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Montag, 25. Januar 2016
Montags-Mandala (74)
So lag das Quittenmandala heute morgen da, aller Schnee weggetaut, Regen..., auch die Amsel ziemlich tropfnass. Doch davor gab es Schneetage und immer wieder Mandala-Blicke im Garten. An den frostigen klaren oder schneefallreichen Tagen habe ich gemerkt, wie sehr ich "richtigen" Winter doch vermisst habe.
Nun, da es keine Autofahrverpflichtungen mehr für mich gibt, kann ich mich vorbehaltlos am Winter freuen, obwohl meine guten Gedanken auch immer mal wieder zu denen schweifen, die bei solchem Wetter aufs Fahren angewiesen sind. Im Schnee und im Tauen habe ich das Quittenmandala noch ein paar mal fotografiert. Kein Mensch könnte es so legen... Auch andere Mandalas aus meinem Garten begleiten diesen Post zum Wochenanfang. Immer wieder waren sie mir Freude während der Wege durch den Garten.
Nach einer Schulwoche, die nicht viel mehr als die Konzentration auf die Kinder, Unterricht und dessen Vor- und Nachbereitung erlaubt - wie genieße ich da wenigstens die Gehminuten auf dem Weg durch den Wald zur Schule und zurück... - hole ich am Wochenende das Lesen auf, gehe mit dem Gefährten spazieren, koche was Leckeres zu essen und gönne mir ein paar Werktischstündchen (die sind aber erst morgen dran).
Aus diesem sehenswerten Dokumentarfilm über Kinder und Pädagogik ist mir die Formulierung
"Spuren des Gelingens"
im Gedächtnis haften geblieben. In verschiedenen Situationen und Zusammenhängen fällt mir das ein. Denn es gibt sie, die Spuren des Gelingens, wenn sie auch klein sein mögen oder zugewuchert werden von dem, was uns vordergründig aus Schlagzeilen entgegenschlägt.
Auch als ich diesen Artikel in der Zeit las, dachte ich an eine "Spur des Gelingens": Mohammed, Flüchtling aus Syrien und Akademiker, kann in Saarbrücken an der Uni promovieren. Ihm begegneten zur rechten Zeit deutsche Menschen an der richtigen Stelle mit guten Ideen. Über sein Leben in Syrien, die Entwicklungen dort und über seine Flucht und seine Gefühle könnt ihr im o. g. Artikel nachlesen. Fragt dann noch jemand, warum er nicht dort geblieben ist, in Syrien? Auch ist seine Familie nicht zum ersten Male geflohen: "Ich mache jetzt erst einmal meinen Doktor, ob ich dann in der Wissenschaft bleibe, weiß ich nicht. Wichtiger für mich ist, dass ich endlich eine offizielle Heimat bekomme. Darauf hoffe ich seit einer Ewigkeit. Vielleicht ist mein Lieblingsbuch deshalb auch Warten auf Godot von Samuel Beckett. Denn eigentlich bin ich gar kein Syrer, sondern Palästinenser. Meine Familie ist schon einmal geflüchtet, 1948 aus dem heutigen Israel. In meinem Pass steht bei Nationalität "ungeklärt". Irgendwann soll da ein Land stehen. Vielleicht wird es "Deutschland" sein."
Ich will versuchen Spuren des Gelingens nachzugehen und und sie hier dokumentieren. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, in der ich auch über Spuren des Gelingens erzählen kann, die ich selbst mit legen darf in meinem Umfeld, Daten- und Personenschutz erlauben dies im Moment noch nicht. Es mögen nur kleine Spuren sein, langsame, zarte, in berührenden Begegnungen, von Mensch zu Mensch, noch ohne die Brücke einer gemeinsamen Sprache. Anfänge.
Montags finden sich in den Blogs gelegentlich nachdenkenswerte Sprüche zur Woche. Lotta folgt den kleinen Dingen, aus denen Großes werden kann, und auch Barbara holt gegen die Angst das Gelingende in den Fokus.
Auch wenn der Himmel (hier) heute grau ist und gar nicht leuchtet. Über den Wolken scheint die Sonne und ist der Himmel blau. Ich wünsche euch eine gute Woche.
Übrigens sehe ich in letzter Zeit auch auf Blogs mehr und mehr Mandalas... Das freut mich sehr!
Montagsfreuden.
Kleine Freuden.
Ein sehr schöner, nachdenklicher Post!
AntwortenLöschenManchmal, liebe Ghislana, geschehen seltsame Dinge. Heute morgen wollte ich einen Post veröffentlichen, bei dem es um stille Leser geht. Ich drückte die Taste. Es passierte nichts, auch nicht beim zweiten Mal. Ich versuchte es mit dem Mandalapost. Es klappte sofort. Und nun bin ich bei Dir und lese Deinen schönen Post, auch über Mandalas. Zufall? Ich werde künftig vermehrt auch auf Mandalas in meinem Garten achten und lese jetzt erst mal all das, auf das Du mich neugierig gemacht hast. Eine schöne Woche und liebe Grüße Edith
AntwortenLöschenDanke, liebe Ghislana, für den Hinweis auf den Artikel in der Zeit. Ich habe ihn gelesen, bin sehr berührt und kann jedem nur empfehlen, ihn auch zu lesen. LG Edith
AntwortenLöschendie Amsel, irgendwie ein komischer ? Vogel, nass, hungrig, wie mancheiner ... und *apatride* wie viele ...
AntwortenLöschenDas Quittenmandala im schmelzenden Schnee ist einfach nur wunderbar. Eine Heimat zu haben ist sehr wichtig, sonst fühlt man sich entwurzelt. Was ich trotzdem nicht verstehe, warum die Nationalität als "ungeklärt" gilt...Hat die Nationalität nicht ursprünglich etwas mit dem Geburtsort (und mit der Nationalität der Eltern) zu tun? LG Lotta.
AntwortenLöschenja, schön wärs. So wäre es logisch. Aber es gibt so so viele heimatlose( sprich passlose) Menschen auf der Welt, es ist eine Schande. Denk nur an die Kinder, die z.B. auf der Flucht geboren werden...was ist da mit dem Geburtsort?
LöschenUnd weit weg muss man da gar nicht schauen- jahrelang galten Menschen z.B. aus dem Kosovo als Staatenlose. Und diese Stückchen Papier entscheiden halt über unsere Leben- als ob es ein Verdienst wäre...
LG
Lisa
Die palästinensischen Flüchtlinge von 1948 erhielten in Syrien zwar Duldung und Bildung, eine Staatsbürgerschaft aber nicht. Ich glaube auch, dass das Problem palästinensischer Flüchtlinge noch verwickelter ist durch die Ungeklärtheit von Anerkennung und Siedlungsgebiet eines palästinensischen Staates. (Den gibt es seit 1988, da lebten Mohammeds Eltern schon 40 Jahre lang in Syrien...)
LöschenDoch, ich hätte den Winter auch sehr vermisst, wäre er nicht im Januar mal reingeschneit. So schöne Fotos, so gute Gedanken! Ja, das Thema Heimat ist in unserer Familie auch immer ein Thema.
AntwortenLöschenEin Mandala habe ich heute morgen gelegt. Es wird dann bald den Weg auf meinen Blog nehmen.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenSpuren des Gelingens, das ist ein schöner, hoffnungsvoller Ausdruck. Dank Dir. Auch die schönen Mandalas haben den Tag erhellt.
Lieben Lisagruß!
Hier ist der Winter komplett ausgefallen und macht schon wieder auf Frühling ( 18 Grad heute in Geilenkirchen ). Ich kann die tollen Schneefotos auf den Blogs nicht mehr sehen, ohne schlechte Laune zu kriegen. Immer Waschküche mit allem Drum & Dran spüre ich in allen Knochen.
AntwortenLöschenHeute war allerdings der Himmel mal blau, da geht es einem schon seelisch besser.
Alles Liebe!
Astrid
spuren des gelingens - ein wunderbarer ansatz für so vieles. und es tut so gut, wenn man sie auch in den eigenen kindern sehen kann.
AntwortenLöschendeine eisquitten- und schneemandalas lassen mich lächeln, noch vorgestern war es hier auch so, beim tauen lugt so manches aus dem schnee hervor. ich freue mich gerade, dass jetzt alles grünt und freue mich auf meine schneeglöckchen und krokusse. wir hatten den schnee ja recht lange!
liebe grüße an dich, mano
Sehr schön geschrieben. Und das letzte Mandala in den Bäumen gefällt mir so richtig gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Anna
...Spur des Gelingens, das klingt so schön, liebe Ghislana,
AntwortenLöschenund wenn immer mehr dieser Spur folgen wird sie bald ein Weg für viele sein...jetzt habe ich wieder deine Spirale vor mir,
lieber Gruß Birgitt
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwunderschön beschrieben, es berührt... deine Mandala sind wundervoll und so herrlich natürlich...
Herzliche Grüsse, Sichtwiese
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenwunderschöne Garten-, Natur- und Jahreszeitenbilder. Die Amsel it so süß im Regengrau. Und wie die Quitten leuchten! Und wie der Himml hinter dem Wald glüht! Einfach schön!
Liebe Grüße,
Veronika
Interessant, deine Spuren des Gelingens..ein ganz eigener Weg. Ein Syrer, der Warten auf Godot als Lieblingsbuch hat...bemerkenswert. Mein Vater musste damals 1945 auch mehrfach flüchten....das ging mir diese Tage oft durch den Kopf.
AntwortenLöschenLG Sigrun