Dienstag, 18. Februar 2014

Jahreszeiten - Musterzeiten

Neulich gab es schon mal einen Beitrag zu Kartenaktionen: Die Postkarten-Jahresprojekte von Müllerin Art (Jeden Tag eine Postkarte) und Miss Herzfrisch (Papiergeschichten) haben mich sehr inspiriert. Und so hat mein Jahr ohne Zeug auch mich in die Postkartenproduktion gehen lassen.... Meine vielen gesammelten Papiere machen es mir leicht, ich kann aus dem Vollen schöpfen... Nach den winterlichen Jahreszeitenpostkarten von neulich kamen jetzt erst mal Collagen mit Alt- und Restpapier und Pflanzenmaterial dran, an meinem letzten Arbeitssonntag in der Volkshochschule.



Erstmalig war ich nicht mit der Künstlerin in einem Raum zusammen eingeteilt, sondern hatte zu meiner Überraschung einen eigenen, kleinen Raum für mich, und plötzlich trauten sich Frauen an meinen Tisch, die den Kunstraum nie betreten hatten... Hätte ich nie gedacht, dass die Schwellenangst doch so groß sein kann. Neugierig betrachteten sie meine vielen Materialien und die unter meinen Händen entstehenden kleinen Collagenkarten. Und fragten, ob ich nicht mal so was in einem Kurs machen könnte..., das wäre so schön, einfach so, mit soviel Material, und einfach so was machen. "Das müsste ich doch auch hinkriegen?" Immer wieder erlebe ich das: Frauen, die Sehnsucht danach haben etwas Kreatives mit den eigenen Händen zu schaffen und die gleichzeitig unsicher, ängstlich und wie blockiert sind, sich da nichts zutrauen mögen. Na mal schauen, ab dem Herbstsemester wollen sich einige einmal im Monat mit mir treffen. So gesehen war mein Einsatz eine Vertrauen bildende Maßnahme ;-).


Für die Collagen-Karten habe ich für Untergrund und Collage diverse Papp- und Papierreste (Abklatschpapier, Spritzpapier, Batikpapier, geschöpftes Papier, Probedrucke, Zeitschriften, mit Tee eingefärbtes Papier, alte Postkarten...) und in Telefonbüchern gepresste Pflanzenteile verwendet, arrangiert und aufgeklebt, in einigen Fällen noch mit Stempeldruck oder Temperafarbe nachbearbeitet. Die grünen und rosa Postkarten-Pappen stammen noch aus dem Nachlass meines Vaters, der daraus Mappen faltete für seine Partituren. Da solche Pappen früher knapp waren, hatte er einen Vorrat angelegt, den ich nun langsam verbrauchen kann. Die Pappen enthalten viel Altpapier und sind im Vergleich zu heutigen sehr weich. Lichtecht sind sie nicht, manche haben helle Streifen an Stellen, wo sie vom Stapel verrutscht waren und dem Tageslicht ausgesetzt waren... Aber ich mag sie gern erinnernd durch meine Hände gehen lassen...


Da der 3. Punkte-Mustermittwoch im Februar schon wieder herangerückt ist, habe ich noch eine "Extraschicht" angehängt...


Zu den oben genannten Postkarten-Pappen kamen als Grundlage noch benutzte Moderationskarten und Kalenderblatt-Ausschnitte hinzu. Die Kreise bestehen aus Stanzteilen (Batik- und Abklatsch-Papier, Pflanzenmaterial) und Stempeln (Korken). Und nun müsste ich mal wieder Karten schreiben, mit der Herstellung bin ich bei Nr. 41 angekommen, beim Versand noch nicht..., aber das wird schon ;-).



Wegen der Freude, die handgemachte Postkarten ganz offensichtlich in Briefkästen und bei den Empfängern machen, küre ich die Schneckenpost-Postkarten heute mal zum Alltagshelden. Zum Upcycling-Dienstag und zum Creadienstag werden sie auch geschickt. Und die gepunkteten Postkarten schlüpfen über Nacht zum Mustermittwoch.

19 Kommentare:

  1. oh ja, vertrauen bilden, wunderbar, mit feinem blattwerk noch mehr.

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  2. Du hast so wunderbar aus den Vollen geschöpft, eine Freude das anzuschauen.
    Leider erlebe ich es auch so oft, das Erwachsene, aber auch Kinder so gern kreativ sein würden, sich aber oft nicht trauen, blockiert sind und es schwer fällt sich einzulassen. Ich hab das gefühl, das oft der eigene Anspruch an sich selbst und die Perfektion hoch ist, das Probieren und einfach tun aus Freude am Machen ist für viele schwer möglich. Vielleicht ein Phänomen unserer Zeit? Alles ist kaufbar, zu Handgemachtem geht der Bezug verloren? Ich frag mich viel dazu, weiß es aber auch nicht..
    Schön das Du Vertrauen bilden konntest...

    Liebe Mittwochsgrüße
    Andi

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  3. ich finde dein wiederverwertungsprojekt (was für ein blöder name - vielleicht sollte ich doch englisch werden und upcycling schreiben, hört sich besser an!) ganz großartig und finde gerade die pappen deines vaters wunderschön. es macht nichts, wenn sie nicht lichtecht sind, daraus ergeben sich oft interessante farbspiele. und deine stanzkreise finde ich auch so schön . hast du beim letzten foto links unten auch blätter gestanzt? sieht jedenfalls toll aus.
    danke für den einblick in deine werkstatt, es hat mir sehr gefallen, dir zuzuschauen!
    liebe grüße von mano

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  4. Toll, so viele schöne Papiere und ich brauche auch unbedingt auch so einen Stanzer!!!
    LG, von Annette

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  5. Wie fein... die Pappen vom Großvater. Eine solche Karte hätte ich gern im Kasten. Irgendwann. Ausgeschlafene Grüße, heute ist's schon wieder um... Marja

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  6. Liebe Ghislana,
    du bringst Menschen dazu, kreativ zu sein, wie wunderbar!
    Und deine Materialauswahl erinnert mich an die vielen Dinge auf meinem Schreibtisch.
    Liebe Grüße
    Christine

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  7. Deine Arbeitsplätze sehen immer so aus, dass mich am liebsten mit ran setzen möchte...
    Liebe Grüße von Lucia

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  8. Wie schön, dass du Menschen motivieren kannst! Wie schade, dass viele solche Scheu haben, einfach loszulegen! Entgegen der Vorsätze habe ich gestern schon wieder viel zu viel Papier gekauft, obwohl ich schon noch was da hätte...Viel Freude beim Tun und danke fürs Mitmustern, und Postkartenverschicken!
    Michaela

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  9. Ganz wundervolle Karten, es gibt doch nichts Schöneres als eine selbstgestaltete Karte:)
    ♥Kerstin

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  10. Wieder toll wie farbig du bist, Papier mit Geschichte sind doch etwas Wunderbares. Vg kaze

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  11. Schau doch mal bei Carla Sonheim in den Blog. Sie bietet ab 24.2. einen Gelli Print Kurs an. Das könnte dir eventuell gefallen.
    eva

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  12. Du hast wirklich eine sagenhafte Papiersammlung. Aus dem Vollen schöpfen können, wie toll! Deine vielfältigen Punkte und Kreise gefallen mir sehr. Es ist so schön, dass handgemachte bei Dir zu sehen!
    Herzliche Grüße, Cora

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  13. Von der Fülle an Bildern und Ideen bin ich einfach platt, berauscht,und schon wieder angestupst (hatte die letzte Woche scheinbar einiges verpasst). Die Frauen in der VHS kann ich verstehen, alles liegt doch so nah, unter der Oberfläche, aber der erste Schritt ist der schwierigste. Erinnerst mich an die Zeit in der FOS/Gestaltung, was haben wir alles ausprobiert ... und wo ist es nun hin ... nicht verloren, wohl nur in einer der hinteren Ecken. Danke auch für den Tipp zu Michaela, einfach klasse!
    LG, Birgit

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  14. sooo viel Schönes! toll!
    herzliche Grüsse und einen schönen Abend!

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  15. Toll, wenn du es geschafft hast andere anzuregen und vielleicht auch selbst kreativ zu werden! Und bei deiner kreativen Schaffenswut kann ich das auch gut nachvollziehen, da verspürt man den sofortigen Drang auch gleich irgendwas zu machen.
    Lg barbara bee

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  16. was für ein schöner, kreativer post! wunderbar! lg, éva

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  17. du fleißige! wunderbar sind deine karten. und ja, beschrieben wollen sie werden - hier liegt noch ein stapel adressen, die zu weihnachten heuer zu kurz gekommen sind. nun wird's eben ein frühlingsgruß ;)
    noch wunderbarer finde ich deine "tat" in der VHS - erstaunlicherweise gibt es wirklich viele, die sich selbst nicht trauen, kreativ zu werden, aus angst, sie könnten das nicht.
    hab dank für die glückwünsche noch mal!
    alles liebe
    dania

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  18. Die sind sooooooooo schön :-)

    Liebste Grüße zu dir :-)

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  19. Wunderwunderschön! Deine Postkartenkreationen sind einfach bezaubernd!
    Ganz liebe Grüße
    Christiane

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.