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Donnerstag, 10. Juli 2014

(Samstags)kaffee aus (m)einem wilden Garten (14)

Kaffeepause auf frisch umgestapeltem Muschelkalk, bald Heimstatt für Sedum und Sempervivum und jede Menge Tiere...
















Am schnellsten mit der Neubesiedlung sind Spinnen und Ameisen, aber auch die Birke sprüht schon Samen in die Ritzen.
Geflügelte Ameisen auf der Suche nach neuen Ländereien für neue Staaten.
Da ich neulich arg anders beschäftigt war, gibt es diese Woche wohl geich zweimal Kaffee auf dem wilden Garten. Animiert zum ersten hat mich Fee mit ihrem Post über Sempervivum (Haus- oder Dachwurze) und Sedum (Fetthennen). 


Wie oben, blühend im Juni
Meine Liebe zu ihnen habe ich von meiner Mutter mitbekommen, in allen meinen 5 (erinnerlichen, es waren noch mehr...) Kindheitsgärten, diese rund um Berlin, wuchsen sie jeweils in einem liebevoll gepflegtem Steingarten, und aus dem letzten sind welche über den Zaun in meinen Garten gewandert. Ich mag diese Sukkulenten wegen ihrer Anspruchslosigkeit gegenüber brandenburgischem Sand (dessen Durchlässigkeit sie mögen) und gegenüber unseren langen Trockenheitsperioden, die sie mit ihren dickfleischigen Blättern klaglos überstehen. Auch gegenüber Schnecken beweisen sie Stärke und verschwinden nicht wie manche "trendig-exotische" Balkonblume über Nacht aus dem Topf...






Tripmadam im Juni
Tripmadam im Juli
Manche Sedumarten (heimische wie Tripmadam und Mauerpfeffer) breiten sich munter hier aus und decken dürren Boden unter den Kiefern ab, während der Blüte sind sie umschwärmt von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Schwebfliegen. Manche lassen sich schneller unterkriegen als andere von dem, was in einem wilden Garten halt sonst noch so wächst, so sind erstere im Lauf der Zeit in übrig gebliebene Schalen, Körbe, Töpfe und Dachpfannen umgezogen. Mit den einjährigen "exotischen" unter ihnen habe ich das nicht geschafft, ich glaube, inzwischen sind sie weg... 

Alte First-Dachsteine sind ideal zur Besiedlung mit Sempervivum ("Dach"wurz), eine Handvoll sandiger Erde und ab und an ein Regen genügen völlig die Sternchen zum Ausbreiten zu animieren.
Ein Sedum mit Sauerklee
Hier mischen sich drei Sedumarten und wachsen über den Topfrand
Ein recht empfindliches, langsam wachsendes Sedum hat Platz in einem der Pappelstamm-Abschnitte gefunden
Charmant begrünt Sempervivum eine zerfrorene Blumenschale.









Alle paar Jahre ist auch für duchsetzungsstärkere wieder "Retten" dran, wenn die Gräser die Sedumgeflechte durchdringen und überwuchern, fange ich mit kleinen, von der Grasnarbe befreiten Risslingen von vorn an, wie dieses Jahr mit der alten Hochbeetumrandung aus Rüdersdorfer Kalksteinplatten (die hatte ich vor Jahren auch schon gerettet aus einem Nachbarsgarten, als sie im Container landeten, denn vom Nachbarn wurden exakt geformte neue Kunststeinplatten gewünscht..., leider war der Container viel zu tief, um alle Kalksteinplatten herauszuangeln...) und den alten Korbstühlen aus dem einstigen Ostseegarten des Gefährten.

Nach 10 Jahren von Gräsern durchzogene Fläche mit ca. 10 Sedumarten. Der Umzug erfolgt sukkzessive in Töpfe und Steinhaufen aus Feldsteinen, Muschelkalkplattenresten und Steinbruch.

Neu aufgeschichtetes Muschelkalkmäuerchen
Ein ganz reizendes filigranes Sedum aus dem ehemaligen Steingarten meiner Mutter, das im Winter einzieht und im Frühling aus Reststücken, die nicht erfroren sind, willig wieder austreibt und schnell große Flächen überziehen kann, wenn es nicht gestört wird (Foto aus dem Jahr 2005, als das "alte" Hochbeet noch ziemlich neu war...)
Menschengewichte vermögen diese alten "erinnerungsschwangeren" Korbsessel nicht mehr zu tragen, etwas sandiges Substrat auf einer Laubschicht, gehalten von in Scherben gegangenen Töpfen, beherbergt einige Sedumartentuffs, die sich gerade anfangen auszubreiten. Zimbelkraut und Akeleikeimlinge sind auch hineingeraten...
Weitere Sedumarten im Korbsessel Nr. 2. Einige Jahre widerstehen die Körbe noch der Zersetzung, dann ist es irgendwann Zeit für eine andere Heimstatt für die Pflänzchen, irgendetwas wird anfallen...







Ich mag die Sukkulenten auch wegen ihres Formen- und Farbenreichtums. Kleine Lieblinge..., sonnenhungrig, und da ist es mit meinem Schatten werfenden Baum-Reichtum im Garten zwar etwas schwierig, aber nicht chancenlos. Inzwischen kommen bei Sedumarten ein rundes Dutzend zusammen, die Sempervivum-Kollektion ist sicher noch ausbaufähig... Im Sommer will ich wieder mal teilen und weitere Töpfe und Schalen bepflanzen, mit Hilfe des Enkelmädchens, das seine Lust zum Gärtnern entdeckt hat und schon im vorletzten Jahr erfolgreich hier Akeleiensamen geerntet und in Töpfe gesät hat, neben vielen Ahornsämlingen, die sie am liebsten alle retten möchte...

Auch auf dem Waldboden breiten sich einige Sedumarten aus, ein paar Sonnenstrahlen sind erwünscht.
 
Ein Sedum setzt an ein Stück Birkenrinde zu überwachsen.

Zu Füßen eines Waldgeißblatts macht sich Tripmadam zwischen maritimen Fundstücken breit.
Gern könnt ihr eure wilden Gartenposts bei mir in einem Kommentar verlinken.
Und wer Lust auf mehr Sedum und Sempervivum hat, schaut bei Fee nach.
Samstagskaffee gibt's bei Ninja

8 Kommentare:

  1. Wow, ich bin beeindruckt. Das ist was ganz anderes als mein kleiner Balkon ;)! Aber irgendwann habe ich auch mal einen Garten...

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  2. Ich liebe diese Pflanzen, und das sind ganz wundervolle Bilder! Danke für's Zeigen.

    Liebe Grüße,
    Sandra

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  3. Sukkulenten mag ich auch sehr...und habe so einige im Garten...Ich wünsche dir noch eine schöne Restwoche! LG Lotta.

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  4. ...ein paar Sukkulenten habe ich ja auch, liebe Ghislana,
    sowohl im Garten, als auch auf der Fensterbank...diese Vielfalt und Üppigkeit in deinem Garten ist großartig...
    und wenn es am Samstag hier nochmal Garten gibt, verlinke ich jetzt mal den vom letzten Samstag hier...

    lieber Gruß Birgitt

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  5. sukkulenten haben wir hier in südfrankreich auch gerade reichlich, liebe ghislana...sogar in riiiiiieeeesig :-) und wild ist es hier auch :-) aber ganz sicher nicht so schön gemütlich wie in deinem garten. sei ganz lieb gegrüßt
    mickey

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  6. Schön, an diese bizarren, vitalen Pflanzen erinnert zu werden! Und ein toller Einblick in den wilden Garten!
    Herzliche Grüße
    Astrid

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  7. hach, sukkulenten liebe ich sehr. vermutlich auch weil sie es aushalten bei mir, wo gießen so ein ganz eigenes kapitel ist ...

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  8. wie vielfältig und schön sie bei dir wachsen! ich hab an einigen stellen auch kleine kolonien verschiedener arten, deren namen ich aber nicht mal weiß. ich werde auch mal ein paar fotos machen. meinen kleinen steingarten musste ich letztes jahr abbauen, weil er völlig von zaunwinde, quäke und giersch unterwandert war. es wird zeit einen neuen anzulegen!
    liebe grüße von mano

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.