Samstag, 9. März 2013
Freitagsfundstücke am Samstag... - "Zeitungsstäbe"
Ich bin immer auf der Suche nach kreativen Ideen, für die man Materialien verwenden kann, die man nicht kaufen muss, weil sie überall einfach da sind. Ich finde es schön, aus "abgelegten" Dingen und Resten etwas Neues zu zaubern, das diesen Dingen noch ein zweites oder gar drittes Leben erlaubt, bevor sie - hoffentlich - in eine Recycling-Tonne wandern und auch dann noch wiederverwertet werden können, ohne die unendlichen Müllberge noch weiter aufzufüllen. Ich finde bedenklich und in weiten Teilen unnötig, was die "Kreativ-Hobby-Industrie" alles an Superbastelzeug materialintensiv und teuer produziert und in Massen verkauft. Davon wäre soviel im Alltag vorhanden oder fällt an, wenn man es denn sehen kann und sammelt... Und dann wäre da noch das (eigentlich der Bequemlichkeit sich Gedanken zu machen geschuldete?) Argument zu schlagen: "Dafür haben wir zu wenig Geld.", wenn man in Bildungszusammenhängen vielseitig fantasievolles kreatives bildnerisches Gestalten manchmal allzusehr vermisst.
Für eine Unterrichtsvorbereitung fiel mir ein wunderschönes, mit viel Handarbeit produziertes Buch wieder in die Hände:
Es ist ganz erstaunlich, wie hier mit einfachsten Mitteln und Materialien (die Projekte sind aus einer Schule in Indien) kreative Prozesse angestoßen und ausgelöst werden, mit Ermutigung für den eigenen Weg und ganz individuellen Ergebnissen.
Zeitungsstäbe zu wickeln, ist das Einfachste von der Welt. Wenn man es dann raus hat, die ersten Runden schön eng und fest zu wickeln, geht es fast wie von selbst. Mit etwas Geschick kann man die Zeitung so drehen oder reißen, dass auch die farbigen Flächen von Fotos oder Grafiken gestalterisch einbezogen werden können und ihre Farbtöne zu sehen sind. In die letzte Wickelrunde wird Kleber gestrichen und der Stab ist fertig, der nächste kann drankommen.
Die Weiterverwendung ist die nächste kreative Aufgabe: Figuren zusammenknoten? Bauwerke errichten? Stäbe und Stäbchen in ein loses Gewebe oder Gehänge einfügen? Verweben und verflechten? (dann etwas lockerer wickeln) ... Oder wie im Buch kleine Szenen gestalten (dazu kleinere Stäbchen nur dünn wickeln, von unten Zahnstocher in die Beinchen stecken und Szene z. B. auf einem bezogenen Styropor-Verpackungs-Teil arrangieren).
Dieses Fundstück trage ich noch nachträglich zu Katjas Freitags-Fundstücken.
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Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschendanke, danke, danke! Nicht nur für deine Inspiration, sondern diesen wundervollen Buchtipp. So etwas liebe ich ja sehr. Dinge zu werkeln, die man dann beliebig variiert weiter verwenden kann. Ganz große Klasse und das Buch wird sicher bald zu mir heimwandern (also nicht dein, sondern ein anderes Exemplar dieser Gattung :-)).
Hab ein wundervolles Wochenende,
Katja
So eine schöne, simple Idee. Ich finde es immer toll, wenn Materialien noch ein zweites Leben führen dürfen.
AntwortenLöschenEine sehr schöne Idee!
ganz liebe Grüße
Joolez
Das erinnert mich sehr an meine Basteleien in der Nachkriegszeit. Da habe ich auch viel mit Zeitungspapier und "Mehlpampe" (als Kleber) gemacht...
AntwortenLöschenLG
Astrid
Du sprichst mir aus der Seele (sagt man doch so), und das Buch kenne ich vom Studium vor ewigen Zeiten und aus der Erinnerung sind so einige Vorschläge auch heute noch Bestandteil meines Unterrichts!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Christine
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenDu hast vollkommen recht - man hat oftmals tolles Material zum Kreativ-Sein um sich herum mit dem man die tollsten Dinge gestalten und anstellen könnte. Leider macht man sich darüber viel zu selten Gedanken. Ich versuche bei meinen Ideen, Spielen, Bastelein auch immer möglichst solche auszuwählen, die man gleich parat hat. Vor allem dann, wenn ich gerade an einem meiner Bücher arbeite! Denn je aufwändiger und teurer es ist, desto weniger setzt man es um.
Liebe Sonntagsgrüße,
Sabine
ich mag das so auch viel lieber als dieses ganze bunte zeugs, das man in den bastelläden kaufen kann!
AntwortenLöschenmeine lieblingsbücher zu diesem thema hab ich mal hier vorgestellt: http://manoswelt.blogspot.de/2012/09/vom-basteln-und-von-bastelbuchern.html
sie sind einfach genial!!
liebe grüße, mano
Liebe Mano, danke für den Hinweis auf deinen Post, den kann ich ja sowas von komplett mit unterschreiben!!! Ich bin so froh unter BloggerInnen solche wie dich zu entdecken ;-) ;-) ;-). Und die Kathke-Bände begleiten mich seit ihrem Erscheinen ;-) Diese austauschbaren ergebnisorientierten "FertigzutatenSchablonenprodukte" in Kitas gehören leider noch immer, immer nicht der Vergangenheit an ;-( - und es ist in Ausbildung und Fortbildung meine Passion, ErzieherInnen wieder in Kontakt mit ihrer ureigenen Kreativität zu bringen..., manches "Wieso denn, gibt doch so viele Schablonen im Internet..." begegnet mir da zunächst, das ewige Mantra "Ich bin nicht kreativ", aber auch Entspannung, Freude und neu erwachende Lust, wenn dann doch was geht ;-). Und die Verwendung von Alt-, Natur- und Recyclingmaterialien ist in Zeiten, da Nachhaltigkeitsüberlegungen nun endlich auch mehr Öffentlichkeit gewinnen, einfach erste Wahl gegenüber den massenproduzierten "Fertig- und Trendmaterialien" ... Das meiste braucht kein Mensch, aber gegen das laute Tönen der Werbung ist nicht jeder immun... (Und deine wunderbaren Kunst-Schachteln sehen nicht unbedingt nach "Grobmotorik" aus...) Fröhliche sonntagsbunte Grüße aus dem Schnee Ghislana
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