Samstag, 19. April 2014

Samstagskaffee aus (m)einem wilden Garten (4)

Zunächst wieder die Gartenhimmelsbilder der Woche, echt aprilmäßig, von allem etwas dabei, der erste, der stürmische wurde schon zum Thema Wetter vermustert. Es gab großes dramatisches Abendlichtkino nach einem Gewitter und danach einen wundervoll klaren tiefblauen Frühmorgenhimmel... 

Blick von der Terrassentür aus zu den Birken des nordwestlichen Nachbargartens
Blick zum westlichen Nachbarn durch die an meinem Zaun stehenden noch wenig belaubten Eschenahorn-Gehölze auf den blühenden Nachbars-Apfelbaum und einen noch unverfänglichen hell bewölkten Himmel.
Dieselbe Blickachse - eine Etage höher und zwei Tage später - Himmel nach Donnerwetter.
Panoramablick etwas weiter nach Nordwesten, türkisfarbiges Abendlicht aus dem Dunkel.






Am nächsten Morgen - urlaubspostkartenblauer Blick von der Terrasse in den Himmel über mir, mit Bäumen aus meinem und Nachbars Garten.
Nach meinen März-April-Garteneinsichten hier, hier und hier, heute mal weniger wildes Kunterbunt, sondern zwei Themen, bevor die Gartenposts so wild geraten, dass ich mich selber darin verheddere... Also zunächst für heute: "wo's lang geht" in meinem wilden Garten. Ein wenig Orientierung habt ihr ja schon, und bald seid ihr herum ums Haus ;-).


Blick aus dem Wald über die Straße in den Vorgarten. Der Bocksdorn links am Zaun ziert sich noch mit dem Begrünen, vielleicht werde ich ihn im Herbst mal runter schneiden. Allerdings wird er in seiner Dichte und Stachligkeit als Vogelschutzgehölz geliebt und angeflogen. Mitgebracht habe ich mal einen Trieb aus einem wuchernden Bocksdorn-Bestand in Berlin-Mitte, vor mehr als 25 Jahren.

Hereinspaziert. Noch sind die Bäume (Zieräpfel, Linde, Ahorn, allesamt haben sich selber eingenistet) nicht begrünt. Wenn das in ein paar Tagen soweit ist, bekommt das Haus neben den Gehölzen am Zaun zur Straße hier noch einen weiteren Sichtschutz, in der stärker bevölkerten Jahreszeit hier draußen sehr willkommen. Gleichzeitig sind die Gehölze Sitzwarten für die Vögel und Staubschutz, denn die vorbeiführende Straße ist zwar wenig befahren, aber unbefestigt.
Aus dem "Vorgartenwäldchen" auf die Eingangstreppe geschaut, neben der rechts eine 30 Jahre alte Hundsrose steht (und auch mal fällt wie letztes Jahr nach einem Starkregen). Die stachligen Zweige zu entwirren, zu beschneiden und damit den Eingang freizuhalten, kommt der Mühe des Prinzen am Dornröschenschloss gleich... Rot blüht hier ein vor vielen Jahren aus Wernigerode entführter Seitentrieb eines Rhododendron. Schön anzusehen, aber leider unergiebig für die heimische Fauna.
Rechts vom Eingang die "lange" Seite des Hauses, wo früher die Auffahrt zum Carport entlang führte (das es schon Ewigkeiten dort nicht mehr gibt). Nun ist der lange schmale Weg seit einigen Jahren neu gegliedert und bepflanzt, an der Wand klettern Efeu, Wilder Wein, Geißblatt und Kletterhortensie. In den Töpfen wachsen meist wilde Stauden und das, was sich selbst dorthinein aussät und Trockenheit aushält. Die Topfreihe entstand mal als "Sperre" gegen die Wühlbedürfnisse unseres Hundes. Hat geklappt ;-). Auch der kleine Zwischenzaun mit dem Tor stammt noch aus dieser Zeit... Nun, da der Hund schon eine Weile nicht mehr lebt, löst sich die Topfreihe ein wenig auf, manche Töpfe wandern...










Hinterm Haus ein Blick über den kleinen Teich, wieder zum westlichen Nachbarn, dem wir schon weiter oben in den Kirschbaum guckten. Der Zaun ist mit Waldgeißlatt, Vielblütiger Zwergmispel, einer Eibe und Eschenahorn stark und dicht begrünt, aber alles wächst frei und wild, denn Formschnitthecken würden meiner Meinung nach hier überhaupt nicht herpassen (und zu mir wohl auch nicht...). Die Sichtachsen in den Wald und zu Nachbars Bäumen beziehe ich gern in die Gartengestaltung ein, aber so, dass die Privatsphäre beiderseits gewahrt ist, was nicht heißt, dass man sich "abschottet". In der Geißblatthecke finde ich im Winter immer mindestens ein Vogelnest... Rechts vom Teich - mit Blick auf die Terrasse am Haus und unseren Ahorn - sitzen oft wir, wenn wir draußen lesen oder arbeiten oder ganz und gar ausruhen...
Links von den weißen Sitzplätzen sieht man sie schon violett leuchten: Mein zweites Thema heute - bevor die Blüten fallen und die Schönen sich erst mal ins unscheinbare Dunkelgrün zurückziehen - Lunaria-Liebe. Seit ich vor Jahren, vor vielen Jahren, die ersten Samenkörnchen aus irgendeinem Straßengraben-Silbertaler zupfte, ziehen die "Zweijährigen" durch meinen Garten, mal mehr, mal weniger, dieses Jahr: mehr. Neben mir lieben auch die Schmetterlinge die Blüten...

Die noch unbelaubten graubraunen Stengel zwischen den Silbertalern gehören Trieben von Kartoffelrose, Robinie und Essigbaum


Den Kaffee gab es diese Woche oft drinnen, zu kalt, zu nass, zu windig draußen, um an einem Fleck sitzen zu bleiben. Also dann eben den Kaffee drinnen, nach der Gartenrunde und mit Frauenfrühstücks-Mitbringsel-Sträußchen der Freundin auf dem Tisch (und Brötchen für den unverhofften lieben Nachmittags-Vesper-Besuch), aber gern mit Blick über die Terrasse in den Garten. Jeder meiner Sitzplätze im Haus, ob am Schreibtisch, am Werktisch, auf dem Sofa oder am Esstisch, gibt mir den Blick in den Garten frei. Sonst würde ich hibbelig... Ich brauche den freien Blick nach draußen wie die Luft zum Atmen. 


Habt frohe Ostern und erholsame Ferientage! Ich freue mich auf Familienostern, live und ohne Web ;-). Am nächsten Samstag wird's dann bunt hier, dann kommen die April-Blüten in meinem Garten dran, außer Lunaria gibt's ja auch noch so Einiges, wenn auch Lunaria dieses Jahr besonders "augenfällig" ist, weil sie so massenhaft Kinder in die Welt gesetzt hat...

Und ihr so? Wo ist es bei euch wild im Garten? Ich freue mich, wenn ihr dazu kommentiert, gern auch mit Link zu eurem wilden Garten.

Samstagskaffee.
In heaven.

20 Kommentare:

  1. Wunderschön verwunschen...dein Garten. Ja, ich brauche auch den Blick nach draußen...Selbst in Ferienhäusern schaue ich immer vorher im Internet, wie der Esstisch steht...ob man da nach draußen schauen kann, denn dann ist ein verregneter Ferientag nur halb so schlimm...Ich wünsche dir frohe Ostern! LG Lotta.

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  2. Liebe Ghislana, ich kann mich nur immer wiederholen - ich liiiiiiebe deinen wilden Garten ! Ach wie würden wir uns wohl fühlen darin ( und erst meine Katze!!)
    Dir wünsche ich auch ein wunderbares Familienosterfest ! Wir feiern an 2 Tagen , einmal mit G. Verwandtschaft ( ca . 30 !! - aber das ist nur die engsten ) und am nächste Tag mit meinen Eltern und meiner Oma ( bedeutend ruhiger :) )
    Herzlichst , Ursula

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  3. ...ach ist bloggen wieder schön, liebe Ghislana,
    nicht nur, dass ich mich an deinen Gartenbildern erfreue, auch bin ich jetzt wieder schlauer...denn gestern, bei einem Rundgang durch den Vorort in Leipzig, in dem ich aufgewachsen bin, sah ich in einem Garten massenhaft diese blauen Blüten und hatte keine Ahnung, was das ist...und in meinem Garten wunderte ich mich letztens, dass von den ausgestreuten Silbertalersamen nichts zu sehen ist, aber das kann ja dann auch erst im nächsten Jahr sein...

    ich wünsch dir fröhliche Ostertage,
    lieber Gruß Birgitt

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  4. Danke, dass du mich wieder in den traumhaft schönen wilden Garten mitgenommen hast!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Liebe Ghislana,

    wie schön du es hast.
    Vielleicht lässt sich zu Ostern ja die Sonne etwas mehr sehen.

    Frohe Ostern.

    Liebe Grüße
    Nula

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  6. I like to see a garden that has not been overworked. Sometimes, 'wild' is a good thing. Your photos are awesome and I love the sky shots.

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  7. hach ich stehe auf diese unperfekten leicht verwucherten gärten, super schön! eine schöne kurze woche wünsch eich ab morgen.

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  8. Wunderschöne Himmelsbilder und Eindrücke aus deinem verwilderten Garten... Ich mag sowas sehr! Ich selbst hab ja nur einen Balkon, da wildert es grad im Kleinen. Aus allen Ritzen wächst Löwenzahn und allerhand anderes .... ;)
    LG Mary

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  9. ich liebe deinen garten mit all seinen wunderbaren details. hier blühen auch gerade die silberlinge - jedes jahr suchen sie sich einen neuen standort und ich frage mich jedesmal, wer denn die samen dorthin getragen hat. manchmal helfe ich auch dabei...
    dir herzliche nach-ostergrüße von mano

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  10. danke für den interessanten und schönen rundgang durch deinen wilden garten, liebe ghislana. schön hast du es !
    lg mickey

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  11. Wunderschöne Eindrücke hast du da. Kommt Urlaubsgefühl auf. Danke, dass du auch bei mir warst. LG Sabine.

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  12. Unglaublich, nicht nur deine Himmelsbilder, sondern auch dein verwilderter, verwunschener Garten! Das muß doch gerade auch für Kinder (kleinere) ein absolutes Paradies sein, wenn es soviele Orte gibt, wo man sich verstecken kann und von Dornröschen bis Jurassic Park alles nachspielen kann! Wow. Und dann natürlich wilde Grillorgien für groß und klein im Sommer. Äh, wie weit wohnst du nochmal weg?
    Die Ausblicke..., das kann ich gut verstehen, da würde ich auch nur am Fenster hängen.
    Liebe Grüße, von einer mit der Faulenzergarantie, äh nee ERLAUBNIS!
    Ich hoffe, ihr hattet schöne Ostern!
    barbara bee

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  13. Liebe Ghislana,
    hab vielen Dank für den schönen Ausflug in Dein Paradies. Es ist wundervoll zu sehen und sich vorzustellen.
    Sei gedrückt von Nina

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  14. Liebe Ghislana, du hast wahrlich einen Traumgarten ... "meinen" Traumgarten ... herrlich, so mitten im Wald, das wär meine Welt. Ein richtig verwunschener Garten ... seufz.

    Da ist meiner total langweilig dagegen ... zwar altes Wohnviertel, aber eben Wohnviertel mit Neubauten um mich herum und Gärten mit gestutzten Wiesen und Schottersteinen etc. ... grausig. Hab ja auch nur eine hohe Tanne im Garten, die vermutlich bald gekürzt werden muss wegen vermeintlicher Gefahrenquelle und so ... muss auch mal wieder Fotos machen.

    Ein lieber Gruß von der Waldameise

    Danke für die schönen Einblicke. Bitte und gern mehr davon. Dann schau ich immer wieder rein, wenn ich darf ... ;-)

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  15. liebe ghislana, dank dir für die streifzüge durch deinen wildgarten. ich find ihn wunderschön und kann mich in dein lebensgefühl dort gut hineinversetzen;););) zumal die gegend ja meiner alten heimat näher kommt, als mein jetziger wohnsitz. an dem finde ich allerdings das wetter wundervollst - draußen essen inklusive sonnenbrand sind dieses jahr schon normalität;) dank dir auch für deine vielen lieben worte:)
    von herzen birgit, die beinahe dein tochterkind gesehen hätte...

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  16. Liebe Ghislana, Dein Garten ist glücklich, das sieht man, und froh, dass du ihn so lässt, wie er sein will. Das Haus erinnert mich sehr an "unser" Ferienhaus in Thüringen, in dem ich als Kind oft sein durfte...auch direkt im Wald...in der Natur. Du hast schöne Erinnerungen geweckt.... Liebe Grüße, Sabine

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  17. Wie es ausschaut wohnst Du im Paradies... Soviel Grün um dich herum was fröhlich wachsen und gedeihen darf, wunderbar. Da möchte man gleich einen Streifzug unternehmen und die Gegend erkunden!
    Liebe Grüße,
    Sabine

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  18. Liebe Ghislana,
    bei den Blicken aus und besonders in deinen Garten macht es in meinem Kopf so oft "ach" und "oooh", so sehr gefällt mir dein Grün um dich herum. Die Bäume und Hecken, sich Windendes und Vermehrendes...die Natur nimmt sich ihre Zeit - Geduld, die ich noch lernen muss. Dann wieder sprießen plötzlich Farben aus dem Boden, die im Jahr zuvor noch nicht dort waren. Vielleicht starte ich einen Versuch, die Veränderungen in unserem (doch arg) wilden Garten festzuhalten, ob es so regelmäßig wie bei dir klappt, weiß ich nicht.
    Auf bald, Birgit

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  19. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  20. Liebe Ghislana, mit jedem Bild war ich wieder mittendrin in deinem Paradies, das ich so gern nochmal ganz fest aufsaugen möchte (ohne nörgelnde Kinder mit ganz viel Zeit!) Ich glaube, das muss in diesem Jahr mal werden, an einem kinderfreien Wochenende vielleicht.
    So schön ist jede Ecke bei dir, so zart die Pflanzen und doch so robust alles insgsamt.
    Welch großartiges Paradies!

    Vielen Dank für´s Mitnehmen in deine Gartenzauberwelt & liebste Grüße
    Katja

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