Montag, 28. April 2014

Mein Freund der Baum - "Strandbäume"

Wenn bei uns am Wochenende gearbeitet werden muss wird oder das Faulenzen und Lesen im Garten Priorität hat, gibt es nur einen kurzen Spaziergang statt einer Radtour oder Wanderung. In 10 Minuten sind wir zu Fuß durch den Wald am Badestrand, an einer der nur ganz wenigen öffentlich zugänglichen Stellen am Langen See hier. 

Um diese Jahreszeit wird dort noch nicht gebadet und wir sind oft ganz allein und sitzen ein paar Minuten auf der Bank, schauen aufs Wasser und in den Himmel, und auf die Bäume. Manchmal sehen wir Graureiher, oft Enten, Blesshühner und Haubentaucher, wenn wir Glück haben den Seeadler und das allergrößte (sehr seltene) Ereignis ist, wenn der Eisvogel auf einem der im Wasser stehenden Bootspflöcke oder Reusen zur Fischjagd ansitzt. Neulich waren wir auch mal in der Abenddämmerung da (ohne Fotoapparat), und konnten Fledermäuse beobachten. - Die meisten Seen hier sind von einem Saum von Bäumen oder, wenn sie nicht an den Ufern besiedelt sind, gar von Waldgebieten umgeben. Die Ufer sind meist unbefestigt und werden durch Wellenschlag unterhöhlt, da kippt der eine oder andere Baum dann schon mal um oder wird noch rechtzeitig vorher abgesägt. Diese Baumstümpfe ganz dicht am Wasser sind Lieblingsplätze der Kinder. 

Links Erlengruppe und Spitzahorn, in der Mitte Eichengruppe und Birken.
Blick nach oben - ins junge besonnte Eichenlaub-Grün

Aber meist ist, wie hier, der Nachwuchs schon da. Keiner der Bäume ist hier gepflanzt worden, sie alle sind einmal Sämlinge gewesen, die es nun zu Bäumen geschafft haben. Ob das so weiter geht mit den Sämlingen, die zu Bäumen werden, ist zu bezweifeln... Die regelmäßige Ordnungs- und Sauberkeitspflege, die seit einigen Jahren betrieben wird, lässt derlei "Unordnung" nicht zu. Verschwunden ist sämtliches Unterholz, in dem sich die spielenden Kinder früher verstecken konnten, Kräuter kommen nicht mehr zur Blüte. Von den Bäumen ist jeder Ast abgesägt, der zum Klettern animieren könnte. Aber das Wasser kann man nicht abstellen, es ist noch da..., wie gut! Und ein paar Fuhren frischer Sand sind auch eingetroffen, sehr löblich. Bald wird das Quietschen und Lachen badender Kinder wieder bis zu uns dringen - im Sommer ein vertrautes und mit manch eigener Kindheitserinnerung verbundenes Geräusch. Für heute gehen wir wieder, nach Haus, um die Ecke.

Noch mal ein Blick zurück, rechts eine Pappelgruppe.
 Rebekkas Rubrik "Mein Freund der Baum" geht in die nächste Runde

9 Kommentare:

  1. so oft wird der naturverjüngung mittlerweile einhalt geboten. und das "natürliche reich der kinder" wird durch tüv-geprüfte spielplätze ersetzt - damiot nur ja jemand haftbar gemacht werden kann - ach, mior graut vor dieser zeit so manches mal, und wie liebend gerne erinnere ich mich zurück an meine kindheit zwischen in und unter sträuchern, vor allem aber auch auf bäumen!
    sei lieb gegrüßt!
    ps: es war mein erster lebender maikäfer überhaupt! junikäfer ja, aber einen maikäfer so direkt vor der nase, das hab ich noch nie gesehen!!!

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  2. Ich war in den letzten Tagen in Deiner Heimat. Es ist ein Genuss in dieser schönen Natur zu verweilen und doch an manchen Stellen das Urige zu genießen. Aber Du hast wirklich recht, der Deutsche mit seiner Ordnung hat sich ganz schön breit gemacht. Schade um die "Wildnis" und ihre wunderbare Natürlichkeit- der Mensch beschneidet sich selber und seine Kinder und Kindeskinder. Trotz allem habe ich die Natur sehr genossen.
    Liebe Grüße Susan

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  3. ...das fehlt mir wirklich manchmal, liebe Ghislana,
    das Wasser so direkt vor der Tür...der Blick aufs Wasser ist so beruhigend...aber man kann ja nicht alles haben und meistens freut mich unsere schöne Gegend auch...ja das sieht sehr aufgeräumt auf, aber die Bäume zeigen, dass die Natur sich doch durchsetzte...und das wird sie sich auch künftig nicht verbieten lassen, auch wenn sie immer wieder eingeschränkt wird...

    liebe Grüße von Birgitt

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  4. Auch wenn die Natur auf deinen Fotos reglementiert und eingeschränkt wurde, die Fotos und das Gebiet, wo du wohnst ist trotzdem wunderschön! Und wenn noch alles ruhig ist bevor die Badesaison startet kann man das beruhigende Wasser in aller Ruhe geniessen. Bei uns ist weit und breit kein See in Sicht!
    Liebe Grüsse
    sarah

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  5. ich stimme dania voll zu, gemaßregelte spielplätze im dorf - was für ein unsinn!!
    dein see ist trotzdem wunderschön und läd wirklich zum genießen ein. wasser ist etwas wunderbares!
    liebe grüße, mano

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  6. Du wohnst ja wirklich in einem Paradies, liebe Ghislana! LG Rebekka

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  7. Bei uns in der Gegend beginnt gerade ein Umdenken...Im Auenwald dürfen wieder die Bäume umfallen, liegen bleiben und sich Moos darauf bilden...Was die TÜV-geprüften Spielplätze betrifft, da habe ich allerdings wenig Hoffnung, denn ich merke immer wieder, dass sich amerikanische Sitten durchsetzen...Dort ist es nicht mehr üblich, nach Hause ( z. B. zum Kindergeburtstag ) einzuladen, weil man für eventuelle Unfälle nicht ausreichend versichert ist ( wir reden hier von Millionenbeträgen...). LG Lotta.

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  8. Wie wunderbar, so zu wohnen, glücklich kannst du sein, auch wenn es aufgeräumt ist, immer noch besser als vermüllt...
    Bei uns zwar "nur" Bach und Wald vor der Tür, und auch hier wurden schon viel zu oft die schönsten Kletterbäume gekappt...
    Danke für die lieben Worte, ja wir sind alle schön verrückt! Ist das nicht schön? Liebe Grüße von Michaela

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  9. Da wäre ich jetzt auch gerne...
    GLG
    Astrid

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