Seiten

Sonntag, 25. Februar 2018

Mein Freund, der Baum (59) - Trauerweide im Kloster Altzella










Von meinem Spaziergang rund ums Kloster Altzella habe ich euch kürzlich hier und hier schon erzählt, aber einen Baum hatte ich für heute aufgehoben, der sofort meine Blicke auf sich zog, als ich das Auto parkte... Was für eine wunderbare dicke alte schöne Trauerweide mit zweistämmiger Krone...













Die erste Trauerweide lernte ich so ungefähr als Sechsjährige kennen, als wir aus Berlin nach Lindow bei Neuruppin zogen und dort Trauerweiden das Kanalufer zum Vielitzer See hin säumten. Dass die Weide mit ihren hängenden sanft schwingenden dünnen Zweigen traurig war, war für mich  auch als Kind schon unübersehbar. Vermutlich war es auch der erste Baum, den ich wirklich kennenlernte und mir merkte. (Wenig später waren es dann Kastanie und Eiche, weil wir deren Früchte jahrelang für die Tierfütterung sammelten. Und als wir an den See zogen, die Birke...) Aber warum die Weide eigentlich trauerte, blieb ihr Geheimnis...



















Wann
immer ich eine Trauerweide sehe, gehen die Gedanken doch wieder zurück zur ersten und an dieses Wort, dass ich da als kleines Kind zum ersten mal hörte, verstand und aufnahm: Trauerweide. Und ich erinnere mich an die Trauer meiner Mutter, deren Mutter und zwei Schwestern verstarben, als ich noch Kind war. Damals bekam man solche Nachrichten per Post, Telefonieren über die deutsche Grenze hinweg war schwierig, und zu den Trauerfeiern zu fahren auch nicht möglich. 
















Aber ich mag sie sehr, die Trauerweiden, und ein bisschen von ihrer Bedeutung als Baum der Trauer verlieren sie regelmäßig für mich im Frühjahr, wenn sich ihre ohnehin so schön hellen Zweige begrünen. Dann ist ihr Anblick Freude pur und es ist wieder Zeit für eins meiner Lieblings-Chorlieder, das wir in den 90ern vom Damenchor aus Bad Honef lernten: Junger Weiden grüne Fahnen..., damals, als das Fahrenkönnen von Ost nach West endlich zur Normalität wurde...








































Regelmäßig am letzten Sonntag im Monat veröffentliche ich einen Post über Bäume, meine Beziehung zu ihnen und manchmal erzähle ich aus Geschichten von Bäumen. Ich singe Loblieder auf die Baumwesen und meine Liebe zu ihnen ist nicht zu übersehen. Denn wo ich auch hinkomme, gehe ich auf Entdeckungsreise zu Bäumen.










Wer möchte, kann mitmachen. Ab der Veröffentlichung meines Posts hier im Blog habt ihr drei Wochen lang Gelegenheit eure Beiträge zu verlinken. Habt ihr einen Baumfreund? Oder gleich mehrere? Übrigens - es müssen nicht unbedingt Fotos sein von Bäumen, die ihr veröffentlicht. Gern könnt ihr euch auch anders kreativ euren Bäumen nähern und sie uns nahebringen.





11 Kommentare:

  1. Bei mir gibt es auch eine Trauerweide der Kindheit. Meine Patentante hatte eine in der Nähe ihres Hauses. Aufgrund ihrer mächtigen Größe musste sie irgendwann weichen (Der Baum, nicht die Tante). Vor einigen Jahren war ich in einem Krankenhaus, dort war ein Ruheplatz im Garten unter einem solchen Baum - das war ein wahrer Traum in einem heißen Sommer. Gerne hätte ich ein Exemplar in meinem Garten, aber dieser Baum braucht viel Raum um sich herum, um Wirken zu können. Daher genieße ich ihn, wann immer ich ihn zu Gesicht bekomme! Danke fürs Zeigen und die tollen Bilder dazu! Einen schönen Sonntag wünscht Marion.

    AntwortenLöschen
  2. liebe Ghislana, wie schön dass du uns von diesem baum heute erzählst mit viele bilder ! ein saule pleureur, trauer*weide war in der nähe der schule in meiner kindheit * wir spielten oft unter diesen hohen baum * jetzt kein baum mehr ein parkplatz aber an den baum denke ich gerne zurück wenn ich dort vorbeigehe. es gibt ein schöner saule pleureur im parc du lac Kir in Dijon wo wir sehr oft halten wenn wir nach norden fahren * habe gestern sehr viele bäume an der Loire fotografiert * bei sonne und kalten wind
    feiner sonn*tag !

    AntwortenLöschen
  3. Auch ich verbind mit diesem Baum Kindheitserinnerungen ( und Teil eines 12tel Blickes war er auch schon ). Bittersüß ist das, was du dazu schreibst. Beeindruckend auf deinen Fotos seine Funktion als architektonischer Baum.
    Meinen Baum heute habe ich erst nach meinem Umzug in die Stadt kennen gelernt, und der Herr K. Hat ein Beziehung zu ihm, weil eine Eibe am Haus in B. Stand, wo sie nach der Flucht untergebracht waren. Was das für ein beeindruckender Baum ist, weiß erst jetzt durch die nähere Beschäftigung.
    Einen schönen Sonntag!
    Astrid

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Ghislana,
    in dem 400-Seelendorf in dem ich aufwuchs, gab es einen Platz mit einer riesigen Trauerweide und darunter stand eine Mariensäule. Die Mariensäule steht heute noch, die Trauerweide wurde irgendwann aus Sicherheitsgründen gefällt und ein junger Baum gepflanzt, an den Anblick kann ich mich immer noch nicht gewöhnen, denn ich fand die Trauerweide einfach herrlich.
    viele Grüße Margot

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Ghislana,
    danke für dein Teil geben an deinen Erinnerungen um die Trauerweide...
    da hast du auch bei mir manches wieder erweckt an Bildern und Gefühlen.
    Vielen Dank für den Post und die schönen Bilder und das Nahbringen des
    wichtigen Baumes.
    Viele liebe sonnen-volle Grüße schicke ich dir in den Sonntag,
    herzlichst
    Monika*

    AntwortenLöschen
  6. Ein schön zu lesender Post, liebe Ghislana, an diesem Sonntag mit Sonne und blauem Himmel, der eisig ist, aber so gar nichts von Trauer hat.
    Ja, auch ich liebe Trauerweiden und habe schon mal eine gezeigt, den Lieblingsbaum meines Enkels.
    Einen guten Sonntag und liebe Grüße
    Edith

    AntwortenLöschen
  7. ein schöner Baum ..
    ich mag die Weide auch sehr
    und empfand sie eigentlich nie als traurigen Baum..
    eher als beschützenden
    denn unter ihren hängenden Zweigen konnte man sich verstecken
    und selbst im Winter erscheinen sein Zweige hell und wie mit einem "Schimmer" umgeben
    liebe Grüße
    Rosi

    AntwortenLöschen
  8. Solche Trauerweiden sind stattlich Bäume und weil sie so viel Platz einnehmen, trifft man sie nur noch sehr selten. Auch mich hat die Trauerweide schon als Kind beeindruckt, denn ihre hängenden Zweige reichten bis zum Boden, man konnte sie ergreifen! Ja, auch heute noch finde ich diese Bäume sehr imposant!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  9. ein prächtiger baum! allein wegen ihm würde sich schon eine fahrt zu diesem wunderbaren kloster lohnen!
    hier säume viele trauerweiden die ufer von teichen in parks und ich mag sie auch im frühjahr ganz besonders. als kinder haben wir uns im sommer gerne hinter ihren zweigen versteckt!
    liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen
  10. Ein wunderschöner alter Baum, diese Trauerweide vor dem Kloster. Ich kann mich noch gut an ein stattliches Exemplar letztes Jahr in Holland erinnern, weil darunter ein Schwan im Wasser brütete. Der Blättervorhang war ideale Deckung.
    LG Sigrun

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.