... soviel zu erzählen... Drei Monate lang habe ich hier nichts geschrieben... Doch nun bin ich wieder da, nach Familienzeit im Januar, Kreativreise im Februar und Japanreise im März. Am Donnerstag habe ich euch einen blühenden Pflaumengarten in Kyoto gezeigt, heute zeige ich euch etwas von unseren Tagen im Kurama Onsen, einem traditionellen Ryokan an einer heißen Quelle etwas außerhalb von Kyoto...
Nach der Ankunft bezogen wir unser Zimmer mit Blick in den Wald und gingen erst mal das Außenbad erkunden. Hier gehen Frauen und Männer getrennt ins Bad. Fotografieren ist natürlich nicht erlaubt... Aber da ich einmal mutterseelen allein dort war, habe ich mich dann doch getraut. Der Blick in die Landschaft ist herrlich.
Blühende Kamelie. Foto: P.H. |
Oft ergeben sich im Onsen nette Gespräche. Eine ältere Japanerin erzählte von ihrem deutschen Schwiegersohn, der mit ihrer Tochter verheiratet ist und in den USA lebt. Aus den USA kam eine weitere Badende, auch schon älter. Sie war mit ihren erwachsenen Söhnen in Japan, um das Land kennenzulernen und endlich auch ihre Großcousine, eine Mexikanerin, die in Japan verheiratet ist. Der Großvater der Amerikanerin war auch Mexikaner und in die USA ausgewandert... Solche globalen Geschichten liebe ich ja... Am nächsten Morgen sahen wir die beiden Söhne beim Frühstück. Die mexikanischen Wurzeln waren - im Gegensatz zur Mutter - bei den beiden nicht zu übersehen, so wunderschöne glutäugige dunkellockige Menschen. Die Japanerin im Bad erzählte übrigens, dass sie sich von ihrem Schwiegersohn ein "deutsches Kleid" gewünscht hätte. Das würde sie gern tragen. Nach längeren fragenden Blicken und Erklärungsversuchen mit Händen und Füßen kam nicht ich, sondern die Amerikanerin darauf, dass sie wohl ein Dirndl meinte... Ja, er hätte es in München gekauft. Was haben wir drei gelacht, und noch mehr, als ich erklärte, solch ein "deutsches Kleid" noch nie getragen zu haben...
Ein Fest sind die Mahlzeiten in einem Ryokan. Das Abenddinner wurde hier auf dem Zimmer serviert, hatte mehre Gänge. Die Vielfalt der Zutaten und Zubereitungen war wieder unglaublich. Und alles so wunderschön und phantasievoll angerichtet. Alles in kleinen Schälchen und kleinen Portionen, viel Gemüse und leckere Saucen.
Foto: P.H. |
Dabei hatten es die Köche mit mir nicht leicht, muss ich doch einer Allergie wegen auf alle fischigen und Meeresfrüchtezutaten verzichten. Und die Japaner bereiten sehr viel mit Fischbrühe zu, die auch Grundlage für viele Saucen ist. Aber es gibt auch andere Saucen, und so kam ich hier nicht zu kurz, ganz im Gegenteil, ich ertappe mich dieser Tage, wie ich diese Mahlzeiten vermisse... und hab mir Sesamsauce bestellt... Auch die bequeme Anzugsordnung im Ryokan ist so angenehm und unkompliziert, keine Garderobe-Überlegungen nötig: Ein Yukata und eine wärmende Jacke, keine Schuhe, alles ist mit Tatami (dicke Reisstrohmatten) ausgelegt... Zimmergrößen werden übrigens in der Regel in Tatami, nicht in Quadratmetern angegeben.
Am Fenster war unser Ruheplatz, zum Lesen, für mich zum Tagebuchschreiben und zum Sticken... So ist u. a. ein Nadelbriefchen fertig geworden. Kleine Spaziergänge ums Haus und unsere Bäder im Onsen, überaus freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter*innen, das alles trug dazu bei, dass wir uns auch in der relativ kurzen Zeit von vier Tagen gut erholen konnten, bevor wir nach Kyoto in die Stadt umzogen.
An einem unserer Tage in Kurama waren wir auf dem Mt. Kurama, einem Tempelberg mit einem großen buddhistischen Tempel und vielen kleineren Tempeln und Schreinen für zahlreiche Gottheiten. Bei rund 8 Millionen, die in Japan verehrt werden, sind wir in den Unterscheidungen noch nicht allzuweit gekommen ;-). Von diesem Tempelberg erzähle ich am nächsten Naturdonnerstag. Hier schon mal ein kleiner Blick...
Habt ein schönes Wochenende!
Samstagsplausch bei Andrea, ich freue mich, dass ich nun wieder dabei bin.
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschennee Fisch, ich habe das schon mal gelesen, dass die Japaner mit Fisch usw. kochen. Nix für mich. Aber auch das Land, die Geschichte und überhaupt sagen mir nicht zu.
Aber das ist eine Sache, die jeder anders sieht. Ich freue mich für dich, dass es dir gefallen hat.
Mich stört es auch immer wieder, wenn gewisse Länder gewisse Dinge aus ihren Geschichtsbüchern gestrichen haben, die man uns heute noch nachträgt.
Mit lieben Grüßen Eva
Danke für diesen Einblick in eine arg fremde Welt! Da du mir ja schon Einiges darüber erzählt hast, überrascht es mich aber weniger. Ein buntes Völkchen scheint da zusammen gekommen zu sein, aber wohl alle des Englischen mächtig, sonst hättet ihr sicher nicht so tolle Geschichten ausgetauscht.
AntwortenLöschenIch wünsche euch Beiden ein schönes Wochenende!
Astrid
Was für beruhigende schöne Bilder, die Japaner können ja vieles gleichzeitig aber für ihre Rituale nehmen sie sich immer viel Zeit. Ich durfte einmal eine Japanische Teezeremonie erleben.
AntwortenLöschenL G Pia
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenso viele Eindrücke, so viel Neues, für uns Ungewohntes, da lernen wir wieder zuzuschauen, zuzuhören und versuchen, zu verstehen. Die Asiaten wissen , dass wir Menschen unbedingt einen Rückzugsort, eine Pause, eine Zeit der Stille und Besinnung brauchen. Deine Fotos sind sehr einfühlsam und lassen einen als Betrachter ein wenig teilhaben.
So ein Nadelkissen habe ich übrigens mal als Schulkind gemacht und halte es heute noch "in Ehren".
Lieben Gruß
moni
Alles so besonders, ich mag deinen Japanbericht sehr. Wie findet man nur diese wunderbaren Orte im Voraus? So viele Fragen hätte ich.Das Essen sieht köstlich und so ästhetisch aus.
AntwortenLöschenFreue mich auf deine weitere Berichte.
Viele Grüße, Karen
Danke für den Reisebericht, ich mag es so gerne mit dir unterwegs zu sein :-)
AntwortenLöschenSag, wo darf ich dir denn aktuell einen Brief hinschicken. Du verwirrst mich mit denen Wohnsitzen immer noch ein wenig. Ich weiß du hast es mir schon mal erklärt... aber ich habs mir nicht gemerkt.
Hab mich gerade für den See entschieden. Ich wär da jetzt nämlich gerne.
LöschenEs ist immer eine besondere Erfahrung in eine andere Kultur eintauchen zu können und interessante Menschen kennen zu lernen. Vielen Dank für die schönen Eindrücke.
AntwortenLöschenLG, Varis
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwelch ein schöner Bericht und so wunderschöne Fotos. Es ist spannend Deine Eindrücke zu lesen. Japan ist auch noch ein Traum von mir, aber wie findet man diese schönen Orte. Freue mich auch auf weitere Berichte.
Liebe Grüße
Monika
das war ja wirklich eine sehr schöne Reise
AntwortenLöschenbeeindruckende Bilder hast du mit gebracht
sie vermitteln etwas von der Ruhe und dem Frieden der dort wohl geherrscht hat
liebe Grüße
Rosi
Ich beneide dich um dieses Erlebnis.
AntwortenLöschenWenn man da nicht zur Ruhe kommt!
Deutschland wird doch häufig mit den Gepflogenheiten aus dem Bayrischen in Verbindung gebracht. Aber auf Dirndl, wäre ich bestimmt auch nicht gekommen.
Liebe Grüße
Andrea
(Schön, dass du wieder da bist!)
Sehr spannend und lehrreich sind deine Japan-Eindrücke für mich.
AntwortenLöschenDass es auch so viele blühende Pflaumenbäume gibt, hab ich so auch noch nicht gewusst, die Konzentration liegt ja meist auf der Kirsche.
Liebe Grüße
Liebe Ghislana,
AntwortenLöscheneinen ganz herzlichen Gruß lasse ich dir hier! So gern habe ich die Bilder gesehen und deine Worte gelesen. Wunderschön, ein Land in der Ferne zu bereisen und in das Fremde einzutauchen, es ein wenig zum Eigenen zu machen. Das ist für mich Friedensarbeit.
Sei gegrüßt von
Jana
Hallo Ghislana, willkommen im Alltag des Westens. Das Schöne ist, dass man noch lange von Ferienerlebnissen und -erfahrungen zehren kann. LG von Regula
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschenein "deutsches Kleid" habe ich auch noch nie getragen, nur einmal in Salzburg anprobiert. So schön die Einblicke in die japanische Kultur. Die gezeigten Speisen hätte ich gerne heute als Mittagessen ;-).
viele Grüße Margot
Hallo Ghislana, was für wundervolle Eindrücke. Die japanische Küche ist nicht so meins owohl ich schon gerne Fisch esse. Ich bin da näher am Thai
AntwortenLöschenDeine Fotos sind echt toll und andere Kulturen kennen zu lernen immer eine Bereicherung.
Herzliche Grüße
Ivonne
Danke fürs Mitnehmen in diese fremde Welt, die ihr sogar schon zum 2. Mal erleben durftet! Natürlich habe ich beim deutschen Kleid auch schmunzeln müssen...und an meine Mutter gedacht, die Dirndl geliebt hat.(... obwohl sie aus Torgelow stammte)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Ulrike
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenich stelle wieder fest, Japan ist ein wunderbares Land! Herzlichen Dank für diese schönen Einblicke und Deine Erlebnisse dort!
Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Ach wunderbar....so ein Nadelbriefchen halte ich hier in Ehren. Das hat mal mein Großer im bayerischen Handarbeits-Unterricht an der Grundschule gelernt. Ich kann das nämlich gar nicht.
AntwortenLöschenIch bewundere, wie du in Japan überlebst, ohne mal den Fisch untergejubelt zu bekommen. Die Landschaft ist so toll...gut, dass du ein Foto machen konntest. Ist ja niemand mit drauf.
LG Sigrun
Danke, liebe Ghislana, für die schönen Fotos und Eindrücke. Die Flechtenmuster sind wunderschön. Die Geschichte mit dem "deutschen Kleid" ist ja lustig. :-) Aber es stimmt tatsächlich, Dirndl kennt man in der ganzen Welt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Doris
Ich habe Deine Rückkehr etwas verschlafen. Schön, was Du alles zeigst und erzählst! Die globalen Familien! So etwas mag ich auch sehr am Reisen, Menschen kennenlernen.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Nina
ich habe mit freuden deinen bericht gelesen. so eine spannende reiseerzählung! das essen ist schon etwas ganz anderes als so ein riesenschnitzel mit pommes auf dem teller... deine bekleidung dabei gefällt mir auch sehr. so könnte ich den ganzen tag herumlaufen! die kontakte, die du weltumspannend im bade knüpfen konntest waren sicher sehr erfreulich und fröhlich. ich bin wohl auch so gar nicht deutsch, denn ein dirndl habe ich noch nie getragen und werde auch nicht in versuchung kommen ;)!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Wie wunderschön!
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