Wasser ist diesen Monat bei Michaela Musterthema und Blumen sind's bei Susannes Papierliebe... Da habe ich mir gedacht, ich werfe das mal wieder zusammen. Blumen des Meeres... Also Auflage Wasser und Blumen wäre erfüllt... (So gern würde ich ja noch mehr bei kreativen Aktionen mitmachen, aber ich begnüge mich dann doch lieber, als in Stress zu geraten... Denn dann macht es keine Freude.)
Korallen bezeichnet man auch als Meeresblumen oder Blumentiere. Mit meinem Enkelkind war ich sie Ende Februar anschauen, nicht gerade am australischen Great Barrier Reef direkt, sondern in Leipzig im Panometer, eins von eindrucksvollen 360°-Panoramen in einem alten Gasometer. Da bekommt man schon einen herrlichen Eindruck von der unglaublichen Vielfalt und Schönheit der Korallen. Auch eine Menge an Hintergrundinformationen hat der Künstler Yadegar Asisi (als Sohn persischer Eltern in Wien geboren und in Sachsen aufgewachsen) in die Ausstellung einbezogen.
Weekend reflections I - Panometer in Leipzig/Germany |
Das Panometer ist ein - für mich gelungenes - Beispiel, wie alte Bausubstanz rekonstruiert und neuen Zwecken zugeführt werden kann. Schon imposant vor oder in einem so großen steinernen Rund zu stehen.
Weekend reflections II - Panometer in Leipzig/Germany |
Da es zwar sonnig, aber sowas von kalt war, wollten wir schnell hinein, aber die Spiegelungen waren zu verführerisch als dass ich sie hätte links liegen lassen können...
Weekend reflections III - Panometer in Leipzig/Germany |
Korallen sind faszinierende Lebewesen, die eine wichtige Filterfunktion im Meereswasser haben und Lebensraum für tausende von Arten bilden. Das sensible Gleichgewicht des riesigen und bis zu 600000 Jahre alten Great Barrier Reefs wird inzwischen so empfindlich gestört, dass große Gebiete der Korallenbleiche ausgesetzt sind. Die Korallen sterben ab und wachsen auf ihren oft jahrhunderte bis jahrtausende alten Sockeln nicht mehr weiter nach oben. Ursache ist u. a. die Erwärmung der Meere - Korallen haben es gern kühl - und viele weitere Faktoren: Die Korallen wurden immer wieder durch die riesigen Schleppnetze der Hochleistungs-Fischereischiffe und unsensiblen Schiffs- und Tauchtourismus beschädigt. Die einheimischen Fischer, die die Riffe genau kannten und zwischen ihnen sicher mit ihren kleinen Booten unterwegs waren, haben oft ihre Lebensgrundlage verloren, verloren an industrielle Fischzucht in Aquakulturen und industriellen Fischfang und damit verbundene Meeresverschmutzung (auch durch die ins Meer gelangenden Abwässer industrieller Landwirtschaft) und Überfischung. Inzwischen zwar als Weltnaturerbe unter Schutz gestellt, ist es die Frage, ob die Korallen überleben, ihre ökologischen Dienste weiter leisten und uns mit ihrer Schönheit erfreuen können. Was passiert, wenn sie zu Grunde gehen, kann sich noch niemand ausmalen. Während meines Masterstudiums Umwelt & Bildung schrieb ich mal eine Belegarbeit dazu, nicht etwa im Fach Meeresbiologie oder Umwelttechnik, sondern im Fach Umweltethik. Dort wird z. B. der Frage nachgegangen, ob Arten oder Ökosysteme einen zu respektierenden Eigenwert haben, unabhängig von wirtschaftlicher Verwertbarkeit oder wirtschaftlicher Nutzbarkeit, und ob der Eigenwert höher einzuschätzen ist als letztere. Ja sicher, sage ich. Aber auf Profit und Wachstum zielendes und weder ökologisch noch sozial nachhaltiges Wirtschaften und die dahinter stehenden Unternehmer sehen das anders. Sogar an Bohrungen nach Erdöl ist inzwischen gedacht, trotz Schutzstatus. (Auweia, langer Exkurs...)
Unglaublich schön sind sie, die Korallen auf den riesigen Bildflächen im Panometer-Rund, und je höher man auf dem Treppenturm in der Mitte des Panometers klettert, desto mehr entdeckt man. Auch die fotografierenden Taucher, und die nehmen sich so unscheinbar und klein aus zwischen diesen oft schon so alten wundersamen Riesenblumen...
Eine besonders schöne zeige ich hier noch, eine Krusten-Anemone, der im Gegensatz zu den Steinkorallen das sich bildende Kalkskelett fehlt.
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In Bergisch Gladbach hatte ich beim Buchbinde-Seminar diverse Papierschnitt-Abfälle vor dem Papierkorb gerettet... Sogar mit Müllerin-Mustern...
Diese Reste kamen jetzt endlich unter die Schere, wenn auch erst nach dem Schnitt-Mustermonat..., und wurden als Korallen-Anmutungen auf mit "Wasser"-Blättern aus alten Kalendern hinterlegte Postkarten geklebt.
Und genau das war mein Muster(denk)fehler... Ich war so im Flow, dass ich ganz vergessen hatte, erst aus den Schnippeln ein Korallenriff auf ein meeresblaues Blatt Papier zu legen und als Muster zu fotografieren. So hatte ich es eigentlich vor. Ich hab die Schnippel aber gleich aufgeklebt, wahrscheinlich, weil ich spontan Spaltschnitte gemacht habe, und deren Einzelteile sollten ja zusammenbleiben... So gibt's heute nur ein aus den Karten ver"swirltes" Meereswasser-Behelfsmuster...
Aber dafür gibt's für einige von euch Post ;-). Es war so schön da draußen im Garten zu sitzen und zu schreiben. Die Sonne schien, die kleinen Stempelchen aus dem Buchstabenmuseum wurden ausprobiert (und sind aus der Plastikverpackung in einen alten Objektträger-Kasten umgezogen) und die Feder des Füllers tanzte mit ihrem Schatten...
Wenn ich nachher nach Hause komme, bin ich ja gespannt auf die Muster, die so bei euch entstanden sind...
Muster-Mittwoch
MMI - Korallen
Papierliebe
Weekend Reflections
Ghislana, dein Enkelmädchen kann sich glücklich schätzen, wenn sie mit dir unterwegs ist. Du hast immer so viel interessantes zu erzählen. (Deinen Bildern stecken außerdem viele Mandalas)
AntwortenLöschenEine Ausstellung hier im Ruhrgebiet gibt es auch einen Gasometer, in Oberhausen, möchte ich mir auch noch anschauen.
Lass es dir gut gehen, Birgit
Liebe Ghislana, was für ein eindrucksvolles Gebäude! DANke für die herrlichen Bilder. Blumen des Meeres, ein schöner Ausdruck für Seeanemonen und andere Meeresbewohner!
AntwortenLöschenIch wünsche Dir einen schönen und glücklichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Ein imposantes Bauwerk (schön, dasz es erhalten geblieben ist!) und eine Ausstellung, die ich auch gern sehen würde -
AntwortenLöschenFür Deinen blauen Flow ist mein Lied von gestern wohl der richtige Soundtrack (?)
Einen sonnigen Tag wünscht Dir
Mascha
ich finde deine korallenriffmuster ganz und gar nicht behelfsmäßig, sondern sehr ausdrucksstark - genau wie diesen ganzen post. von den geplanten bohrungen im riff hatte ich auch schon gehört - es ist unglaublich, dass alles, aber auch wirklich alles, nur noch der gewinnmaximierung unterworfen wird. werden soll - es können nur viele, viele menschen das verhindern!
AntwortenLöschenliebe mal- und schnipselgrüße von mano
Wow das erste Bild!
AntwortenLöschenDie Farben einfach schön, kein Wunder das Du so vertieft in deine Schnippel warst.
Liebe Grüsse
Christa
Die alten Gasometer in Berlin, bekommen auch neue Aufgaben. Teils werden sie zu Wohnraum, den der kleine Mann definitiv nicht bezahlen kann und wird. Teilweise rücken sie in den Medialen Mittelpunkt, wenn Herr Jauch seine Gäste geladen hatte. Die Leipziger Idee gefällt mir auch sehr gut und lockt mich erst recht mal nach Leipzig.
AntwortenLöschenDeine Karten sind auch so hübsch geworden. Da kann man sich nur über Post freuen.
Liebe Grüße
Andrea
Wow, ist das schön liebe Ghislana. Dieser Himmel und dieses Dach.
AntwortenLöschenVielen Dank auch für die Aufnahme in deine Blogroll. Heute überarbeite ich sie mal und ich habe auch festgestellt, dass einige Blogs rausgefallen sind. Warum? Ich habe keine Ahnung.
Da habe ich dich dann auch gleich mit verewigt.
Ich habe meine Idee beim Ping Pong gestern noch verwirklicht und das Bild ist nun, ich bin begeistert, weil mir bei dem Bild ganz spontan eine Idee gekommen ist und da muß ich da gleich erledigt.
Ist so eine tolle Aktion und lässt mich immer tiefer in meine Programm eintauchen.
Lieben Gruß Eva, die dir eine wunderbare Restwoche wünscht.
Toll sind deine Blumen des Meeres! Ich bin begeistert! Und die Fotos sind auch klasse, da allein könnte man ja ewig weitermustern!
AntwortenLöschenLg. Susanne
Ich weiß gar nicht, wovon ich mehr beeindruckt bin, ob von den Fotos, den fantastischen Faltschnitten, dem Muster, den Infos...
AntwortenLöschenErinnert habe ich mich an meinen einzigen Tauchgang im Korallenriff in der Karibik vor 37 Jahren und wie sorglos man dabei war, ja ignorant, auch was den Schmuck anbelangt...
Farblich passt mein momentaner BLICK aus dem Fenster gut zu deinem Beitrag...
Einen schönen Tag!
Astrid
Liebe Ghislana, da habe ich genau vor zwei Wochen gestanden und Fotos für die Lost Places gemacht. Dieses benachbarte Gasometer ist nämlich einer und zum Glück ist das zweite Gasometer von Yadegar Assisi belegt. Ich liebe diese überdimensionalen Kunstwerke..zuletzt war ich ja in Dresden zur Bombennacht-Ausstellung. Gerade erst gestern stand in unserer Zeitung ein Artikel über das traurige Korallensterben dort.....eine riesige Korallenbleiche, schlimmer noch, als befürchtet. Assisi Meisterwerke werden uns wenigstens als Fotos oder im Internet erhalten bleiben.
AntwortenLöschenLG Sigrun
Wenn es nicht so weit wäre, liebe Ghislana, würde ich auch gerne mal das Panometer in Leipzig besuchen. Meine Tochter hat diese wunderbare Unterwasserwelt kürzlich in natura erleben dürfen. Deine Collagen sind wunderschön, genau meine Farben, und die Vermusterung ist ein Traum. Ich hätte gerne ein Tuch oder eine Bluse mit diesem Muster. Einen schönen Tag und liebe Grüße, Edith
AntwortenLöschenwie schön Du wieder Dein beeindruckendes Erlebnis umgesetzt hast! Es macht immer Freude mitzuerleben, wie "kultureller Input" nachhaltig das Leben bereichert. Bei Dir kann man dabei zuschauen. Das tut mir gut, mit glasigem Fieberblick am Laptop:-(
AntwortenLöschenLieben Lisagruß!
Feine Schnipselretterkarten gleich passend zum Thema, schön wir komplex dein Post ist. Jadegar Assisi finde ich ganz großartig, hier im Panometer waren auch schon zwei Ausstellungen, mit so viel Hingabe und Wissen gemacht, da kann man nur den Hut ziehen. Zum Thema Riff kann ich Mano voll zustimmen. Wassergrüße von Waren
AntwortenLöschenDas war bestimmt eine tolle Ausstellung, allein das Gebäude ist ja schon eine Attraktion. Deine Karten gefallen mir sehr gut,
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Wirklich tolle Bilder und so schöne Karten! Alles um das geliebte Blau herum schwebend, das tut richtig gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
...jetzt bin ich so oft in Leipzig, liebe Ghislana,
AntwortenLöschenfast in Sichtweite zum Gasometer und war noch nie drin...da muß ich erst zu dir kommen, um Innenbilder zu sehen...das muß ich nun aber unbedingt mal nachholen...deine Karten sind richtig schön geworden und das Notfall-Muster gefällt mir auch, erinnert mich an ein Kaleidoskop und ich habe den Eindruck, alles müsste sich gleich verändern,
lieber Gruß
Birgitt
ich bin vor allem beeindruckt von deiner energie - all diese wunderbaren dinge erschaffen und dann noch briefe schreiben, fotos machen, an diversen blogaktionen teilnehmen (schaffe ich nie) und dabei eine fröhliche gelassenheit ausstrahlen.......
AntwortenLöschenwie machst du das?
xxxxxx
Dieser alte Gasometer muss ja riesig sein - die "Schnippel - Korallenbänke" sind gut gelungen!!
AntwortenLöschenSchönen Gruß,
Luis
Das imposante Gasometer habe ich leider bisher nur von außen gesehen.
AntwortenLöschenIch bin ganz begeistert davon, wie du deine Inhalte miteinander verflechtest, so schöne Farben und Formen sind zu entdecken.
Liebe Grüße, und ich warte dann mal auf den Sonnenschein, den du mir geschickt hast
Christine
Was für ein faszinierender Gasometer!!!
AntwortenLöschenJa...wir Leipziger sind froh über unser schönes Panometer, welches immer wieder mit schönen Ausstellungen lockt! Was für eine schöne Kartenparade...leider fehlt mir im Moment komplett die Zeit...für so ziemlich alles...LG Lotta.
AntwortenLöschenSagenhafte Fotos und tolle Collagen!
AntwortenLöschenAch, Ghislana, wie schön, deine Sammlung von heute. Ich hab zwar heute mittag schon mal kurz reingeguckt, hatte aber keine Ruhe zu kommentieren. Den kompletten Bogen, den du spannst, finde ich grandios. Bei den ersten Fotos dachte ich zunächst ans British Museum in London, das ein ähnliches Glasdach hat, beim Panorama an eine Familienreise nach Berlin mit Besuch eines anderen Panoramas von Asisi. Die Korallenwelt ist unendlich fazinierend, irgendwie so wahnsinnig fern und fazinierend, toll das du uns mitnimmst und mitdenken und zweifeln lässt... was du dann noch aus meinen Schnipseln aufblühen lässt, erfreut mich natürlich sehr. Ach, einfach danke für deinen Blick auf die Welt und was du daraus machst. Schönen Abend noch und liebe Grüße aus Bergisch Gladbach
AntwortenLöschenMichaela
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenfaszinierend ist deine Auswahl an Korallen geworden. In Australien war ich auch noch nie, aber im roten Meer, da aber sind sie vergleichsweise nicht mehr so intakt, weil viele abgebrochen werden leider... Dieses Schnorcheln im Meer ist wie das Eintauchen in eine andere, meditative Welt, es fasziniert mich, auch deswegen bin ich so begeistert von deinem Posting... es ist für mich traumschön!
Herzliche Grüsse, Sichtwiese
What an amazing building! I love the reflections and the artworks are beautiful.
AntwortenLöschenWonderful reflections.
AntwortenLöschenthe dome in the first shot looks very like the dome in the Victoria center in Belfast. Interesting reflections. I hope you have a lovely weekend.
AntwortenLöschenIn diesem Gebäude habe ich auch schon faszinierende Ausstellungen erlebt, z.B. den Regenwald oder auch den Mount Everest... toll, wie du gleich das Gesehene in den Mustermittwoch überträgst.... Liebe Grüße, Sabine
AntwortenLöschenEin Teil davon... Ich bin immer noch ganz berührt :-) Herzlichen Dank und ganz liebe Grüße, Doreen
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