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Sonntag, 25. Oktober 2015

Mein Freund, der Baum (29)




Da ist sie wieder, wie versprochen, als ich hier Bilder aus Frühling, Sommer und Winter zeigte, von unserer alten Dorflinde auf dem Anger in Prieros. Von einer ergilbten Ulme links und einer erröteten Ulme rechts eingerahmt. Noch immer, Anfang Oktober, weitgehend grün, Winterlinde eben, die Sommerlinden neulich in Leipzig trugen längst Gelb.




Blick in Richtung Dahme, Schiffsanlegestelle

 
Immerhin, ein paar gelbe Blätter waren beim Blick in die Krone schon deutlich zu sehen... Danach war ich dann bald weg, in Leipzig, der Regen der letzten Woche bald nach meiner Rückkehr lud mich auch nicht zur Radfahrt ein, so dass ich vermute, bei meiner Heimkehr aus südlichen Gefilden Anfang November wird sie ihre Blätter alle schon auf den Boden ausgebreitet haben... Lindengelb auch dieses Jahr hier verpasst... Der Laubsauger war gewiss auch schon da. Ich werde dennoch nachsehen.




Und eure Baumfreunde? Hier ist ab heute wieder für eure Links geöffnet. 

 

Freitag, 16. Oktober 2015

Leipziger Allerlei

In Leipzig, das war wir eine Übergangswoche, noch nicht Urlaub und doch schon fast. Die sich weit weg außer Haus bildende Tochter gab mir das Mädchen zur Betreuung und das Mädchen wollte gern, dass ich nach Leipzig, nach Sachsen komme. Fünf Tage voller Erlebnisse und gedehnter Zeit, denn es gab nicht diese ständigen Aufräummahnungen aus Ecken meines Zuhauses...




Schwarze und Großblütige Königskerze, Klee, Farn, Hagebutten und Herbstfreude-Sedum vom Dorf im irdenen Krug...

Der erste Abend gehörte - rund um diesen schönen Blumenstrauß, von Enkelmädchen und der Mama am Wochenende draußen an der Mulde gepflückt - uns dreien, Lotta, Birgitt und mir, nachdem wir das Mädchen zur Ruh gelegt hatten. Endlich hatten wir einen gemeinsamen Termin gefunden und verbrachten bei Kürbissüppchen und Antipasti vom Leipzig-Lindenauer Markt intensive Gesprächsstunden, plauderten lachend, diskutierten ernsthaft und lernten uns ein gutes Stück besser kennen, als das über unsere Blogs möglich wäre. Denn nicht alles hat Platz auf einem Blog, und nicht nur aus Platzgründen. Auch in einen fruchtbaren Dialog zu treten, ist allein über den Blog manchmal nicht so leicht. Unser übereinstimmendes Resumee: gerne, gerne wieder treffen. Um einander zu fragen, zuzuhören und einander zu verstehen, nicht, um für alles eine perfekte Antwort zu haben, aber eine konsensfähige Antwort gemeinsam suchen, das geht, wenn alle das wollen. Und da hatten sich an diesem Abend nicht zum letzten Mal drei gefunden, die das wollen. 



Drinking a coffee I found these reflections in the "MdBK" in Leipzig

Den nächsten Tag verbrachte ich vormittags im Museum für Bildende Künste für Bildende Künste. Sehr schnell beschränkte ich mich und entschied nicht zu hetzen und mir lieber nur eine Etage "richtig" anzusehen und lieber bald einmal wiederzukommen. Maler des 20. Jahrhunderts - eine wunderbare Sammlung. Immer wieder etwas Besonderes ein Kunstwerk mal ganz aus der Nähe betrachten zu können. Und die Bibliothek mit Leseraum würde mich ja auch mal reizen. Regale über Regale nur mit Literatur zu Kunst, Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft. Ein Schlaraffenland. Der Kaffee, um mich wieder zu sammeln, bescherte mir neben Spiegelungen in den verglasten Wänden auch einen besonderen Himmelsblick. Das Leipziger Firmament - ein riesiges Deckengemälde vom in Leipzig geborenen Ben Willikens - werde ich so schnell nicht vergessen können. Man hat tatsächlich den Eindruck, als schaute man weit hinaus in den Himmel. Frappierend. Ich musste immer wieder dort hinaufschauen und kann es immer noch nicht wirklich glauben, dass das da oben nur zweidimensional ist...


 
Nachmittags ein Familien-Freunde-Kinder-Nachmittag mit meinen beiden Nichten, mit insgesamt vier kleinen Kindern, ihrem Spiel und Lachen, auch ein paar Tränchen wohl, Kaffee, Kuchen, Spanisch, Gartenbüchern und munterem Erzählen...



Am nächsten Morgen fuhr ich in den Botanischen Garten der Uni Leipzig. Es war diesig, dennoch hielt ich mich so lange dort auf, dass ich den ursprünglichen Plan, auch ins Leipziger Panometer zu gehen und die Great-Barrier-Reef-Präsentation anzuschauen, erst einmal fallen ließ. Der nächste Leipzigbesuch ist aber schon geplant. Ein Schmetterlingshaus gibt es im Botanischen Garten auch zu besichtigen, auch das hebe ich mir noch auf. Seht selbst, es war einfach zauberhaft, durch die ästhetisch wie botanisch überaus sinnvoll geordneten Pflanzungen aus vielen Klimazonen der Welt zu wandern... Da fnde ich bestimmt wieder einmal hin.



Wenn ich das Mädchen vom Kindergarten abholte, kamen wir immer an diesem grünen Haus vorbei, das uns die schönsten Spiegelungen bescherte.


Sunny reflections (Leipzig-Lindenau)
 
Das Mädchen erwies sich wieder als ganz pflegeleicht. Wir lasen viel (u. a. wieder die auf so zauberhafte Art weisen Geschichten aus Die Sage von Noggin dem Nog, Schneewittchen, Vom Fischer und seiner Frau...), schnippelten und malten, spießten Obst als Mitbringsel für eine Kindergeburtstagsfeier auf und waren spazieren. Eigentlich hatte ich gar keine Arbeit, denn das "Vorschulkind" bindet schon selbst die Schuhschleifen, überredet den klemmenden Reißverschluss von der Jacke ganz alleine, kennt den richtigen Schlüssel zur Tür, ist äußerst selbständig und selbstbewusst in der Kleiderwahl und war auch nicht abgeneigt, gelegentlich den Abwasch zu übernehmen.




Am Sonntagmorgen noch einmal kleines Familientreffen, diesmal in der Wohnung der anderen Nichte, nach einem feinen Sonntagsfrühstück schloss sich ein Gang aufs nahegelegene Spinnereigelände an. Spannend, faszininerend und kreativ, was sich da schon wieder alles getan hat, seit wir dort vor knapp viereinhalb Jahren Ostern feierten. Industriearchitektur - gut konserviert und passend gemacht - steckt wieder voller Leben, voller Anregung, voller Spiel. 



Sunday-morning reflections in Leipzig, near "Spinnerei"











Junge Birken in der Spinnerei - für Lisa.
 

Dieses freundliche Willkommen an einer den Sprayer-Kreativen freigegebenen Fabrikwände hat mich besonders angelacht. Gefreut so wie manche (Blog)beiträge, die sich fundiert und ehrlich und menschlich damit beschäftigen, wie wir in Deutschland mit der Herausforderung, das Ein- oder Durchreiseziel so vieler Flüchtlinge zu sein, umgehen können. Wie auch die, die Hintergründe aufdecken, aus der Geschichte vieler historischer Wanderungsbewegungen. Die aufklären, sachlich, bestimmt, mit Fakten, ohne Rechthaberei und ohne Totschlagargumente. Manchmal leise tastend




Ohne Dialog wird es nicht gehen. Ohne Vernunft - und das bedeutet Zeit einzubringen und sich über den familiären und deutschen Tellerrand hinaus zu informieren, um zu verstehen - und Logistik auch nicht. Ohne Herz gleich gar nicht. Fakt ist, die flüchtenden Menschen kommen und haben ihre Gründe. Was in den 80ern in diesem Film Fiktion war, ist nun Realität. Diese Menschen stehen vor uns. Wer weiter zu fühlen und denken vermag als bis zur Angst um den eigenen Besitz und die eigene Ruhe, dürfte wissen, worin ein Teil der Ursachen liegt. Dass sich der globale Norden in seinen Wirtschafts- und Wirtschaftspolitikweisen und in seinem verbreiteten Konsumstil auf Kosten des Südens für immer wird schadlos halten können, niemand kann eigentlich so naiv sein, das noch immer zu glauben oder gar zu erhoffen. Leben ändert sich, immer. Auch hier. Jede/r von uns kann das mitgestalten, auf seine und ihre Weise. Schließlich sind wir Menschen. Und können miteinander reden, wertschätzend, das Gegenüber annehmend, nicht unbedingt immer in seinen Überzeugungen, nein, aber auch hinter Überzeugungen verbirgt sich ja ein Mensch. Ja, das ist schwierig, und dennoch ist meiner Überzeugung nach die einzige uns gemäße menschliche Möglichkeit, die wir haben, den Dialog immer wieder zu suchen.






Nach Haus durch den Henriettenpark, vorbei an der Annalinde, einem Leipziger Urban-Gardening-Projekt als gGmbH wirtschaftend, am Lindengold verströmendem Gymnasium, an der sonnendurchfluteten großen Eiche.






Abends am letzten Sonntag holte mich der Gefährte nach dieser entspannt-spannenden Leipzigwoche aus Sachsen nach Hause nach Brandenburg, für einen Abend zu zweit am Kamin und für nur noch ein paar weitere Übergangstage, bis wir das Haus in guten Händen lassen und für zwei Wochen nach Italien reisen, für mich nach 17 Jahren endlich mal wieder... Ich freue mich sehr darauf. Hier auf meinem Blog wird es einstweilen ruhig. Ganz planmäßig gibt's aber am letzten Oktobersonntag eine zwar kleine, aber doch schon vorbereitete neue Folge von "Mein Freund, der Baum" mit der herzlichen Einladung eure Baumfreunde hier bei mir vorzustellen und zu verlinken. Unsere Sammlung ist beachtlich.

Freitagsblumen  - von der Mulde nicht weit von Leipzig
weekend reflections  - in Leipzig 
Samstagsplausch  - über allerlei aus Leipzig
In heaven  - goldblauer Himmel über Leipzig
Bunt ist die Welt  - mit Goldblättern aus Lottas Heimat 
Freutag - Sachsen (und Leipzig) sind nicht nur eine Reise wert... Mano war gerade da.


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Textile Muster - Wachsbatik-Freuden

Heute gibt es viel zu sehen und dabei nicht mal Blick ins Muster-Buch, obwohl sich da in Leipzig letzte Woche mit Enkelkinds Hilfe was angesammelt hat... Aber ich bin eigentlich schon in Urlaubsstimmung und fast weg und habe einfach keine Zeit zum "Finish" und zum Fotografieren gefunden. Aber der Themenmonat "Textil" passt ja wunderbar auch zur Wachsbatik und so zeige ich euch heute ein wenig davon und erzähle, wie man (zugegebenerweise sehr freie...) Muster und Strukturen auf die Batik bekommt. Wenn ich etwas von meinen gebatikten guten Stücken trage, dann sind es am häufigsten Tücher und Schals. Im Garten habe ich am frostigen windigen Herbstmontag vorgestern ein halbes Dutzend davon versammelt, von "ganz alt" bis "ganz neu", alles Lieblingsstücke. 




Die ältesten Stücke (ich batike seit bald 20 Jahren) sind die Schals. Alle drei trage ich immer noch gern, am seltensten eigentlich den grünen, weil er einfach zu kurz ist. Da war ich beim Aussuchen des Materials zu knauserig... 



Seide - Crêpe de Chine.
Wachsauftrag ausschließlich mit Borstenpinsel.
 
Die Herangehensweise bei der Gestaltung ist bei allen drei Schals ähnlich. Zunächst wird die Fläche in Streifen aufgeteilt, wobei die bei mir immer mit Schwung daher kommen oder mit Bögen, so ähnlich wie sich meine Lieblingswege draußen nicht stur geradeaus öffnen, sondern sanft geschwungen sind, sich auch mal kreuzen und überlagern. Selten ist der Entwurf auf Anhieb "fertig". Im Prozess des Wachsens und Färbens ergeben sich manchmal gravierende Änderungen zur ersten Idee, das sicherste Zeichen, dass etwas "in Fluss" gekommen ist.

Seide - Pongee 12










Dadurch, dass das auf die weiße Seide aufgetragene Wachs beim Färben durch die Bewegung im Färbebad bricht, dringt die Farbe in die weiße Fläche ein.
Wachsauftrag mit Borstenpinsel über unter die Seide gelegte Wellpappe (links). Oben ein eingearbeiteter "Färbestreifen". Es gab 5 Färbungen. Die Fotos geben leider die feinen Nuancen von Weiß über Beige, Türkis, Hellblau usw. nicht wieder.
Wachsauftrag mit Borstenpinsel über ein unter die Seide gelegtes Drahtgitter (rechts)
Musterung durch Wellpappe und Drahtgitter.


In manche Flächen schleichen sich dann auch mal ovale Formen wie "Augen" hinein (z. B. oben im grünen Schal), ein typisch gewordenes Merkmal einiger meiner Batiken, kommt ziemlich oft vor, wird mir aber nicht langweilig. Die Flächen werden dann gewachst, mit dem Pinsel, mit dem Tjanting, mit Stempeln (Schwamm, Holz hier schon einmal gezeigt, Metall...) oder über Drahtgitter oder Wellpappe "abgerieben", ähnlich einer Frottage. 



Seide - Crêpe Satin, meine Lieblingsseide, fällt wunderbar fließend




Zickzackmuster und Kringel mit dem Tjanting aufgetragen (zwei Wachsaufträge - ergibt weiße und dann beige Zickzacklinie). Tropfenmuster durch Tropfenlassen des Tjantings. Die dunklen Linien am Rand der Flächen entstehen, wenn man diese Bereiche bis zur Schlussfarbe von Wachs frei hält.

Da ich weiß, dass Michaela guckt, sehe ich auf einmal einen flossen- und schwanzlosen Fisch... ;-)
Der Goldton war nicht geplant, entstand durch eine Rückfärbung, nachdem mir die Farbfolge zu schnell zu dunkel schien, habe ich die Batik noch mal in frisches Gelb gelegt. Ein Farbton, den man nie und nimmer "wollen" kann...


Nach jeder Färbung und dem darauf folgenden Trocknen werden mit heißem Wachs die Flächen "reserviert", also "behalten", die in dieser Farbe bleiben sollen. Die Farbfolgen sind jedes Mal spannend... Gefärbt wird im Farbbad von hell nach dunkel. Die Batik wird immer komplett eingetaucht, also - bis auf die gewachsten Stellen, an die allenfalls durch Risse und Sprünge noch Farbe herankommt - komplett überfärbt. Manchmal sind es nur Nuancen, die eine Färbung von der nächsten trennen. Nie ist eine Farbfolge wiederholbar. Stoffqualität, Stofffarbe, Vorfärbungen, Temperatur und Auslaugungsgrad der Farbe während der Farbgänge in einem Kurs beeinflussen das Ergebnis. 












Dünner Baumwoll-Batist. Die drei Kraniche entstanden durch Weiterbearbeitung von zwei Wachsgüssen, die mich in ihrem Auslaufen an Vogelbeine erinnerten. Die Beine wurden durch Wachstropfen im zweiten Wachsauftrag ergänzt.
Die Silhuette der Flügel entstand durch Wachsauftrag mit dem Fächerpinsel, der ein "fedriges" Muster ermöglicht, nicht komplett deckt und so die Farben in die Ritzen schlüpfen lässt.
 
Weitere Möglichkeiten heißes Wachs aufzutragen, sind das Spritzen (mit dem Pinsel), das Tropfen(lassen mit dem Tjanting) und der Guss. An einen Guss habe ich mich zunächst lange nicht herangetraut. Es dauerte Jahre, bis ich soweit war, bis ich bereit, frei war: innerlich loszulassen und zu akzeptieren, dass man einen Guss nicht oder nur ganz bedingt beeinflussen kann, z. B. durch die gegossene Wachsmenge, die Richtung und die Intensität des Wurfs (aus kleinen schöpflöffelähnlichen Behältern, die in den Schmelztopf getaucht werden). Der Stoff wird aufgespannt, der Rahmen leicht geneigt aufgestellt und das Wachs an den Stoff geworfen. Dann steht er da, der Guss, läuft vielleicht noch ein bisschen, und nun? Wie soll es nun weiter gehen? Immer wieder eine Herausforderung, mit Assoziationsvermögen und Phantasie kommt man aber vorwärts ;-) und mir macht es inzwischen großen Spaß zu gießen.


Auch bei diesem Tuch aus einer etwas rauhen Naturseide mit Knötchenstruktur im Schuss war der Ausgangspunkt ein Wachsguss auf den weißen Stoff.
Die Weiterbearbeitung erfolgte ausschließlich durch Spritzen von Wachs mit dem Borstenpinsel. Denn von anderen sah ich, wie das Tjanting über die Knötchen stolperte... Also her mit einem erfrischenden Sprühen.
Hier auf der Detailaufnahme kann man ein bisschen die verschiedenen Farben erkennen. Vermutlich waren es vier Färbungen. Mehr schafft man bei einem Wochenenseminar auch nicht... (hellblau und intensiver hellblau am ersten Tag, grün und dunkelblau am zweiten Tag). Der Wachsauftrag dauert, und das gefärbte Tuch muss vor dem nächsten Wachsauftrag trocknen.


Mancher Guss verträgt das Weitermustern bzw. fordert es geradezu ein (siehe die Kraniche), mancher Guss ist so explosiv, dass die Fläche eigentlich schon ausgefüllt ist. Das letzte Tuch, das ich euch vorstellen möchte, entstand nicht einfach so wie die anderen (bei denen ich immer nur einen Farbklang und eine grobe Gestaltung im Hinterkopf hatte), sondern sollte unbedingt zu der hier gezeigten Eco-Print-Tunika passen. Irgendwie sollte auch das Blattmotiv wiederkehren. Da auch hier nur zwei Seminartage Zeit waren, musste die Zeit gut eingeteilt werden und die Gestaltung nicht allzu aufwendig geplant werden. Ich entschied mich wieder für einen Guss als Einstieg und spannte dazu die Seide doppelt gelegt auf einen Rahmen, faltete sie aber nicht genau in der Mitte, ich mag's nicht gern "symmetrisch" um den Hals.


Seide - Pongee 10, 2 m langes Reststück aus Seidenmalereizeiten.






























































Ich warf zweimal einen Löffel Wachs und man sieht's, explosiv. Es spritzte derart, dass die Fläche eigentlich schon voll war... Also ohne weitere Gestaltung gleich einmal gefärbt (dünnes Dunkelblau - das ergibt einen sanften graulila Stich). Nach dem Trocknen dann griff ich die Einzelblätter der Eco-Print-Musterung auf und setzte davon 7 stark stilisiert in zwei Größen unregelmäßig in die Fläche (hatte mir eine Schablone aus Zeitungspapier geschnitten). Insgesamt sind es nun 15 Blätter, denn die dünne Seide lag ja seit dem Guss doppelt und unzertrennlich aufeinander und auf dem "überhängenden" Stück ist noch ein 15. Blatt, eins der kleineren Art, das nicht gleichzeitig auf dem anderen Schalteil ist. Eine ungerade Anzahl von gleichen Motiven bei Gestaltungen zu verwenden, wirkt für mich immer organischer, natürlicher. Nach dem Wachsauftrag für die Blätter kam die Seide nochmal und diesmal länger in das verdünnte Dunkelblau. Es passt farblich prima!




























































































































Der Wachsauftrag für die Blätter erfolgte mit einem auf die Kante gestellten 12er Borstenpinsel Strich für Strich schräg den gedachten Blattadern folgend, den Mittelstiehl frei stehen lassend. So sehen die Blattflächen nicht vollständig mit Wachs "angestrichen" und "zugeklatscht" aus und die Schlussfarbe erscheint als feinste Äderung auch in den Blättern. So, Tuch und Tunika kommen mit in den Urlaub, wenn das Wetter es erlaubt, werde ich sie ausführen und es gibt dann mal ein Bild.




Ach ja - ein zweitägiges Batikseminar mit Maria Ilona Poppendieck findet wieder im Juni 2016 in Königs Wusterhausen im wunderbar freundlich-hellen Kunstraum der Volkshochschule statt. Ich werde dabei sein und - je nach Andrang - "nur" färbe-assistierend über den Wannen stehen, oder auch selber batikend.

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