Samstag, 3. Januar 2015

Samstagskaffee aus (m)einem wilden Garten (23)

Abendlicher Nass-Schnee










Im Garten ist es ruhiger als sonst, er schläft... und sammelt neue Kraft. Meinen Dezemberblick in meinen wilden Garten verknüpfe ich mit ein paar Neuerungen für meine Gartenposts. Meine "wilden" Gartennachrichten trenne ich vom Samstagskaffee, der kommt vielleicht weiterhin, aber sporadisch dran, und wer weiß, vielleicht auch wieder mal aus dem Garten... Den monatlichen Rhythmus des Rückblicks auf die jeweils vergangenen gut vier Gartenwochen werde ich beibehalten, künftig erscheint der Blick in meinen Garten aber unabhängig vom Wochentag am letzten Tag des Monats. Und weiterhin möchte ich euch auch noch einmal einladen, eure Gartenbilder und Gartengedanken hier mit mir zu teilen und zu verlinken. Ein Foto für ein Logo ist schon in der Sidebar, das könnt ihr euch mitnehmen, wenn ihr mögt, ich werde auch noch den Titel integrieren, im Moment übersteigt das noch und wiedermal meine "digitale Intelligenz"... Bitte verlinkt dann euren Post hier und setzt in eurem Post einen Link meine Aktion, so wird das fairerweise unter Bloggern gehandhabt ;-)

Das Grün der Immergrünen sticht jetzt besonders hervor in der laubarmen Zeit.

Dass meine Neugier und meine Leidenschaft besonders dahin gehen zu erfahren, was in euren Gärten kreucht und fleucht, was es bei euch im Garten Schönes, Spannendes und Nützliches für die wilde Tier- und Pflanzenwelt gibt, habt ihr sicher schon mitbekommen. Da die Fläche der Privatgärten in Deutschland die der Naturschutzgebiete übersteigt (ja!!!), liegt bei uns Gärtner/innen da doch eine besondere Verantwortung, und das traue ich mich zum Jahresanfang deutlich zu sagen: Keine Chemie im Garten, Platz, Rückzugs- und Nistgelegenheiten und Nahrungsquellen (und das sind oft wilde, manchmal als Unkraut beschimpfte Pflanzen, z. B. für Schmetterlingsraupen), keine lärmenden und sprit- oder stromfressenden Höllenmaschinen ohne Not und auch keine luft- und wasserundurchlässige Boden-Versiegelung "ohne Not"... Was gäbe das für eine lebendige Vielfalt...

Hoch hinaus - die Hundsrose ist wieder höher als das Hausdach geklettert


Dann werden vielleicht gar eines Tages "Hortus" aus unseren Gärten, wo neben dem eigenen Bio-Obst und -Gemüse auch etwas von der Vielfalt heimatlicher Flora und Fauna gedeihen kann. Aus dem Netzwerk dieser Gärten habe ich - wie schon zuvor beim Naturgarten-Verein - schon so viel gelernt und erfahren, vor allem auch, dass ich mit meiner wilden Gärtnerei nicht allein bin ;-). Dass ein wilder Garten, in dem die Natur eher das Sagen hat als ich, dennoch schön, romantisch, gemütlich und ein Wohlfühlort für Menschen sein kann, weiß ich ja aus eigener langer Erfahrung, und nun bestätigen mir dies auch eure Kommentare, seit ich hier aus meinem wilden Garten poste.

Farbe auch im Winter: Winterjasmin
Kriechspindel, bei mir klettert sie mit ein bisschen Gehölzschnitthilfe auch.
Dieser Tage entdeckte ich in einem Büchlein einen lesenswerten Text von Doris Bewernitz zum Gärtnern und lese euch ein wenig daraus vor: "... ich kann einen endlosen Kampf gegen die Natur führen und mir anschließend gratulieren, dass in meinem Garten nur wächst, was ich will. Doch abgesehen von einer zermürbenden Sisyphusarbeit wird diese Haltung auf Dauer etwas mit mir tun. Je mehr ich außen erbittert und verbittert etwas bekämpfe, umsomehr Hass wird sich in mir ansammeln. Da ich nur noch Unkräuter suche, um sie auszureißen, werde ich irgendwann nur noch Unkräuter erblicken. Ich werde mir das Schönste nehmen, was ein Garten zu bieten hat. Ich werde weder Zeit noch Muße haben, mich in der Freundlichkeit des Vergissmeinnicht, der Schönheit der Akelei oder dem Duft des Waldmeisters zu verlieren..." Oder man hackt aus Versehen die anderen vagabundierenden Sämlinge der Ein-, Zweijährigen und Stauden weg, die doch später mit herrlichen Blüten erfreuen können... Nicht umsonst heißt mein Garten inzwischen Garten der Gelassenheit. Hier übe ich sie, hier finde ich sie...

Schöllkraut, auch Warzenkraut genannt.
Polsterglockenblume
Vexiernelke
Großblütige Königskerze
Kleinblütige Königskerze
Fingerhut
Im Garten sollte doch unsere Seele aufblühen können und nicht unser Herz hart werden... Und verzaubern kann ein Garten uns auch im Winter, selbst ohne Schnee...


Tropfengefunkel nach dem Regen
Schattenspiele
Sonnenlichtinseln
Mandala

Im Dezember habe ich mit den Tagen seit Heiligabend das entscheidende Monatsereignis wegen "Abwesenheit" verpasst: den Schnee als sich sanft anschmiegende Decke zu erleben und zu fotografieren. So gibt es hier ein Foto des bei meinen Leser/innen allseits beliebten Blicks auf die "rote Bank" aus dem Dezember 2010: tief verschneit. Vor bald zwei Jahren gab es schon mal eine Auswahl meiner Gartenfreuden im Schnee. Und wer weiß, vielleicht schneit's doch noch mal und der Winter ist noch nicht ganz vorbei.  



Samstagskaffee bei Ninja.

Hier unten findet euer Gartenpost Platz, wenn ihr mögt. Auch noch im Laufe des Monats.



15 Kommentare:

  1. Ein wunderschönes Bild: Der mit viel Schnee bedeckte Sitzplatz!
    Ich bin mit großer Freude durch Deinen Garten gewandert. Es ist doch immer wieder eine Überraschung, wenn sich eine Pflanze ohne Einladung niederlässt. Wenn ich mehr Platz hätte, würde ich den größten Teil des Gartens sich selbst überlassen und mich über alles freuen, was wächst. Leider habe ich nur einen winzig kleinen Garten und deshalb müssen mich viele Pflanzen verlassen. Unkraut mag ich nicht sagen, es sind halt Wildkräuter. Dennoch lasse ich einiges dort wachsen, wo es sich angesiedelt hat.
    Den Text von Doris Bewernitz zum Gärtnern finde ich sehr gut.
    Ich wünsche Dir ein glückliches Jahr 2015.
    LG Ingrid

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  2. "Garten der Gelassenheit"...was für eine wunderbare Bezeichnung...Ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei...Bevor wir unser Haus hier bauten, war der Garten ziemlich verwildert, aber ich denke, den Tieren hat es gefallen...Es ist deshalb für mich ein Herzenswunsch, ihnen ein Stück ihres Lebensraumes wieder zurückzugeben...Dir ein schönes Wochenende! LG Lotta.

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  3. ...danke, dass du mir zeigst, liebe Ghislana,
    dass auch jetzt im Winter so viel im Garten zu entdecken ist...wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mir Zet für einen Rundgang nehmen und bewusst danach Ausschau halten...mir gefällt es, mich von dir inspirieren zu lassen...

    wünsch dir einen guten Tag,
    lieber Gruß Birgitt...

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  4. Das ist ja spannend...dann bist du auch im Naturgartenverein? Bisher hab ich nur bei Lotta von deiner Aktion 'Wilder Garten' gelesen. Jetzt ist der Schnee gerade weggetaut. eine gute Chance, mal ein paar Fotos zu diesem Thema zu schießen und nicht nur immer.....oh, wie schön! Es tut mir weh, wie hier in der Stadt immer weniger Lebensraum für die Vogelwelt übrig bleibt. Und ich versuche, etwas dagegen zu tun. Der Bürgergarten ist auch ein guter Weg in die richtige Richtung.
    Auf deiner roten Bank stelle ich es mir sehr romantisch vor.
    Liebe Grüße, Sigrun

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    1. Ich hab die Chance genutzt und ein paar Fotos geschossen....abends hat es schon wieder losgeschneit. Das Wetter ist nicht gerade zum Fotografieren im Moment.
      Ich wünsche dir noch einen entspannten Sonntag,
      Liebe Grüße, Sigrun
      P.S. Hab dein Mandala entdeckt, was du vor der Post gelegt hast (leider nur hier im Blog). Ich glaub, ich schau jetzt immer nach Mandalas, wenns schneit.......oder lege selber mal eins

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  5. Die Sonnenlichtinsel ist besonders wunderbar für mich! Ich beneide Dich ja schon ein wenig um Dein direktes Wohnen in der Natur, mit Wald und Wasser so nah.... welche Bereicherung für Deine Leser, dass Du in so schönen Bildern und so gewandt davon berichtest. Garten der Gelassenheit, das gefällt mir auch besonders gut. Und, ja, der Winter ist ein sehr begabter Maler. Ich hoffe auch sehr, dass er uns noch im Schneekleid besucht bevor der Frühling wieder Einzug hält.
    Sei herzlich gegrüßt von
    Lisa

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  6. Das hast du zutreffend formuliert: "Im Garten soll die Seele aufblühen können & nicht unser Herz hart werden." So soll es sein! Auch wenn der Garten momentan für mich nicht eine so große Rolle spielt, sondern für den Herrn K.....
    In Kölle is et widder am räne. Nasskalt dazu. Da mag man nur vom Glasgehäuse in den Garten schauen...
    Alles Liebe! Mah es dir gemütlch zu Hause!
    Astrid

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  7. Dein Gartenzitat spricht mir ganz aus dem Herzen!
    Noch liegt Schnee in unserem Garten, aber nun kommen Tauwetter und Sturm. Ganz passend zur Zeit der Raunächte.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  8. Was für ein wunderschöner Eintrag wieder, liebe Ghislana. Worte, Gedanken und Bilder, die mein Herz einbalsamieren. So eine richtig schön dicke Schicht Wundsalbe. Schöööön. Tut das gut.

    Bei uns lag soviel Schnee, wie auf deinem Foto von 2010. Gestern begann es jedoch zu tauen. Da haben die Hecken schon mal ihre Mützen und riesigen Decken abgeschüttelt. Heute folgte der Rest.
    Die Katzen freut es, die Vögel freut es ... und sicher auch anderes Gewürms in Gekrabbel, das sich unter den welken Hälmchen und Geäst versteckt hatte.

    Es ist doch immer wieder schön, zu sehen, dass da draußen vor der Tür soviel Leben ist, auch wenn es eine zeitlang versteckt lag.

    Ein lieber Gruß und danke für die lieben Worte
    Frau Morgentau

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  9. Liebe Ghislana, was für ein wunderbares Schneefallfoto ist dir da gelungen. Ich bin heute Abend daran gescheitert, dabei fielen die Flocken so riesig wie Bettlaken und deckten die ganze Stadt zu. Jetzt taut es schon wieder und Morgen ist es wohl schon wieder weg.
    Was in meinem Innenstadt-Hof-Garten so kreucht und fleucht, das zeige ich diese Woche noch, auch wenn es etwas martialisch ist... aber auch das gehört dazu.

    Herzlich, Katja

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  10. Einen wunderschönen Garten hast du! Die Winterbilder mit und ohne Schnee sind klasse! Und ich stimme dir zu, keine Chemie! Wir haben einen kleinen naturnahen Schrebergarten in Hamburg - der bei den anderen Laubenpiepern hin und wieder für Kopfschütteln sorgt ;) Liebe Grüße, Ulli

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  11. der text ist so fein! vielleicht sollte ich ihn ans schwarze brett hängen ;) wobei - hier ist alles so groß, dass trotz "aufräumwahn" noch immer genug wilde ecken bleiben, was sich heute morgen deutlich gezeigt hat anhand von nutria-, fuchs- und hasenspuren im frischen nassschnee.
    lieben gruß
    dania

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  12. Genauso mache ich es auch - erst einmal alles keimen lassen. Die netten Gäste, wie Königskerzen und Fingerhut dürfen dann blühen. Dummerweise ist mein Garten aber so klein, dass sich die Zweijährigen schon Plätze im Moosrasen suchen. Dann bringe ich es wieder nicht übers Herz, sie da weg zu nehmen, was Besucher als sehr ungepflegt empfinden. Aber den Hummeln gefällt's, und das ist die Hauptsache.
    VG
    Elke

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  13. im moment ist mir meine gartengelassenheit etwas abhanden gekommen - der nieselregen, der schon seit tagen hier runterwabert, läßt nicht so viel freude aufkommen. aber bald werde ich mich auch auf die suche begeben, ob schon etwas von den vielen samen, die ich gestreut habe, sich mit winzigen grünen spitzen ans licht begibt. eine königskerze hat sich schon mit großen blättern unter dem schmetterlingsstrauch begeben!
    dein wunderbarer garten ist so vielfältig - ich möchte das auch noch erreichen. er muss noch wilder werden und das bienengesummsel noch lauter.
    der rote sitzplatz im schnee ist ein traum!
    liebe grüße, mano

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  14. Die Welt dreht sich weiter, alles ist fast vergessen und neues Leben erwacht. Remember? und so soll es auch sein.

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.