Das wird jetzt kein Post über den fachgerechten Formhecken-Schnitt, ich hab ohnehin hier draußen im Wald lebend die freiwachsenden Hecken viel lieber. Und dann darf in meinem Garten erst mal so ziemlich alles wachsen, was auf verschiedensten Wegen hierher zu mir kommt: vom Wind hereinweht, von Pflanzen geworfen oder von Vögeln verloren oder gesch... und mit den kargen Bedingungen hier vorlieb nimmt: märkischer Sand, der die ohnehin seltenen Regengüsse klaglos aufnimmt und quasi sofort ins Grundwasser durchrieseln lässt...
Aber alles Gehölz zusammen genommen, ist dann auch wieder so vital, dass ich meine Gartentage bald in Düsternis verbringen müsste und sich die Bäume und Sträucher untereinander so um Licht rangeln würden, dass keiner so recht glücklich werden würde. Darum einmal im Jahr gegen Winterende kräftiger Gehölzschnitt, an jeweils zweijährig wechselnden wuchsfreudigen Wesen, mit Hilfe des am Wochenende dafür extra angereisten Waldkinds Nr. 3. Das ist einen Kopf größer und hat längere Arme, ich muss nur zeigen, wo und was und wieviel ab soll, ordentliches Handwerkszeug bereitstellen und brauche nicht von der Leiter zu fallen.
Ich rede dann den manchmal arg zu schröpfenden Geschöpfen ein wenig zu, in Gedanken und manchmal laut und erzähle ihnen zwar nicht Andersens Märchen von der Weihnachtstanne, aber doch von einem "anderen" Weiterleben der vielen Zweige, die sie mir schenken, und das ich beim Schneiden und Sortieren oft schon recht konkret vor Augen habe. Die zarten Spitzen kommen in den geplanten Osterstrauß, diesmal Spitzahorn, Eschenahorn, Linde, Birke, Essigbaum, Tamariskenflieder, Forsythie, Zierapfel.
Besonders schön "gebaute" Zweige oder Astgabeln kommen ins "Lager" unterm Dach am Haus und warten z. B. auf ihren Einsatz als Webrahmen - verknotet, Kettfäden angebracht und schon kann's losgehen mit "Schüssen" hinüber und herüber - Zweige, Gräser, Wolle, Bast... Das schafft man schon mit gut vier Jahren, aber auch Erwachsenen oder in Familie macht's Freude.
Ein Floß aus den gesammelten oder aufbewahrten Hölzchen zu bauen und zu Wasser zu lassen, steht (auch nicht nur) bei Kindern hoch im Kurs...
Die stärkeren und
längeren Äste wandern in den nächsten Tagen wieder an Hausmauern oder an den Zaun und
vergrößern und verstärken die Klettergelegenheiten für Waldgeißblatt,
Jungfernrebe, Kletterhortensie, Winterjasmin, Knöterich, Hopfen und Efeu. Mit
der Zeit "vergehen" diese Stützen, aber bis dahin ist das Geflecht der
Kletterer so stark, dass dieses nun seinerseits die Astwerke
hält. (Nachhelfen mit Band ist erlaubt.)
Ein weiterer ganz frisch geplanter Einsatz ist das Verweben in alten, noch ausreichend stabilen, aber schon etwas löchrig gewordenen Zaunfeldern. Für "kreative" und "gartentechnische" Einsätze nutze ich besonders den Schnitt von zwei rein grünen Eschenahornen, die sich hier selbst ausgesät haben und die zum Wuchern neigenden Essigbäume. Letztere sind leider für die einheimische Fauna fast völlig wertlos, haben aber eine unglaublich intensive Herbstfärbung. Deshalb dürfen immer ein paar bleiben. Treu und zuverlässig
liefern meine Bäume und Sträucher mir abwechselnd alle zwei Jahre mein Grünholz. Aber der
Zaun-Einsatz muss noch warten, wegen des Schnee-Einbruchs ist der
Creadienstag heute vor allem doch wieder "inhouse" - Osterstrauß und
Osternest vorbereiten für die vielen "Erinnerungseier".
Was dann noch übrig
bleibt vom Schnitt - und das ist immer noch die größte Menge, geht auf einen
der beiden Totholzhaufen an den Rändern des Gartens: ein begehrter
Lebensraum für Igel, Ringelnatter, Blindschleiche und Co., wie z. B.
auch den wunderschönen Rosenkäfer, der verrottendes Kompostmaterial zur Fortpflanzung geradezu braucht - in zu ausgeputzten sterilen Gärten wird da nichts.
Meinen heutigen Alltagshelden - "Gehölzschnitt für alle Fälle" und ein paar dieser "Fälle" schicke ich heute zu Roboti, Creadienstag und Upcycling-Dienstag.
Das sieht alles ganz wundervoll aus!
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschendie Idee mit dem Webrahmen gefällt mir ganhz besonders gut!
Liebe Grüße,
Sabine
liebe ghislana,
AntwortenLöschenbei uns sind derzeit die gelben autos sehr unzuverlässig und wir kriegen manchmal tagelang keine post.
dein heutiger post erinnert mich daran wie ich vor vielen jahren als betreuerin eines monatlichen workshops des bund naturschutzes dabei war, damals machten wir auch solche bilder. gerade wächst in mir die idee einen sicht/windschutz für den garten zu basteln.
danke dir für die anregung.
herzlich judika
natuRwebteppiche /-bildeR.
AntwortenLöschenso schön.
liebe gRüße. käthe.
so herrlich-wild alles. das weckt kindheitsträume und macht glücklich.
AntwortenLöschenliebe grüße von ulma
Der Osterkranz erinnert mich an Lillians Adventskranz. Sie hatte auch ein paar Kugeln in Birkenäste "eingewebt" und es sah ebenso wundervoll aus. Ob das Weben auch schon mit drei klappt? Ich werde berichten. Im Moment gibt's aber nur Eiszapfen und soooooo viel Schnee, dass das Kinde heute mit einer Stunde Verspätung in die Kita ging. LG, Marja
AntwortenLöschenDas Osternest und die Webrahmen sind wundervoll! LG
AntwortenLöschenDer Webrahmen sieht ja toll aus....
AntwortenLöschenVielen Dank für so tolle Anregungen
Liebe grüße Marnie
liebe ghislana, das ist einfach alles ganz, ganz toll!
AntwortenLöschenliebe grüße, mano
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenDu findest auch für alles noch eine Verwendung, ich glaube, in Deiner Nachbarschaft würde ich mich auch wohlfühlen.
Leider überwiegen bei uns die Felder rundherum, ich darf mich zum Basteln am Baumschnitt meines Nachbarn beteiligen.
Nen lieben Gruß von Antje
Was man alle so mit dem Gezweig machen kann !!!!!
AntwortenLöschenDie "Webrahmen" gefallen mir sehr gut. Als unsere Kinder noch in die Kita gingen, haben sie dort auch mal einen GROOOOOOSSSEEENNN Rahmen bearbeitet, mit dicken Bändern und Naturmaterialien, seit dem überlege ich mir auch schon immer wieder mal einen zu machen! Du hast mir wieder einen tollen Anstoß gegeben! DANKE
LG Susan
glücklicher Garten - glücklicher Gärtner - glückliche Kinder!
AntwortenLöschenWunderbar, was ich hier sehe - der gewebte Zaun gefällt mir ja besonders!
Liebe Grüße
Dania
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwas für wunderbare Ideen und Bilder!
Die verschiedenen Webrahmen sind zugegebenermaßen mein Favorit, aber mir vorzustellen, mitten im Wald und in der Natur zu leben, ist auch traumhaft.
Sei herzlich gegrüßt von Nina
So ein Totholzhaufen im Garten schwebt mit auch noch vor! Tolle Sachen machst du mit dem übrig gebliebenen Holzverschnitt...LG Lotta.
AntwortenLöschenSchön, wenn auf diese Weise alles noch Verwendung findet und im Garten bleibt! So ähnlich handhaben wir das auch schon lange - bzw. manches hole ich mir dann sogar noch aus dem Garten meiner Mutter wie etwa Birkenzweige, Äste und sogar Stämme für unsre Hochwald-Kompost-Umrandung, da ihre Gartenfläche dafür zu klein ist ...
AntwortenLöschenLG Silke
Oh wow!
AntwortenLöschenVor allem das Floß & noch besonderer der Webrahmen haben es mir angetan. Super!!!
Grüße
Nike