Montag, 14. September 2015

Aus (m)einem wilden Garten - August (mit Montags-Mandala 57)

Die zauberhafte ausdauernde und essbare Wicke wächst im Vorgarten am Zaun.











Die August-Nachlese aus meinem wilden Garten fehlt noch... Wenn ich die Bilder so betrachte, merke ich, dass die Jahreszeiten im Moment fließend ineinander übergehen. Nach hundekalten Tagen in der ersten Septemberwoche kehrt nun noch einmal Spätsommer ein, so ähnlich wie im August, nur schon mit Blätterschnee... Da lade ich euch doch noch zu einem August-Gartenrundgang ein.


Oregano hat sich im ganzen Garten ausgebreitet und sich Sonnenflecken gesucht. Hier gleich vor der Haustür mit einer gestreiften aus dem großen Wildbienen- und Hummelreich.
Ein paar Tage lang flogen mehrere dieser Käfer durch meinen Garten und erkrabbelten Gebirge...
... am von den Enkelinnen gepflanzten Ministeingarten
Meine Königskerze am Hauseingang. Ein Blühwunder ohne Ende...
Inzwischen sind sie alle..., die Amseln haben nichts übrig gelassen. Sie verlassen sich auf den nachfolgenden Efeu.
Da ist sie nochmal, die Amsel mit den weißen Federn... Meine tolle Gartenerde hat inzwischen die obere Schicht der neuen Hochbeete geschluckt.
Der Rand des großen Hochbeets wächst immer dichter zu. Irgendwo gibt's doch eine Rostparade? Ich hab da auch eine...
Eine Gartenfreundin aus der Naturgarten-Gruppe auf Facebook hatte mir 5 kleine Muskateller-Salbei-Sämlinge geschickt. Eines Morgens fehlte einer und es war ein Loch in der Erde. Wer bitte frisst Muskateller-Salbei?
Kräftiger Flugbetrieb im Hochbeet, sobald was blüht, hier eine schicke Wespe am Salat-Knöterich.
Auf dem Tisch neben dem Hochbeet gedeiht ein Teil aus meiner Sedum- und Sempervivum-Kinderstube in Töpfen.


Ein einjähriges Sedum, am Samstag konntet ihr schon sehen, wie gut es inzwischen gewachsen ist.

Bevor wir weiter ums Haus gehen, machen wir noch einen Abstecher zum See. Bis in die ersten Septembertage war ich noch täglich schwimmen. Morgens sah es dann manchmal schon nach Herbstnebel aus...


Das ist der zweite Seeblick neben meinem 12tel Blick, der es immer wieder auf Fotos schafft...
Die Silbertaler haben schon Samen entlassen...


Am Teich blüht im August der Blutweiderich, Tankstelle für viele Insekten. Ich liebe es, wenn die Blütenrispen wippen, sobald die Hummeln sich daran hängen... Per Foto eingefangen habe ich auch einen leider unerkannt gebliebenen Schwärmer, er hielt einfach nicht still oder drehte sich so weg, dass ich seine Flügelzeichnung nicht genau erkennen konnte...



Nicht nur am Teich, überall im Garten sitzen Spinnen und fangen Insekten. Es gibt ja auch reichlich, und von Mücken sogar gefühlt arg zuviel...


Auch Ameisen sind reichlich vertreten... Das erste Mal beobachtete ich, dass sie eine Rosenknospe bevölkerten und ausnahmen. Feinschmecker?


Ganz unverhofft trieb diese getopfte Rose im August fünf Blütenknospen...


Bevor wir uns auf der Terrasse niederlassen, noch ein Blick um die andere Hausecke nach vorn in den Garten. Dort wächst in einem Riesentopf Canna heran, rotblühend. Ein Geschenk. Sie wirkt seltsam fremd und etwas steif in meinem Garten, als wäre ihr ungemütlich...







Daneben umwerfend kräftiger weißer Phlox von der Frau Nachbarin.


Nachdem die Sonnenaugen-Blumen in meinem Garten den Schnecken nicht standhalten konnten, habe ich mein eigenes Sonnenauge in die Kletterpflanzen gehangen. Meterweise Knöterich (Fallopia) rankt im Vorgarten nicht nur am Zaun, sondern auch in die Sträucher davor. Da muss ich manchmal Hand anlegen, streife die Blätter ab, drehe was draus und baue es irgendwo ein. Nachmittas fängt's die Sonne ein. Ein "Sonnenauge"..., mein Montags-Mandala für euch.





So, nun sind wir aber endlich angekommen und lassen uns auf der Terrasse nieder...


Ja, es hat auch mal geregnet...
Aber meistens war es trocken, zu trocken... Der weiße Tisch gibt da nur eine Gastrolle, nachdem er als Beistelltisch gebraucht wurde. Er sucht seinen endgültigen Stammplatz im Garten noch. Also ich suche...
Das mit den Enkelinnen gebaute Haus ist ein mir liebgewordener Farbfleck im ansonsten schattig grünen Bereich des Gartens.
Eine Euphorbie, eine Erinnerung an ein Geschenk eines Onkels, die ist mir aber leider mal eingegangen. So habe ich mir eine kleine neue besorgt, die sich gut eingelebt hat, aber leider im Winter ins Haus muss.
Ziemlich dicht an der Terrasse wächst eine Birke. Nach mehrmaligem Beschneiden scheint sie nun die richtige Wuchsrichtung vom Haus weg gefunden zu haben und darf also bleiben. Pfauenauge auf Dost.
Ein "geretteter" weißer Flieder von der Zufahrt beim Nachbarn, jaja, Autos brauchen Platz, noch im Topf, aber der muss jetzt bald mal in die Freiheit...

Der nach Südwesten gelegene Terrassenplatz spendet in heißen Sommern morgens ohnehin und dann, wenn die Sonne ums Haus kommt, unterm Ahorn Schatten. Am späteren Nachmittag kommt die Sonne wieder dort an, bis sie dann hinter Waldbäumen verschwindet. Sonnen- und Schattenspiele zu beobachten, ist eins meiner Lieblingsspiele. Oft sind es nur Minuten oder gar nur Sekunden, Momente voller Schönheit, die tief auf mich wirken. Die Terrasse ist im Sommer auch der Platz, wo meine Blumensträuße stehen, denn das Leben, die ("Büro")-Arbeit, die Mahlzeiten finden, wann immer es geht, draußen statt. Zur Not mit Decke um die Schultern, wenn's zu kühl wird, mit Kerze.



Der Garten ist auch ein Lieblingsplatz zum Denken. Bei der Gartenarbeit, beim Lesen, beim Reden, beim In-den-Himmel-Schauen. Es ist ein guter Platz zum Nachdenken. Nachdem ich neulich meinen Freitagsblumen-Post für Blogger für Flüchtlinge geschrieben hatte, für all die Menschen, die hoffen und wünschen und beten, die mit Hand und Herz, mit wunderbaren Ideen helfen, Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu heißen, hat das Nachdenken nicht aufgehört. Was könnte ich selbst noch tun? Mit Flüchtlingsfrauen gärtnern? Die Frauen tragen schwer, besonders schwer. Ich sammle Ideen, die noch Zeit brauchen zu reifen, in der Stille des Gartens. Und ich sammle Farben, wie Frederick. Ich wünsche euch eine gute Woche.


Noch ein Blumenstrauß aus dem August.





























Verlinkt zu Montagsfreuden.

16 Kommentare:

  1. Wunderbare Einblicke in ein sattes Grün und Wirken! Ja, man sollte die Zeit so gut es geht draußen verbringen. Das ist so viel Wert!
    LG. sUsanne

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  2. Auch du ein kleiner Frederick, wie schön. Der Garten ist das wahre Paradies. Was da kreucht und fleucht ist doch wahnsinnig. Und mir gefällt der Mini-Steingarten sehr. Gutes Idee-reifen-lassen wünscht dir Mila

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  3. man sieht es an deine bilder wie du nah zur natur bist, überall kommen blumen insekte...gemachtes...geplanztes...wildes... wertvolles zum nachdenken über vieles und wie man helfen kann - eine einfallsreiche woche wünsche ich dir und allen um uns ! danke für dein kreis für licht *
    monique

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  4. was für ein wunderbarer spaziergang durch deine garten und zum see! ich hatte freude an jedem bild und bin ganz entzückt vom sonnenauge!
    die wunderschöne wespe, die du aufs foto gebannt hast, ist eine dolchwespe (https://de.wikipedia.org/wiki/Borstige_Dolchwespe) und schon was besonderes, denn es gibt sie nur sehr selten. mein biologen-nachbar hatte auch mal eine in seinem garten und war ganz begeistert. schön, dass du sie "einfangen" konntest!
    liebe grüße von mano

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  5. herrlich wild, so mag ich das auch!:)
    Lg, sarah

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  6. In Deinem wilden Garten könnte ich mich immer wieder aufs Neue verlieren. Noch finden sich sommerliche Spuren in ihm, aber der See probiert wohl schon sein Herbstgewand. Also fleißig weiter sammeln, so lautet die Feldmausphilosophie....
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. ...da hatte wohl einer von deinen zahlreichen Gartenbewohnern Halsschmerzen, liebe Ghislana,
    und hat sich deshalb den Salbei geholt ;-)...schön ist dein Garten, ich freue mich immer wieder über die Einblicke...und lasse mich inspirieren...wie schön dein Sonnenauge,

    lieber Gruß Birgitt

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  8. In deinem Garten gibt es wieder so viel zu entdecken! Einfach toll! Ich bin immer wieder begeistert!
    Liebe Grüße
    Mary

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  9. Du lebst im Paradies :) Wirklich schön - dein Garten ist genau so, wie ich es gerne mag. Ein bisschen wild mit vielen Plätzen und Winkeln zum Verweilen und voller Leben!
    Liebe Grüße,
    Veronika

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  10. Da gibt es so viel zu sehen, der ganze Garten ist ein Mandala! Den Frühnebel auf dem See finde ich besonders spektakulär. Wir hatten auch ein wunderbares Sonnenwochenende. Spätsommer- oder Frühherbstsonne ist immer so ein Geschenk. Die Farben sind jetzt ganz anders. Der Himmel sah gestern und auch heute abend so "dramatisch" aus mit dunklblauen Wolken gegen das Grün und teilweise schon Rostrot der Wälder.

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  11. mir fällt auf, dass es mir beim lesen der gartenbeiträge immer ziemlich an konzentration mangelt – ich mutmaße, das ist das kleine grummelmännchen in mir, das trotzig mit dem fuß aufstampft und mit vorgeschobener unterlippe brummt: "ich will auch so einen garten ..."
    hach, wunderschön einfach.

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  12. Liebe Ghislana, ich danke dir für diesen feinen Spaziergang in Deinem Garten. Gerade merke ich, wie die heilende Wirkung auch in meine Ferne wirkt. Mich entspannt mir Lächeln schenkt.
    So liebevoll deine Amsel mit den weißen Federn, die Insektengeschichten. Und ganz besonders Dein Sonnenauge.
    Ich wünsche Dir viele schöne Stunden dort, um zu denken, zu leben und zu inspirieren.

    Liebe Grüße zu Dir
    Erika

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  13. Nicht nur Deine Rostparade gefällt mir. In Deinem Garten kann man jede Menge Farben und Eindrücke sammeln. Bald kehrt wieder Ruhe ein, aber jetzt genieße ich erst einmal noch den Spätsommer. Das Wochenende war so sonnig, einfach herrlich!
    Liebe Grüße
    Cora

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  14. Liebe Ghislana ,
    Danke , dass du uns alle mitgenommen hast auf einen Rundgang durch deinen wunderschönen , wilden Garten !!! Soooviel gibt's zu sehen , überall . Der dicke Schwärmer kommt oft zu uns auf den Balkon ... ich freue mich immer an ihm .
    http://www.schwalbenschwanz.ch/Taubenschwaenzchen.html
    Einen sonnigen und bunten Herbst wünscht dir ,Maria

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  15. Ganz wunderbare Impressionen sind das wieder, liebe Ghislana. Das Amselchen mit den weißen Federn hatte ich erst gar nicht entdeckt, erst, nachdem ich es gelesen hatte. Süß, wie sie dasitzt.
    Auch die Wespenart ist mir noch nie untergekommen. So viele schöne Entdeckungen in deinem wilden Garten. Meiner muss sich noch von dem trocken-heißen Sommer erholen.

    Ein lieber Gruß aus der Morgenwiese

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  16. I am enjoying the beauty you are surrounded with.
    Greetings from me in Norwegen.

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.