Montag, 30. Mai 2016
Montags-Mandala (90)
Das erste Montags-Mandala entdeckte ich gleich, als ich die Terrassentreppen herunter kam, Ruprechtskraut (Storchschnabel), freiwachsend mit einer Rose im alten Zinkeimer. (Seinen für viele Nasen unangenehmen Geruch verströmt dieser wilde einjährige Storchschnabel nur, wenn man ihn berührt. Die Blütchen kommen dennoch manchmal mit in den Salat. Das ganze Jahr über erscheinen neue Pflänzchen, Blüten von April bis Oktober, schon deshalb lasse ich ihn, denn hungrige Insekten sind immer auf der Suche... Seinen Namen hat er wegen der storchschnabelähnlichen Samenstände, aus denen die Samen bei Reife und Trockenheit geradezu herauskatapultiert werden. Habe mich mal am Anfang meiner Gartenzeiten mal einen ganzen Nachmittag lang auf der Terrasse gewundert, wer mich da immer beschießt...)
Die Blattstiele sind ähnlich wie Speichen in einem Rad angeordnet, jedenfalls hatte ich diese Assoziation... Aber diesmal wollte ich ja mal wieder selber ein Mandala legen... Ihr wisst ja schon, ich tue mich schwer mit dem Abpflücken von Blüten in meinem Garten, bei mir wächst allerhand, aber eigentlich nichts in Hülle und Fülle... Doch, dieses gelbe Waldgeißblatt (Lonicera), hier das am Zaun zum Nachbars-Wald. (Es steht noch an der Terrasse und am Gartenarbeitsplatz)
Der Anblick ist toll, aber inzwischen weiß ich, dass es auch duftende und immerblühende Sorten gibt... Denn wenn die Temperaturen so heiß bleiben, ist der überwältigende Blütenrausch wie ein Spuk gleich in wenigen Tagen wieder vorbei... Die Hummeln müssen sich sputen...
Also ein bisschen aus dieser gelben Fülle in meiner schattigen blauweißen Ecke als Mandala ausgelegt, auf Feldahornblätter, dieser Feldahorn darf bei mir leider nicht auch noch groß werden (siehe Wald...)
Dabei habe ich entdeckt, dass an einem Blatt offenbar eine Falterlarve sitzt, genauer gesagt eine Sackträgerlarve, sorgsam verpackt in kleine Grashalmstückchen. Hoffentlich wird sie nun auch noch satt, wenn sie schlüpft. Bisher habe ich sie nur an Robinienstämmen gesehen, wo sie in der borkigen Rinde der alternden Bäume trockene Rückzugsmöglichkeiten und guten Halt findet.
In der Mitte meines Mandalas steht ein blauer Topf mit einem von einem zerschlagenden Teebecher übriggebliebenen Sieb. Tasse und Sieb hatte ich mal meiner Mutter geschenkt und das Sieb nach ihrem Tod wieder an mich genommen.
Jetzt habe ich aus den Waldgeißblattblüten ein Sträußchen durchs Sieb gesteckt. Am vergangenen Samstag wäre meine Mutter 90 Jahre alt geworden. Sie mochte Blumen sehr und hatte in meinem Vater einen Mann, der ihr oft welche geschenkt hat.
Eine Spur des Gelingens beim Zusammenleben mit Geflüchteten und bei ihrer Integration habe ich auch heute wieder für euch, und wieder eine interkulturelle Begegnung: Die in unserem Brandenburger Landkreis beheimatete Kirchengemeinde Wildau traf sich mit Muslimen aus Berlin, darunter auch eine Flüchtlingsfamilie. Als ich noch an der Volkshochschule arbeitete, hatten wir auch eine Veranstaltungsreihe zum Dialog der Kulturen und Religionen ins Programm genommen, Begegnungen, Vorträge, Diskurse, auch angeregt durch einige Ausstellungen..., z. B. in Kooperation mit der Stiftung Weltethos. Manche der damit gelegten Samenkörnchen sind gekeimt. Die Ausstellung kann übrigens von Schulen, Kirchengemeinden etc. ausgeliehen werden, in der kleinerformatigen Version B ist das für Schulen sogar gebührenfrei, nur die Versandkosten fallen an.
Ich wünsche euch eine gute Woche.
Bunt ist die Welt.
Montagsfreuden.
Blumen-Mittwoch
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Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwas für ein schönes Mandala. Die Farben stimmen mich in dem Grau heute doch noch fröhlich. Du hast wirklich einen wunderschönen fast ein bißchen verzauberten Garten. Wie schön das du ihn mit uns teilst.
Danke und liebe Grüße
Sabine
Solch knallig gelbes Geißblatt habe ich selten gesehen, meist blüht es weiß oder zartrosa. Ein sonniges Mandala heute. Ich bewundere immer wieder deine blauen Töpfe als Farbpunkte im Garten. Und sogar die Gießkannen passen heute so gut :-)
AntwortenLöschenFür mich ist es ein sehr positives und stimmiges Mandala, das Bild nehme ich gerne mit in den Tag.
Liebe Grüße
ich freue mich immer sehr über deine guten nachrichten von der spur des gelingens!!!!
AntwortenLöschenjetzt weis ich auch endlich wie ich diese niedlichen rosa blümchen anreden kann - ruprechtskraut! auch hier wild in den ecken und winkeln. dein madala harmoniert ja sogar mit den giesskannen :-) (freu mich dass du die hast und zeigst - ich schämte mich ja ein bisschen für meine gelbe & blaue - aber die schicken zinkkannen sind mit wasser drin einfach zu schwer)
hier dräuts schon wieder am horizont - ich hoffe es gibt nur harmlosen landregen!
alles liebe! xxxxxx
irgendwann im sommer ist bei mir ziemlich blütenlose und damit - bis auf grün - farblose zeit... da mussten farbflecken her, und dann gab's auf einmal gelbe statt grüner kannen, 5 l, perfekt für mich vom gewicht, mehr macht mein rücken nicht mit, und man kann so gut auf jeder seite eine tragen... - da bin ich meinem "so wenig plastik wie möglich" untreu... - hier noch alles trocken..., sehr schwül... lg
LöschenSeit gestern Abend schüttet es hier wie aus Eimern - da würde ich dir gerne was gen Osten schicken. In den triefenden Garten kann man ohne kniehohe Gummistiefel kaum gehen. Da hätte ich nämlich auch ein Geißblatt. Das duftet in der Dämmerung so schön. Und das stelle ich mir nun zu deinen Fotos vor...
AntwortenLöschenLG
Astrid
bisher nichts, nur einzelne tropfen aus randwolken..., aber die vögel sind still, es ist schwül, ich bin gespannt, ob wir was abkriegen...
LöschenAch wie schön diese natürlichen mandalas auch sind, Ghislana! Und wie schön, wenn Blumen Menschen zusammenbringen und man ihnen dankt und ihrer gedenkt. Die Macht der Blumen, nicht wahr?!
AntwortenLöschenLG. Susanne
Ein Mandala, das Erinnerungsschätze birgt!
AntwortenLöschenIch schicke Dir auch ein paar Regenwolken- puuuuust!
Liebe Grüße
Andrea
Dir auch eine schöne Woche! Mit duftendem Geißblatt und genug Regentropfen für all die grünen Freunde. Dein Mandala ist wieder eine Augenweide.
AntwortenLöschenDie Spuren des Gelingens sind immer ein Hoffnungszeichen. Ich wünschte mir so sehr, dass Europa endlich seinen eigenen Werten Taten folgen ließe, dass es auch politisch Hoffnung gibt...
Lieben Lisagruß!
wie wunderschön dein Mandala ist..
AntwortenLöschengelb und blau mit grün.. das passt wunderbar
das mit der Sackträgermotte ist ja interessant..
so was hab ich noch nie gesehen
die Suchmaschine zeigte mir dann auch gleich deinen Blog an ;)
liebe Grüße
Rosi
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschendas Mandala gefällt mir sehr gut! Danke für die herrlichen BIlder!
Diese "Skulptur" mit der Larve drin, sieht sehr interessant aus! Erst dachte ich, da hätte ich ein ast durch das Blatt gebohrt ... Danke für's zeigen!
Ich wünsche Dir eine schöne neue Woche!
♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
Das Mandala und die Geschichte zum Sieb sind sehr schön und berührend. Ich habe auch den Storchschnabel im Garten. Er ist wirklich unglaublich wüchsig und ausdauernd, obwohl er so filigran aussieht. Denkt man gar nicht.
AntwortenLöschenDir auch eine gute Woche!
Doris
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschendein wunderschön natürlicher Post würde sich auch prima zum Verlinken bei ANL eignen. Sehr schön, dieses Geißblattnahornmandala! Mir geht es übrigens wie dir, ich mag in meinem Garten auch nicht gern Blüten abknopsen, erstens gibt es sooo viele auch wieder nicht und jede einzelne würde mir dort fehlen, und zweitens freuen sich ja so viele Insekten darüber. Die Sackträgerlarve hätte ich übrigens niemals als solche identifizieren können, ich hätte einfach an irgendwelche mit Harz verklebten Hölzchen oder so gedacht ;o) Faszinierend, welche "Brutplätze" Tiere gestalten... Auch in Sachen Ruprechtskraut habe ich jetzt einiges von dir gelernt. Ich habe dieses zarte Blümchen neulich bei einem Spaziergang fotografiert, kannte aber seinen Namen nicht und wußte auch nicht, dass die Blüten essbar sind und die Samen wie "Knallerbsen" funktinieren ;o)) Schön, wie du das erinnerungsträchtige Teesieb eingesetzt hast. Meine Mutter ist übrigens auch Jahrgang 1926, sie hat im Juni ihren 90er...
Alles Liebe von der Traude
Schön ist Dein Mandala, liebe Ghislana, und ich sehe, Du hast auch viel Blau in Deinem 'wilden' Garten. Das gefällt mir.
AntwortenLöschenAm Wochenende habe ich auch Mandalas gelegt: Waldreben (Clematis montana) auf Efeublättern und den Text über achtsames Wahrnehmen von Pausch dazu zitiert, mal schauen, wann ich den veröffentlichen werde.
Liebe Grüße
Edith
Gelbes Geißblatt...wie schön...hier blüht es rosa und länger...;-). Sehr interessant...die Falterlarve! Man muss nur richtig hinschauen...dann wird man auch fündig. Eine schöne Woche noch! LG Lotta.
AntwortenLöschenwunderbar, wenn nicht nur die blumensamen keimen!!
AntwortenLöschendein mandala duftet bis hierher - ich fühle mich gleich wie in der bretagne. dort wuchs zwischen den ginsterbüschen immer massenhaft geißblatt und bei sommerhitze auf unseren wanderwegen wurde man fast schon ohnmächtig durch den herrlich süßlichen duft!
liebe grüße von mano
Weißt du, was mir gerade aufgefallen ist....deine Gießkannen passen super zum Geißblatt heute oder hast du sie ganz bewusst ins Bild geschoben....:-) Ich habe an dich gedacht und versuche gerade das rote Lonicera brownii mit den langen Röhren,, in die die Hummeln so gerne kriechen, zu vermehren. Der Mann hat (aus seiner Sicht) überschüssige Ranken abgeschnitten. Im Moment bin ich froh, nicht im Erzgebirge zu wohnen...der Freitag hat mir schon gereicht mit der Sintflut.
AntwortenLöschenLG Sigrun
ui, wenn das gelänge mit Lonicera brownii ;-). Von diesen gelben Gießkannen stehen an jeder Wasserzapfstelle zwei, also insgesamt sind es sechs. Ich hatte die Nase voll, dass die beiden grünen immer im Dschungel verschwanden... Ich liebe ja Plastik gar nicht, aber für meinen Rücken und fürs Auge, wenn im Sommer nicht mehr soviel blüht in meinem Garten, sind sie gut. "Alles Gute ist nie beisammen...", pflegte meine Mutter oft zu sagen... LG Ghislana (hier ist bisher der nasse Durchbruch noch nicht gekommen, immer nur Tropfen, immerhin...)
LöschenHallo Ghislana,
AntwortenLöschenjetzt komme ich endlich zu dir, nachdem ich meine Bloggerrunde tätige. Ich glaube viele tun sich schwer mit dem Abschneiden von Blümchen im eigenen Garten. Ja, aber warum denn nicht, ich verstehe es nicht, möchte ich doch auch so etwas drinnen haben.
Aber ich meine, meine Mutter die hatte damit auch Probleme in ihrem Garten, während meine Oma sich immer einen Strauß aus dem Bauerngarten holte.
Psst, ich bediene mich auch öfters im Garten von andern Leuten, die haben aber auch nix dagegen. :-)
Nun weiß ich auch, was das für eine Blume ist, die gleich an der Bahnlinie blüht. Das Geißblatt, ja und ich sollte auch mal wieder ein Mandala legen. Heute hätte ich es gekommt, da lag eine verblühte Pfingstrose am Weg und auch zuhause hätte ich noch einige verblühte Blüten. Mal sehen.
Dein Mandala ist aber auch wunderhübsch geworden.
Lieben Gruß Eva
die heute aus Zeitgründen mit dem Auto gefahren ist :-)) du weißt ja, warum ich das schreibe.
Die Geschichte von dem blauen Sieb, das einst zu Deiner Mutter wanderte und nun in Deinem Garten Heimat hat, berührt mich. Es sind doch immer wieder die Gedanken und Geschichten, die solche Arrangement so kostbar machen.
AntwortenLöschenAbgesehen davon, dass ich Blau sowieso liebe, ist Deine blaue Ecke nebst Mandala eine Augenweide. Danke auch für den Hinweis mit dem Ruprechtskraut. Ich hatte es beim Spaziergang entdeckt und es noch nicht nachgeschlagen. Auf den gleichen Fotos ist auch ein grünes niedriges Pflänzlein, dessen Blätter weiß panaschiert sind. Hast Du da für mich einen Tipp?
Ich wünsche Dir kreative und schöne Zeiten.
Deine Erika
Liebe Erika, das muss am Foto liegen, panaschiert ist da nichts, es sind Vinca minor und Triebe vom Waldgeißblatt. LG Ghislana
LöschenDankeschön :)
LöschenThat yellow Lonicera is amazing and your mandalas are very pretty - a great idea! And I like the wild look of your garden, I have it on the wild side too :)
AntwortenLöschenI'm so happy that you contributed to my Flower Wednesday 💕 Thank you & have a nice weekend!
LG riitta