Montag, 7. Dezember 2015

Weihnachtsstern-Montags-Mandala (67)




Weihnachtliche Stimmung verbreiten mein Adventskranz mit den immer wieder brennenden Kerzen. Auch die Adventskalender, darunter die Adventspost. Jeden Tag ein Türchen öffnen, jeden Tag liebevoll gedruckte Post aus dem Briefkasten nehmen... Zur weihnachtlichen Stimmung gehören die beleuchteten Fenster und Vorgärten, wenn man im Dunkeln noch spazierengeht. Weihnachtliche Stimmung verbreitet auch der Weihnachtsstern, den mir zu meiner großen Freude eine liebe Freundin neulich zu unserem gemeinsamen Frauenabend mitgebracht hat. Als ich ihn heute morgen fotografierte, fiel mir etwas auf. Die Form der Blätter, sie hat sich verändert. Züchtung? Warum nur? Die Natur perfekter machen wollen? Unserem Geschmack anpassen? Gut, immerhin sind die mit den nun so harmonischen Blättern aber noch besser als die flitterbekleckerten, die ich in vergangenen Jahren sah... Der "richtige" Weihnachtsstern, der seit meiner Kindheit bei uns  jedes Jahr wieder Weihnachtsstimmung verbreitet, hatte irgendwie unregelmäßigere Blätter, mehr Unsymmetrisches, auch "Ecken und Kanten" ... 


 

Vom Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), dem roten, gibt es eine berührende Geschichte aus Mexiko, wo die Pflanze wild wächst und ursprünglich herstammt. Eine Geschichte über die kleinen lieben Gesten, die soviel bedeutsamer sind als Berge von Geschenken, die sich dann vielleicht auch noch am finanziellen Wert messen lassen müssen... Es ist auch eine Geschichte darüber, dass ja eigentlich mal das Jesuskind beschenkt wurde, dessen Eltern keine Herberge hatten.

Es war einst in alter Zeit ein kleines Mädchen, 
das so arm war, dass es kein Geschenk kaufen konnte, 
um es am Heiligen Abend in die Kirche zur Krippe zu bringen. 
Traurig blieb es vor der Kirchentür stehen und sah zu,
wie die anderen ihre Geschenke hineintrugen.
In der Nähe der Tür befand sich eine steinerne Engelsfigur,
die fast ganz von Gestrüpp überwuchert war.
Das kleine Mädchen begann das Gestrüpp auszureißen,
als es eine Stimme hörte: "Bringe dieses Kraut in die Kirche,
und das Christkind wird dich und die Pflanzen segnen."
Das Mädchen sammelte einen ganzen Arm voller Zweige
und ging voller Freude in die Kirche zur Krippe.
Da wurden die Blätter an der Spitze jedes Stengels plötzlich
leuchtend rot, als würden sie brennen.
Seither ist diese Blume ein Weihnachtssymbol,
und die Menschen nennen sie Weihnachtsstern.

 (Aus Mexiko. Quelle mir leider unbekannt)











Die Weihnachtsgeschiche und ihr ursprünglicher Hintergrund spielen mitten unter uns. In diesem Jahr eigentlich für keinen mehr übersehbar ist sie soviel näher an uns heran gerückt. So viele Kinder und Familien ohne Herberge. Auch das gehört zu meiner Weihnachtsstimmung, Gedanken an die Menschen, die - auch durch "westliche" Konsum- und Wirtschaftsweisen und damit zusammenhängender Politik - unter unsäglich prekären Bedingungen leben, begleiten mich unterschwellig immer, seit ich vor über 15 Jahren nicht nur privat sondern auch beruflich angefangen hatte, sehr viel tiefer hinter Nachhaltigkeit in der globalen Verflechtung ihrer Dimensionen zu schauen: Ökologie, Ökonomie, Gerechtigkeit und Kultur. An einer Balance mitzuwirken, die unsere Erde als unsere lebenspendende Heimat erhält, allen Menschen auf der Erde und auch unseren Ururururenkeln noch Leben ermöglicht, betrachte ich auch als meine Angelegenheit



Ich kann Zeichen setzen und zupacken. Etwas verschenken, nicht nur an die Liebsten und andere liebe mir bekannte Menschen, sondern auch an die, die wenig oder nichts mehr haben, teilen eben.  Vielleicht etwas verschenken, das den Liebsten eine Freude macht, wo der Erlös oder ein Teil davon auch anderen Menschen hilft ein menschenwürdiges Leben aufzubauen. Ich verschenke und verschicke daher auch wieder Hühner, Kalender mit Menschen aus Völkern der Erde und helfe Bäume zu pflanzen. (Oxfamunverpackt, Survival international, plant for the planet)





Da ich meinen Weihnachtsstern fürs selbst gemachte Montags-Mandala natürlich nicht auseinandernehmen wollte, habe ich mir flugs selber eins gemacht und weiteres Weihnachtspost-Zubehör gedruckt, auf einen versehentlichen Ausdruck eines geliebten neapolitanischen Weihnachtsliedes..., eigentlich wollte ich es ja mailen, hab ich dann auch. Aber das Papier war da, wanderte nicht in den Papierkorb, hier unters Minihagebutten-Mandala und kam nun gerade recht. Dünn genug für weitere Tetrapackdruck-Experimente, die ja in diesem Jahr die vorgegebene Technik unserer Katzen-Advents-Mailart ist. Ich mache es noch immer ganz nach der "Basis-Methode": das Motiv mit Kugelschreiber in eine Tetrapack-Milchtüte prägen, üben..., Erfahrungen sammeln... Denn nun nimmt das alles meinen Werktisch ein, da kann ich auch noch ein bisschen weiter machen... Es scheint ja so viele Möglichkeiten zu geben... Näheres dazu - mit Katzen - morgen... Habt eine gute Woche.


 
 Adventspost bei Tabea. Papierliebe bei Susanne. Sternenzeit bei Lisa. Bunt ist die Welt bei Lotta. Samstagsplausch bei Andrea. Sonntagsfreude bei Rita. Upcycling bei Gusta.


19 Kommentare:

  1. Das der Weihnachtstern inzwischen eine andere Form hat, ist mir gar nicht aufgefallen. Ich habe nie einen. Denn ich pflege die tod.
    Deine Prägeweihnachtssterne waren schon eher was für mich...
    Die Geschichte ist schön und sollte mal zum denken anregen.
    Ich wünsche dir trotz schwierigen Zeiten einen schönen Abend,
    Andrea

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  2. Du hast recht...der Weihnachtsstern sieht recht genormt aus...;-). Ich muss ja zugeben, den Weihnachtsstern habe ich persönlich etwas über...man sieht ihn zu inflationär...Noten als Untergrund...eine schöne Idee....Noten...und obendrauf eine Katze...das wäre eine schöne Idee...LG Lotta.

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  3. Das ist ja ein rundum schöner Post! Angefangen bei den Weihnachtssternen, die ich erstmals wild in Riesenbüschen in den Weihnachtsferien auf Kuba entdeckt habe, wild und groß und ungebändigt! Hier bei uns kümmern sie mir doch zu sehr... Da ist dein Druck doch sehr viel haltbarer! Du arbeitest dich ja richtig ein in die Sache!
    Toll, deine Tipps, was man Weihnachten schenken kann! Wir sind seit nunmehr 30 Jahren "verbandelt" mit Burkina Faso und unterstützen ein Projekt einer evangelischen Gemeinde in Württemberg, die sich um den Bau von Brunnen & Schulen in einer Sahelregion kümmert, beeindruckend nachhaltig ( http://www.piela-bilanga-ochsenhausen.de/ ). Dein Baumprojekt sagt mir auch zu...
    Bleib weiter fleißig am Ball, ach was, an deinen vielen Bällen!
    Herzlichst
    Astrid

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  4. Schön geschrieben! Und das mit dem Tetrapackdruck ist sehr interessant! Man lernt doch nie aus :)
    Ich habe mal eine Dokumentation darüber gesehen, dass die Weihnachtssterne, die wir hier kaufen können, alle mit chemischen, gesundheitsschädlichen Mitteln ganz schnell aufgezogen werden. Seitdem bin ich zwiegespalten.. ich finde sie schön, aber habe beim Kaufen ein ungutes Gefühl.
    Lieben Gruß
    Gabi

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    1. Danke für den Hinweis, liebe Gabi... Passt genau zu den prekären Bedingungen, unter denen Menschen "unser Zeug" prodzieren, die ich oben erwähnte. Die Blumen-"Industrie" gehört dazu, leider... Bio und Fairtrade ist im Blumenhandel großenteils Fehlanzeige..., lieben Gruß Ghislana

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  5. Die Geschichte aus Mexiko zu dem Weihnachtsstern, liebe Ghislana, hat mir sehr gefallen. Eine besinnliche Woche und liebe Grüße Edith

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  6. weihnachtssterne fand ich ganz lang ziemlich kitschig und erst jetzt entdecke ich nahc und nach ihre Schönheit und Vielseitigkeit. Bei manchen dauert es halt etwas länger, gell...?! Schön sind auch deine Karten. Ein Lichtblick im Briefkasten, würde ich vermuten.
    LG. Susanne

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  7. deine karten sind einmalig schön. das passt hervorragend in diese jahreszeit und auch von der farbe ist es ein wundervoller hingucker. danke fürs mitmachen <3
    liebe grüße
    Gusta

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  8. Witzig, gerade heute habe ich mir auch einen kleinen Weihnachtsstern geholt, den mich dürstet es nach Farbe. Deine Karten sehen wirklich fein aus. Eine schöne Idee.
    Danke auch für deine weiterreichenden Gedanken...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. ...an diese Geschichte aus Mexico werde ich ganz sicher denken, liebe Ghislana,
    wenn ich in der Weihnachtszeit in unserer Kirche bin, denn da stehen immer mehrere dieser Weihnachtssterne mit in der Krippenlandschaft...dein gedruckter Stern gefällt mir gut,

    lieber Gruß Birgitt

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  10. Sterne in der Weihnachtszeit ... was gibt es schöneres, liebe Ghislana!
    Ich liebe Weihnachtssterne in der Adventszeit und habe Deine kleine Geschichte über ihn/ sie sehr genossen.
    Deine Gedanken zu den sichtbaren Ereignissen dieser Tage klingen in mir nach. Vielleicht besteht ja doch Hoffnung, für Menschen, Tiere und Pflanzen. Gerade zur Weihnachtszeit möchte ich das so gerne glauben.

    Liebe und Licht für uns alle
    Erika

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  11. Liebe Ghislana,

    Weihnachtssterne konnte ich viele Jahre lang nicht leiden, einfach aus dem Grund weil ich seit meinem 6. oder 7. Lebensjahr mindestens einen zum Geburtstag bekam, meine Schwestern bekamen in dem Alter etwas kindgerechtes und ich rote Weihnachtssterne ! Die Krönung war einmal ein Geburtstag mit sage und schreibe 13 roten Weihnachtssternen, mit den Jahren habe ich mich mit dieser Pflanze versöhnt, die lachsfarbenen finde ich sogar richtig schön, mal gucken wie viele es am Mittwoch werden.
    Deine gedruckten Sterne mag ich sehr, auch die Geschichte dazu.
    herzlich Judika

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  12. Liebe Ghislana,
    ich sehe, dass bei dir viele Themen - wie fair trade, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit - wichtig sind, darüber freue ich mich, da ich im nächsten Jahr eine Blogger-Aktion plane, die (sanft aber doch) in diese Richtugn gehen soll. Drei (vorbereitende) Fair-play-Posts habe ich bereits veröffentlicht, demnächst kommt mein vierter... (derzeit ist allerdings ein weitere Irland-Kapitel online) und im Jänner beginnt die Verlinkungs-Aktion. Vielleicht interessiert dich ja da auch die eine oder andere Beteiligung, darüber würde ich mich freuen!
    Deine gedruckten Weihnachtssterne finde ich wunderschön!
    Ganz herzliche rostrosige Advent-Grüße
    von der Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2015/12/irland-reisebericht-carrowmore.html

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  13. dein gedruckter weihnachtsstern gefällt mir um ein vielfaches besser als die genormtend, gespritzten und allüberall zu sehenden roten (und inzwischen verzüchteten weißen etc) weihnachtsterne. ich kenne eine gärtnerei hier in der nähe, die hat in ihren sechs gewächshäusern im frühjahr nur primeln, im sommer nur geranien und im winter nur weihnachtsterne im angebot. da vergeht einem jegliche lust darauf. sollte ich jedoch irgendwo mal einen fair gehandelten entdecken, dann werde ich ihn mitnehmen. und ganz bestimmt an die schöne geschichte aus mexico denken!
    weißt du, was toll ist? dass man von allen seiten von kleinen hilfsprojekten hört. von menschen, die einfach so helfen (sei es nun flüchtingen oder obdachlosen), ohne es publik zu machen. menschen, die zeit und geld spenden, obwohl sie auch ein mageres einkommen und viel zu tun haben. das macht zuversichtlich trotz allem elend rundum.
    hab noch eine gute adventszeit, liebe ghislana!
    herzlichst, mano

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  14. Hallo Ghislana, schön, dein Text. Letztes Jahr habe ich meiner Schwiegermutter eine Geiss geschenkt und meinem Vater einen Komposthaufen. :-) lg Regula

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  15. Ich mag deinen gedruckten Weihnachtsstern auch viel lieber. Wegen unserer Katze gab es genau 19 Jahre keinen, denn er soll ja Katzen nicht gut bekommen. Und dann habe ich mal einen geschenkt bekommen. Wurde der hässlich mit der Zeit, die Blätter fielen ab und dieser spillerige dünne Stamm..... auch ohne Katze wird man bei uns keinen finden.
    Hast du gemerkt, woran ich bei deinem Post immer denken muss?
    Bei mir sind schon 8 eingetroffen und ich freue mich auf mehr.
    Liebe Grüße und nicht allzu viel Stress beim Unterrichten. November und Dezember sind immer die schlimmsten Monate
    Christine

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  16. Liebe Ghislana!
    Ein schöner Post - lieben Dank dafür! Ich mag die kleine Geschichtensehr und sie sollte noch ganz andere Leute zum denken anregen..
    Ich finde den Druck vom Weihnachtsstern wahnsinnig schön.. Darüber werden sich die Empfänger auch sehr freuen..
    Alles, alles Liebe für Dich! Kreativhäxli

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  17. Mir geht es auch wie Astrid....das erste mal hab ich in Indien über riesige Weihnachtssternbüsche gestaunt und dann mit ganz anderen Augen gesehen ....nun versuche ich wieder einmal, ob es vielleicht doch keine Wegwerfpflanze ist. Noch hat er alle Blätter...:-))
    Die Druckerei würde ich ja auch gerne mal ausprobieren...auf so vielen Seiten gibt es gerade die Ergebnisse zu bewundern...schade, dass du nicht in der Weihnachtszeit in FG sein kannst...:-))
    Eine schöne Woche noch,
    LG Sigrun

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  18. Liebe Ghislana,
    so wunderbar geschrieben dein heutiger Post, mit vielen Bildern, die mich inspirieren und Gedanken,die ich aufgreifen werde. Du hast recht, die Weihnachtsgeschichte ist überall spürbar. Dein gedruckter Weihnachtsstern gefällt mir sehr. Ich bin leider bei der Adventspost nicht dabei und freue mich über die vielen Bilder und beschriebenen Erfahrungen des Milchtütendruckes. In den Weihnachtsferien möchte ich das unbedingt auch mit meinen Kindern ausprobieren. Ich bin auf deine Katze sehr gespannt. LG Karin

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.