Donnerstag, 2. Februar 2017

An der Mulde








Ich hatte schon ein wenig von unserer Wanderung "zwischen den Jahren" an der Mulde erzählt, bin aber noch nicht dazu gekommen etwas ausführlicher Bilder zu zeigen... Als wir an diesem sonnigen, aber frostigen Tag, von einem Weg in Hohentanne aus über eine Wiese zur Freiberger Mulde abwärts stiegen, staunten wir nicht schlecht über die Spuren der Biber, der nach langer Abwesenheit in viele ostdeutsche Landschaften zurückkehrt und sich als Landschaftsgestalter betätigt, so auch hier. 









Aber auch Windbruch und das Herabfallen oder Umfallen von Totholz verleihen dem Fluss etwas Wildes, Ursprüngliches.







Die nicht schiffbare Mulde (Ausnahme sind Kanuten und die eine oder andere Fähre) gilt oft als das am schnellsten fließendes Gewässer Deutschlands, und das kann man ziemlich gut erkennen... Die Freiberger und die Zwickauer Mulde nehmen als Quellflüsse in den Windungen durch die hügelige sächsische Landschaft ziemlich Fahrt auf, bevor sie vereint als Mulde nach 150 km in die Elbe mündet, als deren viertgrößter Nebenfluss.







Den uferbegleitenden Wanderweg fanden wir erst nach einem Umweg, wir waren zu früh zum Fluss abgebogen und mussten noch einmal ufernahen Gehöften ausweichen. Dann lief es sich recht gut. Bis auf eine Stelle, an der ein Felssturz den Wanderweg zerstört hatte. Aber zu zweit schafften wir es, die glitschigen Steine zu passieren, allein wäre ich zurückgegangen. Das hatte ich schon erzählt...








Kurz hatten wir die Idee bis zur nächsten Brücke zu gehen und auf der anderen Seite des Flusses wieder zurück. Aber die Strecke schien uns dann doch zu lang für unsere etwas müden Knochen, zumal die Sonne schon recht tief stand, die Wintersonnenwende war ja gerade erst eine gute Woche her... So nahmen wir vom Ufer Abschied, stiegen die Hügel hinauf, von denen aus wir noch einmal ein Stückchen Fluss sehen konnten. 








Wir gingen nun durch die freie weite Landschaft zurück zu unserem Parkplatz in Hohentanne. Wieder ganz andere Eindrücke...




 



An dem Tag, als wir unterwegs waren, war der 70. Hochzeitstag meiner verstorbenen Eltern, die zeitlebens in den Ferienzeiten bis ins hohe Alter wandernd und auch lange noch mit kleinen Booten fahrend unterwegs waren. In der Jugend waren es Isar und Lahn, an die ich mich aus ihren Erzählungen erinnere, dann Flüsse in Polen und Tschechien und in den 90ern auch noch ein Ausflug nach Frankreich mit einem Faltboot dabei... Zum Schluss war es der kleine zum Campingwagen umgebaute Transporter, der sie bis nach Spanien und Italien brachte, bis es meiner Mutter endgültig zu beschwerlich wurde. Heute bin ich seit 8 Jahren nun schon in ihren guten Wanderschuhen unterwegs, die sie sich im Alter noch einmal gekauft, aber kaum mehr getragen hatte...







Im Schatten gab es viel zauberhaft Rauhbereiftes zu sehen, doch wo die Sonne länger hinschien, hatte sie es geschafft die Eisränder von den Blättern zu nehmen...

Zu zwei winterlichen Wanderungen und drei Spaziergängen mit Schnee im Januar kann ich euch noch einladen. Mal schauen, ob ich es diesmal schaffe aus den Bildern und Erinnerungen noch Posts zu machen...

Sobald ich da draußen bin, sinkt alles Ungemach rundum langsam hinweg, ich "bin" nur noch... Und ein bisschen ist das auch so, wenn ich dann die Bilder aussuche und schreibe... 

Auch hier in Freiberg steht auf meinem Tisch ein kleiner immerwährender Kalender. Heute sagt mir Mark Aurel: "Denn von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an."

 

Naturdonnerstag

12 Kommentare:

  1. Du Glückliche! So viel bist du in spannenden Gegenden unterwegs ( warum fließt die Mulde so schnell? ), da werde ich langsam neidisch. Ich seh ja nichts anderes mehr als Kölner Himmel. Aber du scheinst da auch so bestimmte Gene zu besitzen, die ich wohl nicht habe....
    GLG
    Astrid

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    1. Oh, liebe Astrid, das ist Physik... Es sollen/müssen wohl die Kurven und das Gefälle sein, bedingt durch die Geländemodellierung im Sächsischen Bergland, vielleicht so ähnlich wie bei einer Bob-Bahn? Da frag doch mal deinen D.... ;-) LG Ghislana (jetzt gehe ich ins Konzert, ja! Stadt ist auch mal schön ;-))

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    2. Jetzt ist er zu müde 😄
      Ich hoffe, das Konzert hat gefallen!
      Gute Nacht!

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  2. Hach...ist das herrlich an der Mulde. Ich bin ja häufiger im Raum Grimma an der Mulde unterwegs. Dort gibt es übrigens doch Schifffahrt...schaust du HIER...grins. Liebe Grüße und eine schöne Restwoche! Lotta.

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  3. Ja, die Mulde...(...und die Elbe)

    Aus meiner Kinderzeit kenne ich sie, da war sie furchtbar schmutzig und stank. Im Frühjahr gab es Hochwasser, so dass unser Garten regelmäßig bis Ostern unter Wasser stand.

    In der Stadt, in der die Mulde in die Elbe fließt, wurde ich nämlich geboren und lebte dort bis 1980. Dann verschlug es mich kurzzeitig nach Leipzig und nun lebe ich schon seit 36 Jahren wieder in der Nähe der (Zwickauer Mulde).

    Danke für deine tollen Bilder und Texte!

    Liebe Grüße von elsie

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  4. Das scheint mir wirklich ein wildes und spannendes Flußtälchen zu sein.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Tatsächlich hat die Mulde ein ganz schönes Kaliber und ist wohl manchmal unterschätzt worden. Vielleicht darf sie auch in weiten teilen noch in ihrem natürlich Bett fließen - im Gegensatz zur Elbe. Sehr schöne Bilder, fehlt nur noch das Rauschen....
    Liebe Grüße

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  6. Ich wünsche dir ganz viele goldige Gedanken. Bei uns in der Umgebung gibt es einen Ort namens Hohentannen und Freiberge gibt es auch im Jura. Liebe Grüsse von mir

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  7. ...das sind schöne Bilder, liebe Ghislana,
    und Wissenswertes über den Fluß, das mir nicht bekannt war...schnellster Fluß, na so was...die Bilder von der ebene gefallen mir auch, da sieht es gar nicht kalt und sehr ruhig aus,

    liebe Grüße Birgitt

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  8. Das war sicher eine herrliche Wanderung. Die Bilder vermitteln jedenfalls wunderbare Eindrücke. Man hört regelrecht das Wasser gurgeln.
    LG
    Magdalena

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  9. was für ein herrlich wilder fluss, der sich noch so ausbreiten kann, wie er möchte! ich würde gern später aufbrechen, um dort langzuwandern! allerdings denke ich dabei auch an eine tour vom letzten herbst an der großache im chiemgau, wo wir auch langkraxelten und plötzlich am steilufer "festhingen"! da haben wir doch ziemlich geschwitzt und mussten dann cm für cm den rückweg antreten... aber ein schönes erlebnis war es doch - und unvergesslich! passt zu deinem tageszitat...
    liebe grüße
    mano

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  10. Liebe Ghislana,
    was für eine wunderbare und verzaubernde Gegend! Ich geniesse die Spaziergänge mit Dir immer sehr! Vielen Dank dafür!
    Auf die weiteren Spaziergänge freue ich mich auch schon sehr!
    Hab einen schönen Tag und ein wundervolles Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.