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Samstag, 26. April 2014

Samstagskaffee aus (m)einem wilden Garten (5)





















Heute lade ich euch, wie am letzten Samstag versprochen, zu Farb- und Lichtspielen im April in meinen Garten ein. Nachdem ich nach Ostern ein paar Tage mit zeitweise mehr oder weniger brummendem Kopf und Ohrensausen herumgestolpert bin (leider aktuell ein typisches Symptom beim Übergang von anspannungsreichen Tagen in eine längere Entspannungsphase..., Spazierengehen und Schlafen helfen...), war der Freitagmorgen so wie ich ihn mich kenne: Mit den ersten Sonnenstrahlen wach sein und Lust haben aufzustehen und rauszugehen... Alles ist noch in Dämmerlicht getaucht und die Blütenfarben leuchten im Dunkelgrün besonders intensiv:

Hier zeigen Japanische Kirsche, Zierapfel weiß-, rosa- und rotblühend (alle einst als Sämlinge von einer vor Jahren abgestorbenen Mutterpflanze abstammend) und ein rotblühender Rhododendron im Vorgartenwäldchen Farbe. Schon ein paar Minuten später werfen die Gehölze Schatten an die Hauswand. Im Foto unten gesellen sich nun links Rot der Zierquitte und Gelb der Mahonie an Farben dazu.

Nach diesem nun noch grüner gewordenen Blick ins Vorgartenwäldchen geht's die Treppe hinunter, wo eine orangerote Zierquitte grüßt, Vinca minor und Goldnessel noch blühen und links das Filzige Hornkraut seine Triebe reckt, bereit mit seinen weißen Blüten bald die im Hintergrund noch blühende Alpenkresse abzulösen.






















Die senkrechten Stiele vorn links im vorstehenden Bild gehören dem einst aus meinem Unverstand selbst in den Garten geschleppten höchst aggressiv andere Flora verdrängenden Japanischen Staudenknöterich. Die meisten Gärtner haben inzwischen gemerkt, dass die sehr imposante, aber stark wuchernde Großstaude nichts für den Garten ist, haben versucht sie zu roden und mit Gartenabfällen vor oder hinter die Grundstücke an die Waldränder gekippt, eine höchst unerfreuliche (und untersagte!) Unsitte, egal, was in den Gartenabfällen drin ist. Größere Bestände von Japanknöterich kann man inzwischen an vielen wilden Kippen an Wald und Wiesenrändern finden. Heimische Wiesenflora adé heißt es an diesen Stellen. Ich helfe mir im Garten, indem ich den kleinen verbliebenen Bestand konsequent zurückschneide. Das schwächt die Pflanze und sie kann sich nicht ausbreiten. Roden habe ich einige Male versucht, aus jedem Fitzelchen Wurzelstock kommt der Knöterich neu. Gelegentlich werden die hohlen Stengel "verbastelt". Trocken werden sie sehr hart.

Im Vorgarten mischt sich auf dem Boden zz. an Blütenfarben vor allem Orange und Blau, da sich sowohl Zierquitte als auch Immergrün über die Jahre stark vermehrt haben. Oben gen Himmel sind es rosa, weiße und rote Töne, die zz. einen frischen und ganz bezaubernden Farbklang bilden.


Einmal ums Haus herum warten Morgentee, Planungsarbeit für meine Ausstellung und zum Mittagessen Hopfenspargel. Einmal die Woche schneide ich die Hopfentriebe, die sich allzu heftig in Dickicht verwandeln wollen, zurück und esse sie auf (die Triebspitzen (20 cm, im späteren Jahr nur noch 10 cm abschneiden, sonst zu "zäh"), nach kräftigem Blanchieren und sanftem Braten (Butter oder Öl, Pfeffer und Salz). Wenn aber Zeit fehlt oder ich viel unterwegs bin, passiert es immer wieder, dass ganze Sträucher von Hopfen regelrecht eingewickelt werden... Wie gut, dass Hopfen jedes Jahr neu austreiben muss und das alte Gewusel und Gewickel zum Winter eintrocknet und abstirbt... Auch in einem wilden Garten muss man manchmal eingreifen ;-). Den gelben Tischschmuck hat übrigens mein abgeblühter Spitzahorn ausgestreut. Manchmal muss man sich um so was gar nicht selber kümmern ;-)

Hier hinten im Garten teilen sich Blau von Vinca major und das Gelb der Goldnessel die Farbplätze im Grün, beides Pflanzen, die sich wohlgefällig in meinem sandig-schattig-trockenen Garten ausbreiten. Das lasse ich nur allzugern zu, denn die Blüten sind eine sichere Bank, wenn man Hummel- und Bienensummen mag. Die Blüte von Vinca major zieht sich doppelt so lang hin wie die der kleineren Schwester Vina minor, manchmal kommen im Hochsommer noch einzelne Blüten. Dem aufmerksamem Blick wird nicht entgangen sein, dass sich auch Spitzahornkinder dort hineingesetzt haben... Auch die muss ich von Zeit zu Zeit ziehen..., manchmal zu Hunderten... Mein Hausbaum ist sehr fruchtbar... Die jungen zarten Blättchen kann man übrigens auch essen, einfach so oder im Salat. Das Ziehen der Baumkinder betrachte ich als Meditation, so wie früher schon das Stachelbeeren-Pflücken als Kind (meine erste Meditationserfahrung, natürlich ganz und gar unbewusst, aber ich kann mich genau an das Gefühl erinnern: da sein, unterm Strauch sitzen und Beeren pflücken... und auf einmal ist die Schüssel voll). Zur Abendstunde, wenn die Sonne tiefer steht, leuchtet es zz. an meiner Terrasse, wenn das Sonnenlicht durch die Maiglöckchenblätter scheint. Nach meinem Eingreifen von neulich kann ich das nun wieder sehen...
    

Der Abend ist auch eine gute Zeit sich Bilder anzuschauen. Das habe ich gemacht und euch die Aprilblüten meines Gartens zusammengefasst. Irgendwo in irgendeinem Kommentar ist mir gestern diese Seite begegnet, auf der man ziemlich einfach Foto-Collagen zusammenstellen kann (für darin völlig Unerfahrene wie mich eine Erleuchtung...). Danke an die unbekannte Empfehlerin! Leider habe ich sie nicht wiedergefunden! Und für euch: Bitteschön - April-Blüten in Rot-, Weiß-, Gelb- und Blau-Tönen. Nur wenige dieser Aprilblüher kommen bei mir in Mengen vor: Vinca, Lunaria, Goldnessel. Von anderen Arten gibt es manchmal nur ein oder zwei Pflänzchen, die sich halten oder im Garten wandern, mal hier mal da auftauchen, z. B. Schlüsselblume, Vergissmeinnicht, Veilchen. Das meiste, was bei mir wächst, ist Grün. Und das hält dann kleine Dosen an unterschiedlichen Farbsprenkeln aus, ohne dass es aufreizend oder schreiend "bunt" wird. Denn diesbezüglich hab ich's gar nicht gern so wild...
Von links nach rechts und oben nach unten: Rote Taubnessel, Silbertaler, Bergenie, Japanische Zierkirsche, Zierapfel, Rhododendron, Orange- und Rotblühende Zierquitte
Von links nach rechts und oben nach unten: noch unbekannt...??? von allein angekommen..., kann jemand helfen? Rosa und weiß blühender Zierapfel, Alpenkresse, Immerrüne Schleifenblume, ja und dann dieses weiß blühende Polsterkräutlein??? aus dem alten Steingarten meiner Mama, wer weiß was?
Von links nach rechts und oben nach unten: Schlüsselblume, Waldsteinia, Löwenzahn, Mahonie, Elfenblume, Ungefüllter Ranunkelsrauch, Goldnessel
Von links nach rechts und oben nach unten: Polserphlox, Efeublättriges Ehrenpreis, Vergissmeinnicht, Vinca major, Vinca minor, Waldveilchen, Vergissmeinnicht, Großblättriges Kaukasus-Vergissmeinnicht

Und ihr so? Wie wild ist es in eurem Garten? Ich freue mich über Kommentare, in denen ihr auch gern eure wilden Gartenposts verlinken könnt. Wildes Gärtnern hab ich jüngst  z. B. gesehen bei Mano, Birgit-Zickimicki, Lotta und bei Birgit-Olann-Wolle und mehr.
Habt ein feines Wochenende!

Samstagskaffee bei Ninja.
Samstagshimmel bei Katja. (Mein Himmel nicht nur nicht von gestern, sondern vom vergangenen Wochenende, aber er kann erst morgen in die Sammlung)  

21 Kommentare:

  1. was für ein märchengarten! und die namen dazu; lunaria ...
    gutes angekommensein in der entspannung, liebe ghislana!

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  2. Liebe Ghislana, wow, was für ein Feuerwerk an Bildern! Einen tollen Garten hast Du.
    Mit Bilder von einem wilden Garten kann ich nicht dienen, erst im letzten Jahr wurde der Garten angelegt und sieht noch sehr ordentlich aus :-) Sehr streng und geometrisch, halt passend zum Hausstil. Ganz liebe Grüße und vielen Dank für den Tip mit der Fotocollage, das werde ich mal ausprobieren, denn über picasa eine Collage zu erstellen ist mir meist zu aufwändig. Vielleicht kapier ich auch einfach nicht, wie es richtig funktioniert *lach*
    Bis bald wieder, Petra

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  3. Bevor es raus geht (die Männer rufen schon) noch ein Blick in deinen Garten. Ich mag die großen Nah- wie Panoramabilder aber auch dieCollagen haben ihren Reiz. In ruhiger Stunde lese ich mich ein. Der Hopfenspargel hat mich sehr interessiert und das in sich Ruhen beim Zupfen, ja, eine der schönen Seiten, die auch der Wildwuchs mit sich bringt.
    Mach's gut, Birgit

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  4. liebe ghislana,
    mehr zeit ohne ohrensausen und kopfbrummen im garten wünsch ich dir! ein so ein herrlicher platz!
    und so liebevoll informativ zusammengestellt - soviel arbeit! danke umso ehrzlicher fürs zeigen!
    alles liebe
    dania

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  5. Liebe Ghislana , ich bin ganz vernarrt in deinen "Wilden" - aber das weisst du ja eh :)
    Beerenklauben ist auch für mich die reinste Meditation . Am Liebsten die Moosbeeren am Berg .
    Zu gerne würde ich zu deiner schönen Ausstellung kommen ... aber der Weg ist halt einfach zu weit .
    Dir ein feines entspanntes Wochenende !
    Liebe Grüße , Ursula

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  6. Liebe Ghislana,
    was für wunderbare Bilder! Und was für wunderbare Pflanzen wachsen da in deinem Garten!
    Danke für deinen Kommentar zu den fehlenden Käfern, die diese Woche wegen dauerndem Radfahren auf Texel ausfallen mussten!
    Wenn du solche Batiken wie auf der Briefmarke in der Weihnachtspost zeigst, wird deine Ausstellung ganz sicher ein großer Erfolg!
    Liebe Grüße
    Christine

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  7. Ich bin ganz hingerissen von dieser Pflanzenvielfalt. Morgen früh geht die Mail-Art-Post an Dich ab. Hoffentlich erreicht sie heil deinen Paradiesgarten.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  8. Dein Garten sieht eher aus wie ein Park....wow! Traumhaft diese Vielfalt. Da kann ich mit meinem Balkonien nicht mithalten....Geniess deinen Garten und viel Freude mit deiner Ausstellung!

    Lieben Gruß Claude

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  9. ...dein Garten ist eine Oase, liege Ghislana,
    zum auftanken und erfreuen...jedenfalls, wenn man nur die Bilder betrachten kann, die du wundervoll gemacht und in Collagen gebracht hast...die Arbeit, die auch in einem wilden Garten anfällt klingt ja an, das ist auch nicht wenig...aber es lohnt sich,

    lieber Gruß Birgitt

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  10. Es scheint tatsächlich mal eine Gartentour fällig. Deiner ist wunderschön. Unserer total anders. :-) lg Regula

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  11. Liebe Ghislana,
    danke für Deine persönliche Einladung zu diesem besonderen Gartenspaziergang :-)) Ich bin wirklich fasziniert, was es trotz des Schattens und dem vielen Grün bei Dir zu entdecken gibt.
    Bei Deinem weißen Strauch habe ich leider auch keine Idee, aber das Steingartenpflänzchen müsste eine immergrüne Gänsekresse sein, die bei mir leider nicht bleiben mag: http://wildwuchs-unter-aufsicht.blogspot.de/2007/04/kleine-felder-aus-gnsekresse.html
    Aber dafür lebt sie zum Glück sehr gern bei meiner Mutter in der Rabatte auf dem heißen Hof. Wahrscheinlich wird sie von Nacktschnecken gern gefressen ...
    Danke auch für die Hopfeninfo. Die habe ich vorhin gleich an meine nördliche Nachbarin weitergegeben. Jetzt werden wir also wohl gemeinsam gegen ihn anessen ;-)
    VG Silke

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  12. Liebe Gishlana,
    ist das schön bei dir, und diese Tiefe und Vielfalt, einfach wunderbar!
    Unser Garten ist auch relativ wild, allein der "Rasen", momentan voller Löwenzahn (den ich wegen der Bienen gerne stehen lasse), auch Wegerich, Gänseblümchen, Gundermann, Vogelmiere, Habichtskraut, Duftveilchen, Ehrenpreis, Storchschnabel, Klee, Schlüsselblumen, Königskerze... Neben dem Kompost mehrere Brennessel- und Taubnesselnester. Die Vögel haben u.a. eine Wildrose und einen Holunder "gesät".
    Eine baldige Besserung, einen schönen Abend und viele liebe Grüße,
    Bianca

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  13. Wunderschön...dein wilder Garten...zum Tiefdurchatmen...Ich ärgere mich auch immer über die Gartenabfälle, die einfach im Wald entsorgt werden...Hier in unserer Nachbarschaft bei den Kleingärtnern "Gang und Gäbe"...Und dann wundern die sich, dass die Wildschweine bis an die Gartenpforten kommen...LG Lotta.

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  14. Was für eine Farb- und Pflanzenpracht. Ich war im März in Worpswede, dort bin ich auch an Waldgärten vorbeigelaufen. Einige waren so wild wie Deiner - verwunschen schön!
    Herzliche Grüße, Cora

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  15. Hopfenspargel - den kannte ich noch gar nicht! Was dein Garten alles Wunderbares birgt!! Liebe Grüße
    Andrea

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  16. So schön dein wilder Garten mit seiner Pflanzenvielfalt und den Frühlingsblühern.
    Liebe Grüsse
    sarah

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  17. ich bin entzückt von jedem deiner bilder!
    bisher konnte sich der japanische knöterich hier noch nicht ausbreiten, obwohl er in der nähe am bachufer schon gesichtet wurde. dass man hopfensprossen aufessen kann, hatte ich völlig vergessen. ich habe nämlich seit vielen jahren auch eine pflanze, die ich immer beobachte, man kann ihr ja beim wachsen zuschauen. ich geh gleich mal gucken, ob ich schon triebe finde und dann gibts heute abend sprossen zum salat!
    liebe grüße, mano

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  18. Mmmmm - Hopfenspargel schmeckt einfach wundervoll!

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  19. Ich mag deinen wilden Garten sehr.
    Bei mir blühen jetzt die ersten Wildrosen - Bibernellrose und Zimtrose.
    Das ist immer die schönste Zeit.
    VG
    Elke

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  20. oohh wie schön, soeben habe ich deine wunderschönen Gartenfotos entdeckt... ich mag wilde, hauptsächlich von der Natur gestaltete Gärten...
    habe im letzten Herbst auch Hopfen gepflanzt, werde ihm dieses Jahr mal noch Zeit geben, für die gute Wurzelbildung, danach werde ich auch hin und wieder Hopfenspargeln ernten *freu*
    Liebe Grüsse
    Esti

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.