Seiten

Donnerstag, 23. Januar 2020

Naturdonnerstag - Zwischen den Jahren in Bad Schlema


Bad Schlema. Unser Frühstücksblick.



























Der in den vergangenen Jahren auch in Freiberg immer noch angewachsenen Silvester-Ballerei sind wir diesmal ausgewichen, ein Weihnachtsgeschenk des Liebsten für uns, weiter hinein ins Erzgebirge, nach Bad Schlema. In den 90ern entstand dort ein modernes Radon-Bad mit Kurpark im ehemals vom Bergbau verwüsteten Schlema-Tal. Einer der guten Geister in dieser Zeit des Konzipierens, Fördermittel-Einwerbens, Bauens, war Lehrer Ebert, den ich als Bürgermeisterin Anfang der 90er noch persönlich kennenlernte, war er doch Direktor der Partnerschule unserer Grundschule. Es gab jahrelangen Ferienaustausch zwischen Dahmeland und Erzgebirge, mir bekannte ehemalige Schüler erinnern sich mit Freude daran... Martin Ebert war bis ins hohe Alter umtriebig, belesener Heimatforscher und einer derjenigen, denen es gelang, durch alle durchlebten und durcharbeiteten Zeiten mit viel Herz und Energie die eigene Integrität zu wahren. Kommt mit auf unsere beiden ausgedehnten Spaziergänge durch den noch jungen Kurpark und auf die Höhen... Es war so schön ruhig... Auch viele Gaststätten und Läden hatten Winterpause. Nur das tolle Thermal-Bad nicht, das haben wir ausgiebig genossen, innen wie außen... Perfekt organisiert fühlte man sich trotz guten Besuchs nirgendwo bedrängt...





Morgenblick aus unserem Zimmer.

Martin-Ebert-Musikbrunnen im Winterschlaf.

Zugang zum Kurpark. Das weiße "Zelt" dient Kurkonzerten und anderen Veranstaltungen. Jetzt: Winterpause.
 
Vom Bad der Weg zurück zum Kurhotel.


 
Viel Gelegenheit, im Kurpark von der Geschichte des Ortes und von den Erfolgen, aber auch den schlimmen Folgen des Bergbaus zu erfahren...


Zur Freude besonders der kleinen Besucher Damwild im Winterkleid, darunter ein Albino-Kind.

Dem Blick auf diese Höhe (Biedenkopf-Blick nach Sachsens ehemaligem Ministerpräsident benannt), wollten wir dann nicht nur mit den Augen, sondern auch noch mit den Füßen folgen.


Kunst im Kurpark: "Fulcrum" von Donald Buglass, Neuseeland. 3. Internationaler Kunstparcours in Bad Schlema 2015
 
Viele für und von Menschen gestiftete Bäume und Steine im Kurpark.



Jünger als jung. Holzskulptur von Georg Mann, Deutschland, 3. Internationaler Kunstparcours 2015

Teiche im Kurpark.

 
Um aus dem Jungbrunnen trinken zu können, lege deine Masken ab. Sven Armin Domann, Deutschland, 3. Internationaler Kunstparcours 2015





Den Einstieg zum Biedenkopf-Blick erkundet, für die Wanderung am nächsten Tag.

Erstmal zurück ins Hotel und nochmal umgedreht, für einen vollständigen Blick auf den Martin-Ebert-Brunnen. Um ihn sprudeln zu sehen, müssen wir nochmal wiederkommen... Machen wir, bestimmt. Ist nicht so weit weg von uns...

Gedenktafel für Martin Ebert. Der freundliche alte Herr, so gut getroffen... Ich höre seine weich rollende Stimme... Ich bin so froh, diesem Menschen begegnet zu sein.

Nun aber hinauf auf die Höhen. Erster Blick auf den Kurpark. Das Wetter nicht ganz so freundlich wie am Vortag, egal, wir haben gelernt es zu nehmen, wie es kommt...
 
Viele Bäume sind seit den 90ern gepflanzt worden.


Ein schon Silvester blühender Haselstrauch.
 
Angekommen am Biedenkopf-Blick.


Die alte, durch den Uran-Bergbau schon bald unterbrochene Kurort-Geschichte hat Bad Schlema nun wieder aufnehmen und im Schlema-Tal manche Wunde heilen können.

Unterstützer der Entwicklung Bad Schlemas waren Ingrid und Kurt Biedenkopf.
 
Von hier oben lässt sich der Wandel, den das Schlematal nehmen konnte, erahnen. Einst bebaut, dann weggebaggert bzw. abgerissen, schmiegt sich nun der weitläufige Kurpark in die einstige Wunde und ist Ziel zahlreicher Spaziergänger.







Beim Rückweg am unteren Rand des Kurparks entlang entdeckten wir noch diese künstlich angelegte Wasserfalllandschaft, vielfältig bewachsen. Auch da lohnt sich gewiss ein Wiederkommen...



Naturdonnerstag

11 Kommentare:

  1. Eine kleine Geschichtsstunde! Nie gehört von dem Ort und dem rührigen Kollegen...
    Danke fürs Mitnehmen!
    Astrid

    AntwortenLöschen
  2. ich bin sehr gerne mit dir im erzgebirge herumgewandert! was ein radumbad ist, weiß ich durch eine schachtel, die ich mal gemacht habe ;))! guck mal hier, auch in den kommentaren, da erwähne ich sogar bad schlema: https://manoswelt.blogspot.com/2014/02/wunderkammer-nr-6-viola.html
    liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen
  3. Was für ein schöner Rundgang und obendrein habe ich was gelernt. Von dem Ort hatte ich noch nie gehört. Wir genießen auch die Ruhe der Nebensaison.
    LG
    Magdalena

    AntwortenLöschen
  4. Was für ein schöner, ausgiebiger Rundgang liebe Ghislana.
    Und wieder was dazu gelernt.
    Na ja, man kann halt leider nicht überall sein, gell ?
    Leider hast du vergessen, deinen interessanten Beitrag bei mir im Post zu verlinken.
    Bitte hole das doch noch nach, damit alle in den Genuß deines Berichtes kommen.
    Liebe Grüße
    Jutta

    AntwortenLöschen
  5. Und dabei gab es das Radiumbad ja schon in den 20er jahren und war sehr bekannt!Herr Rühmann sool dort gekurt haben, vielleicht war in der Feuerzangenbowle sogar der Hinweis?! Tja und dann kam der Bergabau. Als Studentin habe ich in Schlema genächtigt, die Schneeberger Schule für Angewandte Kunst hatte dort ein Wohnheim.Seitdem ich weiß, dass das Bad wieder aktiv ist, wünsche ich dort mal zu kuren, wie es so schön heißt.
    Und sogar kein Schnee, das ist sehr seltsam für diese Ecke!
    viele Grüße K.

    AntwortenLöschen
  6. Eine sehr schöne Ecke der Erde. Und es gab keine Knallerei? Liebe Grüsse von Regula

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Ghislana,
    da habt ihr euch eine wunderbare Auszeit vom Lärm der Stadt und der Silvesternacht gegönnt - und noch dazu eine Reise in deine eigene Vergangenheit unternommen! Ich wusste nicht, dass du Bürgermeisterin warst... und auf die Weise auch verbunden mit dieser Gegend. Lehrer Ebert muss eine Persönlichkeit gewesen sein, wie es mehr auf dieser Welt geben sollte. Wie erfreulich, dass dieser einst verwüstete Ort nun wieder ein Hort der Erholung und Kunst und Natur geworden ist.
    Herzliche Rostrosengrüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2020/01/blogpause-beendet-jetzt-aber-wirklich.html

    AntwortenLöschen
  8. Danke für den schönen Rundgang. Ich gehe gerne dort spazieren, hab es ja auch nicht weit. Durch ein fremdes Auge betrachtet sieht alles doch ein wenig anders aus.
    Liebe Grüße
    Susan

    AntwortenLöschen
  9. Auch für mich ein sehr vertrauter Anblick, bin ich doch in Aue aufgewachsen. Ich kenne nur den ehemaligen Bürgermeister Barth als treibende Kraft (und die Wismut in die Pflicht nehmende). Schön weitere Hintergründe/ Informationen zu lesen. Nun bin ich Kristina aus der Uckermark. Bis irgendwann mal bei der Postkunst

    AntwortenLöschen
  10. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  11. solch wunderschöne Wetter lädt imme zum Spaziergang . Und wen man in solche gegend gerade ist währe wirklich schade das nicht auzunutzen …
    Tolle Bericht
    LG czoczo

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.