Gestern war ich wandern, zu dritt einen ausgeschilderten Wanderweg ablaufen, in der Prieroser Heide. Nach Sehens- und Beschreibenswertem Ausschau halten. "Prieroser Heide" - das so bezeichnete Waldgebiet beginnt bei mir quasi vor der Haustür.
Neben diesen wettermäßig durchwachsenen, aber erfrischenden Draußenstunden hatte die Wanderung noch den Effekt, dass ich dank fachkundiger Begleitung zwei neue Pilze kennengelernt habe. Nicht dass ich sie nicht schon gesehen hätte, aber dann zu hören, dass man die essen kann, es zu glauben, sie in die Pfanne zu schnippeln, zu braten, zu essen und die Hoffnung haben, sie beim nächsten Sammeln vielleicht sicher wiedererkennen zu können... - das macht mir Freude.
Hier ein kurzer Blick auf die Neuen: Edelreizger und Hallimasch. Die ins Bild lugende Ziegenlippe kannte ich schon, wie überhaupt so klein die Menge der von mir sicher als essbar erkannten Pilzsorten nicht ist. Aber mit Blätterpilzen tue ich mich schwer. Alles, was nicht Pfifferling ist, wird beargwöhnt...
Während ich so ganz ungeplant zu einem schmackhaften Mittags-Pilz-Ei mit Schinken gekommen bin, dachte ich an die anderen Pilzmahlzeiten dieses Herbstes. Wie gut sie schmeckten, wie aromatisch, eben ganz besonders. Waldpilze - etwas ganz anderes als Zuchtchampignons aus dem Supermarkt. Und deshalb küre ich heute Waldpilze zu Alltagshelden.
Pilze sind ganz faszinierende Wesen. Was wir als Pilze kennen, sind nur die Fruchtkörper eines Lebewesens, das ein ganz seltsames Leben führt, nicht als Tier, nicht als Pflanze. Vor einiger Zeit sah ich diesen Film über Pilze - sehr faszinierend.
Seitdem schaue ich sie noch neugieriger an, und ich möchte mir wirklich ausmalen, dass sie zu den kleinen Völkchen gehören, die herumwuseln auf dem Waldboden ... - und einige der kleinen zaubrischen Wesen nehme ich mit, auf Fotos. Ein paar aus diesen herrlichen Oktobertagen zeige ich euch noch.
Nicht nur im Wald, auch in meinem Garten, der auf dem besten Wege ist wieder Wald zu werden, wachsen hin und wieder Pilze. Nicht alle essbar, aber Schönheiten allemal. Einen Fliegenpilz fand ich hier dieses Jahr zum ersten Mal.
Diese weißen hier standen am Seeufer, ob es solche sind, die neulich auch in Katjas Mahlzeit steckten? Ich meine einen Post übers Pilzesuchen bei ihr gelesen zu haben, aber ich finde ihn nicht wieder ;-( EDIT: STÄUBLINGE!
Die hier weiter unten sehe ich mehr mit weinenden Augen. Sie wachsen am Stamm einer alten Zwillingsbirke am schmalen Pfad zum See, Pilze an Bäumen sind meist Zeichen dafür, dass sich deren Lebenskreislauf dem Verfall nähert, langsam hoffentlich, denn noch haben sie starke wehende Blätterkronen.
Zur Wunderwelt des Waldes gehören Pilze untrennbar dazu. Ohne Pilze würde der Kreislauf von Werden und Vergehen stocken. Zusammen mit zahlreichen Bodenlebewesen und Mikroorganismen sorgen Pilze dafür, dass der Kreislauf des Lebens mit seinem Werden und Vergehen Nahrung erhält, guten Boden aus all dem, was vergeht. Für neues Wachsen.
Mehr von meinen Helden des Alltags hier und die von vielen anderen bei Roboti liebt.
Schön, mal wieder zu Hause zu spazieren... Ich vergesse nie Dein Gesicht, als wir mit pilzgefüllten Müllsäcken heim kamen. Und wer putzt die jetzt...? ;-) Lieben Gruß, Marja (die gestern Zuchtchampignons essen musste. H. mochte sie nicht)
AntwortenLöschenDanke für den Spaziergang!
AntwortenLöschenPilze, ja faszinierend, und wenn ich einen Fliegenpilz finde, dann sag ich mir immer: der bringt mir jetzt Glück...
Schön bei Euch!
Dir auch viel Glück und liebe Grüße,
x Stefanie
Oh, das ist aber ein ganz wunderbarer Alltagsheld, den du da gekürt hast! Ich liebe Pilze auch sehr...und ganz besonders die Waldpilze...LG Lotta.
AntwortenLöschenHeute gibt es Bilder von Freiberg bei mir zu sehn...allerdings erscheine ich irgendwie nicht auf dem Dashboard...also zumindest bei mir nicht...LG Lotta.
LöschenVom oberen Friedhof aus...ich habe meinen Opa besucht...;-) LG Lotta.
LöschenAch, wie ich zur Zeit euch alle draußen im Wald beneide! Bei mir gibt's nur Fliegenpilze in Erinnerung & auf Stoff bzw. Oberteil für meine Kleinste....
AntwortenLöschenBesonders liebe Grüße von
Astrid
pilze sind was tolles — essbare begegnen mir im wald leider selten, aber ich glaube ja, da muss man aus einer pilzfinderfamilie kommen, damit einem das passiert :) und schon raureif! das stimmt mich ganz gemütlich.
AntwortenLöschenliebe ghislana, natürlich ist das raureif! wie genau ich auch schaue, ich bin und bleibe sicher :)
LöschenDas scheint ja wirklich eine kleine Wunderwelt zu sein. Danke für den Tipp mit dem Film; ich habe mir den Anfang angeguckt (YouTube) und ihn gebookmarked.
AntwortenLöschenLG, 'Franka'
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenna schau mal hier, da sind die Stäublinge zu finden. :-)
Und ja, ich kranke, vollstes Kanonenrohr, aber den Eimer als Alltagshelden zu deklarieren, ging mir heute etwas zu weit. Ich hab zwar noch einen tollen von anno dazumal, der extra für diese Zwecke gedacht ist, aber ... nuja, ich führe es nicht weiter aus :-)
Nach Essen steht mir jedenfalls nicht der Sinn...
Liebste Grüße
Katja
Wie herrlich!
AntwortenLöschenSehr schöne Aufnahmen. Pilze selbst zu sammeln habe ich mich noch nie getraut...
AntwortenLöschenLiebste Grüße zu dir :-)
Oh, liebe Gishlana, mit diesem Eintrag hast du mir eine große Freude gemacht. Gedanken und Fotos so ganz nach meinem Geschmack.
AntwortenLöschenSeltsam, aber ich hab mich nie getraut, Reizger zu essen. Ich dachte, die gehören auch zu der ungenießbaren Sorte. Da hab ich mich wohl getäuscht ... vermutlich wegen des Namens.
Einige liegen mir leider schwer im Magen. Aber so ein Pilzgericht ist schon etwas ganz und gar Leckeres. Ich mag Stockschwämmchen, Maronen, Rotkappen, Birken- und Steinpilze. Leider findet man hier nicht so viele.
Liebe Grüße von der Waldameise
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenauch ich finde Deinen Spaziergang einfach wundervoll. So durch den Wald zu laufen ist einfach herrlich und für Pilze habe ich sowieso etwas übrig. Da gibt es so viele verschiedene - das wird nie langweilig.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Ghislana, du lebst in einer verwunschenen Gegend und ich kann mir richtig gut vorstellen, dass es bei euch jede Menge Pilze gibt. Ich habe schon längere Zeit keine Pilze mehr gesammelt. Bei uns gibt es wenig Wald. Danke für deinen lieben Kommentar bei mir.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von
Stine
Hallo Ghislana,
AntwortenLöschenwas für wanderbare Fotos!
Raureif hab ich allerdings keinen entdeckt *lach*
Ich komme aus eine Beerensammelfamilie, an Pilze würde ich mich nicht trauen!
liebe Grüße, Petra
Ich finde es schade, dass ich vollkommen pilzunkundig bin. Wie sieht es mit der Strahlenbelastung bei den Waldpilzen in Eurer Gegend aus?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Bei Dir in den Wäldern geht es immer so herrlich ruhig zu, so scheint es zumindest. Da würde mal am liebsten gleich eine Weile mitspazieren und den Herbst genießen...
AntwortenLöschenHeute zeigt sich der Herbst mal von seiner besten Seite, daher ein paar besonders sonnige Herbstferien-Sonnenstrahlen in deine Richtung,
Sabine
was für herrliche bilder! ich mag diese landschaft so gern! wir haben vor kurzem auch viele maronen gefunden, aber leider keine fliegenpilze zum fotografieren...
AntwortenLöschenliebe grüße von mano
So schön deine Fotos. Wie schön auch, wenn man sich mit Pilzen auskennt und diese dann frisch geernet verpeisen darf, das muss köslich sein! Ich kenn mich leider gar nicht damit aus...
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Sarah
Was für ein wunderschöner Spaziergang! Tolle Fotos! Und dein Mittagessen schaut auch lecker aus! :)
AntwortenLöschenLG Mary
Was sind das tolle Waldbilder. Herbstwald mit Sonnenlichteinfall... was kann es Schöneres für einen Spaziergang geben. Und dann noch mit leckerer Beute - umso besser. :-)
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
Deine Waldbilder sehe ich so gerne. Hinsetzen, schauen, genießen. Einen viel kleineren aber trotzdem schönen Waldspaziergang hatte ich gestern unternommen und dabei bestimmt 10 Minuten vor einem Baumstumpf gehockt, auf dem so viel lebte.
AntwortenLöschenAuf bald,
Birgit
Da bist du ja in einem regelrechten Zauberwald gewandelt! Gefällt mir sehr!
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