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Samstag, 28. September 2013

Mein Freund der Baum - Eberesche mit Himmel

Diesmal widme ich meinen Beitrag zu Rebekkas Reihe der Eberesche. In diesem Sommer habe ich seit Langem die Vogelbeeren mal wieder gesammelt, für vitaminreiche Wintervorräte zu Haus und in der Schule, für den Beerenfisch, zum Trocknen für Vogelfutter im Winter.  Und dabei erinnerte ich mich wieder einmal an meine Jugend in den 70ern. Unvergessen die Atmosphäre der abendlichen Sommer- und Herbst-Stunden am Feuer im Garten der Eltern am See, mit Gespräch, manchmal einem Kanon, einer Flasche Wein, Wermut oder Aprikosenlikör (damals heiß begehrt und geliebt) und dem Blick in den Nachthimmel, vor dem die Flammen die Vogelbeeren im grünen Gezweig leuchten ließen.




Die Fotos sind alle aus den letzten August- und ersten Septembertagen. Die Himmelsfotos zeigen von Weiß über Blau bis zum tiefen Grau das Himmels-Farbspektrum im Verlaufe eines einzigen Nachmittags... Er deutete sich schon an, der Herbst. (Und vermutlich sieht man das auch heute in Katjas Himmelssammlung)



Die Eberesche mit ihrem Beerenrot hat Dichter/innen inspiriert, und ich lasse diesmal neben meinen Bildern auch deren herbstlichen Texte sprechen, sinnige Gedanken über Werden und Vergehen, Freude und Trauer..., der Zufall wollte es, dass alle Dichter so ziemlich einer Generation angehören.

Ebereschen – noch nicht ganz rot
von jenem Farbton, wo sie sich entwickeln
zu Nachglut, Vogelbeere, Herbst und Tod.

Ebereschen – noch etwas fahl,
doch siehe schon zu einem Strauß gebunden
ankündigend halbtief die Abschiedsstunden:
vielleicht nie mehr, vielleicht dies letzte Mal.

Ebereschen – dies Jahr und Jahre immerzu
in fahlen Tönen erst und dann in roten
gefärbt, gefüllt, gereift, zu Gott geboten −
wo aber fülltest, färbtest, reiftest du −?

Gottfried Benn (1886 - 1956) Unter dem Link Gedicht und Interpretion auf der Lyrik-Website Planet Lyrik.

Die Knospe für den nächsten Jahrestrieb ist schon angelegt.



Als der Vogelbeerbaum
Die Blätter verlor, 
Flammte er rot:
Ich wurde geboren. 

Marina Zwetajewa (1892 - 1941) Unter dem Link ein Zeit-Artikel zu Marina Zwetajewas 100. Geburtstag.

Ein spätes Gedicht von ihr heißt: „Sie haben die Eberesche gefällt“. Auch ich muss eine zurückschneiden, sehr, ich hoffe, sie verzeiht und nimmt mein Angebot an, sich als Strauch am Teichrand auszubreiten, wie ihre Schwester am See unter der großen alten Eiche. Die Vogelbeere am Teich hat sich mal selbst gepflanzt und lange Jahre stand sie zwischen Teich und Haus. Weiter wachsend nähme sie mir das schon vom Ahorn eingeschränkte Sonnen- und Himmelstageslicht eines Tages ganz und dem Dach das Fallrohr...




Else Lasker-Schüler (1869 - 1945) Unter dem Link liegt ein Artikel im Salzburgwiki über den "Vogelbeerbaum", mit einem Zitat aus der Erzählung „Die Eberesche“: „Wenn ich ein Stückchen Land besäße, ich würde mir ein kleines Wäldchen von Ebereschen pflanzen. Ein einziger der glühenden Bäume könnte schon das Glück eines Spätsommers ausmachen und verklären. Ja, die Eberesche leuchtet in den Dezember hinein, täglich etwas dunkler werdend und zweighängerischer. Bis die letzte Koralle an der Dolde wartet auf die Schwarzdrossel, die sie aufpickt.“
 
Habt ein schönes Wochenende!

15 Kommentare:

  1. ups, ein "ähnliches" Foto ist doppelt drin..., tausche ich heute abend aus...

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  2. Was für ein toller Post über die Eberesche! Die Ebereschen sehen wundervoll aus...im Herbst...mit ihren rötlichen Beeren...LG Lotta.

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  3. Oh ja, wunderschöner Beitrag! Ich mag auch die Gedichte gern dazu.
    x Stefanie

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  4. Liebe Ghislana, so schön, wie Du über einen Baum schreibst! Das Bild mit dem kleinen Zweiglein, welches sich seinen Weg sucht, ist ganz rührend und zeigt, wie Du (auch) auf Kleinigkeiten achtest. Auch Dir ein wunderschönes Wochenende!

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  5. Die roten Beeren sind derzeit an vielen Stellen zu bewundern, auch hier bei uns. Zu schön im Licht der Sonne...
    Und dann dein himmlisches Wolkenbild dazu - so lässt sich der Herbst aushalten :-)
    Liebe Grüße
    Sabine

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  6. Den Vogelbeerbaum mag ich sehr. Der schöne Wuchs, die dekorativen Blätter und die knallroten-orangen Beeren!! Wunderbar in Bilder eingefangen und so schöne Worte dazu gefunden.
    GlG Barbara

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  7. Schön. Dein Baum, deine Erinnerungen, deine Fotos! Du nimmst mich damit heraus aus meiner unfreiwilligen Klausur....;-)
    Liebe Grüsse!
    Astrid

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  8. Das erinnert mich daran, den Herbst diesmal nicht ohne einen herbststrauß verstreichen zu lassen.
    Danke für deinen Blogbeitrag und die schönen Bilder!
    Gruß vom Frollein

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  9. und die kleinen runden inspirieren vor allem auch schnapstrinker :)

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  10. Liebe Ghislana,

    schon wieder so ein toller Post von Dir ... tolle Bilder, Worte und Geschichten und Informationen und Links zu Ideen.

    Bei mir hängt ein Zweig über's Esstisch und ein Kilo Beeren warten im Gefrierscharnk auf mehr Zeit, dort sollen sie nebenbei ein bisschen was von ihrer Bitterkeit verlieren. Am liebsten würde ich noch mal ernten gehen ...

    Nen lieben Gruß von Antje

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  11. Danke für deinen Baum, liebe Ghislana. Morgen bricht schon wieder ein neuer Baummonat an.

    Das erste Himmelsfoto ist auch ganz supertoll! LG Rebekka

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  12. Wunderwunderschöne Fotos!
    Wünsch dir ein schönes Wochenende und
    LG Mary

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  13. Ein wunderschöner Post, Ghislana. Dieses Rot gegen das Himmelsblau ist spektakulär. Bei Dir kann man es gut aushalten und durchatmen. :-)

    Schönen Sonntag!
    Doris

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  14. so ein schöner beitrag - eine wahre hommage an die eberesche! ich mag sie auch sehr - ebenso deine fotos. der weg mit den beiden bäumen, nah an der weide läßt mich in gedanken dort spazierengehen kugelrote blicke in den himmel werfen.
    liebe grüße von mano

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  15. fein beobachtet und schön im Bild festgehalten.

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.