Ich war überrascht von der Resonanz auf meinen kleinen "wilden" Gartenbeitrag neulich. Da habe ich mir gedacht, dass ich euch doch mitnehmen könnte, während ich meinen wilden Garten - behutsam - umgestalte. So von Samstagskaffee zu Samstagskaffee. Das Foto hier rechts zeigt das Hochbeet, das jetzt weg soll und neu aufgebaut nach hinten an den Zaun wandern wird (gebaut aus über 100 Jahre alter Fußbodendielung, der Garten ist ja auch schon alt..., und wozu Neues kaufen, wenn man re- und upcyceln kann, heute geht's mit Sohneshilfe los! ;-)) . Hier hatte das Hochbeet noch bessere Tage... Acht Jahre ist das Foto mindestens her (wie man mir auch ansieht..., demnächst werde ich vielleicht Ninas tolle Rezepte ausprobieren?) ... und siehe da, auch hier schon mit Samstagskaffee im Garten. Daran werden wir mal anknüpfen...
Wie schon gesagt, das Hocheet ist in die Jahre gekommen, die damals schon "Alt-Holz-Bauteile" der vom Sohn und mir geplanten/ausgeführten "Konstruktion" sind vermodert, Wände sind abgerutscht und zusammengefallen, das Beet ist seit zwei Jahren ziemlich verwildert. Die Muschelkalk- und Steinplatten halten aber aus und finden auch ihren neuen Platz und nehmen ein paar Pflänzchen vielleicht mit an den neuen Ort.
Diese Woche habe ich an meinen drei (LUXUS!!!) Heimarbeitstagen täglich ein, zwei Stunden draußen gearbeitet, um vor dem anstehenden "Abriss" und Neubau Pflanzen zu retten, die sich zum großen Teil inzwischen selbst vermehrt haben. Ich bin einfach nicht der Typ, der roden und hacken könnte ohne Rücksicht auf Verluste..., und es dennoch manchmal tun muss, sonst würde ich schon in einem Kiefern-Ahorn-Essigbaum-Efeu-Dschungel leben... Aber das meiste darf doch gern weiter wachsen oder bekommt ein neues Plätzchen. Und wild bleibt der Garten hier am Waldrand sowieso, und manches geht auch dahin, z. B. kann ich keine Pfefferminze mehr entdecken ;-(, oder der ist es noch zu kalt...? Kann mich jetzt echt nicht erinnern, ab wann die sich im Jahr zeigt...
An dem langen Schilfzaun, der seit einer Woche vom Nordsee-Tau zusammengehalten wird, habe ich neben zwei in alten Blumenkästen selbst ausgesamten und nun schon fast einen Meter hohen Pfeifensträuchern und einem Wilden Wein (auch von allein im Blumentopf gewachsen) viel von den Akeleien aus dem Hochbeet gepflanzt. Sie ist eine meiner Lieblingsblumen. Aus 5 - 6 Pflänzchen vor 30 Jahren ist eine stabile Population geworden und die Akeleien ziehen kreuz und quer durch den Garten, genügsam und ein bisschen "auf leichtem Fuße" durchs Leben wandelnd, wie die bald wieder sichtbaren Form- und Farb-Mixturen zeigen werden. Ältere Akelei-Pflanzen gelten beim Umpflanzen eigentlich als heikel, aber wenn man sie mit einem dicken Wurzelerdballen (spatenbreit und spatentief) aus- und wieder eingräbt, überstehen die meisten.
Gestaunt habe ich, wieviel herrliche Erde in dem alten Hochbeet steckt, auch die muss "gerettet" werden und ich fülle Töpfe, Schalen, alte Wannen und alte Körbe, darunter auch gern mal Uralt-Sessel, die uns nicht mehr aushalten können... mit 2/3 Herbstlaub meines Ahorns und mit 1/3 der Erde auf für neue Sämlinge, Stecklinge, Risslinge, Pflänzchen..., eine Mischung aus eigenen Ansaaten und Zufallstreffern wird da heranwachsen. Und einige "Sensibelchen", die es nicht durchhalten von allein bei mir und einfach von Moos, Gras und Efeu überrollt werden würden, kommen auch in Töpfe, doch dazu ein anderes Mal mehr.
Auf dem Weg zum Briefkasten kam ich im Vorgarten an einem sehr vermoosten Streifen vorbei. Ich liebe Moos, aber die Pfirsichblättrigen Glockenblumen eben auch... Da hab ich ein wenig gezupft und plötzlich hatte ich sie hier unten vor Augen und dann ganz schnell auf der Hand. Soooooo süß. Das sind Riesenfreuden im Garten, jedes Jahr sehe ich welche, und jedes Jahr hege ich die Hoffnung, dass die umherstreunenden Katzen nicht alle erwischen. Scheint zu klappen, eine Mama-Blindschleiche muss es ja geben zu dem Winzling, der garantiert auch noch Geschwister hat. Solche Wesen sind ein Zeichen dafür, dass ein Garten tatsächlich etwas zu bieten hat für kleine und größere Tiere. Das gefällt mir sehr.
Nach - für diesen Tag - getaner Arbeit dann ein Kaffee draußen, den Blick wohlgefällig ruhen lassen auf dem, was geschafft ist, und noch ein bisschen Zwiesprache halten mit den Grünen da draußen..., und den zwitschernden Vögeln. Die Blaumeisen haben zwei Nistkästen zur Verfügung, mit kleinen Löchern... Dennoch werden sie von den größeren Kohlmeisen und gar Staren verjagt, dabei passen die gar nicht durch das kleine Einflugloch und für eine Starenfamilie wäre der Kasten auch viel zu klein. Für die Malaise gibt es einen Grund: insgesamt zu wenig Nistmöglichkeiten... Alte (Obst)-Bäume mit Höhlungen drin gibt es einfach zu selten in Privatgärten. Aber bei mir gibt's ab jetzt Schneeglöckchen unter den Bäumen. Von Kirstin reisten 6 wilde Pflanzenpäckchen zu mir, sind im Garten verteilt eingepflanzt und richten sich hoffentlich gut bei mir im Wald ein. Danke, liebe Kirstin, für diesen schönen Gewinn ;-).
Habt ein schönes (Garten)-Wochenende! Und ihr so? Wie gärtnert ihr? Wer Lust hat, kann gern mitmachen und eintreten in einen Austausch übers "wilde Gärtnern", auch Links im Kommentar gern willkommen.
Mehr Samstagskaffee - wieder bei Ninja.
Ein wenig mehr über meine "wilde Garten-Philosophie" (2008).
Und verteilt über nunmehr schon ein ganzes Jahr gab es hier schon mehr Blicke in meinen wilden Garten...
Und klar, heute gibt's auch wieder Himmel bei Katja, "meiner heut' kommt erst morgen"...
Ein toller Einblick in deine Wildnis! Wie schön, dass du noch Blindschleichen hast! Im Vatergarten auf dem Lande sind sie verschwunden... Und hier - vergiss es! Ich hoffe, die Magnolie weitet ihren Blätterschirm aus und verdeckt die Kahlheit rechts von uns. Im Moment hilft nur Geradeausblicken...
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende!
Astrid
Das ist mal eine Verlockung mitutun! Das Wetter ruft heute förmlich sich ins Grün zu stürtzen (auf den Probentag freue ich mich aber genauso).
AntwortenLöschenDie Akeleien 'durchziehen auf leichtem Fuß den Garten' , genauso machen sie es und ich liebe sie für ihre freche und ungezwungene Art. Minze hält sich hier gut (vinca ist noch nicht unterwegs, bekommt dann noch Gesellschaft;o))
Getier beobachten zu können ist ein Geschenk, und dafür lohnt es einen nicht ganz so pflegeleichten Garten anzulegen. Habt es sonnig, warm und gemütlich zwischendurch, du und dein Sohn,
Birgit
du glückliche! da wünsche ich dir viel spaß beim hochbeetumzug und gutes gelingen. lg mickey
AntwortenLöschenSo richtig schön romantisch und Du hast so einen Ausdruck in Deinen Augen, eine wilde Frau!
AntwortenLöschenx Stefanie
Wie schööööön, das gefällt mir!
AntwortenLöschenToll wie Du die gute Erde und diverse wunderbare Pflanzen rettest anstatt alles einfach wild zu roden.
Mit der Natur arbeiten, statt gegen sie.
Das wird sicher voll schön, ihr habt es ja auch schön da....
Ich bin gespannt und werder verfolgen wies weitergeht.
Die Blindschleiche- so süüüß. ^^
GLG, MamaMia
So ein schöner Garten! Wir wohnen in einem Bauernhaus, das an zwei Seiten an die Strasse grenz. Dann ist da Wiese und Obstgarten. Ich staple aber alles, was ich an Ästen abschneide auf einem Haufen, der nie grösser wird. Darunter hat sich ein Igel eingenistet und überwintert. Auf dem alten Miststock wachsen Brennnesseln, Nahrung für die Raupen des Schwalbenschwnazens und genug Tee und Süppchen für mich. liebe Grüsse von Regula
AntwortenLöschenRespekt vor der Natur! Das ist wohl der Begriff, der mir zu deinen spannenden Bildern in den Sinn kommt, obwohl ich auf Blindschleichen gerne verzichte. Ich wünsche viel Erfolg beim "Umbau", liebe Grüße,
AntwortenLöschenSabine
So einen Beitrag habe ich mir vorgestellt! Wie schön, dass du uns an der Gartenumgestaltung teilnehmen lässt und uns auch ein bisschen mehr von deinem Garten zeigst. Ich konnte mich dieses Jahr noch gar nicht richtig aufraffen, dabei habe ich eigentlich genug Zeit, mich um den Garten zu kümmern, aber wie Lotta gestern schrieb fühlen sich manche Menschen ohne Druck und mit zu viel Zeit antriebslos und zu denen gehöre ich eindeutig dazu. Mein Kräuterbeet ist eine totale Katastrophe, das kleine Beet daneben von Erdbeeren überrannt, die allerdings kaum Ertrag bringen und dieses Jahr endlich in Erdbeersäcke umgesiedelt und aufgehängt werden sollen. Darüber werde ich bei Gelegenheit berichten ebenso wie über die Um-/Neugestaltung des Vorgartens, sollte ich sie je in Angriff nehmen. LG Rebekka
AntwortenLöschenvielen , vielen dank für´s mitnehmen ! ach ich liebe solche gärten , da gibts so viel zu staunen und zu sehen . zu gerne würde ich dir beim graben und umbauen helfen . ich freue mich auch immer über sämtliches getier , deine blindschleiche ist richtig "putzig".bei uns in der nähe wächst die wilde , dunkelviolette akelei . ich versuchte einmal einige samen davon in einem topf zu ziehen , es ist aber leider nichts daraus geworden .
AntwortenLöschenganz liebe grüße und ein feines wochenende wünscht dir
ursula
Das sieht nach ziemlich viel Arbeit aus...aber du bringst ganz offensichtlich die erforderliche Gelassenheit mit...Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut...Ich kann ja mal schauen, was es in meinem wilden Garten so zu entdecken gibt...und bei Gelegenheit berichten...Die wilden Tiere mögen jedenfalls keinen super aufgeräumten Garten, was mir persönlich sehr entgegen kommt...;-) LG Lotta.
AntwortenLöschenHIER zeige ich heute einen kleinen Einblick in meinen wilden Garten...LG Lotta.
Löschen...sehr gerne setze ich mich auf den Stein neben dich, liebe Ghislana,
AntwortenLöschenund schaue dir zu bei deinem Gang durch den Garten...das liebevolle Pflanzenausgraben und an einen besseren Ort setzen...deinen Dialog mit der Miniblindschleiche...deinen wunderschönen Garten...danke,
lieber Gruß Birgitt
Liebe Gishlana,
AntwortenLöschendas sind so Bilder und Gedanken ... da schlägt mein Herz gleich schneller. Ich weiss nicht, woher es kommt, aber ich liebe wilde Gärten. Und es tut richtig gut, den deinen zu sehen und zu lesen, wie wohl du dich fühlst. Wie oft mache ich mir Gedanken, weil ich denke, die Nachbarn mit ihren perfekt gestylten Gärten und abgemessenem Rasen rümpfen über mein kleines wildes Reich die Nase. Ach, sollen sie doch. Du machst mir wieder Mut. Ich lieb es auch, wenn vieles wild wachsen kann oder abgefallenes Holz etc. überwuchert und zuwächst und sich allerlei Getier darinnen wohlfühlt. Neulich habe ich altes Laub abgeglaubt von Beeten und kleinen Hecken, so dass allerlei Käfer empört hervorkrabbelten. Es hat mir so leid getan. Das tu ich nie wieder ...
Ein lieber Gruß in deinen Garten
und danke für den Kaffee!
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenerst jetzt komme ich ein wenig zum Lesen bei dir und es ist wieder so spannend ... hach manchmal krieg ich doch Sehnsucht nach so einem wilden Garten. Aber noch reichen mir meine Balkontoepfe. Pfefferminze ist da auch noch keine gekommen, die Zitronenmelisse schaut gerade erst aus der Erde und ich kann mich erinnern, dass die Pfefferminze sonst auch erst später kam ... wenn sie denn überlebt hat.
Die Fischmusterwebdecke ist auch toll geworden. Ich muster morgen nach und schreib mal mit, wie's mit dem IrfanView geht, dann kommt ne Mail von mir.
Nen ganz lieben Gruß von Antje
Liebe Ghislana,
AntwortenLöscheneingewachsene Gärten mag ich sehr, mein eigener Garten braucht noch einige Jahre. Heute habe ich mich darüber gefreut dass die neugepflanzten Obstbäume alle austreiben, was von meinen Stauden, Kräutern und Zierpflanzen wiederkommt bleibt noch abzuwarten.
herzlich Judika
Eine schöne Idee - ich freue mich über Deine "neuen" Samstagsbeiträge und bin schon jetzt gespannt, wie sich Dein wilder Garten entwickelt!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße, Cora
welche wohltat, deinen bericht zu lesen! ich bin grad wieder geplättet von speziellen nachbarn...
AntwortenLöschenaber ich freu mich auch schon total auf die akeleiblüte. meine sind 20 jahre alt und blühen inzwischen auch in vielen verschiedenen farbvarianten überall im garten und ich bin jedes jahr aufs neue begeistert davon. deine kleine blindschleiche ist ja wirklich niedlich! hier habe ich noch keine gesesehen, aber seit wir die steinmauer haben, lungern immer viele eidechsen in der sonne herum.
ich freu mich schon so auf den juni!
liebe grüße von mano
heute haben wir einen wunderberg mit adonisröschen besucht - ein traum!
Das sieht nach einem spannenden Projekt aus - wir werden dranbleiben - viel Spaß!
AntwortenLöschenLiebe Grüße - Monika mit Bente