Dahme Richtung Streganzsee |
In dieser Woche hatte ich schon etwas davon erzählt, aber zum Sortieren und Posten von ein paar mehr Bildern als den schon gezeigten komme ich erst jetzt. Alles andere geht ohnehin gerade nicht oder nur "mit Links"... Meine rechte Schulter, in eben der genannten Woche beim Schneeschippen überanstrengt, erlaubt mir zz. kein Schnippeln oder Schnitzen oder Sticheln, ich muss Ruhe halten und meine vorbereiteten Papiere werden noch nicht zu Büchern. So nehmen meine Überwinterungswochen einen etwas anderen Verlauf als gedacht...
Das Wetter zeigte sich bei meiner Vorwanderung von seiner allerbesten Seite, es hatte über Nacht frisch geschneit und nun schien die Sonne... Da die Mühlenbrücke zz. wegen Erneuerungsarbeiten am Holzbohlen-Belag gesperrt ist, ging es über die Schleuse, auf einem Weg, der sonst verboten ist, und auch diese Perspektive auf die Mühlenbrücke hat man sonst allenfalls von einem Boot aus.
Nach Querung der Dahme und des Mühlenfließes erblickt man rechter Hand die ehemalige Mühle, die aber seit ca. 100 Jahren nicht mehr aktiv ist. Doch es ist kein "Lost place", im alten Mühlengebäude und dem Speicherturm sind Wohnungen ausgebaut worden.
Links im Bild seht ihr Zweige einer imposanten Buche, einer von drei Bäumen in meinem Dorf, die ich dieses Jahr mit dem 12tel Blick beobachten werde. Wenn alles so klappt, wie ich mir das denke, zeige ich sie am Dienstag. Hinter der Mühle ging es noch ein Stück geradeaus, bevor zunächst in einen ausgedehnten Kiefernforst verschiedener Altersklassen eingebogen wird.
Noch ein paar Meter weiter öffnet sich der Weg, dort sind wir die Spirale gelaufen |
Die jüngeren Bäumchen am Wegesrand bogen sich unter der Schneelast, die Vormittagssonne beschien die Kronen und zu dem Wispern der kleinen Wintergoldhähnchen in den Wipfeln kam am Himmel das Schnattern ziehender Gänse. Nach einer Weile lichtet sich der Wald, denn er ist aufgelichtet worden und erste kleine Bäumchen haben sich ausgesät und recken sich gen Himmel. Naturverjüngung nennt man dieses Verfahren, nur begrenzt Bäume zu entnehmen, damit Licht für Nachwuchs zu schaffen und damit mehrere Alter von Bäumen in einem Gebiet zu vereinen. Solche Wälder sind deutlich widerstandsfähiger gegen Forstschädlingsbefall. Umsomehr, als auch Laubbaumsamen keimen und aufwachsen können, wenn, ja wenn sie zunächst geschützt wachsen können. Dem wird mit dem Einzäunen gegen Wildverbiss Rechnung getragen, bis die Bäume so groß und kräftig sind, dass es ihnen nichts mehr ausmacht, wenn die Rehe naschen.
Rechts sieht man die Einzäunung einer auch mit Laubbäumen bestockten Fläche. |
Schließlich erscheint vor uns die Huschte, ein Teil der Schmölde, auf der man mit dem Boot bis in die Teupitz-Köriser Gewässer fahren kann (und in der Gegenrichtung bis nach Berlin und darüber hinaus). Das abschüssige erodierte sandige Gelände, möglicherweise früher einmal Anlegeplatz und auch ein Ort, an dem Holz zum Flößen herabgezogen wurde, zwingt die Kiefern zu Wurzelbalancier-Kunststücken. Im Sommer kann der Wanderer hier schwimmen gehen.
Wir wenden uns nun nach rechts und gehen uferbegleitend weiter. Hier ist - auf Grund der vorhandenen Feuchtigkeit - die Vegetation viel vielfältiger, es wachsen hier nun auch Laubbäume, Erlen, Birken, Eichen, Ebereschen, Kirschen... Der Uferstreifen wird weitgehend sich selbst überlassen und so war es manchmal ein Kunststück den Faden des Weges nicht zu verlieren und sicheren Schrittes vorwärts zu kommen.
Schließlich erreichten wir den Teufelswerder, eine schmale Landzunge, die weit in Richtung des anderen Ufers in das Gewässer hineinreicht. Die Sage erzählt, dass der Teufel die Schmölde an dieser Stelle zuschütten wollte, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen. Als ihn ein Fischer bei seinen Arbeiten sah, rutschte ihm ein "Do help mi God" heraus, worauf der Teufel wütend davon gestampft sein soll, mit Gott wollte er es nicht zu tun bekommen.
Nach einem Erkundungsgang auf den Teufelswerder - hier wächst auch eine Ulme - ging es nun nordwärts weiter, entlang einer Ausbuchtung des Gewässers, die in einen moorigen Bruchwald führt und dort verlandet. Das Ufer ist hier recht steil abschüssig und nur ein schmaler Weg steht zur Verfügung. Auch hier wird nur wenig eingegriffen, wenn Äste oder Bäume fallen, wildes Gelände eben. Und es gibt manch Spannendes zu sehen, das Rätsel aufgibt.
Sobald man aus dem Wald wieder heraustritt, kommt man am Forsthaus vorbei und - etwas links abseits der Straße und des markierten Wegs - zu einem Platz, den viele von euch vielleicht kennen. Hier habe ich mein erstes Jahr 12tel Blick fotografiert. Inzwischen ist die Perspektive ziemlich zugewachsen, im Sommer vermutlich infolge des Laubs an den Zweigen gar nicht mehr recht erkennbar...
Richtigen Winter mit Schnee hatte ich auf der Huschteseewanderung noch nie erwischt. Denn ich bin sie in allen Jahreszeiten schon gegangen. Es war wirklich zauberhaft, die Schneebilder anzuschauen, den wenigen Geräuschen zu lauschen und die Luft so frisch und rein in die Lungen zu lassen... Aber - obwohl wir uns hier im Flachland bewegen - etwas trittfest muss man schon sein.
Die Huschteseewanderung ist original etwas über 7 km lang, von denen wir 6 gegangen sind. Die Markierung blauer Punkt auf weißem Grund geleitet sicher durch die Rundwanderung, die im Dorf an der Prieroser Kirche in der Nähe der Naturparkverwaltung Dahme-Heideseen beginnt und endet. Parkplätze sind im Ort ausreichend vorhanden. Und wenn es passt, komme ich gerne mit ;-).
Samstagsplausch
Weekend reflections
ich auch :-)
AntwortenLöschenherrliche bilder! ich kann fast den frischgefallenen schnee riechen!
gute besserung für deine schulter!
xxxxx
Was für eine Augenweide, deine Bilder, liebe Ghislana. Ja unsere Seen und unsere Landschaft hier in Brandenburg sind schon was besonderes, da bin ich auch dankbar, dass es solche Natur gibt. Wünsche dir ein gutes Wochenende und ganz herzliche Grüße aus dem Ruppiner Land Anke
AntwortenLöschenDas wäre mal was, so in realiter....Aber bitte nur im Winter, so wintersüchtig ich in diesem Jahr bin. Wie schön doch auch so flaches Land sein kann, was man sich als Mittelgebirgsgeborene so gar nicht vorstellen kann.
AntwortenLöschenDanke fürs Mitnehmen und gute Besserung!
Herzlichst
Astrid
das ist ja eine wunderschöne tour, die ich sehr gerne mitgelaufen wäre. wenn wasser in der nähe ist, ist es für mich immer nochmal so schön! und so ein wintertraumlandschaft bekommt man wirklich auch nicht so oft zu sehen!
AntwortenLöschenliebe grüße und baldige besserung für die schulter!! mir hilft immer das erwärmte getreidesäckchen!
liebe grüße
mano
Winter sieht auf Fotos immer so schön aus .... ;-) Liebe Grüsse von mir
AntwortenLöschenWow, was für ein geniales Licht, wie geschaffen für diese herrlichen winterlichen Stimmungen. Da wäre ich ja so gerne mitgelaufen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Die Sone sucht sich anscheinend nur die schönsten Wege aus.
AntwortenLöschenWie gut, dass du uns auf die Wanderung mit den wunderschönen Bilder mitgenommen hast. Wenn es bei uns wieder so Nassgrau ist spaziere ich nochmal bei dir. Halte deine Schulter schön in Ruhestellung bis es hoffentlich bald wieder ganz gut ist.
L G Pia
Was für ein toller Spaziergang und so super schöne Bilder.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir ganz schnell gute Besserung. Herzlichen Gruß und ein schönes Wochenende. Sylvia
Was für wunderschöne Fotos. So mag ich den Winter am liebsten: mit blauem Himmel und weiß leuchtendem Schnee.
AntwortenLöschenDie Wanderung sieht auch richtig toll aus. Die muss ich im Hinterkopf behalten für meine Berlin-Aufenthalte - auch wenn es ein bisschen Fahrerei bedeuten würde.
Liebe Grüße,
Sabrina
so zauberhafte Fotos! Wow! Ein toller Winter, so mag ich ihn auch am liebsten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende
Patricia
...diese Tour ist ganz nach meinem Geschmack, liebe Ghislana,
AntwortenLöschenund ich hoffe es passt und du kommst mit, sollte ich irgendwann mal in der Gegend sein...kann ich mir auch in jeder Jahreszeit gut vorstellen...bei den km im Sommer dann mit Picknick am Wasser, denn dafür ist Zeit genug,
hab ein schönes Wochenende und schon deine Schulter, auch wenn es schwer fällt,
liebe Grüße Birgitt
Tolle Winterbilder! Danke das du uns mitgenommen hast.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende
LG Betty
Ich komme im Sommer und werde mich mit dem Rad durch die Wälder schlagen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht schon dort geradelt bin.
AntwortenLöschenDer Plan steht!
Und frau Frida Fuchs ist einfach zu verführerisch!
Liebe Grüße
Andrea
(Ich hab so gelacht, als ich deinen Kommentar gelesen habe!)
wunderschöne Bilder, Sonne, Schnee, Wald und See....mehr geht nicht. Hier ist es grau in grau...ich kann michan deinen Bildern ganicht sattsehen!
AntwortenLöschenLG susa
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenich musste zuerst einmal zurückscrollen, denn ich konnte es fast gar nicht glauben, dass diese herrlichen Schnee-Bilder tatsächlich von dieser Woche waren...Das sieht ja traumhaft bei Euch aus!!!
Bei uns ist es regnerisch, trüb und matschig...
Ich wünsche Dir weiterhin so tolle Spaziergänge in einer solchen Winter-Märchen-Welt.
Alles Liebe
Heidi
Ist das schön bei Dir! Ich hab immer wieder rauf und runter gescrollt, soo tolle Bilder, was eine verwunschene Landschaft! Wir hatten Montag einen Wetterumschwung auf über Null und nun Regen, Nebel, bedeckt, gelegentlich Sonne und alles tropft.... Deine Winterbilder - zum Hinträumen schön! Liebe Grüße, Eva
AntwortenLöschen