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Donnerstag, 31. Oktober 2013

12tel Blick - es ist Herbst geworden...

... aber an der Stelle, von der aus ich fotografiere, ist trotz anders lautender Kunde noch immer nicht gemäht... "Eigentumsverhältnisse"...
























So sah es am 13.10.2013 aus, die Bäume noch voller Laub, kaum gefärbt (Erlenblätter verfärben sich ohnehin nicht, aber ja Birkenblätter ja schon...). Ich musst mich noch etwas bücken, um den Kirchturm ins Bild zu bekommen und nicht hinter dem Zweig versteckt zu lassen, der im Laufe des Jahres in die Perspektive hineingewachsen ist. Nachfolgend noch ein Bild vomselben Tag, näher dran.

Heute, am 30.10.2013 zunächst ein Schreck. Der Waldweg zum 12tel Blick, an dem ich mein Auto abstelle (kam von der Arbeit aus Berlin direkt zum 12tel Blick gefahren) tief aufgewühlt von Wildschweinen...

Der 12tel Blick deutlich heller, viel Laub ist ab. Ich muss mich nicht mehr bücken, um den Kirchturm aufs Bild zu bekommen. Das abgefallene Laub hat den Erlenzweig "erleichtert" und der Kirchturm ist wieder zu sehen. Die Birkenblätter sind gelb geworden und auch schon ausgelichtet... Und ja, dieses Foto wird das 10. 12tel von den 12en.

Hier unten noch eine etwas andere Perspektive und die Jagdkanzel etwas näher geholt. Warme lichte Herbstfarben unter grauem Himmel, angestrahlt von der Sonne des Nachmittags zur Kaffeezeit. Langsam vergehendes Herbstgold...

Ein Bekannter erzählte mir, dass es 200 m weiter nördlich auch einen guten Blick auf die Kirche gibt, sogar mit etwas mehr "Dorf"ansicht drumherum. Habe mich an einem alten Betonpfahlzaun entlang bis dahin durchgeschlagen, und so bekommt ihr auch diese Ansicht zu sehen. Und von hier stammte die Kunde vom Mähen..., man sieht's. (Meine "Theatervorhang"-Perspektive mag ich inzwischen so gern, ist mir ans Herz gewachsen...)


Alle 10 Ansichten meines Dorfkirchenblicks von Januar bis Oktober findet ihr hier. Und die vielen anderen 12tel Blicke des Monats Oktober sammelt wieder Tabea, die uns zu diesem wunderbaren Projekt "anstiftete" und bei der wir monatlich unsere 12tel Blicke zusammenfassen können.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

BIWYFI - der Farbenreigen des Monats Oktober...

... ist bei Braun angekommen. Mit meinen Assoziationen war ich natürlich gleich zuerst bei Herbstlaub und Holz..., aber der Zufall spielte mir dann ganz Anderes vor die Linse.



Ja, ich weiß, das ist Grün..., aber dieser (echte!) Flaschenkürbis stand auf dem Tresen des Modeverleihs Ute Fischer, dem wir während unseres Sachsenurlaubs in Dresden-Niedersedlitz einen Besuch abstatteten, weil der Gefährte zu einem "Event" geladen war und dazu einen Tuxedo brauchte und nicht extra kaufen wollte (ich gestehe, ich wusste nicht, was ein Tuxedo ist..., ganz einfach: ein Smoking). Dieser da so unverblümt stehende und sich wie ein grüner Schwan gebärdende Kürbis war es dann, der mich genauer hinschauen ließ in diese Welt der schönen Kleider, die ich sehr, sehr viel "plüschiger" und irgendwie angestaubter erwartet hätte (vielleicht hatte sich da meine frühe Jugendbekanntschaft mit dem Märchenfilm-Kostümfundus der DEFA irgendwie prägend im Hirn verpackt und fehlgeleitet). Aber es gab da keinen überflüssigen Schnickschnack, auch nichts "Stylisches", sondern ganz einfach ein recht einladendes, entspannendes Ambiente und eine warmherzige Atmosphäre.

Ich nahm also Platz auf dem braungestreiften Kissen gleich am Schaufenster und versank im Betrachten: Vier Damen nahmen freundlich und behutsam die Wünsche der Tanzball-Damen und eines Bräutigams in spe auf und transferierten sie probierend und probierend sanft hin zu Fest-Kleidern, die zum Typ passten. (Da war der Tuxedo eine der leichteren Übungen....) 

Tanzschul-Abschlussball ist jedenfalls anstrengend, wie man erleben konnte. Mit Mutter und der halben Familie ein Kleid aussuchen, in dem man gut aussieht, sich bewegen kann und wohl fühlt, man irgendwie noch echt wirkt und man selber sein kann, ist eine hohe Kunst, mit der die jungen Damen ohne die kompetente Begleitung der Damen im Modeverleih wohl ziemlich überfordert gewesen wären... Jedenfalls hinterließen die beiden Ballkleid-Kandidatinnen bei mir diesen Eindruck, nachhaltig. Aber zum Schluss dann auf einmal ein Aufatmen - das besondere Stück ist gefunden, anprobiert, im Spiegel begutachtet und auf allen Gesichtern erleichtertes frohes vorfreudiges Lächeln...Und auch der schwarz gewandete junge Bräutigam wand sich stolz zwischen den Spiegeln hin und her. Konnte er auch. Gut sah er aus, so edel angezogen und wirkte dennoch auch natürlich. 




Natürlich habe ich diese Verwandlungen bescheidenerweise nicht fotografiert, sie hätten auch farblich nicht gepasst zum heutigen Thema. Aber nach einem kurzen Wortwechsel über den bezaubernden Kürbis mit der Chefin des Hauses durfte ich "neutrale" Fotos machen... Und der mit kreisrunden Stickereien in dunklem Braun changierende Vorhang vor den Umkleidekabinen war dann der Auslöser der Überlegung, diesem Erlebnis einen kleinen Beitrag zu widmen - denn: Beauty is where you find it. Und dort in Dresden-Niedersedlitz kann man Schönheit gut finden. Man wird sogar dabei sehr freundlich unterstützt ;-)



Ganz nebenbei ist dies auch wieder ein Muster-Beitrag geworden... So einige gibt es hier zu entdecken... Noch mehr bei Michaelas Muster-Mittwoch. Und mehr Oktober-Braun bei Nic.


Dienstag, 29. Oktober 2013

Schönheit zu unseren Füßen...

Gestern war ich wandern, zu dritt einen ausgeschilderten Wanderweg ablaufen, in der Prieroser Heide. Nach Sehens- und Beschreibenswertem Ausschau halten. "Prieroser Heide" - das so bezeichnete Waldgebiet beginnt bei mir quasi vor der Haustür. 


Neben diesen wettermäßig durchwachsenen, aber erfrischenden Draußenstunden hatte die Wanderung noch den Effekt, dass ich dank fachkundiger Begleitung zwei neue Pilze kennengelernt habe. Nicht dass ich sie nicht schon gesehen hätte, aber dann zu hören, dass man die essen kann, es zu glauben, sie in die Pfanne zu schnippeln, zu braten, zu essen und die Hoffnung haben, sie beim nächsten Sammeln vielleicht sicher wiedererkennen zu können... - das macht mir Freude.



Hier ein kurzer Blick auf die Neuen: Edelreizger und Hallimasch. Die ins Bild lugende Ziegenlippe kannte ich schon, wie überhaupt so klein die Menge der von mir sicher als essbar erkannten Pilzsorten nicht ist. Aber mit Blätterpilzen tue ich mich schwer. Alles, was nicht Pfifferling ist, wird beargwöhnt...



Während ich so ganz ungeplant zu einem schmackhaften Mittags-Pilz-Ei mit Schinken gekommen bin, dachte ich an die anderen Pilzmahlzeiten dieses Herbstes. Wie gut sie schmeckten, wie aromatisch, eben ganz besonders. Waldpilze - etwas ganz anderes als Zuchtchampignons aus dem Supermarkt. Und deshalb küre ich heute Waldpilze zu Alltagshelden.



Pilze sind ganz faszinierende Wesen. Was wir als Pilze kennen, sind nur die Fruchtkörper eines Lebewesens, das ein ganz seltsames Leben führt, nicht als Tier, nicht als Pflanze. Vor einiger Zeit sah ich diesen Film über Pilze - sehr faszinierend.



Seitdem schaue ich sie noch neugieriger an, und ich möchte mir wirklich ausmalen, dass sie zu den kleinen Völkchen gehören, die herumwuseln auf dem Waldboden ... - und einige der kleinen zaubrischen Wesen nehme ich mit, auf Fotos. Ein paar aus diesen herrlichen Oktobertagen zeige ich euch noch.



Nicht nur im Wald, auch in meinem Garten, der auf dem besten Wege ist wieder Wald zu werden, wachsen hin und wieder Pilze. Nicht alle essbar, aber Schönheiten allemal. Einen Fliegenpilz fand ich hier dieses Jahr zum ersten Mal.


Diese weißen hier standen am Seeufer, ob es solche sind, die neulich auch in Katjas Mahlzeit steckten? Ich meine einen Post übers Pilzesuchen bei ihr gelesen zu haben, aber ich finde ihn nicht wieder ;-( EDIT: STÄUBLINGE!


Die hier weiter unten sehe ich mehr mit weinenden Augen. Sie wachsen am Stamm einer alten Zwillingsbirke am schmalen Pfad zum See, Pilze an Bäumen sind meist Zeichen dafür, dass sich deren Lebenskreislauf dem Verfall nähert, langsam hoffentlich, denn noch haben sie starke wehende Blätterkronen.


Zur Wunderwelt des Waldes gehören Pilze untrennbar dazu. Ohne Pilze würde der Kreislauf von Werden und Vergehen stocken. Zusammen mit zahlreichen Bodenlebewesen und Mikroorganismen sorgen Pilze dafür, dass der Kreislauf des Lebens mit seinem Werden und Vergehen Nahrung erhält, guten Boden aus all dem, was vergeht. Für neues Wachsen.



Mehr von meinen Helden des Alltags hier und die von vielen anderen bei Roboti liebt.



Montag, 28. Oktober 2013

Mhhhhh - Kochen unterm Dach...


Ich lass euch heute mal ein bisschen in eine noch etwas jungfräuliche Küche schauen... Unterm einem über 100 Jahre alten Dach juchhe entsteht ein Refugium für die Zeit, die wir nicht in Brandenburg, sondern im schönen Sachsen verbringen, wie jüngst im Oktober. 



Eine Küche in eine Dachwohnung funktional sinnvoll und so einzubauen, dass es passt, "aussieht" und sich Köche und Esser wohlfühlen, ist eine Herausforderung... Nun ist's geschafft, 5 Gewerke (Küchenbauer, Tischler, Klempner, Elektriker und Fliesenleger) haben sich - nach den Angaben der Planer (also uns, in Zusammenarbeit mit einer geduldigen und höchst kompetenten Küchenplanerin des Lieferanten) - gut abgestimmt, alles passt, funktioniert und wir lieben es schon!



Zum Einstand kochte der Hausherr selber und ich hab aus meiner Leseecke aus dem Wohn-Giebel heraus in die offene Küche gewinkt und in den Topf geguckt... Es gab Kartoffel-Soljanka, immer wieder lecker und einfach zu kochen. Mein Gefährte kocht sie seit Jahrzehnten immer wieder. Und ich hab das gern, auch mal beim Kochen zuzusehen...

Zutaten 
(für ca. 4 Personen, wir zwei haben uns zwei Abende lang mehr als sattgegessen...)
4 - 6 Kartoffeln mittlerer Größe
3 - 4 Möhren

2 Zwiebeln
4 - 6 Wiener Würstchen vom Fleischer des Vertrauens
Salz, Pfeffer, Curry (medium)
ein kräftiger Schuss vom Lieblings-Tomatenketchup

Zum Anrichten saure Sahne, dünne Zitronenscheiben und das in Ringe geschnittene Lauch von einem Bund Lauchzwiebeln.

Zubereitung
Würstchen in Scheiben schneiden und zusammen mit den in Würfeln geschnittenen Zwiebeln und den in Scheiben geschnittenen Zwiebelenden der Lauchzwiebeln (ein Drittel des Lauchs beiseite legen!) kräftig anschwitzen (mehrmals einkochen lassen und wieder etwas heißes Wasser dazugeben).
Kartoffeln und Möhren schälen, würfeln und dazugeben und zunächst kräftig mitschwitzen lassen.
Dann mit heißem Wasser aufgießen, bis alles bedeckt ist. Würzen und gar köcheln lassen. Abschmecken. (Der Hausherr mag's gern flüssig, deshalb wird nicht gestampft, püriert oder auch nur anpüriert. Durch das Anschwitzen und den kräftigen Schluck Ketchup ist die Suppe aber nicht wässrig, eben Suppe...)



In Suppentassen füllen und mit einem Klecks saurer Sahne, einer Zitronenscheibe und dem in Ringe geschnittenen Lauch anrichten. Brötchen und Wein dazu. Kerze an. Genießen...
(Wie eigentlich immer bei Suppen, schmeckt es am nächsten Tag "durchgezogen" und "frisch aufgewärmt" noch mal so gut...)


























Ein paar Abende später war ich dann dran... Mit (m)einer "Spezialität": Resteküche. Vom Soljanka-Essen (die Zwiebelchen von den Lauchzwiebeln), einem Nudelabend (Rest gekochter Nudeln), dem Päckchen Wanderproviant-Knacker war noch dies und das und anderes im Kühlschrank, nämlich das alles hier:

Alles putzen und schnippeln:

Alles in etwas Öl dünsten und kräftig bräunen - angefangen mit den Zutaten, die die längste Garzeit benötigen, also Möhren - gut brutzeln und schon etwas bräunen lassen.

Die Nudeln hinzugeben, die Käsestückchen unterheben und alles zusammen fertig braten. Sollte dann ungefähr so aussehen:


Aus einem feinen Geschirr - nicht ganz so alt wie das Haus, aber auch schon sehr alt - das bei uns Alltagsgeschirr sein darf, schmeckt es dann besonders gut.


Was noch gut aussieht und gut schmeckt, findet ihr heute wieder bei Katja, die Glücksmomente sammelt. Und für Glücksmomente sorgt ihre Reihe My Monday Mhhhhh.

Samstag, 26. Oktober 2013

Von Bäumen - die Birke (3)


Ein Post über die Birke im Frühling war mein erster Beitrag in Rebekkas Reihe "Mein Freund, der Baum"... Ich bin säumig, dabei liegen im Speicher Alleenfotos und Fotos alter Bäume... Dabei bin ich Baumfreundin durch und durch, manchmal sogar "militante", wenn es Bäumen aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen "an den Kragen gehen soll". 



Aber es war nicht die Zeit zu sortieren, ohnehin waren die Luftschnapp- und Entspannungsphasen knapp in den letzten Tagen... Auch heute wieder Wochenendarbeit mit angehenden Erziehern (die sich berufsbegleitend aus- oder weiterbilden lassen, also auch sie kommen am Wochenende. "Hut ab!"). Und so geht es weiter (gefühlt bis Weihnachten...) Ich bin da lust- und freudbetont und überhaupt ganz und gar bei der Sache. Aber es verschlingt Kräfte, die ich gern draußen wieder auftanke, sogar fotografieren ist gar kein Problem währenddessen. Aber dann am Bildschirm die Fotos sortieren, ist ein weiterer Schritt, der nicht immer klappt wie gewünscht, vorgestellt, erträumt, egal... 

Damit ich aber nicht ganz aus dem Rhythmus komme und im schon seit Ewigkeiten zur Verlinkung offenen Oktober-Beitrag bei Rebekka auch wieder von mir Baumfreunde dabei sind, noch bevor morgen schon Rebekkas nächster Baumfreund sicherlich pünktlich erscheint, zeige ich euch nach den Frühlingsbirken nun die Herbstbirken. Heute färbte die in den Spätnachmittag sinkende Sonne die Birken-Kronen rotgolden... 
 

Und das Gelb der Birkenblätter schimmert oft noch bis in den November hinein durch unsere Kiefernwälder und erleuchtet sie. Die Fotos sind vorhin entstanden, auf einem Spaziergang runter zum See. Die warmen Farben, die sanft schwingenden und säuselnden Blätter meiner Lieblingsbäume, der Birken, der Mädchen unter den Bäumen, der Blick übers von der Frühabendsonne in Gold getränkte Ufer des Sees, all das tut wahrscheinlich nicht nur meiner Seele gut...


Im Frühling schrieb ich auch mal einen Beitrag, in der alte Eichen tragende Rollen spielten. Das Foto dort mit dem Blick in die Kronen dieser alten Bäume mag ich sehr. Auch unter so einem Baum zu liegen, tut nämlich der Seele gut. Als Lucia vom Blog Schreibtischwelten jetzt ihr zweijähriges Blogjubiläum feierte, verschenkte sie in ihrer "Freitagsgedicht"-Reihe Wunschgedichte. Da habe ich mir doch glatt eins zu dem Foto der alten Eichen gewünscht. Hier könnt ihr es finden. Ich mag es... Und ihr? Danke Lucia, für dieses schöne Geschenk an uns zu deinem Bloggeburtstag! Die Birken, ihr Blättergold, meine Freunde - die Bäume, mein Wunschgedicht, all das sind mir diese Woche Sonntagsfreuden.