersten Donnerstag im Monat das Thema "Mein Freund, der Baum".


Der Naturdonnerstag war eine Idee von  Jutta . Hier findet ihr alles, was sich inzwischen bei mir versammelt hat.  




Von euch sind eure Natur-Bilder und Naturliebe-Geschichten gefragt, wo immer sie euch begegnen, auffallen, anrühren. Verlinkt werden kann von Donnerstag 8.00 Uhr bis Sonntag 22.00 Uhr. Der 1. Donnerstag im Monat gehört dabei ausschließlich den Bäumen in Fortführung meiner langjährigen Reihe "Mein Freund, der Baum". Die Posts müssen nicht am Donnerstag veröffentlicht sein, aber bitte einen Link auf meine Seite enthalten.



  (Es bleibt so vorläufig: Eine Verlinkung kann ich - außer in den Kommentaren - noch nicht wieder anbieten. Danke, dass ihr dennoch mitmacht.) 









18 Kommentare:

  1. Liebe Ghislana,
    diese Situation kann ich gerade so gut nachvollziehen. Es erinnert mich stark an den Umzug 2016 und an einige direkt verloren gegangene Lieblingspflanzen. Aber ich habe auch die Chance erhalten, etwas noch mal ganz neu anzufangen und dieses Jahr ist es wieder eine Freude, den Rosen und den Lieblingsstauden beim Blühen zuzusehen.

    Alles Gute für die geretteten Pflanzen,
    LG Sigrun

    https://www.bergblumengarten.de/distelfalter-zuechten-fuer-anfaenger/

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  2. Liebe Ghislana,
    es tut schon weh, etwas so gehen zu sehen, an dem man sich Jahre erfreut hat. Hier in unserer Anlage ein Tannenbaum, der zu hoch gewachsen ist und den Menschen leider das Licht nimmt. Mich stört er nicht, aber wenn die Menschen wegen dieses Baumes nun keine Sonne und kein Licht mehr bekommen, stört es halt.
    Nun wird er laut Beschluß der Eigentümmerversammlung gefällt, währscheinlich im Herbst. Nach fast 40 Jahren ist das schon ein wenig komisch hier eine Lücke zu sehen.

    Danke für deinen Einblick in den Garten und liebe Grüße Eva, die heute wieder aufs Radl steigt und die Kelten besucht.

    Mein Link:
    https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/05/der-12-tell-blick-mit-dem-speierling.html

    Der Speierling hat sich doch ganz gut entwickelt.

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  3. Ein schöner Einblick in deinen Garten. Ich drück Dir Daumen, dass der Flieder wieder austreibt... es wäre doch sehr schade, weil er mit so vielen Erinnerungen verbunden ist.

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  4. Ja, die Trauer um geliebte Gartenpflanzen habe ich nun auch oft erlebt und kann sie guuut nachvollziehen ( einmal warst du ja auch kurz dabei, erinnerst du dich? ). Momentan bin ich, was den Garten anbelangt, wie gelähmt...passt alles so zur Gesamtlage auf Mutter Erde.
    GLG
    Astrid

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  5. Es ist immer schade und auch traurig, wenn man sich von geliebten Pflanzen trennen muss. Für mich sind das auch immer "Lebewesen "
    Aber manchmal geht es eben nicht anders.
    liebe Grüße
    Mein Beitrag für heute :
    https://kreativ-im-rentnerdasein.blogspot.com/2019/05/der-natur-donnerstag.html

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  6. Liebe Ghislana,
    die Natur lebt von der Veränderung, vom ständigen Wandel. Da müssen auch wir flexibel sein und ein Abschied ist ja auch immer ein Neuanfang, wie man so schön sagt.
    Mein Beitrag soll uns alle mit Blüten erfreuen:
    https://www.reflexionblog.de/2019/05/30/dnd-11-2019/

    Hab einen angenehmen Feiertag,
    liebe Grüße
    moni

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  7. Hoi Ghislana, oh das tut weh. Ich kann dir gut nachempfinden. Deinen Pflanzen in der Übergangszeit wünsche ich nur das Beste. Liebe Grüsse von Regla

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  8. Liebe Ghislana,
    so eine Trennung ist immer schmerzlich, denn es sind auch Lebewesen, doch jedeVeränderung gehört zum Leben dazu. Vielleicht schaffst du es, einige Pflanzen zu retten, und erblühen an neuer Stelle wieder.
    Hier mein Beitrag zum Naturdonnerstag: http://kallebloggt.de/2019/05/30/dnd-41-2019/,
    Liebe Grüsse Kalle

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  9. http://kolobrzegcountyphoto.blogspot.com/2019/05/rodos-filerimos.html?m=1
    Thank you for hosting.

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  10. Solche Verluste an liebgewonnenen Pflanzen tun weh! Die Gemeinde verlangte ja auch die Fällung unserer geliebten Ölweide. - (Pst! Sie treibt tatsächlich wieder aus! )
    Hoffentlich wird manches den kurzfristigen Umzug überleben.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  11. Das würde mir auch sehr leid tun, wenn ich so "altehrwürdige" Pflanzen einer Baustelle opfern müsste (auch wenn sich die Baustelle nicht vermeiden lässt, wie in deinem Fall!).
    Ich würde gerne meine "Natur" verlinken, und danke dir gleichzeitig für die Möglichkeit dazu!
    Viele Grüße
    Calendula

    https://calendula-impressions.blogspot.com/2019/05/am-kaiserstuhl.html

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  12. Oh, da wünsche ich dir Glück für den Flieder.
    Ich kann das absolut nachvollziehen. Für mich sind Pflanzen auch Gefährten des Lebens, ich nehme Anteil an ihrem Leben. Deshalb habe ich ja auch so viel wie möglich in mein neues Leben mitgeschleppt. Und um jeden Baum, der in den letzten Jahren gefällt wurde, habe ich getrauert. Liebe Grüße und alles Gute

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  13. Ja, Pflanzen sind eben auch Lebewesen, die einem richtig ans Herz wachsen können! Mir geht es ganz genau so!
    Übrigens haben sich meine zunächst nicht identifizierbaren Balkonkasten-Keimlinge als Petunien entpuppt... der kleine Zipfelkäfer bei mir im Blog sitzt drauf!
    https://ulkau.blogspot.com/2019/05/12tel-blick-im-mai-und-kafer-krabbeln.html

    Liebe Grüße Ulrike

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  14. Beautiful blooms on these trees! Last 3 weeks the orange poppies have been blooming in the wild, everywhere. https://wp.me/p9EWyp-UI (the post Mostly Native Californian)
    Am in a similar position - the surgery of hubby jolted me in a very different direction in art. Have been writing (slowly, because I have to get used to it again), and am finally finishing my knitting projects.

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  15. Da würde ich das letzte Fünkchen Hoffnung noch nicht aufgeben, wenn der Bagger den Baum aushebt und an den Schatten legt, kannst du deinen lieb gewordenen Baum sicher wieder einpflanzen. So bei uns geschehen mit dem Feigenbaum. Der lag bei uns sogar den ganzen Winter am Rand der Baustelle als wir die Garage und den Wintergarten gebaut haben. Heute spendet er uns nicht nur Schatten sondern herrliche Früchte. Bäume und Sträucher sind stärker als wir glauben. Also ich wünsche dir viel Glück und hoffentlich noch lange Freude an deinem alten Freund.
    http://pia-staehli.ch/blog/2019/05/30/kein-wonnemonat/
    L G Pia

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  16. ich drück dir die daumen, dass der flieder stark ist und dich irgendwann wieder mit blüten erfreut.
    https://manoswelt.blogspot.com/2019/05/freitagsallerlei-172019.html - meine margeriten grüßen dich heute nochmal. ich auch!
    mano

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  17. Liebe Ghislana,
    ja, das kann ich gut nachvollziehen. Die Pflanzen wachsen einem schon ans Herz. Vielleicht ist der Baggerführer sehr vorsichtig, kann hat der Baum eine Chance. Bei uns musste im letzten Jahr auch der Bagger ran und zum Glück haben sich viele Pflanzen wieder erholt. Ich drücke die Daumen.
    Ganz liebe Grüße
    Monika

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.