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Dienstag, 23. April 2013

Das Loch im Zaun...

... ärgerte mich schon eine ganze Weile, der für die Lücke damals passend geschnippelte Baumarktkauf-Rest war nach ein paar Jahren schlichtweg auseinandergefallen. 



Seit es endlich Frühling ist, nimmt mein "Gehölzschnitt für alle Fälle" ständig ab... Abgesehen von einer "Grundlage" aus Kanthölzern, einem Kletterhilfen-Geburtstagsgeschenk des liebsten Mannes für die längste Wand des Hauses und einem Uraltscherengitter an der Terrassenwand, werden vor allem meine Kletterpflanzen (Waldgeißblatt, Kletterhortensie, Knöterich, Hopfen, Efeu, Wilder Wein, Kriechspindel) immer wieder mit "Gehölzschnitt" oder anderen Überbleibseln "versorgt", um an den Wänden und Zäunen Halt zu finden und hoch hinauszukönnen, zum Beispiel als Vogelwohnung und Sichtschutz. 

Am Strand Angeschwemmtes (ja, auch das Netz!) ist hier z. B. zu einer Art "maritimer" Gartenecke geworden - Erinnerungen an Urlaub, Strandfunde, Bootsfahrten, ein paar Dutzend Wellhornschnecken warten noch drauf eingefädelt zu werden. Seit ich Ulmas Post von gestern gelesen habe und Indres eben, denke ich nicht nur auf dem Wort "kreativ" herum... Und bin mit diesem Nachdenken in meinen Garten gegangen...


Noch grüner, im Laufe des Jahres hellbraun auftrocknender Schnitt von Eschenahorn...

... wird in parallel geführte Schnüre oben und unten am Zaun eingeführt und festgeknotet. 
Mit eigenen Händen freiwillig nach Inspirationen durch Gesehens, Gelesenes oder nach eigenen Ideen aus Vorhandenem etwas Neues, Schönes, Skurriles, Verrücktes oder Alternatives zu schaffen oder zu improvisieren, ohne dafür zu aufwendigen (und oft gar nicht notwendigen) Material- und Werkzeugkäufen aufzubrechen - (nicht nur) da bin ich durchaus antikonsumistischer Haltung - finde ich schon auch kreativ und eine genuin menschliche Ausdrucksform, der sich jeder, der mag, nach seiner Art widmen darf und soll. 

"Work in progress..."






Ich arbeite noch sehr, sehr gern mit meinen Händen außerhalb der Notebooktastatur und ich bin gern draußen. Mit Natur umgehen können und Zweige mit den bloßen Händen in ein den Garten eine Zeitlang abschirmendes und schmückendes Zaunteil einflechten und mich an dieser Arbeit freuen, dabei den Vögeln lauschen (wisst ihr, was für zärtliche Laute der Herr Waldpolizist Eichelhäher für seine Liebste hat?), Sonne und Wind täglich und nicht nur im Urlaub auf der Haut spüren - das ist für mich ein wesentlicher Teil von menschlichem Dasein und ja - auch Glück und Lebenssinn. 


Von der Straße aus gesehen. Roter Hartriegel mischt sich ein.








Diese geschnittenen Hölzer weiter zu verwenden, die mal zu einem Lebewesen gehörten und die wohl mancher lieblos und Entsorgungsstress fürchtend an den nächsten Waldrand schütten würde, hat für mich auch etwas mit Respekt zu tun: Respekt gegenüber unserer Erde, die tragen können muss, was wir tun. Auch deshalb arbeite ich seit mehr als drei Jahren anders und weniger, verdiene weniger, konsumiere (noch) weniger und bin - mindestens - doppelt so zufrieden und glücklich. Und hoffnungsvoll.

Zur Straße hin gesehen. In den Töpfen werden die alten Funkien bald in vollem grünen Laub stehen.

Noch mehr Gewerkeltes, Gestricktes, Genähtes... hier: zum Creadienstag und Upcycling-Dienstag.

13 Kommentare:

  1. Das Loch im Zaun - das hast Du aber schön zugemacht, so kunstvoll und Du wirst sicher immer wieder Freude daran haben und so ganz kostenfrei, das ist ja doch immer wieder das Schönste!!!!
    LG Susan

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  2. Liebe Ghislana,
    tolle Idee solch ein "natürlicher" Sichtschutz und mit Sicherheit viel schöner als ein gekaufter :-)
    Liebe Grüße,
    Sabine

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  3. Das ist soooo schön! Etwas mit den eigenen Händen aus der Natur geschaffenes hat viel mehr Wert - für alle, glaube ich!
    Alles, alles Liebe. maria

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  4. das aufgefüllte loch im zaun ist ein zaun, wie jeder zaun sein könnte, wenn es nach mir ginge.
    auf ganz viel glück und lebenssinn!
    herzlich
    ulma

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  5. eine tolle Zaunidee, muss ich nachmachen. LG Mila

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  6. wozu gehölzschnitt nutzen kann.
    und ja. deR eichelhäheR. ich mag seine laute sehR. fRüheR gabs vogelstimmenwettRaten mit opa. eR hat immeR gewonnen und tut es auch heute noch.

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  7. Liebe Ghislana,
    sobald ich wieder besser mit meinen Händen arbeiten kann will ich mir unbedingt einen Wind/Sichtschutz nach Deiner Methode bauen. Heute mittag saß ich für eine Auszeit mit lieber Post im Strandkorb, hunderte Kilometer entfernt vom Meer. Danke.
    herzlich Judika

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  8. Liebe Ghislana,
    wie immer erfreue ich mich an Deinen Bildern und Worten. Bei Dir ist es so schön.
    Sei herzlich gegrüßt.
    Nina

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  9. Liebe Ghislana,

    angeregt durch Deine Links hab ich die beiden Posts auch versucht zu lesen ... aber irgendwie mag ich nicht lange darüber philosophieren. Aufgefallen war es mir auch schon, dass aus dieser DIY-Welle verschiedene Strömungen entstanden sind. Du hast es gut beschrieben. Wichtig ist doch, dass daraus kein Druck wird, jeder sich seinen Weg wählen kann.

    Ich versuche auch gerade, möglichst viel meines gesammelten (Alt)Materials zu verarbeiten, egal ob buntes Papier oder alte Jeans. Aber das geht nicht immer ohne Zukaufen. Es muss für mich passen, dann ist es gut.

    Dein Zaun ist Dir richtig gut gelungen, gefällt mir sehr. Die Zaunlücken bei uns zu schließen lohnt nicht mehr, im Sommer oder Herbst ist Umziehen geplant.

    Nen lieben Gruß von Antje

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  10. Liebe Ghislana, deine "Zaunreparatur" ist ein echtes Kunstwerk geworden und gefällt mir sehr !!!
    Viele liebe Grüsse, helga

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  11. Liebe Ghislana, im April war ich so wenig online, dass ich diese ganze Kreativitäts-Diskussion nur sehr vage am Rande wahrgenommen habe. Aber ich werde mir wohl doch die beiden von dir genannten Beiträge durchlesen. Mein spontaner Gedanke dazu war "betrifft mich nicht". Etwas mit den Händen zu machen, die Dinge zu nutzen, die man hat und die man so findet sind für mich ganz normale Verhaltensweisen. Und so finde ich auch auch deine schöne Zaungestaltung ganz natürlich. Warum sollte man im Baumarkt irgendwas kaufen, wenn man Zweige und Ideen vorrätig hat?
    Für viele Menschen ist das nicht der Standard - das weiß ich wohl. Und ich bin dankbar dafür, dass ich von zu Hause aus in diese Richtung geprägt wurde und dass es mir immer vorgelebt wurde. Und genau da versuche ich für mich anzusetzen: mit meinem Sohn mache ich viele Dinge. Ob man das jetzt als kreativ oder experimetell oder was auch immer bezeichnet. Keine Ahnung und ist auch wurscht ;-). Wir machen halt Sachen. So wie meine Oma mit mir immer Sachen gemacht hat.

    Sicher gibt es Menschen, für die "DIY" ein Trend ist. Aber es gibt genug Menschen wie dich oder mich, die einfach so sind wie sie sind und Sachen machen. Auch ohne Trend. Ist das nicht schön :-)!

    Liebe Grüße von Kirstin, die jetzt auch erstmal wieder in den Garten geht.

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  12. Ein schöner Lückenfüller! Und Deine martime Ecke verlockt mich ja doch mal wieder über maritimen Flair auf dem Hof nachzudenken, damit der schon um 2000 angeschaffte Deko-Wahnsinn wenigstens einen Nutzen hat und Freude macht. Aber nur wenn das Lust & Wetter in diesem Sommer mal wieder mitspielen. Nur um der Deko Willen, mag ich dort nicht wirbeln - es muss schon so eine Art Urlaubsersatz mit der richtigen Stimmung dabei herausspringen ...

    Ja, das Verwerten von Schnittgut ;-) Eigentlich sollten die geschnittenen Obstbaumstämme um die Grenzen verteilt werden, aber anstatt nun mit einigen Metern gekauftem Seil die Ligusterhecke in Form zu drücken, konnte ich gestern die alten knorrigen Stämme viel besser an und in die Ligusterhecke legen und so so wieder etwas aufrichten = eine andere Art von Totholzhecke ;-)

    Aber für solche anderen Wege braucht man eben Zeit und Gelassenheit ...
    LG Silke

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  13. Dein belebter Zaun ist toll - der war mir letztes Jahr glatt entgangen. Hätt ich einen Garten, ich würde meine Zäune auch selber weben.
    Herzlich, Katja

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.