Es ist soweit - Rebekka hat ihre Reihe "Mein Freund, der Baum" eröffnet, jeden letzten Sonntag im Monat haben wir alle die Gelegenheit, unsere Baumgeschichten aufzuschreiben und ins Bild zu setzen. Dankeschön! Ich habe mich so drauf gefreut.
Ein Baum, der mich das ganze Leben schon "begleitet", ist die Birke - in unserem früheren Garten am See stand eine große alte, schräg und ganz nah übers Dach des kleinen Häuschens hinweg ragend, fast an den Dachrand streifend, bei Sturm manchmal sorgenvoll belauscht... Sie stand länger als das Häuschen... Am Ufer standen die jüngeren, auch schräg in den See hineinragend, bei Hochwasser mit den langen Zweigen ins Wasser reichend, von den Brüdern als Absprungbrett ins Wasser genutzt, vom Osterhasen zum Verstecken der Eier in schwindelnden Höhen. Das Ufer bricht ab, so manche Birke kann sich nicht mehr halten.
Hier um mich herum, nun weiter oben in einiger Entfernung zum See, stehen sie auch, die für mich immer irgendwie sanft, heiter und mädchenhaft wirkenden Bäume, die ich beim Heraustreten aus der Terrassentür ebenso selbstverständlich grüße wie die Briefträgerin vorne an der Straße.
Ich sehe sie nicht nur an, ich berühre sie auch, ihre glatte papierne Rindenhaut an den jungen schlanken Bäumen, die grobe rissige Borke an den Füßen der Alten. Und ich lausche ihnen. Wenn der Wind jetzt durch die noch kahlen Zweige streicht, klingt das ganz anders als im Sommer, wenn die Blätter lustig rascheln.
Ein Post ist zu kurz, um der Birke wirklich gerecht zu werden, ich lasse es für heute bei diesen Bildern aus unserer noch "kahlen" Jahreszeit, bis auf dieses hier...
Zur Zeit trauere ich um diese Birke, um eine besonders schöne, charaktervolle und besonders alte Birke. Im letzten Herbst stand ich noch frühmorgens kurz nach Sonnenaufgang ein paar Schritte von der Straße weg ganz nah an ihr dran, blickte zu ihr hinauf und hörte ihrem beredten Morgenrascheln zu.
Neulich, auch kurz nach Sonnenaufgang, fand ich nur noch ihren Stubben. Sie musste fallen mit zahlreichen anderen Bäumen um sie herum, warum und wozu auch immer.
Vielleicht, hoffentlich, sind diese schlanken Schönen hier, nur unweit entfernt, im jungen Morgensonnenschein, ihre Kinder...
Die Holzöfen wollen befeuert werden. Was kümmert die Holzindustrie die Schönheit alter Bäume. So schade.
AntwortenLöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschenwie immer bewundere ich dein Wissen und wie schön du schreiben kannst. Ich bin noch am üben, hoffe aber, das irgendwann auch wieder auf Deutsch so hinzubekommen.
Danke für dein Post und deine wunderbaren Bilder. Ich freue mich, mit deiner Hilfe, mehr über Bäume zu lernen.
Ganz liebe Grüße
Rebekka
Verlinkst du deine Bäume bitte noch?
LöschenLiebe Ghislana,
AntwortenLöschenBirken liebe ich auch sehr. In meiner Kindheit gab es in der Nähe eine große Birke. Ostern und Birkenzweige gehörten immer zusammen. Als wir weiter in den Süden Deutschlands zogen, stand vor dem Wohnzimmerfenster auch eine Birke. Auch mit ihr fühlte ich mich sehr verbunden. Hier im Schwarzwald sind Birken sehr selten. Schade! (Ich freue mich hier schon, wenn ich mal eine Kiefer sehe. Auch ein Gefühl von Heimat. Im Garten steht eine!)
Liebe Grüße
Nula
Unterwegs habe ich deinen Post mit Interesse gelesen... Sehr schön! Wie wichtig mir Bäume sind, habe ich an diesem Ostersonntag wieder gemerkt, als ich über den Verlust dreier Bäume sehr zornig war...
AntwortenLöschenLG
Astrid
die birke ist mein lieblingsbaum. wir haben eine in unserem garten, die wir vor 18 jahren gepflanzt haben. jetzt ist sie in den himmel gewachsen und erfreut mich jeden tag, zu jeder jahreszeit. im moment warte ich sehnsüchtig auf die ersten zartgrünen blätter.
AntwortenLöschengestern beim osterspaziergang in herrlicher sonne hab ich auch birkenhimmel fotografiert - immer wieder beeindruckend!
es ist so schade, dass deine alte birke nicht mehr da ist, mir tun solche kahlschlagaktionen auch immer in der seele weh.
liebe grüße und danke für die schönen fotos, mano
birken sind so herrliche bäume. seit ich ganz klein war, liebe ich sie.
AntwortenLöschenund diese baumschlägerei ist so unfassbar martialisch in meiner wahrnehmung, immer so traurig und sinnlos und wutmachend. aber ein foto. immerhin.
liebe grüße von ulma
baumgeschichten-eine wundervolle idee...da fällt mir ein schlager aus den 70ern von alexandra ein "mein freund der baum" - ich habe das lied als kind geliebt:)
AntwortenLöschenherzinnige grüße von birgit, die hofft, dass du wieder ganz gesund bist
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschenhoffentlich bist Du auf dem Wege der Besserung, die Geschichte von der abgeholzten Birke fand ich gerade beim Durchlesen richtig traurig. Bestimmt aber machen ihre "Kinder" ihr alle Ehre.
Sei herzlich gegrüßt von Nina
Schöne Bilder zu einem beeindruckenden Text! Danke!
AntwortenLöschenHat mich an drei Birken im Garten meiner Eltern erinnert - nur die gibt es leider schon lange nicht mehr.
LG Mary