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Mittwoch, 29. Januar 2014

Alles gestreift...

Nach Frau Müllerins Post vom letzten Mal war mein Sehsinn auf Blautöne aus... Der Schnee richtete sich danach während der Draußenzeiten und zeigte die Schatten in Blau... Dieser Tage habe ich auch kleine Geburtstagsgeschenke für die Enkelmädchen gepackt, und während des Sammelns für ein Bastelpapierpäckchen für die Große und für die Glückwunsch-Postkarten fiel mir so dies und das in die Hand und wanderte streifenweise auf die Karten und in mein Sammelbüchlein...(leider hab ich vergessen diese Buchseiten bei Tageslicht zu fotografieren, so dass es ein paar Blitzlicht-Reflexe extra gibt..., sorry...)

Auf der Straße
Am vereist-verschneiten See
Verschneites Boot
Aquarellstifte auf Rest vom Kalenderblatt für die "Winterfreude-Päckchen"-Postkarten, durch die Struktur desKartons ergibt sich beim nassen Drüberpinseln eine ungeplante Quermusterung gratis zu den Strichen dazu.
Origamipapier - ein dicker Block quadratischer Papiere verschiedenster Muster und Farben liegt hier, ich brauche kaum was davon, jemand von euch vielleicht?
Aus Prospekten, Einladungskarten, Kochbuch, Programmheft
dito + Geschenkpapier
Streifen aus einem Programmheft
Was sich diesen Mittwoch sonst noch für Streifen eingefunden haben oder gemalt, gezeichnet, geklebt... wurden, sammelt sich wieder bei MüllerinArt. Nächsten Monat gibt's andere Muster, ich bin gespannt, was Michaela uns zu finden "aufgibt"...

Dienstag, 28. Januar 2014

Jahreszeiten-Kartengrüße

Seit vielen Jahren habe ich Kalender im Haus hängen, oft mehrere gleichzeitig: Landschaften, Gärten, Bäume, Bibliotheken, Fotos, Malerei, Grafik... Und wenn das Jahr um ist, ist noch lange nicht Schluss mit den Kalendern. Sie bekommen oft nicht nur ein weiteres Leben. Schließlich ist ja auch heute Upcycling-Dienstag.



Manchmal wandern nach dem Ablaufen des Kalenderjahres einzelne Blätter ausgeschnitten eine Zeitlang an die Wand, manchmal hänge ich alte Kalender in einem anderen Zimmer noch mal auf, weil die Kalenderblätter so schön waren (das führt dann regelmäßig zu Rückfragen von Gästen: "Der wievielte ist heute?"). Inzwischen bekomme ich auch Kalender geschenkt, verwende sie z. B. beruflich im Unterricht als "Rohmaterial" für Collagen. Manchmal eignen sich die weißen Rückseiten der großen Kunst- oder Naturkalender auch fantastisch zum Malen oder sogar Drucken... (In meiner näheren Umgebung wissen inzwischen manche, dass solche Kalender um Himmels willen nicht ins Altpapier gehören... und ich bekomme tolles "Rohmaterial" für diverse Werkeleien geschenkt...)



Die Verwendung von Kalenderblättern als Briefumschläge hatte ich schon einmal gezeigt. In diesem Jahr kam ich durch die wunderbaren Postkarten-Jahresprojekte von MüllerinArt (Jeden Tag eine Postkarte) und Miss Herzfrisch (Papiergeschichten) auf die Idee, meine Kalendervorräte mal auf Postkartentauglichkeit hin zu untersuchen und ein bisschen zur Jahreszeit heraus- und herumzuschnippeln und zu verkleben, ein paar Stiftstrichlein gab's auch...



Nach dem Zerschneiden der ersten Kalenderblätter auf Postkartengröße und den zwei Wintervögel-Postkarten für die Enkelmädchen-Geburtstagskinder ging es hinein in einen wahren Schnippel-Rausch und "Husch husch die Waldfee" (sagte mein Vater manchmal, wenn wir uns beeilen sollten) oder "ruppstrupp erledigt" (sagte meine Mutter, wenn sie meinte, das etwas ganz fix ging) lagen die Karten Nr. 4 bis 20 auf meinem Tisch. (Geschrieben und verschickt werden wollen sie aber noch :-)...)



Da ich nun schon fast einen Monat lang im "Jahr ohne Zeug" lebe, versteht sich von selbst, dass für die Karten neben den Kalenderblättern auch nur Altes und Recyceltes als Zubehör verwendet wird - aktuell diverses farbiges oder bebildertes Papier aus Zeitungen, Zeitschriften, Flyern - und als Kartenuntergrund und -rahmen durchaus auch mal eine Ansichtskarte, die ich wegen Bonbonfarben oder farblicher Schrillheiten beim besten Willen keinem Adressaten zumuten wollte, und das oft schon über Jahre. Viele Vorräte... So dünne ich sie jetzt mal ein bisschen aus und schicke sie zerschnitten, neu zusammengesetzt und überklebt als Jahreszeitengrüße hinaus in die Welt.



Jetzt fliegen sie erst mal zum Creadienstag und zum Upcycling-Dienstag und die ungefähr postkartengroße Granitrestplatte aus dieser Küche hier kann heute mal mit hinüber zu den Alltagshelden. Sie leistet beim Beschweren der frisch geklebten Karten die allerbesten Dienste, klein und plan und schwer liegt sie drauf...















Mehr Upcycling-Dienstag-Projekte.
Mehr vom Creadienstag.
Mehr Helden des Alltags.

Samstag, 25. Januar 2014

Sonne, Blau und Schafe am Waldhimmel...

Nur einen Tag nach dem Grau meines letzten Himmels ein ganz und gar erfreulicher Blick in den sonnigen Waldhimmel vor der Haustür und darüber - durch den Blauhimmel zogen wollige Schafe, sehr zielstrebig, wie es aussieht, in den Norden.


Hier ist's kalt und weiß, aber wunderschön anzusehen und mit genug warmen Häuten um sich herum auch gut rauszugehen... Und eine Bloglesezeit wünsch' ich mir auch noch heut' oder morgen, mal sehen, ob es klappt. Ach, die liebe Zeit... Wir schlürfen gerade einen Samstagstee (heut nur visuell als Text: grün, indisch, mit Rosenblättern aus Porzellanteebechern, japanisch...), grüßen in Ninjas Samstagskaffeerunde, (Foto fällt aber aus...). Habt ein gar feines Wochenende!

In heaven heute wieder bei Katja.

Donnerstag, 23. Januar 2014

Collage in Grau...

Neue Fotoaktion 
Es ist irgendwie lustig, seit Michaela ihren Mustermittwoch und Nic ihr Fotoprojekt "Beauty is where you find it" Anfang des Jahres von ihren Impulsen her etwas "strenger" gefasst haben, geraten meine Posts dazu mehr und mehr zu Tagebuchnotizen. Ich sammle auf und ein, was mir zu den Themen in die Quere kommt, draußen und drinnen, und beschäftige mich so nebenbei damit... Die Collage heute (auch das letzte Mal war mein BIWYFI schon collagenhaft bebildert...) ist während der vergangenen Woche entstanden: Funde und Reste aus Lesen, Schauen, Arbeiten, Aufräumen, Wegräumen, Nachdenken, Schreiben, Finden, Loslassen, Schenken... bekamen ein "Zwischenlager" auf silbergrauem Geschenkpapier.








Weitere Collagen sind hier zu finden.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Tagebuchnotizen, gestreift (2)

Der Mustermittwoch ist diesen Januar gestrichelt, gestreift, liniert... Irgendwie sehe ich nun immer und überall Streifen, allein gestern..., alles gestreift...

Packstation - das Winter-Jahreszeitenbriefe-Zubehör sortiert - in Streifen...
Postkarten geschrieben - mit Zeilen versehen die eine und blaue Eisbergstreifen bewundert auf der anderen...
Aus Jahreszeitenbriefe-Fehldruckpapier, -Papierresten und mit Stift und Kleber...
... eine Jahreszeitenbriefe-Mustermittwoch-Winter-Strichel-Streifen-Collage ins Tagebuch befördert.
Durch gestreiften zart winterlich geschmückten Kiefern(hier:Stangen)Wald zum Briefkasten "ins Dorf" gewandert.
Rund um den neuen 12tel Blick 2014 Streifen und Linien gefunden...
Von Sturm und Regen niedergelegte Gräser linieren beschneit dreimensional vor sich hin...
Diesmal mal kein Ast..., sondern ein "malerisch" abblätterndes, rostendes, verschneites Stahlgeländer rund um die Trainingstrabrennbahn am 12tel Blick.
Auf dem Rückweg gefunden - Streifen in den Schnee gefahren und Linien in den Beton gebrochen
Farbe im winterlichen GrauBraunWeiß - die frisch erneuerte Fontane-Wanderweg-Kennzeichnung, natürlich gestreift!
Geheimnisvolles Linienmuster entdeckt und ...
teilweise aufgedeckt ;-) - Winter-Spielerei, der unverhoffte Schnee macht' möglich!
Beim Heimkommen eine echte Müllerin-Streifen-Postkarte aus dem Briefkasten geholt - große Freude!
Ein sehr schöner gestreifter Dienstag, mit viel "Einfach So Sein", ganz nach meinem Geschmack... Was aus meinen Aquarellstift-Streifen vom letzten Mittwoch geworden ist, könnt ihr beim Frauenfrühstück sehen...

Und die Streifen und Linien der (mir scheint's wachsenden!) Mittwochs-Musterer-Schar bei Michaela findet ihr hier.

Montag, 20. Januar 2014

Frauenfrühstück...

Frauenfrühstück - kreativ, mit aufgehübschten Käseresten, Mini-Upcycling, Stiftgestrichel, freigelassenen Büchern, Kindermund und vor allem mit Herzblut.



Schon lange habe ich nichts in Katjas Rezeptesammlung eingebracht, und heute ist's auch eher ein Notbehelf. Ihr wisst ja, meine PIN war vergessen und ich kam zum Wochenende in Bargeldnöte. Doch Resteküche ist meine Spezialität... Zum ersten Frauenfrühstück des Jahres mit den zwei hiesigen Lieblingsfreundinnen war ich beauftragt den Käse mitzubringen. Ohne Moos nix los... Aber im Kühlschrank stand noch ein frisches Frischkäsepäckchen, und aus dem hab ich kurzerhand vier kleine leckere Käsetöpfchen gemacht.




Dazu wird der Frischkäse auf vier Rührschüsselchen verteilt. Um verschiedene Geschmacksnoten zu erreichen, wurden diverse Zutaten unter je eine Frischkäseportion gerührt:

1. Oliven-Frischkäse: drei bis vier zerkleinerte Oliven
2. Kräuter-Frischkäse: einige Prisen einer feinen mediterranen (oder Bauerngarten-)Kräutersalz-Mischung
3. Nuss-Frischkäse: ein Teelöffel gehackter Mandeln (oder Walnüsse oder Haselnüsse) und eine Teelöffelspitze Mirabellen-Gelee (oder z. B. Orangengelee, Quittengelee...)
4. Fruchtig-pfeffriger Frischkäse: Frischkäse mit einer Schicht Mirabellengelee (oder siehe unter 3.) bedecken und kräftig mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen
Die Frischkäsezubereitungen in je ein farbiges Espressotässchen streichen (oder in andere passende nette kleine Gefäße) und noch etwas verzieren. Zusammen mit ein paar anderen Köstlichkeiten sah mein kleines Tablett dann so aus und alles mundete - zusammen mit den Leckereien der anderen Frauen - gar trefflich.



Unsere Frauenfrühstücks-Tradition währt nun schon 5 Jahre, und so habe ich den beiden anderen Frauen in der Runde eine kleine Jubiläumsgabe mitgenommen. Nichts Gekauftes, denn ich kauf' ja  ein Jahr lang kein Zeug, sondern es gab "Freigelassenes" - meine Dubletten von Erich Kästners "Lyrischer Hausapotheke", darin ein zur jeweiligen Frau passendes Blatt aus einem sich in Auflösung befindlichen Sprüchekalender, eine Probierportion japanischen grünen Puder-Tees und ein "geistreiches" Schokofrüchtchen für alle Fälle (beides aus den sich wundersamerweise immer wieder auffüllenden Vorräten des Gefährten), ein wiederverwendetes Geschenkband herumgeschlungen:



Versteckt in den Büchern waren Heftchen aus den Streifenkarten vom letzten Mustermittwoch, bemalt mit Lieblings-Aquarellstiften, versehen mit einer "Doppelseite" aus einem übrig gebliebenen Stück Marmorpapier, diese beschriftet mit dem Lieblingsfüller und dem Spruch, der hier schon mal zum Zuge kam, gebunden mit altem Stopfgarn aus einer mir zugelaufenen Restegarn-Wundertüte, beklebt mit einem farblich passenden Herz aus Geschenkpapierresten. Ein winziges Upcycling-Projektchen, eins mit Herzblut. 



Wie überhaupt das Frauenfrühstück mit den besten zwei Freundinnen hier in meiner Nähe (und gelegentlich mit Gästen, darunter sogar manchmal Männer) mir sehr ans Herz gewachsen ist. Der Tag im Monat, an dem wir ein paar Stunden zusammensitzen, essen und reden, am jeweils wunderschön gedeckten Tisch, reihum bei einer von uns Dreien, ist ein wahrer Festtag, auf den wir uns jedes Mal herzlich "vorfreuen". 



Im letzten Sommer war zu diesem "Festtag" gerade meine 7jährige Enkelin eine Ferienwoche lang allein bei mir und ich nahm sie mit zum Frauenfrühstück. Sie aß mit Vergnügen, bewunderte den festlich gedeckten Tisch, lauschte unseren Gesprächen und malte und las zwischendurch. Sie war dabei und doch kaum zu merken. Kurzum, sie genoss ihre Aufnahme in die "Frauenrunde". Auf der Rückfahrt nach Hause ergab sich zwischen ihr und mir folgendes Gespräch: 
"Oma, wenn Mama auch hier wäre, hätte sie gar nicht mitkommen können zum Frauenfrühstück..." 
"Wieso denn nicht?" 
"Na, die hätte ja auf H. (das kleine Brüderchen) aufpassen müssen." 
"Hm, den hätten wir doch auch mitnehmen können..." 
"Aber Oma, das war doch ein Frauenfrühstück und kein gemischtes Frühstück!"
... 
Macht's gut, ihr Frauen ;-)


Die Frischkäsevariationen melden sich bei Mhhhhh My Monday an.
Meine Lieblingsstifte samt Frauenfrühstück reihen sich ins Herzblut-Projekt bei Blick7 ein.
Enkelins Kindermund schicke ich noch fix zur Spielpausen-Kindermund-Sammlung.
Die "Jubiläumsgabe" aus Buch und Mini-Büchlein reist zum Upcycling-Dienstag.
Und alles miteinander zum Creadienstag.                        

Donnerstag, 16. Januar 2014

Alles neu und gute Vorsätze, grau und doch nicht nur grau

 
"Alles neu" heißt es heute bei Nics Fotoprojekt Beauty is where you find it. (Und ich halte mich auch heute an die Januar-Farb-Palette "Grau".) Bei Bines und Andreas Jahresprojekt Short Stories sind zuerst "Gute Vorsätze" dran. Beides trifft es nicht genau für mein Vorhaben, aber irgendwie schon. Bei mir ist nicht "alles neu" und doch gibt es Neues bei mir, handgreiflich, im Herzen und im Kopf. "Guten Vorsätzen" sagt man nach, dass man sie eh nicht einhält. Es ist nichts Neues und kein Vorsatz, doch für mich ist etwas gut in Fluss gekommen, das ich in diesem Jahr besonders mit Leben erfüllen möchte - neben anderem, das mir lieb und teuer ist und das ich mag und nicht bleiben lassen möchte. 2014 wird für mich ein Jahr ohne Zeug werden, das heißt (wie ohnehin schon eine ganze Weile lang) nicht mehr "alles neu", im Gegenteil, ich kaufe nichts mehr, außer Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs: keine Kleidung, keine Bücher, keine "Konsum"-Gegenstände, keine brummenden Küchenmaschinen, keinen Schnickschnack... "Kannst du noch leben ohne zu kaufen?" lautet die ernst gemeinte und von mir ernst genommene Frage, auch wenn's ein Spiel ist. Ich glaub, ich kann noch leben, ohne zu kaufen. (Der Button und Link zum "Gesellschaftsspiel" steht schon eine Weile rechts in meiner "Werbeleiste".) Sollte mir was fehlen, wird es selbst gemacht (Recycling, Upcycling, Reparatur...), eingetauscht (gegen was, was ich hab oder kann) oder ausgeliehen (in der Familie, von Nachbarn, von Freunden, von welchen, die mitmachen), jenachdem. Ich bin gespannt wie weit ich komme. Als ich mich dafür entschieden habe, war es zeitig im Dezember, ich wollte schon mal testen, vor dem offiziellen Start der Aktion. Ich habe schnell gemerkt: Ich brauche - eigentlich - nichts. Ich habe alles, was ich brauche. In einem wie bei mir nun bald 6 Jahrzehnte währenden Leben kommt einiges zusammen... Manches davon nutze ich gar nicht oder selten. Viele andere könnten mitnutzen... Nun, es gab keine "Angstkäufe" im Dezember... "Nutzen statt besitzen" heißt eine aktuelle Studie der Heinrich-Böll-Stiftung zu einer ressourcenschonenden Konsumkultur. Und "nicht kaufen" heißt noch lange nicht, dass eine nicht gut leben kann ;-). Deshalb zeigen die Fotos für BIWYFI von heute Ausschnitte meiner Lebens-Art.
Meine zuletzt "gekauften" Dinge: ein grauer Loop für mich und dieses schöne Buch (das ich verschenkt habe, aber auch selber lese). "Genutzt" - eine handgewebte Decke als Dauerleihgabe meines weit weg lebenden Bruders. "Geschenkt bekommen": den Kalender mit Fotos des kleinen Enkelmädchens und umzugshalber zuviel gewordene alte Keramik aus dem Norden, graublau und mit Libellen, wie gemacht für mich und nun auf Umwegen zu mir gefunden ;-)
Schon lange habe ich keine Lust mehr, meine Zeit mit dem Auswählen und Vergleichen so vieler und oft überflüssiger Möglichkeiten beim Kaufen zu vertun. Auch keine Lust die Ressourcen der Erde mit nicht notwendigen Käufen zu belasten und fleißig daran mitzuwirken, die unendlichen Abfallberge und Plastikmeeresstrudel, die nun einmal vor allem "westlicher Lebensstil" verursacht, weiter zu vergrößern. Abgesehen davon, unter welch unmenschlichen Bedingungen in anderen Ländern produziert wird, damit wir viel und preisgünstig kaufen können. Eine Wirtschaft, die nur funktioniert, wenn viel konsumiert wird, liegt schief. Sehr schief. Die oft so ganz selbstverständlich in Anspruch genommene individuelle Freiheit zu konsumieren, wann, was und soviel man will, hat meiner Meinung nach Grenzen, in der Verantwortung, die jede/r für das Gemeinwesen trägt, und das auch global gesehen. Ich möchte nichts mehr kaufen, dessen Herstellung, Betrieb und Entsorgung nicht Prinzipien der Ressourcenschonung, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit entspricht. Mir ist völlig klar, das ist schwierig, aber ich will einfach anfangen das zu tun, was ich mit meinen Möglichkeiten kann. Auch weil ich versuche, junge Menschen für nachhaltige Lebensstile zu interessieren und auf der Suche nach nachhaltigen Lebensstilen zu begleiten. Da lebt meine "Lehre" auch davon, dass sie echt und an mir nachprüfbar ist, noch mehr als bisher schon. Das klingt nach Verweigerung und Widerstand, ist es auch irgendwie, zumindest dieses Jahr lang, vielleicht auch länger. Ich will auch nicht Geld verdienen müssen, um kaufen zu können, von dem andere meinen, dass man es braucht und haben muss. Dieses Jahr ist also auch eine Suche, die Suche nach "gesunden" Optionen, wenn ich dann doch irgendwann wieder etwas Neues brauchen sollte. Und seit ich einen sehr gut bezahlten Job vor nun schon 4 Jahren freiwillig aufgegeben habe, merke ich, dass ich mit sehr, sehr viel weniger Geld sehr sehr viel zufriedener und freier lebe...
Lebensart - Schönheit um mich herum, Kalender-Kleinode von MüllerinArt und mmeulma. Nützliches wiedergefunden - Kalender mit einfachen Übungen, wenn man doch mal zu lange am Schreibtisch sitzen muss. Nützliches gewonnen - bei Mond ein (gleich gefülltes) Taschentuchtäschchen, das einen feinen Farbklecks in die Januar-Farbpalette bringt.
Lebensart - Kalender von MüllerinArt und mmeulma  und der liebevoll von der größeren Enkelin gemalte und beschriftete "Beipackzettel" zum von Tochter "groß" selbst fabrizierten Feigensenf: "passt gut zu Käse"... und schmeckt hervorragend!
Bei Kerki und auf Nunus Blog Ich kaufe nix habe ich ähnliche Gedanken zu Widerstand gegen unsere westliche Konsumwelt gefunden, die längst überwiegend eine Kaufwelt geworden ist. Es wird viel gekauft und dann gar nicht oder - verglichen mit der möglichen Lebensdauer von Produkten - zu wenig benutzt. Die nach seltsamem "Mode"diktat jährlich neu  angeschaffte (Marken-)Kleidung ist nur ein Beispiel. Ich habe größten Respekt vor Menschen, die bewusst ein Selbstversorgerleben führen oder ohne Geld oder in Gemeinschaften leben und sich dort mit ihren Gaben und Fähigkeiten einbringen. Ich fürchte, das kann (noch) nicht die Lösung für alle Menschen sein, aber es gibt die, zu denen es passt und es setzt so wichtige Zeichen: dass anderes Leben möglich ist. Dass es Alternativen gibt zu "Das ist eben so." "Da kann man nichts machen." "Man kann doch eh nichts tun." Doch. Und wenn es erst mal nur der veränderte Blick ist auf etwas, das angeblich normal ist. Oder alt. Oder scheinbar nutzlos. Wahrnehmend. Wertschätzend. Liebevoll.
Lebensart - Gefunden: Zweigspiralen in leeren Flaschen. Vom Lieblingssohn gefunden und fotografiert und in einen Fotokalender integriert und mir geschenkt: "nur" eine alte Bahnschwelle. Ich liebe das Bild. Wabi-Sabi...

Während meinem Konsumverweigerungs-"Test" im Dezember habe ich habe auch gemerkt: Es gibt Dinge, bei denen ich "schwach" werde/n kann - Bücher, Kleinkunst (nicht zuletzt bei den Schöpfungen so vieler lieber kreativer künstlerisch oder kunsthandwerklich arbeitender Blogger/innen...), überhaupt "Schönes", "Ästhetisches" habe ich gern um mich, nicht nur das, was ich mache, auch gern von anderen. Da gäbe es im Projekt zwei Joker... Oder ich mach ein Tauschangebot? Bei Büchern gibt es ja auch die Option Bibliotheken und Fernleihen mal fester auf den Zahn zu fühlen oder mal nachzufragen, wer das Wunschbuch vielleicht schon hat und es ausleiht. Dennoch wird es Bücher geben, die ich nicht nur lesen, sondern auch bei mir haben möchte, um sie aufzuschlagen, wenn mir danach ist... Auf der anderen Seite habe ich hier viele Bücher stehen, die ich in einer bestimmten Lebensphase gebraucht habe, aber nun nicht mehr. Und manches andere auch. Also werde ich mich in diesem Jahr von einigen Dingen einfach trennen, tauschen, verschenken, spenden, manches auch verkaufen, an jemanden, der es braucht oder anders verwerten kann als ich. Das ist schon jetzt entlastend für mich, da ich z. B. meine Buchwunschliste ausgedünnt bzw. z. T. in eine Lesewunschliste verwandelt habe und angefangen habe ungenutzte Sachbücher wegzugeben. Auf einmal ist wieder Platz an Stellen, wo sich die Bücher nur so türmten und ich manchmal schlicht den Überblick verloren hatte. (Damit überraschenderweise auch verbundene Einnahmen schenken mir gerade Zeit für manche mir auch noch wichtige Dinge in meinem Leben, die sich in der Broterwerbsarbeit nicht oder zu wenig ereignen und die ganz ohne "Kaufkonsum" zu haben sind.)

Lebensart: Ein Geschenk für mich von B. ohne Blog - ein Wolkenkalender mit ihren Fotos. Und Aussicht - trotz aller von Menschen gebauten Sperrriegel - auf der Karte von Mond.
Ich bin gespannt auf das Jahr, auf meine Erfahrungen, auf den Austausch, auf Veränderungen, auf den Fluss...

Schon einmal hier zitiert, möchte ich auch heute noch einmal mit einem meiner Lieblingszitate schließen, einem des Lehrers und Naturpädagogen Armin Held, den ich inzwischen bei einem 10tägigen Intensivseminar kennenlernen durfte: "Hoffnung ist eine Haltung, die durch die Fähigkeit charakterisiert ist, die bestehenden Probleme wahrzunehmen und sich trotzdem eine gelingende Zukunft vorzustellen und dahingehende (Handlungs-)Möglichkeiten wahrzunehmen und zu nutzen... Gewiss ist es schwer, auf die Wirkung der eigenen sich meist bescheiden ausnehmenden Taten zu vertrauen, aber genau damit hat das Prinzip Hoffnung zu tun." (Armin Held: Die Beziehung von Mensch und Natur als Thema der Lehrerfortbildung. 2000, S. 205, 211).