Junge Kiefern verwandeln sich mit Schneekleid in Tänzerinnen. Meinem Gartentor gegenüber. |
Ich folge Astrid gern und verrate 10 Fakten über mich und den Winter. Dazu Fotos von zwei winterlichen Draußenzeiten, Einkaufen im Dorf fürs Wochenende und Sonntagsspaziergang zum See. Vorab: Natürlich mag ich alle Jahreszeiten... Sonst hieße mein Blog wohl nicht so, wie er heißt ;-)
Die Straße ins Dorf, mein Weg zum Wochenendeinkauf. |
Kraniche, nun müssen sie doch noch weiter in den Süden ziehen..., Frost, Schnee, kein Futter... |
1. Ich erinnere mich gern an meine Brandenburgischen Kindheitswinter in den Sechzigern. Rodeln, Skilaufen, Eisrutschen, Engel in den Schnee malen und langen drei Wochen Winterferien... Alles in gemäßigtem Tempo, möglichst, und in riesigen Gruppen von Kindern. Mit kalten Backen, tauben Fingern und Zehen und nassen Klamotten heimkommen, abgerubbelt werden und heißen Kakao trinken.
Lange blaue Schatten. |
2. Ein Rodelausflug verpasste mir im Alter von 7 Jahren meine zweite Narbe, am Knie, weil mir so ein Bürschchen seinen Schlitten in die Fahrbahn schleuderte... Ich habe mich erst abends - als ich die an der Wunde festgeklebte Strumpfhose nicht ausziehen konnte - getraut es meinen Eltern zu sagen... Mein Versuch als Backfisch bei zwei Winterferien-Reisen ins Zittauer Gebirge Abfahrt-Ski zu lernen, ging gründlich schief, ich verlor immer die Skier. Ich mag ja auch dieses Tempo gar nicht.
Zauberwelt-Grafiken... |
3. Wie Astrid mag ich keine Wintersportarten, jedenfalls sie nicht selber praktizieren. Als ich noch einen Fernseher hatte, konnte ich mich der Ästhetik dieser Sportarten aber nicht entziehen und habe Stunden zuschauend verbracht...
4. Ich gehörte zu den Glücklichen, die zwar im ungeheizten Schlafzimmer, aber doch unter einem dicken "Plumeau"-Berg gewärmt aufwachen und Eisblumen am Fenster bestaunen konnten.
Unvergesslich prägte sich mir dies auch mit Reiner Kunzes Gedicht ein:
wenn die post
hinters fenster fährt
blühn die eisblumen gelb
Meine Straße, in die andere Richtung geschaut, inzwischen liegt mehr Schnee und die Sonne ist weg... |
5. Im trockenen Winter, bei Temperaturen um - 5°C, fühle ich mich am wohlsten. Nasskälte und schneidenden Wind mag ich sehr viel weniger. Ich trage volles Winterprogramm: Dicke Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe, und bei extremer Kälte auch mal noch eine Baumwollstrumpfhose unter der Hose.
Verlassen die Bootsstege der Anlieger. Auch der Eisvogel sitzt jetzt nicht hier an, er braucht offenes Wasser. |
6. Ich bin froh, seit zwei Jahren kein Auto mehr zu haben und im Winter bei Schnee und Eis nicht oder zumindest nicht selbst fahren zu müssen. Wie sehr mich das - einen Unfall eingeschlossen - angespannt hat, merkte ich dann erst ohne Auto. Solche Erleichterung.
Der bekannte Seeblick. Die Absperrbojen am Strand blieben dieses Jahr im Wasser, stecken nun im Eis. |
7. Zu meinen unangenehmsten Wintererlebnissen zählen das Mit-Anschiebenmüssen eingefrorener Autos im Kindesalter, zusammengefrorene Kohlen zu schippen und vor 20 Jahren eine Silvesterreise nach Bad Ischgl mit einem Bus-Ausflug in ein "typisches" Wintersportgebiet. Fußgänger waren in der Baude oder auf deren Terrasse festgenagelt, sonst gab es nur Piste. Wie gern wäre ich in die Wälder gestiefelt...
Blick in die Erlenkronen |
8. Auch hier geht es mir wieder mal ähnlich wie Astrid: Wenn eine Schneedecke alles Graue und Hässliche überzieht und das Lärmen der Stille weicht, mag ich das sehr. Wenn Reif und Schnee die Landschaft verwandeln, kann ich mich nicht satt sehen. Dass der Winter in unseren Breiten nur noch selten ein Schneewinter ist und der See nur noch manchmal so zufriert, dass wir ihn betreten können, finde ich schade. Die typischen Geräusche der singenden, rufenden und berstenden Eisfläche geraten in Vergessenheit...
Festklammern an der "Steilküste". |
9. Vor ein paar Tagen schickte meine Tochter ein Foto mit ihren beiden kleinen Mäusen im Schlitten... Vor über dreißig Jahren wurde sie selber so gezogen, die Schwester hinter sich, das Brüderchen vor sich... Es ist immer noch die gleiche Kinderfreude, nur die "Verpackungen" sind heut wohl besser, also jedenfalls hatten wir solche nicht ;-)
10. Manchmal trinke ich auch im Winter im Garten einen Tee..., gehe mit dicker Jacke und dem Becher in der Hand hinaus in die Stille draußen, manchmal mit ein paar Vögelchen um mich herum. Aus der Kälte in ein warmes Zuhause kommen zu können, herrlich... Ein Privileg. Sich zurückziehen, auch in sich selber zurückziehen, einkuscheln, lesen, schlummern... Und dann mal wieder Vivaldis "Winter" hören.
Aus Naturverjüngung entstandener "Kiefern-Kindergarten" |
10 Fakten über mich und den Winter
Natur-Donnerstag
auch wenn es gerade draußen nach frühling aussieht so habe ich deinen post gerade sehr genossen. und viele ähnlichkeiten festgestellt!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Einfach schön, miterleben zu dürfen! Dank dir!- Bin auch froh, nicht mehr zwingend Autofahren zu müssen, habe das bei Schnee aber sowieso nie gemacht. An die Eisblumen am Fenster erinnere ich mich so gern und dein Vers dazu lässt mich schmunzeln. Als Kind hat mich die Kälte in der Wohnung irgendwie nie gestört. Heute bin ich so verwöhnt vom Komfort...
AntwortenLöschenHab einen feinen Tag!
Astrid
Bei uns schneit es gerade fein und gleichmäßig. *** An so richtige Winter wie Du kann ich mich - groß geworden im Ruhrgebiet -nicht wirklich erinnern. Aber von der Oma im Erzgebirge haben wir solche Geschichten per Brief erfahren. Und als wir dann mit dem Auto zur ihr "nach drüben" fahren durften, habe ich über diese Schneemassen gestaunt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Wunderschöne Winterbilder. Du wohnst ja in einer sehr naturschönen Gegend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susa
Schöne Wintergedanken ... wenn es richtig trockene Kälte ist und kaum wind, finde ich einkuscheln und raus ganz toll. Als Kinder waren wir kaum rein zu kriegen. Heute geht es mir wie dir, Autofahren nur im Notfall oder wenn Straßen frei.
AntwortenLöschenIch wünsche dir noch eine gute Winterzeit mit viel Ruhe, Besinnlichkeit und Einkehr.
Lieben Iselgruß
Sheepy
Welch schöner Winter-Einblick! Ich mag Kiefernwälder so gern, und im kalten Winter von draußen hereinzukommen, das ist wirklich ein Privileg...dann genießt man die Wärme - oder Kälte doch gleich ganz besonders. Schöne Ansichten und schöne (ähnliche) Erinnerungen - Danke dafür!
AntwortenLöschenLieber Gruß, Katja
Schöne Bilder. Und ich mag solche Erzählungen mit den Erinnerungen an früher sehr gerne. Da bei mir in den letzten Jahren Punkt 6 meine Woche bestimmt hat, bin ich nur ein Wochenend- und Ferien-Winterliebhaber.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Um dein Gartentorgegenüber beneide ich dich gerade ein wenig. Unser Gegenüber ist zwar für mitten in der Stadt auch ganz akzeptabel, aber eben mitten in der Stadt, dafür geht dann alles ohne Auto und zur Not auch zu Fuß. Beim Lesen deiner Zeilen habe ich immer wieder vor mich hingenickt ... außer bei den Wintersportarten, Skilanglaufen muss in den nächsten Tagen unbedingt sein. Im Osterzgebirge gibt es auch ganz viele Winterwanderwege neben oder abseits der Loipen.
AntwortenLöschenLG Malou
Mit deinen Wintergedanken hast du sehr viele Kindheitserinnerungen in mir geweckt. Und ich habe viele Ähnlichkeiten entdeckt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem elsieland
Wunderschön diese Winterfotos und du hat recht,
AntwortenLöschenman glaubt wirklich, dass die Kiefern tanzen.
Ich wünsche dir noch einen gemütlichen Nachmittag und danke
für die vielen Fotos.
LG Sadie
Auch aufgewachsen im Ruhrgebiet habe ich durchaus "richtige" Winter in Erinnerung. In den ersten Schuljahren zu klein, um durch die Schneewehen zur Schule zu kommen, musste mich meine Freundin, Klassenkameradin und Nachbarin (war gleichalt aber gefühlt drei Köpfe größer) den Berg regelrecht raufziehen, sonst wäre ich steckengeblieben. Rodeln mit den Nachbarskindern auf den Wiesen verschiedener Bauern in der Umgebung, einmal sogar mit Treckerreifenschlauch, alles gehabt und geliebt.
AntwortenLöschenHeute weniger begeistert, vor allem wegen der Autofahrerei und wegen "Leichenhänden" (Raynaud-Syndrom). Aber solange nur Finger und Zehen betroffen sind, komme ich klar (wenn ich mir vorstelle, die Ohren und/oder Nase - nee, geht ja gar nicht :-D). Winterbilder (Foto und Film) mag ich aber, deshalb danke für Deine! Mir gefällt der Kiefernkindergarten besonders gut.
Große Hitze ist auch nichts für mich, ab 30°C fühle ich mich auch nicht mehr sooo wohl (aber wohler als wenn's kalt ist).
Liebe Grüße, Jorin
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwas für traumhaft schöne Bilder und so schöne Worte dazu! Du wohnst so schön, da könnte ich es auch aushalten *lächel*
Danke für die schönen Einblicke in Deinen Winter!
Ich wünsche Dir noch einen gemütlichen Nachmittag!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
Hallo,
AntwortenLöschenwunderschöne Bilder hast du gemacht. Sonne, Schnee und mächtige Bäume, so einfach und doch auch so beeindruckend.
Liebe Grüsse
Agnes
Sonne auf dem Schnee, diese Fotos sind besonders schön, wie sie den Schnee vergolden...
AntwortenLöschenLiebe Ghislana, erst einmal herzl. Dank für zweimal Briefpost, die ich ganz bestimmt noch irgendwann (!) beantworten werde, aber irgendwie friszt mich hier immer alles auf und bei den angenehmen leisen Dingen für mich selber... fehlt es dann. Und der Tag ist schon wieder rum. Nur Bloggen ist immer meine dringend nötige Sitzpause, die ich dann vorm PC mache statt Yogaübung, wäre wohl besser -
Der Winterzauber der Kinderzeit, glücklich, wer ihn sich bewahren kann!
Liebe Grüsze aus dem nur leicht bezuckerten Harz(vorland), noch fahrradtauglich, welch Glück!
Mascha
So schöne Erinnerungen und wieder wunderbare Bilder dazu, wie die Abendsonne im Schnee! Ach, du schläfst also auch in der Kälte, aber Hauptsache unter der Bettdecke ist's warm! In einem geheizten Raum würde ich gar keine Luft bekommen, denn die Nebenhöhlen wären dicht.
AntwortenLöschenKomm weiterhin gut durch den Winter. Lieben Gruß von Ulrike
...wie schön du deine Erinnerungen teilst, liebe Ghislana,
AntwortenLöscheneinige decken sich auch mit meinen...unser Rodelberg kommt mir heute noch ziemlich groß vor, als Kind war es eine Freude...Ski bin ich nach ein paar kläglichen Versuchen nie gefahren...und Auto? das mag ich nun gar nicht fahren bei Schnee und muß es beruflich doch tun...obwohl bisher immer alles gut ging, immer mit einem mulmigen Gefühl...auch heute wieder bei Schneematsch und stellenweise Glätte...lieber laufe ich dann ums Dorf und freue mich an der Stille,
liebe Grüße Birgitt
PS: das Eisblumen-Haiku mit der Post kenne ich übrigens auch noch. Sind so Dinge, die man nie vegiszt...
AntwortenLöschenAber Eisblumen hab ich hier jetzt leider keine mehr.
Liebe Ghislana, wunderbare Erinnerungen hast du für uns ausgepackt und die passenden Bilder dazu - einfach ein toller Post. Die Sache mit dem Tee und dem Garten werde ich wohl die Tage mal nachmachen. DAnke für die Anregung. LG Marion
AntwortenLöschenWie schön deine Erinnerungen und Winterfakten sind, Ghislana! Bei manchen konnte ich direkt mit dem Kopf nicken und ja ja ja rufen! Ich habe auch eine klitzekleine erste und einzige Narbe vom Schlittenfahren. Irgendwas bleibt halt immer... :-) Das Schöne am Winter für mich: Tolle Post aus dem Briefkasten ziehen mit allerlei schönster Stempel aus dem Dezember - von dir! Danke vielmals für so eine schöne Freude!
AntwortenLöschenLG. Susanne
Amazing snow pictures. I can almost feel the cold. The sun shining on the snow made some beautiful images.
AntwortenLöschenLiebe Ghislana, gerne habe ich dich begleitet, auf deinem Spaziergang in die Vergangenheit und die Natur. Ja, man glaubt es nicht in unserer schnellen Zeit, dass es tatsächlich noch stille Zeiten gibt. Hier sehe ich sie :) und sehe auch die wunderblauen Schneeschatten. Du hast das perfekte Wort dafür gefunden.
AntwortenLöschenAlles Liebe
Erika
Das kann ja lustig werden mit dem Kiefern-Kindergarten, liebe Ghislana. Das kann noch ein Gedränge geben. Vielleicht sollten die Nachkommen an einen anderen Ort verpflanzt werden, damit sie eine Zukunft haben? - Ich mag Deine Gedanken und den Ort, an dem Du so nah an der Natur lebst.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Toll, was Du für Möglichkeiten hast. Deine Bilder sind ein richtiger Wintertraum.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
wie schööön!
AntwortenLöschenich bin ja bekennende schneeliebhaberin und skihaserl :-) wenn man im erzgebirge aufwächst kommt man wohl nicht drumrum. inklusive erfrorener zehen und jahrelang unentdecktem bänderriss am schlüsselbein - mit dem schlitten gegen einen pfosten gekracht....
heute am liebsten langlauf durch stille wälder oder über sonnige eisige hochebenen. aber auch schneesturm macht mir nix - ich liebe das gefühl des "ausgesetztseins" - nur der BW fängt dann an zu weinen ;-)
xxxxx
Mit etwas Verspätung danke ich dir für die Verlinkung zum "DND".
AntwortenLöschenIch freue mich, dass du wieder mitmachst :-)
Bitte entschuldige, dass ich gestern nicht mehr zum verlinken kam.
Aus persönlichen Gründen hat mir da die Zeit gefehlt.
Aber der "DND" ist ja heute noch geöffnet, sodass es sicher nicht all zu schlimm ist ;-)
♥liche Grüße
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschendas Photo von Deinen Enkeln erinnert mich an ein Photo von unserem ersten Sohn, *12/1985, in seinem zweiten Winter hatte ich ihn in einen Lmamfellfusssack aus braunem Cordstoff gepackt, auf den Schlitten gesetzt und durch den Schnee gezogen, nach diesem Photo malte mein Noch-Ehemann ein Aquarellbild.
In diesem Jahr bin ich erst ein einziges Mal im Schnee gewesen, in der Rhön, Schnee aus der SchneeKanone.
herzlich Margot
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwas für eine wunderbare Bilderreise durch Deine herrliche Gegend und Deine ganz persönlichen Erinnerungen.
Hab einen guten Start ins Wochenende,
herzlichst
moni
Es ist so schön Deinen Erinnerungen und Bildern zu folgen. Vielen Dank. Ein ruhiges Wochenende wünscht Eva
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschenEISBLUMEN am Fenster wecken sofort Kindheitserinnerungen. Damals, mit Ofenheizung und einfach Verglasung keine Frage: da waren diese zerbrechlichen Schönheiten keine Seltenheit. Komisch, das ich viel gefroren hätte, daran habe ich keine Erinnerung.
LG pipistrello