Mittwoch, 28. Januar 2015

Und - wart ihr auch an der Nister?

Hachenburg


Eigentlich wollte ich ja fleißig Tor- und Fensterbögen zeichnen und stempeln..., oder Häuser aus Stoff ausschneiden..., doch selbst das Mustern zum Muster-Mittwoch geht manchmal seltsame und eigene Wege, denn auch dahinter versteckt sich ja das Leben und mischt mit... Die liebe Zeit und der mit allerlei Schulsachen bestapelte Werktisch schickten mich schließlich doch wieder auf die Suche nach Fotos, ich stieß auf einen Ordner aus dem Herbst 2006: Westerwald, die Kinderferienheimat meines Vaters, die Heimat seiner Großeltern und ihrer 12 Kinder und noch heute Heimat vieler der Nachkommen. Nach dem Wegzug im Jahr 1957 war mein Vater nie wieder dort. Doch ich machte mich im Herbst 2006 auf Einladung einer Großcousine auf die Reise und lernte an einem Herbstwochenende viele liebenswerte, leider immer sehr entfernt gewesene Verwandte kennen. Und fotografierte.

Marienthal

2006 noch, zwischen Weihnachten und Neujahr, einer inneren Unruhe trotz Erholungsbedürfnis nachgebend, besuchte ich meine Eltern in ihrer Wahlheimat der späten Jahre in Wernigerode, nach einem gemütlichen Abendessen zeigte ich die Fotos. Die Freude meines Vaters über diese Bilder und die damit verbundenen Erinnerungen war nicht zu übersehen: Kloster Marienthal, Kloster Marienstatt, Steinebach, Hachenburg... "Und?" fragte er ungeduldig, "die Nister, habt ihr auch die Nister fotografiert?" Das Flüsschen - einer seiner Kindheitsspielplätze, bis dahin hatte ich nie davon gehört, sie aber - Gott sei Dank - wirklich fotografiert... 

An der Nister - Kloster Marienstatt

Nur einen Monat später starb mein Vater, 80jährig, aber doch zu diesem Zeitpunkt ganz und gar unerwartet. Genau heute vor 8 Jahren. - Dass dieser Musterpost so persönlich werden würde, davon hatte ich gestern noch nicht die leiseste Ahnung. Doch nun finde ich es schön, diese ganz besonderen Erinnerungen mit den Fotos zu verbinden, davon zu erzählen und ein wenig zu spielen, mit den Bögen der Brücke über die Nister am Kloster Marienstatt und mit den Verzierungen alter Fachwerkhäuser in Hachenburg und Marienthal.

An einer Fassade in Hachenburg






vervielfältigtes Muster am Hotel Marienthaler Hof
Brücke über die Nister im Spiegel...


Schon einmal standen Gedanken zu meinem Vater Pate für einen Mustermittwoch.
Und nun - ganz gespannt auf das Muster-Thema für den Februar - schicke ich euch zu Michaela, die unsere Mittwochs-Muster wieder sammelt. 

20 Kommentare:

  1. ich finde es schön, wenn ich geschichten hinter den bildern erfahre. da sollte ich bei mir auch mal drüber nachdenken...
    dein nistermuster find ich wunderbar - das grün ist so schön frühlingshaft, dass mich grad richtige sehnsucht nach milder wärme und einem frühlingswald überfällt! kein wunder bei dem nassen kaltem grau da draußen! bei deinem fachwerkmuster finde ich faszinierend, dass die grafischen elemente jetzt so klar hervortreten.
    ich wollte auch noch so viel mit häusern machen, hab noch einige ideen in petto. aber das kann ich ja immer noch alles machen! und du auch - häuser aus stoff würde ich gerne noch von dir sehen.
    liebste grüße an den heidesee...
    mano
    ps: kannst du mir bitte nochmal das programm nennen, mit dem du musterst! danke!

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  2. Das Brückenmuster ist ein Traum! Wie anrührend, dass Du für Deinen Vater seine Spielplätze am Fluß besucht hast und ihm noch davon erzählen und zeigen konntest. Was für ein kostbarer Erinnerungsschatz!
    Gruß von Herzen
    Lisa

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  3. Für ältere Menschen (da zähle ich mich auch schon dazu) werden Erinnerungen an Kindheitserlebnisse und -orte immer wichtiger. Irgendwie geben sie auch Halt, die holen auch schöne, unbeschwerte Kindheitserinnerungen wieder zurück... die oftmals gar nicht so unbeschwert waren zu Kriegszeiten, aber trotzdem als solche erinnert werden. Mein Vater hat auch immer gerne aus seiner Kindheit erzählt, von den orten die er da besucht hat, den Streichen, die sie gespielt haben und auch vom Baden in einem kleinen Flüsschen im Ort - das scheint ganz besonders in Erinnerung geblieben zu sein. Schön, was Bilder für gute Gefühle zurückholen können.

    Herzlich, Katja

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  4. Zuerst dachte ich: ah, Christine und du, ihr verfolgt die gleiche Idee. Und dann wurde es sehr persönlich... Ich kenne diese Ecke des Westerwaldes selbst nur den Namen nach, bin aber beeindruckt von der Schönheit. Ja, die deutschen Mittelgebirge! Eine beeindruckende, sanftmütige Natur, Armut, die in die Städte ( oder gar weiter trieb ). Und immer wieder Klöster & die Kirche...
    Meine Gedanken schweifen....
    LG
    Astrid

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  5. Das sin bestimmt sehr kostbare Bilder für Dich ! Wunderschöner Post und sehr persönlich....das scheint mir eine zauberhafte Gegend zu sein.....♥Kerstin

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  6. Die Bilder haben durch die Erinnerungen deines Vatern und das Erzählen eine ganz besondere und bleibende Bedeutung. Mein Vater beginnt nun auch, alte Fotos und Daten aus längst vergangenen Zeiten zusammenzutragen, was mich sehr freut. Nur so kann Erlebtes die Generationen überdauern.
    Alles Liebe, Birgit

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  7. Dieses Wellenmuster, das sich aus der Hachenburger Fassade ergibt, spricht mich am meisten an - außer Deinem Text natürlich. Es hat so etwas Rhythmisches, ich würde Fische dazwischenquilten... (Ha, erwischt, mir schwirrt, öhmmm, schwimmt immer dasselbe im Kopf herum).
    Liebe Grüße
    Heidi

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  8. Wie schön, dass dich der Mustermittwoch zu solch schönen Erinnerungen inspiriert hat. Ich danke für die persönlichen Erzählungen und mag das rote Fachwerkmuster sehr gerne. Liebe Grüße von Michaela

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  9. Servus Ghislana,
    schöne Ausschnitte hast du für deine Bemusterungen zusammen gestellt !
    Schöne Zeit,
    Luis

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  10. Das rote Fachwerkgebälk ist wunderschön und eignet sich hervoragend fürs Mustern. Deine persönlichen Erinnerung an einen lieben Menschen und dessen Geschichte haben mich sehr angerührt. Und es macht mir wieder einmal deutlich wie wichtlig eine schöne Kinderzeit ist::))
    Vielen Dank für deine Gedanken und deine Fotos
    heiDE

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  11. Das ist ja eine zauberhafte Gegend. Dort war ich noch nie. Das kleinteilige Muster in rot-weiß finde ich faszinierend. An die Wand kleben würde ich es mir zwar eher nicht, aber es ist ein toller Hingucker.
    Herzliche Grüße
    Elke

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  12. Den Namen Nister habe ich noch nie gehört...und dabei scheint das Flüsschen so idyllisch zu sein...zumindest lässt es dein Musterbild erahnen...Wie schön, wenn man in Erinnerungen kramen kann...überraschend...Vielleicht sollte ich auch mal wieder in alten Fotobüchern stöbern...;-)....oder endlich mal wieder Richtung Freiberg fahren...LG Lotta.

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  13. Was für eine wunderbare, ganz persönliche Art, über Fachwerkhäuser zu solch schönen Mustern zu gelangen.
    Es grüßt und drückt dich
    Christine

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  14. ...was für eine schöne berührende Geschichte, liebe Ghislana,
    danke fürs Teilen...und für die schönen Muster, die aus den ERinnerungen entstanden sind...wie hoffnungsfroh grün leuchtet doch gerade das vermusterte Bild der Nister...schön,

    lieber Gruß Birgitt

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  15. Mustergeschichten mag ich auch sehr. Die Bilder dazu macht ja immer aus einem bestimmten Anlass. Das Stöbern für den MuMi lohnte sich jedes Mal und diesmal zeigst Du etwas aus einer Gegend, die ich nur einmal gesehen habe, vom Autofenster aus. Was der MuMi nicht alles hervorzaubert neben überraschenden Mustern.

    LG
    aelva

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  16. Was für eine schöne, persönliche Geschichte du uns mit den Mustern geschenkt hast! Danke!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  17. sehr berührt bin ich gerade...
    herzliche grüße
    dania

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  18. Marienthal, was für ein schöner Ort und direkt neben dem gezeigten Fachwerkhaus steht ein Kloster. Dort haben wir schon viele schöne Familienwochenenden verbracht und nun schließt dieses Haus (Sicherheitsbestimmungen und Brandschutzbedingungen sind überholt und die Kosten zur Renovierung zu hoch). Wie schade. Deine Bilder erwecken in mir auch gerade wunderschöne Erinnerungen. Danke. Das Brückenmuster ist ganz großartig. LG Karin

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  19. wunderbar - die Geschichte - die Muster.

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.