Heute Hausarbeits- und Reisevorbereitungstag, bei herrlichem Sonnenschein, wie der Morgenblick verheißt.
Schon vor dem Frühstück Bad geputzt. Hm, die Fenster wären auch mal dran. Aber da warte ich doch lieber noch die Kiefernblütenstaub"niederschläge" ab...
"Reste"frühstück bereitet, Lesestoff bereitgelegt und erstmal - logisch bei solchen Wetter - Draußenfrühstück an meinem Ausguck...
Bald werden die wilden Tomaten die oberen Ringe erreichen und mir in den Mund wachsen... Ich probiere neue Töpfe, die von unten gewässert werden, aber ohne Staunässe zu verursachen und bin bisher sehr angetan. Der Hasel geht in die Höhe, ich lasse ihn erstmal, habe Sorge wegen der heißen Tage, ein bisschen mehr Beschattung kann nicht schaden.
Der arme Ölkäfer, wenn er wüsste, was er gerade für einen Hype verursacht... Ich mag ja Comedians mit Haltung und lese gern bei Sebastian Rabsahl... Und den Stadtplan von Krakau habe ich mir auch ein bisschen genauer angeschaut. Spannend. Hab schon Sorge, dass unsere 5 Tage gar nicht reichen... Vorher fahren wir nach Auschwitz. War schon länger mein Wunsch. Ich spüre, dass ich mich gerade diesem beschämenden Anteil unserer deutschen Geschichte dort vor Ort aussetzen will.
Vorgestern ist ein Fröschlein in eins meiner Wasserfässer eingezogen, hab es ihm ein bisschen bequemer gemacht und konnte heute morgen das erste Foto machen. Bisher war er immer - zack - ins Wasser gehopst, wenn ich näher herankam. Nun gut, dann eben von oben mit Zoom ;-)
Küche, Gästezimmer und Wohnzimmer in Ordnung gebracht. Das Wohnzimmer ist ja Teil meines Kreativbereichs (eigentlich sollte es umgekehrt sein). Eine Ausstellungsvorbereitung braucht aber gerade viiiiiiiel Platz. Hausarbeit geht mir besser von der Hand, wenn ich dabei was für Herz (Musik) oder Kopf zu tun habe. In letzter Zeit meist Podcasts. Nach langer Pause gibt es nun mal wieder ein Corona Virus Update. Wir sind da noch lange nicht durch.
Für mich hätten die Vorräte ja gereicht, aber da der Mann heute heimkommt und der Bruder zu Besuch, hab ich dann doch das Fahrrad genommen und mich auf den Weg gemacht in unseren kleinen Supermarkt im Dorf.
Auf dem Rückweg über den schönen Flieder hinweg aufs alte Ferienlager in unserer Straße geguckt, über dem noch immer das Damoklesschwert einer überdimensionierten Ferienhaus-Siedlungs-Planung hängt. Aktuell ist Ruhe, sogar der Pirol hat sich nun wieder hergetraut und ruft von einem der wenigen am Seeufer verbliebenen Bäume her. Wenn Kuckuck und Pirol da sind, ist der Frühling für mich sozusagen vollständig...
Nach der Rückkehr noch ein bisschen ums Haus geguckt. Ich lieb's, wenn die Pflanzen in Schalen und Töpfen ein wildes Eigenleben entfalten... Fand neulich einen Text von Dorothee Sölle, der mir noch nachgeht: "... Der Widerstand wächst aus der Wahrnehmung der Schönheit. Und das ist der langfristigste und der gefährlichste Widerstand, der aus der Schönheit geboren ist." Ich denke an die mutigen tanzenden Iranerinnen... Und an (nicht nur meinen) Schmerz über den Verlust von soviel Schönheit auf Erden durch des Menschen Maßlosigkeit und Trägheit.
Wenigstens mal anfangen den Koffer zu packen. Das Wetter sieht in Krakau in der nächsten Woche nicht allzu frühlingshaft trocken aus bisher, also auch bisschen was für "Stillbeschäftigung" zurechtlegen. Meist nehme ich aber viel zu viel mit und komme bei Städtereisen oft zu gar nichts weiter als zu gucken und aufzusaugen...
Nochmal beim Kaffee mit dem Bruder und herrlichem Rostocker Streuselkuchen von unserem Platz auf der Terrasse aus nach unten geguckt. Enorm, wie weit an dem warmen Tag heute die Blüte der Vielblütigen Zwergmispel vorangeschritten ist. Da summt es jetzt ein paar Tage, mal schauen, ob ich auch noch ein paar der brummenden Rosenkäfer erwische, die sich dort seit vielen Jahren zur Blütezeit einfinden.
Habt einen wunderbaren Abend!