Pausen sind gerade dann wichtig, wenn man eigentlich keine Zeit für sie hat... Habe ich vor Jahren irgendwo gelesen und seitdem immer wieder mal daran gedacht, wenn ich meinte, dass jetzt und zwar sofort dieses oder jenes, natürlich ganz schnell und unbedingt erledigt werden müsse, der Stapel der wartenden Erledigungen immer höher, die To-Do-Liste immer länger und die Verkrampfung im Kopf, im Herzen und schließlich im Magen immer größer wurde...
Dabei geht nach einer Pause vieles leichter und flüssiger von der Hand und auch im Kopf fließt es besser. Natürlich sollte es eine richtige Pause sein, in der man sich auf etwas Anderes als das "Müssen" ganz und achtsam einlässt und nicht eine Pause, die nur Ablenkung oder der Übergang zum weiteren Stapeln von To-Do_s ist..., z. B. "mal eben zwischendurch schnell die Mails checken"...
In dieser Woche hatte ich neben eigentlich ungewollten, aber unvermeidbaren Pausen auch geplante und eine unverhoffte. Pause, in denen ich ganz "da" war, jenseits aller Erwartungen an mich, ob nun von mir selbst oder von anderen. Seit Ewigkeiten hatte ich meine älteste Tochter nicht mehr allein (also ohne mindestens ein - immerhin schlafendes - Kind im Nebenzimmer...) getroffen. Ihre Fortbildung machte es möglich und wir wanderten durch den Prenzlauer Berg, saßen eine ganze Weile draußen am Café Fleur de Ly in der Marienburger Straße unter einem Baum in einer Hollywoodschaukel, mit dem Rücken zur Straße, den Blick auf schöne Blumenarrangements und - je nach Temperament - vorbei hastende, eilende oder vorbei spazierende große und kleine Menschen, beim Milchkaffee. War schön und kann es gern öfter geben, also für den Anfang vielleicht mindestens einmal im Jahr oder so?
Nach dem abendlichen Garteneinsatz mit meinem Sohn gestern wollte der heute schon früh zurück nach Berlin, denn es ist da wieder - wie seit 20 Jahren zur Sommersonnenwende - in allen Stadtbezirken "Fête de la Musique". Also Danke und Tschüs bis zum nächsten Mal ;-)
Ein Greif am grauen Himmel. |
Schon gestern war mir an der Bundesstraße 246 in der Nähe des (alten) Gräbendorfer Weinbergs das biologisch bewirtschaftete Feld mit blühendem roten Mohn und blauen Kornblumen aufgefallen. Schön, dass es das neben anderen Feldern auch gibt! Nun - auf dem Rückweg vom Bahnhof nach Hause - war die Zeit reif, das (Leih-)-Auto wurde in einer Nebenstraße geparkt und ich versank eine halbe Stunde im Blütenmeer, da störte der graue Himmel (aus dem bei uns partout kein Regen fallen will...) überhaupt gar nicht, nicht mal der Verkehr der Bundesstraße... Zu schön dieser Gang entlang der Feldränder, immer wieder mit dem Blick auf den Weinberg, auf dem heute Schlehen und Wildrosen wachsen, die nun aber schon verblüht sind.
Ich finde immer wieder erstaunlich, wie solche Pausen erfrischen, sich manches zu Erledigende insofern relativiert, dass man es auch getrost noch mal verschieben kann und wie frisch man ans Werk gehen kann bei dem, was getan werden will... Ich gebe zu, dass es Zeiten gab, in denen ich das Bedürfnis nach Pausen ignorierte oder mich nicht getraut habe, mir solche Pausen zu nehmen (und mir mein Körper diese Unvernunft sehr übel nahm). Aber man kann ja reifen ;-). Pausen tun gut. Gerade der Sonntag soll auch genau das sein: Eine Pause. Erholt euch gut.
Oben zweimal Kornblume, unten Wegwarte. |
Wiesenbocksbart (im Kindermund "Riesen"-Pusteblume...) |
Gestreifter Domino im Wiesenkerbel |
Zaunwinde |
Weiteres zum Monatsmotto Achtsamkeit bei Sonja.
Meine anderen Beiträge dazu: 12 von 12 (Juni) und Montags-Mandala (8)
Mein Lob der Langsamkeit bei Gold.Paper.Talk
Samstagskaffee.
In heaven.
Wieder ein so schöner, aufbauender Post, Ghislana! Eine solche Pause mit geliebten Menschen tut besonders gut. Das verspüre ich an diesem langen Wochenende auch...
AntwortenLöschenDeine Makrofotos sind wieder besonders gelungen, aber auch die von Wiese ( und Weinberg.....).
Sei ganz dolle gedrückt!
Astrid
Hach, was für herrliche Farben und tolle Fotos!! Ja, und notfalls bekommt man Zwangspausen in den Alltagstrott eingebaut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ein sehr schöner Post, liebe Ghislana...mit sehr schönen Bildern! Damit Pausen hier möglich sind, müssen wir als Familie Prioritäten setzen...also anstatt Putzen ein Ausflug...etc. ;-) Der Tag hat immer zu wenig Stunden...;-) LG Lotta
AntwortenLöschenwunderschöne bilder, aus denen so viel pause spricht.
AntwortenLöschenich versuche mich dann auch mal im reifen :)
Wunderbare Bilder zu einem sehr schönen Text! Das Blumenfeld ist ja ein Traum!
AntwortenLöschenLG, Varis
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenjetzt war ich aber neugierig nach deinem Kommentar, aber ich komme sowieso immer bei dir schauen. Oftmals ursprünglich "mal schnell zwischendurch" geplant, aber nach dem Lesen wieder in einer besseren Spur, mit mehr Gelassenheit, mehr innerer Ruhe. Das sind dann die Tage, an denen ich meinen "Abrieb" nicht als Kommentar dalassen möchte.
Heute wird's aber doch ne Bremsspur ... so schön und passend war dieser Post mal wieder ... hab ganz vielen Dank dafür.
Ich hoffe, ich hab dir mit meinem Spinnenfoto keinen zu großen Schrecken eingejagt, und du bist bald wieder mobil. Solch ein Erlebnis wie deins könnte ich derzeit gerade gar nicht verkraften.
Einen schönen sonnigen Sonntag und für die Natur ne Regennacht wünscht dir Antje
Deine Bilder sind eine Wohltat für gestresste Augen ! Zu gerne würde ich mit dir schweigend pausieren , nur in der Betrachtung der Natur versinken !
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße , Ursula
Immer wieder erfreue ich mich an deinen schönen Fotos! Dein Garten ist ein gemütlicher Ort zum Entdecken und zum Ausspannen (voriger Beitrag)!
AntwortenLöschenDas Mohnfeld ist bezaubernd schön!
Was für ein schöner blog, ich freue mich, dass ich dich gefunden habe.
AntwortenLöschenViele Grüße, Angelika
deine bilder sind so schön wie das wunderbare mohn-kornblumenfeld, in dem ich jetzt auch gern schwelgen würde. und pause mit kind hatte ich heute auch. war sehr schön!
AntwortenLöschenliebe grüße von mano
Ins Felde hätte ich mich gern gelegt... In die Hollywoodschaukel hätte ich mich gern (dazu-)gesetzt... (aber nächstes Wochenende bin ich auch dran mit Schwesternbesuch, freu...)
AntwortenLöschenWelch schöne Pausen - unsere heute war auch ganz bewusst... Und wirksam. Eine gute Woche! LG, Marja
Dieses rot-blau Gewabber ist umwerfend schön!!!
AntwortenLöschenKornrade ist mit Abstand mein Leiblingsblümlein, bei uns blühen sie noch nicht. Aber bald... ein paar überlegen sichs schon. Wenn die aufblühen, dann beginnt für mich der Sommer so richtig!
Ich wünsch mir grad auch eine Pause, dabei ist noch nicht mal sieben Uhr. Die Mohnblumen sind so schön, und die Bilder mit den vorbeieilenden Füssen lustig. lg Regula
AntwortenLöschenDanke für dei tollen Bilder. Wunderbare Felder, ich liebe diesen Mix aus Mohn und Kornblume und bin doch so weit weg davon.leider.aber der staz mit den Pausen ist sehr schön. VG kaze
AntwortenLöschendieses feld - und ja! pausen einlegen!
AntwortenLöschenherzliche grüße
dania
So Recht hast du! Pausen, wenn wir eigentlich keine Zeit dafür haben!
AntwortenLöschenUnd das Café sieht auch toll aus! Ist leider etwas weit weg...
Liebe Grüße, Sonja
Was für wunderschöne Pausenfotos! Die kommen gerade recht, nachdem ich heute abend ein wenig unter Druck geraten bin. Immer diese ganzen Sachen, die man meint tun zu "müssen" ... Danke, Ghislana! :-)
AntwortenLöschenEine Augenpause äh weide! Danke dafür, sooo wunderbar!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Kivi
Wunderschöne Pausen-Bilder sind das, Ghislana. Und so weise Worte dazu. Ja, Pausen muss man sich dann nehmen, wenn man eigentlich keien zeit dafür hat, denn dann braucht man sie am meisten. Und erst wenn man sich diese Auszeiten genehmigt hat, merkt man, wie notwendig sie waren, wie gut sie tun und wie nützlich sie sidn, um danach wieder das tun zu können, was man muss. Sie sind also keine verschwendete Zeit, sondern gut investierte...
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
Schon die Einleitung trifft es wunderbar - und ein langsamer Gang durch das buntblühende Feld streichelt meine Seele ...
AntwortenLöschenDanke!
Liebe Grüße
Christiane